In Nordrhein-Westfalen befinden sich rund 600.000 kleine und mittelständische Unternehmen (im Folgenden KMU), die mit einem Anteil von 75 Prozent der gesamten Arbeitsplätze von enormer volkswirtschaftlicher Bedeutung sind. Trotz dieser Größenordnung sind insbesondere diese Unternehmen durch die zunehmende Dynamik und Komplexität der Märkte von einem intensiven Wettbewerbsdruck bedroht. Zum einen sind sie einem starken Verdrängungswettbewerb durch große Unternehmen ausgesetzt und zum anderen müssen sie oftmals zusätzlich aufkommender Konkurrenz durch Großunternehmen standhalten. Der Faktor Wissen stellt für KMU unter diesen Umfeldbedingungen eine stetig wachsende Bedeutung mit großem Potential dar, da gerade diese besonders stark von den Kenntnissen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter abhängig sind. Durch die systematische Anwendung und Förderung von erfolgskritischem Wissen durch den Einsatz von Wissensmanagement können diese Unternehmen Wissen als Wettbewerbsfaktor einsetzen und ihre Einzigartigkeit stärken. Doch auch in diesem Punkt sind sie den Großunternehmen in vielerlei Hinsicht unterlegen, da beispielsweise knappe Personaldecken und geringere finanzielle Ressourcen für sie kennzeichnend sind und sie so unter anderen Voraussetzungen agieren müssen. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass bei KMU noch erhebliche Verunsicherungen in Bezug auf Wissensmanagement vorhanden sind und sie nur allmählich dem aktuellen Wissensmanagement-Trend nachziehen. Gleichzeitig zeigt die Praxis jedoch auch, dass Maßnahmen, die in kleinen, nutzenbringenden Schritten in Anpassung an bestehende technische oder organisatorische Systeme durchgeführt werden und die Mitarbeiter nicht über-fordern, durchaus große Erfolge erzielen können.3
An dieser Stelle knüpft die vorliegende Arbeit an, die sich mit Werkzeugen zur Unterstützung von Wissensmanagement befasst. Sie soll nicht die allgemeine Theorie des Wissensmanagements, dessen Prozesses, Ausprägungen oder Implementierung definieren oder gar analysieren, sondern versteht sich als Bestandteil eines gesamten Forschungsprojekts.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Wissenskarten
- 2.1 Vor- und Nachteile von Wissenskarten
- 2.2 Das persönliche Wissen der Mitarbeiter erheben
- 2.3 Wissensträgerkarten
- 2.3.1 Kompetenzkarten
- 2.3.2 Wissenstopographien
- 2.3.3 Pointer-Systeme
- 2.3.4 Wissensquellenkarten
- 2.4 Wissensbestandskarten
- 2.5 Wissensstrukturkarten
- 2.6 Wissensanwendungskarten
- 3 Kreativitätstechniken
- 3.1 Denkhüte
- 3.2 Osborn-Checkliste
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit konzentriert sich auf Werkzeuge zur Unterstützung des Wissensmanagements, insbesondere Wissenskarten und Kreativitätstechniken. Sie zielt darauf ab, die Funktionsweise und den Einsatz dieser Werkzeuge in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) aufzuzeigen. Die Arbeit ist Teil eines umfassenderen Forschungsprojekts, welches sich mit Wissensmanagement in KMU beschäftigt.
- Die Bedeutung von Wissen als Wettbewerbsfaktor für KMU
- Die Herausforderungen des Wissensmanagements in KMU
- Die Rolle von Wissenskarten bei der Identifizierung und (Ver)teilung von Wissen
- Der Einsatz von Kreativitätstechniken zur Entwicklung und Freisetzung von Wissen
- Die Anwendung dieser Werkzeuge zur Optimierung von Geschäftsprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 behandelt das Konzept der Wissenskarten und ihre unterschiedlichen Ausprägungen im Rahmen der Wissensidentifikation und Wissens(ver)teilung. Es wird auf die Unterscheidung zwischen explizitem und implizitem Wissen eingegangen und die Herausforderungen der Umwandlung von implizitem in explizites Wissen beleuchtet. Das Kapitel verdeutlicht, wie Wissenskarten helfen können, Wissensträger zu identifizieren und deren Wissen für andere zugänglich zu machen.
Kapitel 3 stellt zwei Kreativitätstechniken vor, die Denkhüte und die Osborn-Checkliste, welche die Entwicklung, Freisetzung und Entstehung von Wissen in KMU unterstützen können. Diese Techniken bieten hilfreiche Methoden, um Ideen zu generieren, Probleme zu lösen und neue Lösungen zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema Wissensmanagement in KMU, insbesondere mit den Werkzeugen Wissenskarten und Kreativitätstechniken. Kernbegriffe sind explizites und implizites Wissen, Wissensträger, Wissensarchitektur, Wissensidentifikation, Wissens(ver)teilung, Kreativitätstechniken, Denkhüte und Osborn-Checkliste.
- Citar trabajo
- Christiane Seidel (Autor), 2005, Werkzeuge zur Unterstützung von Wissensmanagement: Wissenskarten und Kreativitätswerkzeuge, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/46940