Einleitung
Die politische Strömung der Neuen Rechten, die von dem Politologen Wolfgang Gessenharter als „Scharnier“ zwischen demokratischem und rechts-extremistischem Spektrum bezeichnet wird, findet ihre antidemokratischen Vordenker vor allem in der Zeit der Weimarer Republik.1 Nicht zuletzt Carl Schmitt und dessen Vorstellungen von Politik und Homogenität dienen als Denk- und Argumentationsmuster dieser politischen Strömung. Die vorliegende Hausarbeit untersucht daher, inwieweit sich die Ideen der politischen Strömung der sog. „Konservativen Revolution“ der Weimarer Zeit, der auch Carl Schmitt angehörte, in der Neuen Rechten wiederfinden.
Dazu gehört nicht nur das Politik- und Staatsverständnis Carl Schmitts und wie es die Neue Rechte heute auslegt, sondern auch Begriffe wie „Dezisionismus“, „Homogenität“, „Freund-Feind-Denken“ oder „Ethnopluralismus“ sollen untersucht werden. Dabei soll zum einen aufgezeigt werden, wie die Neue Rechte versucht, Carl Schmitt zu interpretieren und zum anderen, welche Absichten sie in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Rückgriff auf das Gedankengut Schmitts und der Konservativen Revolution verfolgt.
Das erste Kapitel präsentiert zunächst einige Definitionen der politischen Strömung der Neuen Rechten, die von Verfassungsschützern, Politikwissenschaftlern und Vertretern der Neuen Rechten selbst durchaus unterschiedlich formuliert werden. Danach sollen die Gemeinsamkeiten der Definitionen herausgearbeitet werden und der Bezug der Neuen Rechten zu den Theoretikern der Konservativen Revolution der Weimarer Zeit, vor allem Carl zu Schmitt, hergestellt werden.
Das zweite Kapitel befasst sich mit Themen der Neuen Rechten und deren Bezugnahme auf Carl Schmitt. Dazu gehört der Themenkomplex der identitären Demokratie, die schon von Carl Schmitt als einzig wahre Form der Demokratie gesehen wurde und heute von der Neuen Rechten mit der Forderung nach mehr Plebisziten in Deutschland wieder aufgegriffen wird.
Das folgende Kapitel behandelt das Politikverständnis des Dezisionismus, der die Ideen der Aufklärung ablehnt und in seinem Kern auf eine autoritäre Staatskonzeption hinausläuft. Dabei wird deutlich, dass die Forderungen Schmitts zur Zeit der Weimarer Republik noch heute im neurechten Spektrum fast unverändert wieder auftauchen.
Das dritte Kapitel behandelt einen zentralen Aspekt der Schmittschen Lehre: Die Pluralismus- und Parlamentarismuskritik. Als Kernbestand der Kritik der Konservativen
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Neue Rechte
- Bezugnahme der Neuen Rechten auf Carl Schmitt
- Identitäre statt repräsentative Demokratie
- Dezisionismus
- Pluralismus- und Parlamentarismuskritik
- Ethnopluralismus
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die Beziehung zwischen der Neuen Rechten und dem politischen Denken Carl Schmitts. Der Fokus liegt darauf, zu untersuchen, inwieweit sich die Ideen der Konservativen Revolution der Weimarer Zeit, zu der auch Schmitt gehörte, in der Neuen Rechten wiederfinden.
- Definition und Charakteristika der Neuen Rechten
- Bezugnahme der Neuen Rechten auf Carl Schmitt und seine Theorien
- Analyse relevanter Schmittscher Konzepte wie Dezisionismus, Homogenität und Ethnopluralismus
- Interpretation der Neuen Rechten und ihre Ziele im Kontext der Bundesrepublik Deutschland
- Bedeutung der Schmittschen Ideen für die intellektuelle Neue Rechte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt den Leser in das Thema der Hausarbeit ein und stellt die Relevanz von Carl Schmitts Denken für die Neue Rechte dar. Sie erläutert den Aufbau der Arbeit und die zu untersuchenden Konzepte.
Die Neue Rechte
Dieses Kapitel analysiert verschiedene Definitionen der Neuen Rechten, die von verschiedenen Akteuren verwendet werden. Es beleuchtet die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Definitionen und stellt den Bezug zur Konservativen Revolution her.
Bezugnahme der Neuen Rechten auf Carl Schmitt
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Themen, die die Neue Rechte mit Carl Schmitt verbindet, wie zum Beispiel die Konzepte der identitären Demokratie und des Dezisionismus. Es beleuchtet die Rezeption Schmittscher Ideen durch die Neue Rechte und die damit verbundenen Ziele und Ambitionen.
Schlüsselwörter
Schlüsselwörter für diese Arbeit sind: Neue Rechte, Carl Schmitt, Konservative Revolution, Dezisionismus, Identitäre Demokratie, Pluralismuskritik, Parlamentarismuskritik, Ethnopluralismus, Homogenität, Freund-Feind-Denken, Bundesrepublik Deutschland.
- Citation du texte
- Bernd Reismann (Auteur), 2005, Carl Schmitt und die Neue Rechte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46373