Diese Arbeit untersucht die Determinanten von Islamfeindlichkeit und Antisemitismus aus sozialwissenschaftlicher Perspektive. Dabei geht es vor allem um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.
Die Existenz einer feindlichen Grundhaltung gegenüber Muslimen in Deutschland wird, spätestens seit der "Sarrazin-Debatte", immer weniger in Frage gestellt. Eine Reihe von Untersuchungen bestätigen die Akzeptanz islamfeindlicher Ressentiments durch breite Bevölkerungsschichten hinweg, nicht nur in Deutschland, sondern in großen Teilen Europas. Das Aufsteigen diverser rechtspopulistischer Parteien, sei es in Deutschland die "AfD", oder in Frankreich die "Front National", polarisiert die Gesellschaft. Während die Muslime dabei im Rahmen der Migrations- und Flüchtlingsdebatten ins Rampenlicht gerückt werden, steigen ebenso immer mehr antisemitische Ressentiments an die Oberfläche. Studien belegen auch hier, dass ein (latenter) Antisemitismus in der Gesellschaft vorhanden ist. Aus der Perspektive der Vorurteilsforschung ist das Phänomen der Islamfeindlichkeit nicht nur deshalb interessant.
Demnach besteht durchaus Anlass für eine Auseinandersetzung mit diesem Problemfeld. Ausgehend von diesem Kontext sollen beide Phänomene in Hinblick auf "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" untersucht werden. Dabei möchte ich mich auf die Determinanten der Islamfeindlichkeit und von Antisemitismus fokussieren und im Anschluss miteinander vergleichen. Ein abschließender Vergleich zwischen linkem und rechtem Extremismus in Hinblick auf die genannten Phänomene runden die Analyse ab.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Das Vorurteil
- Offene und Subtile Vorurteile
- Diskriminierung als Folge
- GMF - Ideologie der Ungleichwertigkeit
- Antisemitismus
- Definition
- Sekundärer Antisemitismus
- Forschungsstand
- Islamfeindlichkeit
- Definition
- Forschungsstand
- Der Vergleich
- Strukturprinzipien des Antisemitismus
- Personifizierung
- Manichäisches Denken
- Konstruktion Kollektiver Identität
- Zwischenfazit
- Rechter und linker Antisemitismus
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Determinanten der Islamfeindlichkeit und des Antisemitismus in Deutschland unter dem theoretischen Rahmen der "Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit". Die Arbeit verfolgt das Ziel, die beiden Phänomene im Kontext ihrer Entstehungsgeschichte und ihrer sozialen Folgen zu betrachten, um ein tieferes Verständnis für die Ursachen und Auswirkungen dieser Formen von Vorurteilen zu entwickeln.
- Theoretische Grundlagen der Vorurteilsforschung
- Analyse von Antisemitismus und seiner historischen Wurzeln
- Untersuchung der Entstehung und Verbreitung von Islamfeindlichkeit
- Vergleich der Strukturprinzipien von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit
- Identifizierung von Determinanten und Einflussfaktoren beider Phänomene
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den aktuellen Diskurs um Islamfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland vor. Sie befasst sich mit der Relevanz des Themas und argumentiert für die Notwendigkeit, beide Phänomene im Kontext der "Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit" zu untersuchen. Das Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Vorurteilsforschung. Es werden Definitionen und Konzepte von Vorurteilen, Diskriminierung und der "Ideologie der Ungleichwertigkeit" vorgestellt. Die Kapitel 3 und 4 widmen sich den Phänomenen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit. Dabei werden historische Entwicklungen, Definitionen, Forschungsstände und wichtige Studien in beiden Bereichen beleuchtet. Das Kapitel 5 setzt sich mit dem Vergleich von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit auseinander, indem es Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihren Strukturprinzipien analysiert.
Schlüsselwörter
Vorurteile, Diskriminierung, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Deutschland, Forschungsstand, Determinanten, Strukturprinzipien, Personifizierung, Manichäisches Denken, Konstruktion Kollektiver Identität.
- Quote paper
- Yusuf Sari (Author), 2016, Zu den Determinanten von Islamfeindlichkeit und Antisemitismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462228