In dieser Arbeit soll der Status der Juden im umayyadischen Kalifat in ebenjener Periode untersucht und beurteilt werden. Dazu wird zuerst ein kurzer historischer Überblick über al- Andalus gegeben und die Situation am muslimischen Hof in Cordoba im 10. Jahrhundert beleuchtet. Anschließend werde ich anhand der Person des Ḥasdāy ibn Shaprūṭ innerhalb eines Quellenkommentars über den Brief von seiner Korrespondenz mit dem Khazaren- König, die Beziehung zwischen der Position des Herrschers und diesem andersgläubigen Dienendem, aufzeigen. Außerdem gilt es zu erforschen, welche Aufgaben einem der „dhimmīs“ in einer so herausragenden Stellung zukamen und, ob man in diesem Abschnitt des Mittelalters von dem weitgefassten Begriff „Toleranz“ sprechen kann und was man unter Toleranz in al-Andalus gegenüber einem Juden verstehen kann.
Diese Arbeit stützt sich auf die geschichtswissenschaftlichen Publikationen von Ashtor, Borgolte, Fierro, Menocal, Safran u.v.m und einem Faksimile des Briefes, welches ich nach langer Suche auf der Webseite der Christ Church Oxford Library finden konnte. Eine Übersetzung des hebräischen Dokuments ins Englische findet man in Jacob Rader Marcus Quellenbuch, wobei dies nur ein Auszug des kompletten Briefes ist. Für meine inhaltliche Erschließung habe ich die englische Übersetzung des vollständigen Briefes aus „Miscellany of Hebrew Literature“ verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Einschnitt
- Status von Juden im Kalifat
- Quellenkundlicher Kommentar
- Hasday ibn Shaprūṭ
- Korrespondenz mit dem Khazarenreich
- Inhalt
- Interpretation in Bezug auf Toleranz
- Pluralismus
- Fazit
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Primärquellen
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Situation der Juden im umayyadischen Kalifat in al-Andalus im 10. Jahrhundert, insbesondere während der Regierungszeit des Kalifen ‘Abd al-Raḥmān III. Sie untersucht die Beziehungen zwischen Juden und Muslimen in dieser Zeit und analysiert die Korrespondenz des jüdischen Gelehrten Ḥasdāy ibn Shaprūṭ mit dem Khazarenreich.
- Die Position der Juden im umayyadischen Kalifat
- Die Korrespondenz von Ḥasdāy ibn Shaprūṭ mit dem Khazarenreich
- Die Rolle von „dhimmīs“ im umayyadischen Kalifat
- Der Begriff „Toleranz“ in al-Andalus
- Die Bedeutung des Pluralismus in al-Andalus
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt den historischen Kontext und die Forschungsfrage vor. Sie beschreibt die Situation der Juden und Christen im Westgotischen Reich und die Herausforderungen des Zusammenlebens nach der arabischen Invasion.
- Das Kapitel „Historischer Einschnitt“ gibt einen Überblick über die Entwicklung des umayyadischen Kalifats in al-Andalus, von der arabischen Eroberung bis zur Herrschaft von ‘Abd al-Raḥmān III.
Schlüsselwörter
Al-Andalus, Umayyaden, Ḥasdāy ibn Shaprūṭ, Khazarenreich, „dhimmīs“, Toleranz, Pluralismus, Convivencia, jüdische Diaspora, mittelalterliche Iberische Halbinsel.
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- Timon Bartmann (Autor), 2018, Über Pluralismus und Toleranz in al-Andalus anhand der Korrespondenz des Juden Hasdāy ibn Shaprūṭ mit dem Khazarenreich, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/463358