Die nachfolgende Arbeit verfolgt das Ziel, die Machtstrukturen in Erziehung und Bildung in Ghana näher zu beleuchten.
Als Einheit existiert Afrika vor allem in der Imagination des durchschnittlichen Europäers: Irgendwo zwischen gefährlich-faszinierender Irrationalität und ökonomischem Elend orientiert sich dieses Bild. Was den afrikanischen Kontinent angeht bestimmen in Europa nach wie vor Klischees das Meinungsbild. Dabei weist vor allem Westafrika eine Vielzahl an unterschiedlichen Kulturen und Subkulturen auf. Vorherrschende Machtstrukturen, Kategorisierungen, soziale Erwartungen und die Verhältnisse der verschiedenen Gruppen zueinander sind weit flexibler und dynamischer als man denken mag. Ein Musterbeispiel dafür stellt Ghana dar. Hier finden sich zahlreiche Ethnien, Kulturen, Sprachen und Religionen.
Zunächst widmet sich die Arbeit dabei der Rolle von Religion in Ghana. Anhand dessen werden Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse in einem größeren Kontext bedacht. Im folgenden Kapitel wird das ghanaische Verständnis von Respekt erläutert. Daraufhin werden zwei Aspekte des Unterrichts betrachtet: die Praxis des Strafens sowie die Unterrichtsgestaltung, anhand derer auf für pädagogische Handlungsfelder typische Antinomien eingegangen wird. Abschließend werden Anregungen, wie man den Unterricht gegebenenfalls verbessern könnte, genannt und ein kritisches Fazit unter Beachtung der Subjektivität der Forschenden, das heißt ihrer zwangsläufig kulturgebundenen Sichtweise, gezogen.
Die Analyse des wissenschaftlichen Diskurses soll mit persönlichen Erfahrungen während eines zweimonatigen Aufenthalts in Ghana und einem Praktikum in einer Primary- und Junior High School in Ayeduase, einem Stadtteil von Kumasi, abgeglichen werden. Inwiefern lassen sich typische Strukturen in der besagten Schule wiederfinden?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Religion
- Gesellschaftliche Bedeutung
- Auswirkungen auf die Schule
- Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse
- Respekt
- Schulunterricht
- Strafen
- Unterrichtsgestaltung
- Schlussbemerkungen
- Anregungen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beleuchtet die Machtstrukturen in Erziehung und Bildung in Ghana. Sie untersucht gesellschaftliche Einflussfaktoren und deren Auswirkungen auf den schulischen Kontext. Die Arbeit analysiert den wissenschaftlichen Diskurs und gleicht ihn mit persönlichen Erfahrungen der Autorin ab.
- Die Rolle der Religion in Ghana und ihre Auswirkungen auf das Schulsystem
- Das ghanaische Verständnis von Respekt im Kontext von Erziehung und Bildung
- Die Praxis von Strafen im ghanaischen Schulunterricht
- Die Gestaltung des Unterrichts und pädagogische Antinomien
- Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse im ghanaischen Bildungssystem
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Machtstrukturen in Erziehung und Bildung in Ghana ein. Sie betont die Komplexität und Dynamik der ghanaischen Gesellschaft mit ihren vielfältigen Kulturen und Religionen, im Gegensatz zu vereinfachenden europäischen Klischees. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Machtstrukturen zu beleuchten und gesellschaftliche Einflussfaktoren auf den schulischen Kontext zu untersuchen. Die Autorin kündigt die Struktur der Arbeit an und betont die Einbeziehung persönlicher Erfahrungen aus einem Praktikum in Ghana, gleichzeitig auf die Limitationen ihrer Perspektive hinweisend und die Schwierigkeit einer vollständigen Generalisierung der Beobachtungen.
Religion: Dieses Kapitel behandelt die gesellschaftliche Bedeutung der Religion in Ghana, insbesondere den hohen Stellenwert des Christentums im Vergleich zu muslimischen und traditionellen Religionen. Es wird die kollektivistische Natur der ghanaischen Gesellschaft hervorgehoben, in der Religion ein zentrales Element der Gruppenzugehörigkeit und des Selbstverständnisses darstellt. Die omnipräsente Rolle der Religion im öffentlichen Leben wird mit Beispielen wie religiösen Sprüchen auf öffentlichen Verkehrsmitteln verdeutlicht. Die enge Verknüpfung von Religion, Moral und Bildung wird als traditionell verwurzelt beschrieben, was auch die Bedeutung der Religion im ghanaischen Schulsystem erklärt.
Auswirkungen auf die Schule: Dieses Kapitel untersucht die Auswirkungen der religiösen Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse auf das ghanaische Schulsystem. Es wird der Zusammenhang zwischen sozioökonomischem Status und Religionszugehörigkeit aufgezeigt, insbesondere die ungünstige Situation muslimischer Familien im Norden Ghanas. Die historische Verbindung vieler Schulen zu christlichen Missionaren und die Präsenz christlicher Inhalte im Lehrplan, beispielsweise im Fach „Religious Studies“, werden kritisch beleuchtet. Die Autorin beschreibt, wie die Dominanz christlicher Werte und Perspektiven zu Diskriminierung und Ausgrenzung muslimischer Schüler führen kann, mit der Folge, dass manche Familien ihre Kinder aus religiösen Gründen nicht zur Schule schicken. Die Situation von Anhängern traditioneller Religionen wird als besonders prekär dargestellt.
Schlüsselwörter
Machtstrukturen, Erziehung, Bildung, Ghana, Religion, Christentum, Islam, traditionelle Religionen, Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse, Respekt, Schulunterricht, Strafen, Unterrichtsgestaltung, sozioökonomischer Status, Diskriminierung, Kolonialismus.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Machtstrukturen in Erziehung und Bildung in Ghana
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht Machtstrukturen in der ghanaischen Erziehung und Bildung. Sie analysiert gesellschaftliche Einflussfaktoren, insbesondere die Rolle der Religion, und deren Auswirkungen auf den schulischen Kontext. Die Arbeit kombiniert wissenschaftliche Literatur mit den persönlichen Erfahrungen der Autorin aus einem Praktikum in Ghana.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Rolle der Religion (Christentum, Islam, traditionelle Religionen) in Ghana und ihre Auswirkungen auf das Schulsystem; das ghanaische Verständnis von Respekt; die Praxis von Strafen im ghanaischen Schulunterricht; die Gestaltung des Unterrichts und pädagogische Antinomien; und Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse im ghanaischen Bildungssystem. Die Arbeit beleuchtet auch den sozioökonomischen Status und dessen Zusammenhang mit Religionszugehörigkeit und Zugang zu Bildung.
Wie ist die Seminararbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Religion und ihren Auswirkungen auf die Schule, ein Kapitel zu Respekt, ein Kapitel zum Schulunterricht (Strafen und Unterrichtsgestaltung) und Schlussbemerkungen mit Anregungen und Fazit. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Thematik.
Welche Rolle spielt die Religion in der ghanaischen Bildung?
Die Religion spielt eine zentrale Rolle. Das Christentum ist dominant, aber auch der Islam und traditionelle Religionen sind relevant. Die Arbeit analysiert, wie die religiösen Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse (z.B. die Benachteiligung muslimischer Familien im Norden Ghanas) das Schulsystem beeinflussen. Die historische Verbindung vieler Schulen zu christlichen Missionaren und die Präsenz christlicher Inhalte im Lehrplan werden kritisch betrachtet.
Wie wird Respekt im ghanaischen Kontext verstanden?
Die Arbeit beleuchtet das ghanaische Verständnis von Respekt im Kontext von Erziehung und Bildung, jedoch ohne detaillierte Ausführungen zum Thema Respekt in diesem FAQ. Weitere Informationen hierzu finden sich im Haupttext der Seminararbeit.
Wie wird der Schulunterricht in Ghana gestaltet?
Die Arbeit analysiert die Gestaltung des Unterrichts und thematisiert pädagogische Antinomien. Sie untersucht auch die Praxis von Strafen im ghanaischen Schulunterricht, ohne jedoch konkrete Beispiele oder Details in diesem FAQ zu nennen. Nähere Informationen finden Sie im Haupttext.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Autorin?
Die Schlussfolgerungen der Autorin und weitere Anregungen sind im Kapitel "Schlussbemerkungen" der Seminararbeit zusammengefasst. Dieser Abschnitt wird in diesem FAQ nicht im Detail wiedergegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit?
Schlüsselwörter sind: Machtstrukturen, Erziehung, Bildung, Ghana, Religion, Christentum, Islam, traditionelle Religionen, Mehrheiten-Minderheiten-Verhältnisse, Respekt, Schulunterricht, Strafen, Unterrichtsgestaltung, sozioökonomischer Status, Diskriminierung, Kolonialismus.
- Citar trabajo
- Dilara Diegelmann (Autor), 2019, Wie sind die ghanaischen Machtstrukturen in Erziehung und Bildung aufgebaut? Eine Untersuchung der Einflussfaktoren Religion und Respekt auf den Schulunterricht in Ghana, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/470737