Macht und Ohnmacht des Dichters in P. Nerudas 'Alianza', 'Tiranía' und 'Serenata'


Trabajo Escrito, 2005

19 Páginas, Calificación: 2,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Themen der Gedichte
2.1 Ist es die Nacht, die angesprochen wird? Theorien

3. „Alianza (Sonata)“
3.1 Die Nacht und der Vertrag
3.2 Der Zustand des Ichs

4. „Tiranía“
4.1 Der Hilferuf
4.2 Das Leiden

5. „Serenata“
5.1 Die Wiedervereinigung
5.2 Die Wende und das Verlangen

6. Schlussfolgerung

7. Bibliographie

1. Einleitung

Pablo Nerudas „Residencia en la Tierra“ ist zweifelsohne einer der wichtigsten Meilensteine seines Schaffens. Die drei Gedichte „Alianza(Sonata)“, „Tiranía“ und „Serenata“ von dem ersten Teil dieser Gedichtsammlung, die hier behandelt werden, eröffnen uns, wenn man sie zu einer gemeinsamen Analyse bezieht, eine zusätzliche Perspektive zum Einblick in der momentanen Welt der Gefühle des Dichters.

Einzeln betrachtet liefern sie natürlich auch Informationen über den Zustand des Poeten, doch wenn man sie in Verbindung miteinander bringt, wird eine Gefühlskette sichtbar, die ihren Anfang in „Alianza“ und ihr Ende in „Serenata“ findet. Das „Ich“ erleidet eine innerliche Metamorphose der Gefühle, die von einer bis zur anderen Extreme schwankt: von der totalen Verwirrung und Ausweglosigkeit, über den tiefen Schmerz, bis hin zur Selbstfindung, ja man könnte fast sagen „Erlösung“.

Diese zwei Extreme der Gefühle könnte man mit den Begriffen „Macht“ und „Ohnmacht“ bezeichnen. Das Ziel dieser Arbeit ist diese Momente in allen drei Gedichten zu bestimmen und, anhand von Beispielen im Text, auszulegen. Da man diese Gedichte wie gesagt als eine Art Kette von Gefühlen betrachten kann, wird hier jedes von ihnen als einzelnes Glied analysiert und einem der oben genannten Begriffen zugeordnet.

Der biografische Hintergrund zu diesen und zu allen anderen Gedichten von „Residencia en la tierra“ (Ersterscheinung 1933) liefert der längere Aufenthalt von Neruda in vielen Ländern Südostasiens, wo er ab 1927 die Tätigkeit eines Konsuls ausübte. Zuerst in Rangoon (Birma), dann in Colombo (Ceylon), danach in Batavia auf Java und zuletzt in Singapur[1] hatte er eine schwierige Zeit erlebt, dessen Widerspiegelung in dieser Sammlung Ausdruck findet.

In allen drei Gedichten hat man als Leitpfad die Interaktion zwischen dem lyrischen Ich und der Figur, die angesprochen wird. Die Frage nach dessen Bestimmtheit liefert reichlich Stoff für Diskussionen. Vor allem in „Alianza (Sonata)“ ist sehr umstritten, wer die angesprochene Person ist, ob es sich überhaupt um eine Person handelt oder es ist die Nacht, an die sich das Ich wendet. Dieses Objekt, dieses „Du“ in allen drei Gedichten, ist auch das Hauptmotiv, das sie miteinander in Verbindung bringt und ein Verhältnis zwischen ihnen herausfiltert.

In dieser Arbeit wird die Version von der Nacht als lyrisches Objekt in den drei Gedichten vertreten. Dies wird geschehen, indem Stellen im Text interpretiert werden, wobei das nur in den ersten zwei Gedichten „Alianza“ und „Tiranía“ nötig sein wird, denn in „Serenata“ kein Zweifel über diese Frage bestehen sollte, denn das lyrische Ich wendet sich an die Nacht direkt.

2.Themen der Gedichte

In allen drei Gedichten gibt es zwei Parteien: das Ich und die Person (oder Personifikation) an die es sich wendet. Das erste Gedicht „Alianza“, das mit „Serenata“ von allen drei Gedichten am meisten in der Literatur zitiert und analysiert worden ist, handelt von der Abschließung eines Vertrages, eines Paktes zwischen dem poetischen Ich und der Nacht. Der Sprecher im Gedicht braucht diesen Vertrag, denn er ist machtlos und braucht einen Verbündeten in seinem Kampf gegen die Zeit. Das angesprochene Objekt wird von ihm als einzige Rettung von der hässlichen Realität - eine die ihn ans Dichten hindert – angesehen.

In „Tiranía“ will das lyrische Ich von diesem Vertrag Gebrauch machen, es ersucht die Nacht um ihre Hilfe, die ihm aber verweigert wird. Der Vertrag wird gebrochen. Der größte Teil des Gedichts beschreibt den Zustand des Ichs, der sich in Depression, Einsamkeit, vor allem Ausweglosigkeit und Ungewissheit ausdrückt. Der Sprecher fühlt sich im Stich gelassen. Hier verfällt der Dichter der Ohnmacht noch stärker als in „Alianza“.

In „Serenata“ ist der Leser Zeuge eines Gefühlswandels. Es herrscht positive Stimmung, der Dichter ist wieder seines Ichs, seines Zweckes mächtig. Die Nacht, die wie oben gesagt direkt angesprochen wird, ist wieder jemand, mit dem er Freundschaft schließen kann. Diese Wende des seelischen Zustandes kommt durch die Erinnerung, die bei der späteren Analyse ein Stichwort sein wird, und durch die er seine verlorene Welt wieder bekommt.

Wenn man die Hauptmomente der drei Gedichte so aneinander koppelt, scheinen sie einem wirklich als die drei Teile ein und demselben Geschichte zu sein. Genau aus diesem Grund sollte man nach tieferen Verbindungen suchen. In der Themendarstellung oben wurde jedoch die offensichtliche Verbindung gezeigt, diese „Schnur“ so zu sagen, die die Kette zusammenhält. Es geht um die Figur, mit der der Dichter in diesen Gedichten kommuniziert.

2.1. Ist es die Nacht, die angesprochen wird? Theorien.

In den Analysen von „Alianza“ ist die Figur, an die sich das Ich wendet am meisten umstritten. Was „Tiranía“ und „Serenata“ angeht, sind sich die Kritiker einig, das es um die Nacht geht, obwohl das im ersten von den beiden Gedichten nicht sofort sichtbar wird. Die am meisten verbreiteten Meinungen zu „Alianza“ liefern Amado Alonso, der in dieser Figur die Geliebte sieht, Alfredo Lozada, der darin die verstorbene Frau sieht, und Jaime Concha, der als einer der Vertreter der „Nacht- These“ gilt.[2]

[...]


[1] Vgl. Pablo Neruda, „Confieso que he vivido. Memorias“, Barcelona 1974, S. 81-153

[2] “Aquí surgen las mayores interrogantes que plantea el poema? ¿Quien es ese „tú“ con que se abre la estrofa?¿La amada, la mujer muerta, la noche, - como creen Alonso, Lozada y Concha, respectivamente?“ (Carlos Cortínez “Comentario crítico de “Residencia en la tierra” (Poemas I-X)” 1975, S.57

Final del extracto de 19 páginas

Detalles

Título
Macht und Ohnmacht des Dichters in P. Nerudas 'Alianza', 'Tiranía' und 'Serenata'
Universidad
University of Bamberg
Calificación
2,3
Autor
Año
2005
Páginas
19
No. de catálogo
V46228
ISBN (Ebook)
9783638434614
Tamaño de fichero
392 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Macht, Ohnmacht, Dichters, Nerudas, Alianza, Tiranía, Serenata
Citar trabajo
Vasil Nikolov (Autor), 2005, Macht und Ohnmacht des Dichters in P. Nerudas 'Alianza', 'Tiranía' und 'Serenata', Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46228

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