In dieser Arbeit wird aufgezeigt, welche Bedeutung Gleichaltrige für die kommunikativen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten von Kindern haben und, welche Rolle sie bei der Sozialisation eines Kindes spielen. Hierzu werden zunächst die grundlegenden Begriffe "Sozialisation" und "Gleichaltrige" beziehungsweise "Peers" definiert und die sich vollziehende Interaktions- beziehungsweise Spielentwicklung des Kindes mit Gleichaltrigen und die sich dort entwickelnden "Sozialisationskompetenzen" in der frühen Kindheit aufgezeigt, sowie die "Freundschaft" als eine qualitativ herausstechende Beziehung zwischen zwei Kindern definiert.
"Maxi (19 Monate) und Julia (20 Monate) stehen am Holzgitter, das den hervorstehenden Heizkörper umrandet. Beide Kinder schauen sich kurz an und beginnen wie auf Kommando an dem Gitter zu wackeln und lauthals zu lachen und zu hüpfen. Aus den Augenwinkeln heraus blicken sie zur Erzieherin. Die nimmt den Blickkontakt auf, sie stellt sich ‚böse‘ und sagt übertrieben betont: "Aber Kinder, ihr sollt doch nicht immer am Gitter wackeln!" Die beiden Kinder juchzen, laufen lachend weg und lassen sich auf die Matratze plumpsen."
Diese kurze sequenzielle Beschreibung einer Situation in einer Kindertageseinrichtung zeigt beidseitige Freude über das gemeinsame "Quatsch machen", das gemeinsame Spiel, und dass die beiden Kinder die eigentlich geltenden Regeln genau verstanden haben und offen spielerisch damit umgehen können. Es wird außerdem deutlich, dass eine nonverbale Kommunikation stattgefunden hat, eine Verständigung über den gemeinsamen "Spielablauf" und so eine gemeinsame Handlung entsteht. Ähnliche Situationen, in welchen Kinder miteinander gemeinsame Interaktion herstellen, treten im Alltag von Kindertageseinrichtungen sehr häufig auf, was bei gemeinsamer Betreuung von Kindern in einer Kindergruppe nur logisch erscheint. Vergleicht man diese, unter Kindern hergestellte, gemeinsamen Spiel- beziehungsweise Interaktionsmomente, lassen sich schnell große Unterschiede bezüglich des Ausmaßes der beidseitigen Freude, den gemeinsamen Tätigkeiten, sowie der Übereinstimmung der Interessen der Beteiligten feststellen, was wiederum aufzeigt, dass bei Interessensgegensätzen Konflikte entstehen können und deren Lösung von kommunikativen, kognitiven und besonders sozialen Fähigkeiten der beteiligten Kinder abhängig ist.
Inhaltsverzeichnis
- Sozialisation unter Gleichaltrigen/ Peers
- Aktueller Forschungsstand der Thematik
- Definition - Sozialisation
- Definition - Gleichaltrige und Peers
- Bedeutung Gleichaltriger für die Sozialisation in der frühen Kindheit
- Kommunikations-, Spiel- und Lernprozesse in asymmetrischen Beziehungen
- Kommunikations-, Spiel- und Lernprozesse in symmetrischen Beziehungen
- Sozialisation unter Gleichaltrigen in der frühen Kindheit
- Sozialisation unter Gleichaltrigen in der Altersgruppe „Säugling und Kleinkind“
- Sozialisation unter Gleichaltrigen in der Altersklasse „Kind“
- Freundschaft als besondere Form der Gleichaltrigenbeziehung in der frühen Kindheit
- Gruppenkompetenz in der frühen Kindheit
- Freundschaft
- ,,Freundschaft" - Begriffserklärung
- Freundschaftsbildung
- Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen durch pädagogische (Fach)Kräfte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Gleichaltrigen für die Sozialisation in der frühen Kindheit. Sie beleuchtet den aktuellen Forschungsstand, definiert zentrale Begriffe wie „Sozialisation“ und „Peers“, und analysiert die Interaktions- und Spielentwicklung von Kindern mit Gleichaltrigen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Freundschaft und die Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte.
- Definition und Bedeutung von Sozialisation im Kontext von Peer-Beziehungen
- Analyse der Interaktions- und Spielmuster zwischen Kindern unterschiedlichen Alters
- Die Rolle von Freundschaft in der frühen Kindheit
- Der Einfluss asymmetrischer und symmetrischer Beziehungen auf die kindliche Entwicklung
- Pädagogische Handlungsansätze zur Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Sozialisation unter Gleichaltrigen/ Peers: Dieses Kapitel liefert einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Rolle von Gleichaltrigen in der Sozialisation. Es definiert die zentralen Begriffe „Sozialisation“ und „Peers“ und differenziert zwischen asymmetrischen und symmetrischen Beziehungen zwischen Kindern und Erwachsenen bzw. Kindern untereinander. Die Bedeutung dieser unterschiedlichen Beziehungsformen für die Entwicklung von Kommunikations-, Spiel- und Lernprozessen wird ausführlich erläutert, wobei die Arbeiten von Piaget und anderen relevanten Forschern herangezogen werden. Der Fokus liegt auf der Bedeutung von Peer-Interaktionen für die Entwicklung sozialer Kompetenzen im Kindesalter.
2. Sozialisation unter Gleichaltrigen in der frühen Kindheit: Kapitel 2 untersucht die Sozialisation von Kindern unter Gleichaltrigen in den Altersgruppen Säugling/Kleinkind und Kind. Es beschreibt die typischen Interaktions-, Spiel- und Kommunikationsformen in diesen Altersstufen und zeigt, wie Kinder bereits im frühen Alter gezielt Kontakt zu anderen Kindern suchen und soziale Kompetenzen entwickeln. Das Kapitel unterstreicht die Bedeutung des Spiels als Hauptmedium kindlicher Gruppeninteraktionen und betont den Einfluss von Peer-Groups auf die Entwicklung von Verhaltensmustern, Werten und Fähigkeiten. Die Analyse stützt sich auf empirische Beobachtungen und die Erkenntnisse verschiedener Wissenschaftler zur frühen kindlichen Entwicklung.
3. Freundschaft: Das Kapitel widmet sich dem Thema Freundschaft als besondere Form der Gleichaltrigenbeziehung. Es beinhaltet eine detaillierte Begriffserklärung von „Freundschaft“ und beschreibt den Prozess der Freundschaftsbildung. Der Text analysiert die charakteristischen Merkmale von Freundschaften im Kindesalter und die Bedeutung dieser Beziehungen für die soziale und emotionale Entwicklung des Kindes. Der Zusammenhang zwischen Freundschaft und anderen Aspekten der Sozialisation wird untersucht und erläutert.
4. Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen durch pädagogische (Fach)Kräfte: Kapitel 4 fokussiert auf die Rolle pädagogischer Fachkräfte bei der Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen. Es beschreibt Prinzipien des pädagogischen Handelns, die dazu beitragen können, Kinder in ihrer Beziehungsgestaltung zu fördern und ihre Sozialisation positiv zu beeinflussen. Es werden konkrete Handlungsansätze und Strategien vorgestellt, die Erzieher*innen und Pädagog*innen in ihrer Arbeit mit Kindern nutzen können, um ein positives und förderliches soziales Umfeld zu schaffen. Die Bedeutung professioneller Begleitung und Intervention wird hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Sozialisation, Gleichaltrige, Peers, frühe Kindheit, Interaktion, Spiel, Kommunikation, Freundschaft, Entwicklung, Sozialkompetenz, pädagogisches Handeln, asymmetrische Beziehungen, symmetrische Beziehungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Sozialisation unter Gleichaltrigen in der frühen Kindheit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung von Gleichaltrigen für die Sozialisation in der frühen Kindheit. Sie beleuchtet den aktuellen Forschungsstand, definiert zentrale Begriffe wie „Sozialisation“ und „Peers“, und analysiert die Interaktions- und Spielentwicklung von Kindern mit Gleichaltrigen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Freundschaft und die Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Definition und Bedeutung von Sozialisation im Kontext von Peer-Beziehungen; Analyse der Interaktions- und Spielmuster zwischen Kindern unterschiedlichen Alters; Die Rolle von Freundschaft in der frühen Kindheit; Der Einfluss asymmetrischer und symmetrischer Beziehungen auf die kindliche Entwicklung; Pädagogische Handlungsansätze zur Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen; Aktueller Forschungsstand zur Sozialisation unter Gleichaltrigen; Definition von Sozialisation und Gleichaltrigen/Peers; Bedeutung von Gleichaltrigen für die Sozialisation in der frühen Kindheit (inkl. Kommunikations-, Spiel- und Lernprozesse in asymmetrischen und symmetrischen Beziehungen); Sozialisation unter Gleichaltrigen in den Altersgruppen Säugling/Kleinkind und Kind; Freundschaft als besondere Form der Gleichaltrigenbeziehung; Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen durch pädagogische Fachkräfte.
Welche Altersgruppen werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet die Sozialisation unter Gleichaltrigen in den Altersgruppen Säugling/Kleinkind und Kind.
Wie wird die Rolle der Freundschaft behandelt?
Freundschaft wird als besondere Form der Gleichaltrigenbeziehung betrachtet. Die Arbeit beinhaltet eine detaillierte Begriffserklärung von „Freundschaft“, beschreibt den Prozess der Freundschaftsbildung und analysiert die Bedeutung dieser Beziehungen für die soziale und emotionale Entwicklung des Kindes.
Welche Rolle spielen pädagogische Fachkräfte?
Die Arbeit beleuchtet die Rolle pädagogischer Fachkräfte bei der Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen. Sie beschreibt Prinzipien des pädagogischen Handelns zur Förderung von Kinderbeziehungen und stellt konkrete Handlungsansätze und Strategien für Erzieher*innen und Pädagog*innen vor.
Welche Schlüsselbegriffe werden verwendet?
Schlüsselbegriffe sind: Sozialisation, Gleichaltrige, Peers, frühe Kindheit, Interaktion, Spiel, Kommunikation, Freundschaft, Entwicklung, Sozialkompetenz, pädagogisches Handeln, asymmetrische Beziehungen, symmetrische Beziehungen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel unterteilt, die jeweils einen Aspekt der Sozialisation unter Gleichaltrigen behandeln. Es gibt Kapitel zu Sozialisation unter Gleichaltrigen/Peers, Sozialisation unter Gleichaltrigen in der frühen Kindheit, Freundschaft und Unterstützung von Gleichaltrigenbeziehungen durch pädagogische Fachkräfte. Jedes Kapitel beinhaltet eine Zusammenfassung.
Welche Forschungsansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf empirische Beobachtungen und die Erkenntnisse verschiedener Wissenschaftler zur frühen kindlichen Entwicklung, unter anderem Piagets Arbeiten. Der aktuelle Forschungsstand wird berücksichtigt.
- Citar trabajo
- Melanie Furthmair (Autor), 2018, Welche Rolle spielt der Umgang mit Gleichaltrigen bei der Sozialisation in der frühen Kindheit?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/475195