Lang ist es her, doch die Chinesen scheinen bis heute die konfuzianischen Lehren nicht vergessen zu haben. So kommt es zu Künstlern, die bis auf den letzten Pinselstrich ein Leben lang van Goghs „Sonnenblumen“ nachmalen, und andere Kreative, die in weiser Voraussicht schon einmal Band sechs, sieben und acht der Harry Potter Serie schreiben: “Harry Potter und der Leopardendrache“, „Harry Potter und der große Trichter“. Die Imitationsfreude der Chinesen kennt keine Grenzen. Ob Akkuschrauber oder Rasierklingen, Sportschuhe oder Sicherungen, Bremsscheiben oder Antibaby-Pillen, Motorräder oder Mars-Riegel. Zuweilen, so als hätten sie ein schlechtes Gewissen, verändern sie einige Buchstaben des Namens, der Marke: Statt „Fa“ steht dann „Fu“ auf der Deoflasche, die dem Original ansonsten bis ins Detail zu gleichen scheint. Ein Unterschied, der für chinesische Kundschaft kaum auszumachen ist. Die Absatzmärkte für Plagiate, „made in China“ beschränken sich schon längst nicht mehr auf Straßenbazare, wie dem direkt vor der US-Botschaft liegendem Pekinger Seidemarkt, wo gefälschte Kleidung namenharter Labels wie „the North Face“, Taschen der Luxusmarke „Louis Vitton“ und DVDs mit den neusten Hollywoodstreifen den Besitzer wechseln. Die Unternehmen kämpfen zuweilen mit einer Flutwelle an Fälschungen, welche bis vor ihre Haustüren geschwemmt wird. Teilweise ist dieses „Treibgut“ für Laien kaum von den Originalen zu unterscheiden. Dies rührt meist daher, dass die Piraten oft die gesamte Produktionskette, vom Rohstofflieferant über die Fabrikationsanlagen bis hin zum Vertrieb fälschen. Dennoch haben all diese Produkte eines gemein: Sie kosten allesamt ein Bruchteil des Originals und sind so echt wie „ein 25-Euroschein."
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsabgrenzung
- Der Partner, der Konkurrent: Sieben Ursachen des Technologieklaus
- Der gesetzliche Hintergrund
- Die Gesetzeseinbettung des geistigen Eigentums im chinesischen Privatrecht
- Das TRIPS-Abkommen
- Die Bemühungen gegen die Produktpiraten
- Die Risiken der Plagiate
- Für den Konsumenten
- Für die Unternehmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Problematik des geistigen Eigentums in China. Sie analysiert die Gründe für den weitverbreiteten Produktpiraterismus und beleuchtet die gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie die Bemühungen zur Bekämpfung von Fälschungen.
- Die Ursachen des Technologieklaus in China
- Die rechtlichen Grundlagen des geistigen Eigentums in China
- Die Herausforderungen bei der Durchsetzung des geistigen Eigentums
- Die Risiken von Produktpiraterie für Konsumenten und Unternehmen
- Die Bedeutung von internationalen Abkommen wie TRIPS
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Produktpiraterismus in China ein und stellt das Problem in den Kontext der konfuzianischen Lehre. Die Arbeit analysiert zunächst den Begriff des geistigen Eigentums und untersucht die Gründe für den Technologieklaus. Kapitel 4 beleuchtet die rechtlichen Rahmenbedingungen des geistigen Eigentums in China, insbesondere die Gesetzeseinbettung im chinesischen Privatrecht und die Relevanz des TRIPS-Abkommens. Weiterhin werden die Bemühungen zur Bekämpfung von Produktpiraten sowie die damit verbundenen Risiken für Konsumenten und Unternehmen behandelt.
Schlüsselwörter
Geistiges Eigentum, Produktpiraterie, Technologieklaus, China, TRIPS, Gesetzeseinbettung, Produktpiraten, Konsumenten, Unternehmen, Risiken.
- Citar trabajo
- Dennis Henners (Autor), 2005, Der Schutz des geistigen Eigentums in China: Die Störtebeker von heute heißen Horace Chang, Johnny Wu und Wu Xiang, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46443