Weltweit streben Völkergruppen seit dem Ende der Kolonialzeit nach politischer Unabhängigkeit. Auch die kurdische Bevölkerung in der Türkei, dem Irak, dem Iran und in Syrien wünscht sich mehr Autonomie. Ein unabhängiges Kurdistan würde jedoch nicht nur die Kurden selbst, sondern die gesamte Region des Nahen Ostens betreffen und zu grundlegenden Veränderungen führen.
Wie könnte ein solcher kurdischer Staat aussehen? Und welche Folgeerscheinungen für die ethnische und politische Situation der Region sind zu erwarten? Mehran Zolfagharieh beleuchtet in seinem Buch die komplexe Geschichte des kurdischen Volkes sowie die Chancen und Probleme, die eine Unabhängigkeit Kurdistans mit sich bringen kann.
Die Kurdenfrage führt bis heute zu Auseinandersetzungen im Nahen Osten. Insbesondere durch den Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat findet die Thematik auch im Westen wieder mehr Beachtung. Zolfagharieh zeigt, wie Kurdistan zum verlässlichen Verbündeten sowie Stabilitätsfaktor im Nahen Osten werden könnte. Bei seinen Untersuchungen lässt er aber auch das erhebliche Konfliktpotenzial nicht außer Acht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Autonome Region, Staat, Nation und Nation-Building
- Autonome Regionen
- Staat
- Nation und Nation-Building
- Das Sykes-Picot-Abkommen und die Neuordnung des Nahen Ostens
- Die Kurden
- Die Geschichte der Kurden
- Bevölkerung, Religion, und Wirtschaft
- Interne und externe Konfliktlinien
- Länderanalysen
- Die Kurden in der Türkei
- Das kurdische Autonomiegebiet im Nord-Irak
- Die Kurden in Syrien
- Die Kurden im Iran
- Die Kurden als Verbündete des Westens
- Die Kurden im Kampf gegen Saddam Hussein
- Die Kurden im Kampf gegen den Islamischen Staat (Daesh)
- Die türkische Offensive und das Dilemma des Westens
- Israel und die Kurden
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der vorliegende Text befasst sich mit der komplexen Geschichte und der aktuellen Situation der Kurden im Nahen Osten. Er untersucht die Entstehung und Entwicklung des kurdischen Nationalismus, beleuchtet die historischen und politischen Faktoren, die zu den aktuellen Konflikten geführt haben, und analysiert die Rolle der Kurden in den aktuellen geopolitischen Entwicklungen in der Region.
- Die Entstehung und Entwicklung des kurdischen Nationalismus
- Die geopolitische Bedeutung der kurdischen Region
- Die Rolle der Kurden in regionalen Konflikten
- Die Zukunft eines kurdischen Staates
- Die internationalen Beziehungen der Kurden
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Begriffe Autonome Region, Staat und Nation sowie den Prozess des Nation-Building. Es erklärt die unterschiedlichen Bedeutungen dieser Begriffe und zeigt auf, wie sie im Kontext der Kurden relevant sind. Im zweiten Kapitel wird das Sykes-Picot-Abkommen von 1916 analysiert, welches die Neuordnung des Nahen Ostens nach dem Ersten Weltkrieg festlegte und die Kurden in verschiedene Nationalstaaten aufteilte. Kapitel drei widmet sich der Geschichte der Kurden, ihrem kulturellen Hintergrund und ihrer sozialen Situation. Es beleuchtet die verschiedenen Identitätsmerkmale der Kurden sowie die historischen Konflikte, die ihre Identität prägten. Das vierte Kapitel beinhaltet Länderanalysen, die die Situation der Kurden in der Türkei, im Nordirak, in Syrien und im Iran beleuchten. Es analysiert die jeweiligen politischen Systeme, die Beziehungen der Kurden zu den jeweiligen Regierungen und die Herausforderungen, die die Kurden in diesen Ländern bewältigen müssen. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Rolle der Kurden als Verbündete des Westens im Kampf gegen Saddam Hussein und den Islamischen Staat. Es analysiert die Strategien, die von den Kurden und dem Westen verfolgt wurden, und die Herausforderungen, die sich aus dieser Zusammenarbeit ergaben. Das sechste Kapitel widmet sich dem Verhältnis zwischen Israel und den Kurden.
Schlüsselwörter
Kurden, Kurdistan, Naher Osten, Nationalismus, Sykes-Picot-Abkommen, Türkei, Irak, Syrien, Iran, Islamischer Staat, Daesh, Israel, Autonomie, Konflikt, Geschichte, Politik, Internationale Beziehungen, Geopolitik.
- Citation du texte
- Mehran Zolfagharieh (Auteur), 2019, Kurdistans Erwachen. Stabilität, Demokratie oder Flächenbrand?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/462243