Führung ist in der Arbeits- und Organisationspsychologie ein viel diskutiertes Thema und es existieren zahlreiche Definitionen von Führung. Yukl (2010) definiert Führung als einen Prozess, bei dem intentional Einfluss auf Personen ausgeübt wird, um diese anzuleiten, zu strukturieren und um Aktivitäten und Beziehungen in einer Gruppe oder Organisation zu ermöglichen.
Zieht man diese Definition heran, wird einem schnell deutlich, dass eine beabsichtigte Beeinflussung von organisationshierarchisch untergeordneten Mitarbeitern sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf diese haben kann. Aus diesem Gesichtspunkt erscheint ein für die Mitarbeiter „gesundes“ Führungsverhalten als wichtiger Aspekt. Nach Skakon, Nielsen, Borg und Guzman (2010) ist ein „gutes“ Führungsverhalten durch ein hohes Level an Mitarbeitergesundheit und ein niedriges Level an durch die Arbeit induzierten Stress und Burnout gekennzeichnet. Dieses Führungsverhalten wird in vielen Studien mit transformationaler Führung assoziiert. Transformationale Führung setzt bei den intrinsischen Anreizen und Emotionen der Geführten an und zielt auf die Entwicklung des Wunsches aus der Person heraus nach Selbstverwirklichung ab. Die Mitarbeiter sind selber motiviert gute Leistungen zu erbringen um dadurch ein höheres Level an Selbstverwirklichung zu erreichen.
In dieser Hausarbeit wird anhand einer Metaanalyse von Montano, Reeske, Franke und Hüffmeier (2016) drauf eingegangen, wie Führungsstile wie z. B. transformationale Führung mit der mentalen Gesundheit von Mitarbeitern einhergehen. Im Anschluss daran wird das Trainingsprogramm von Matyssek (2011) vorgestellt und in Bezug auf die Implementierung gesunder Führung in Organisationen betrachtet. Abschließend wird diskutiert, ob das Seminarkonzept mit den metaanalytischen Ergebnissen zu vereinbaren ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zusammenhang von Führungsstilen und der mentalen Gesundheit von Geführten
- 3. Gesund führen - sich und andere! (Matyssek, 2011)
- 4. Diskussion
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Führungsstilen und der mentalen Gesundheit von Mitarbeitern. Sie analysiert eine Metaanalyse von Montano et al. (2016) und diskutiert das Trainingsprogramm „Gesund führen – sich und andere!“ von Matyssek (2011) im Hinblick auf die Implementierung gesunder Führung in Organisationen. Die Vereinbarkeit des Seminar-Konzepts mit den Ergebnissen der Metaanalyse wird kritisch beleuchtet.
- Einfluss verschiedener Führungsstile auf die mentale Gesundheit von Mitarbeitern
- Analyse der Metaanalyse von Montano et al. (2016) zu Führung und mentaler Gesundheit
- Vorstellung und Diskussion des Trainingsprogramms "Gesund führen - sich und andere!" von Matyssek (2011)
- Konzept der "gesunden Führung" und dessen Bedeutung für Unternehmen
- Vereinbarkeit des Seminar-Konzepts mit den Ergebnissen der Metaanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Führung und deren Auswirkungen auf die mentale Gesundheit von Mitarbeitern ein. Sie definiert Führung nach Yukl (2010) und betont die Bedeutung eines "gesunden" Führungsverhaltens, das mit transformationaler Führung assoziiert wird. Die Arbeit kündigt die Analyse einer Metaanalyse von Montano et al. (2016) und die Diskussion des Trainingsprogramms von Matyssek (2011) an.
2. Zusammenhang von Führungsstilen und der mentalen Gesundheit von Geführten: Dieses Kapitel präsentiert eine Metaanalyse von Montano et al. (2016), die den Zusammenhang zwischen verschiedenen Führungsstilen (transformationale Führung, mitarbeiter- und aufgabenorientiertes Führungsverhalten, destruktive Führung) und der mentalen Gesundheit von Mitarbeitern untersucht. Die Metaanalyse bestätigt fünf Hypothesen, die einen starken Zusammenhang zwischen transformationaler Führung, mitarbeiterorientierter Führung und positivem mentalen Wohlbefinden sowie destruktiver Führung und negativem mentalen Wohlbefinden aufzeigen. Der Einfluss von Leader-Member-Exchange (LMX) und Kommunikationsprozessen auf die mentale Gesundheit wird ebenfalls untersucht und bestätigt. Die Ergebnisse betonen die Bedeutung eines gesunden Führungsstils zur Vermeidung von Kosten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen.
3. Gesund führen - sich und andere! (Matyssek, 2011): Dieses Kapitel beschreibt das Seminar-Konzept "Gesund führen – sich und andere!" von Matyssek (2011), das sich an Führungskräfte richtet. Das Konzept basiert auf sechs Dimensionen gesunder Führung: Stressbewältigung, Anerkennung, Interesse/Aufmerksamkeit, Gesprächsführung, Transparenz und Betriebsklima. Der zentrale Aspekt ist "self care", die eigene psychische Gesundheit als Voraussetzung für gesunde Führung. Das Seminar vermittelt nicht nur theoretische Grundlagen, sondern integriert auch praktische Übungen zum Stressabbau und zur Verbesserung der Führungskompetenzen.
Schlüsselwörter
Gesunde Führung, Führungsstile, mentale Gesundheit, Mitarbeiterwohlbefinden, Transformationale Führung, Metaanalyse, Stress, Burnout, Matyssek-Trainingsprogramm, Leader-Member-Exchange (LMX), Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Zusammenhang von Führungsstilen und der mentalen Gesundheit von Geführten
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen verschiedenen Führungsstilen und der mentalen Gesundheit von Mitarbeitern. Sie analysiert eine Metaanalyse von Montano et al. (2016) und diskutiert das Trainingsprogramm „Gesund führen – sich und andere!“ von Matyssek (2011) in Bezug auf die Implementierung gesunder Führung in Organisationen. Die Vereinbarkeit des Seminar-Konzepts mit den Ergebnissen der Metaanalyse wird kritisch beleuchtet.
Welche Führungsstile werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Führungsstile, darunter transformationale Führung, mitarbeiter- und aufgabenorientiertes Führungsverhalten sowie destruktive Führung. Der Einfluss von Leader-Member-Exchange (LMX) und Kommunikationsprozessen auf die mentale Gesundheit wird ebenfalls betrachtet.
Welche Metaanalyse wird analysiert?
Die Arbeit analysiert eine Metaanalyse von Montano et al. (2016), die den Zusammenhang zwischen verschiedenen Führungsstilen und der mentalen Gesundheit von Mitarbeitern untersucht. Die Metaanalyse bestätigt einen starken Zusammenhang zwischen transformationaler Führung und mitarbeiterorientierter Führung einerseits und positivem mentalem Wohlbefinden andererseits. Destruktive Führung hingegen korreliert mit negativem mentalem Wohlbefinden.
Was ist das "Gesund führen - sich und andere!" Trainingsprogramm?
Das Seminar-Konzept "Gesund führen – sich und andere!" von Matyssek (2011) richtet sich an Führungskräfte und basiert auf sechs Dimensionen gesunder Führung: Stressbewältigung, Anerkennung, Interesse/Aufmerksamkeit, Gesprächsführung, Transparenz und Betriebsklima. Der zentrale Aspekt ist "self care", die eigene psychische Gesundheit als Voraussetzung für gesunde Führung. Das Seminar beinhaltet sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Übungen.
Wie werden die Ergebnisse der Metaanalyse und das Matyssek-Trainingsprogramm in Beziehung gesetzt?
Die Arbeit untersucht kritisch die Vereinbarkeit des Seminar-Konzepts von Matyssek (2011) mit den Ergebnissen der Metaanalyse von Montano et al. (2016). Es wird analysiert, inwieweit das Seminar-Konzept zur Implementierung gesunder Führung im Sinne der Ergebnisse der Metaanalyse beiträgt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Gesunde Führung, Führungsstile, mentale Gesundheit, Mitarbeiterwohlbefinden, Transformationale Führung, Metaanalyse, Stress, Burnout, Matyssek-Trainingsprogramm, Leader-Member-Exchange (LMX), Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Welche Definition von Führung wird verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf die Definition von Führung nach Yukl (2010) und betont die Bedeutung eines "gesunden" Führungsverhaltens, das mit transformationaler Führung assoziiert wird.
Welche Bedeutung hat "gesunde Führung" für Unternehmen?
Die Arbeit betont die Bedeutung eines gesunden Führungsstils zur Vermeidung von Kosten im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen der Mitarbeiter. "Gesunde Führung" trägt zum Mitarbeiterwohlbefinden und damit zum Unternehmenserfolg bei.
- Quote paper
- Katrin Mayer (Author), 2016, Gesunde Führung. Eine Diskussion des Trainingsprogramms nach Matyssek (2011) anhand einer Metaanalyse zum Zusammenhang von Führungsstilen und der mentalen Gesundheit von Mitarbeitern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/459089