Obwohl den Frauen heute alle Ausbildungsberufe offen stehen, ist bei ihnen nach wie vor die Konzentration auf wenige frauentypische Berufe sehr groß. Auch der Zustrom von Frauen in soziale Berufe, die als typische Frauenberufe gelten, hält weiter an. Die so genannten Frauenberufe sind durch „geringe Entlohnung, ungünstige Arbeitsbedingungen, schlechte Beschäftigungssicherheit, begrenzte Aufstiegsmöglichkeiten und wenig gesellschaftliche Anerkennung“ gekennzeichnet. Während Berufe, in denen überproportional Männer oder ausschließlich Männer tätig sind, ein höheres Prestige, ein besseres Gehalt und große Aufstiegschancen bieten. Eine geschlechtsspezifische Arbeitsverteilung besteht nicht nur auf unterschiedliche Berufsbereiche, sondern auch auf Berufsfelder. berufliche Positionen innerhalb der Die Führungs-und Entscheidungspositionen mit entsprechend höherem Gehalt sind auch in Frauenberufen überwiegend mit Männern besetzt.
In der vorliegenden Arbeit wird den Fragen nachgegangen, warum Mädchen und junge Frauen vor allem in Frauenberufen landen und aus welchen Gründen Frauen soziale Berufe ergreifen.
Zunächst werden in dieser Arbeit Frauenberufe und ihre Besonderheiten beschrieben. Als weiteres wird der Berufsfindungsprozess von Mädchen und jungen Frauen unter den Aspekten geschlechtsspezifischer Arbeitsmarktteilung und geschlechtsspezifischer Sozialisation dargestellt und analysiert. Zuletzt werden auf der Grundlage der Studie von Birgit Rommelspacher die Motive der Frauen zur Wahl sozialer Berufe aufgezeigt. Abschließend wird ein Fazit gezogen.
Als Frauenberufe werden weiblich dominierte Berufe bezeichnet, d. h. Berufe, die zu 80 Prozent und mehr von Frauen erlernt und ausgeübt werden. Männlich dominierte Berufe mit einem Männeranteil von über 80 Prozent werden dementsprechend als Männerberufe bezeichnet. „Im Alltagsverständnis dagegen gelten als Frauenberufe eher solche, die der Familienarbeit ähneln (pflegerische, erzieherische, soziale Berufe) oder sich mit der Familienarbeit (angeblich) vereinbaren lassen.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Frauenberufe und ihre Besonderheiten
- Berufsfindungsprozess von Mädchen und jungen Frauen
- Geschlechtsspezifische Arbeitsmarktteilung
- Geschlechtsspezifische Sozialisation
- Motive der Frauen zur Wahl sozialer Berufe
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Gründe für die Konzentration von Frauen auf bestimmte Berufsbereiche, insbesondere soziale Berufe. Ziel ist es, die Faktoren zu analysieren, die Mädchen und junge Frauen bei der Berufswahl beeinflussen und die Motive für die Wahl sozialer Berufe zu beleuchten.
- Besonderheiten von Frauenberufen und ihre gesellschaftliche Wahrnehmung
- Der Einfluss der geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktteilung auf die Berufswahl von Frauen
- Die Rolle der geschlechtsspezifischen Sozialisation im Berufsfindungsprozess
- Motive von Frauen bei der Wahl sozialer Berufe
- Die Herausforderungen und Chancen für Frauen in frauendominierten Berufen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik der anhaltenden Konzentration von Frauen auf wenige, oft schlecht bezahlte und mit geringen Aufstiegschancen verbundene Berufe dar. Sie führt die Forschungsfrage ein: Warum wählen Mädchen und junge Frauen vorwiegend Frauenberufe, insbesondere soziale Berufe? Die Arbeit skizziert den methodischen Ansatz, der darin besteht, die Besonderheiten von Frauenberufen zu beschreiben, den Berufsfindungsprozess von Mädchen und jungen Frauen zu analysieren und schließlich die Motive für die Wahl sozialer Berufe zu beleuchten.
Frauenberufe und ihre Besonderheiten: Dieses Kapitel definiert Frauenberufe als Berufe, die zu über 80 Prozent von Frauen ausgeübt werden. Es wird der Unterschied zwischen der alltäglichen Wahrnehmung von Frauenberufen (oft als familienverträglich angesehen) und der sozioökonomischen Realität (geringe Entlohnung, schlechte Arbeitsbedingungen) herausgearbeitet. Der historische Wandel von Männer- zu Frauenberufen und die damit verbundene Statusminderung werden ebenfalls diskutiert. Die implizite Annahme der Eignung von Frauen für diese Berufe aufgrund ihres vermeintlich „weiblichen Wesens“ und der damit verbundenen gesellschaftlichen Entwertung reproduktiver Arbeit werden kritisch beleuchtet. Das Kapitel endet mit der Frage, warum sich Mädchen und junge Frauen trotz der Nachteile für diese Berufe entscheiden.
Berufsfindungsprozess von Mädchen und jungen Frauen: Dieses Kapitel untersucht den Berufsfindungsprozess von Mädchen unter den Aspekten der geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktteilung und Sozialisation. Trotz guter Bildungsabschlüsse wählen Mädchen überproportional häufig typische Frauenberufe. Es werden die Hürden aufgezeigt, mit denen Mädchen bei der Suche nach Ausbildungsplätzen, besonders in Männerberufen, konfrontiert sind. Die Diskriminierung von Frauen als potenzielle Mütter und die damit verbundenen Nachteile im Arbeitsmarkt werden analysiert. Das Kapitel zeigt, dass der Arbeitsmarkt selbst ein entscheidender Faktor bei der „Eingrenzung“ der Berufswahl von Mädchen auf Frauenberufe ist, wobei der vermeintlich geringere Konkurrenzdruck in diesen Berufen eine Rolle spielt.
Schlüsselwörter
Frauenberufe, Berufswahl, Geschlechtsspezifische Arbeitsmarktteilung, Geschlechtsspezifische Sozialisation, Soziale Berufe, Berufsfindungsprozess, Diskriminierung, Reproduktionsarbeit, Familienarbeit, Ausbildung, Arbeitsmarkt.
Häufig gestellte Fragen: Analyse der Berufswahl von Frauen
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Gründe für die Konzentration von Frauen auf bestimmte Berufsbereiche, insbesondere soziale Berufe. Sie untersucht die Faktoren, die Mädchen und junge Frauen bei ihrer Berufswahl beeinflussen und beleuchtet die Motive für die Wahl sozialer Berufe.
Welche Themen werden im Einzelnen behandelt?
Die Arbeit behandelt die Besonderheiten von Frauenberufen und ihre gesellschaftliche Wahrnehmung, den Einfluss der geschlechtsspezifischen Arbeitsmarktteilung und Sozialisation auf die Berufswahl, die Motive von Frauen bei der Wahl sozialer Berufe und die Herausforderungen und Chancen für Frauen in frauendominierten Berufen.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Frauenberufen und ihren Besonderheiten, zum Berufsfindungsprozess von Mädchen und jungen Frauen (inklusive geschlechtsspezifischer Arbeitsmarktteilung und Sozialisation), zu den Motiven der Frauen für die Wahl sozialer Berufe und ein Fazit. Es werden Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter bereitgestellt.
Wie werden Frauenberufe definiert?
Frauenberufe werden als Berufe definiert, die zu über 80 Prozent von Frauen ausgeübt werden. Die Arbeit hebt den Unterschied zwischen der alltäglichen Wahrnehmung (oft als familienverträglich angesehen) und der sozioökonomischen Realität (geringe Entlohnung, schlechte Arbeitsbedingungen) hervor.
Welche Rolle spielt die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktteilung?
Die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktteilung wird als entscheidender Faktor bei der Eingrenzung der Berufswahl von Mädchen auf Frauenberufe dargestellt. Der vermeintlich geringere Konkurrenzdruck in diesen Berufen spielt dabei eine Rolle. Die Arbeit analysiert auch die Diskriminierung von Frauen als potenzielle Mütter und die damit verbundenen Nachteile im Arbeitsmarkt.
Welche Rolle spielt die geschlechtsspezifische Sozialisation?
Die geschlechtsspezifische Sozialisation beeinflusst den Berufsfindungsprozess von Mädchen maßgeblich. Die Arbeit zeigt auf, wie Mädchen trotz guter Bildungsabschlüsse überproportional häufig typische Frauenberufe wählen und welche Hürden sie bei der Suche nach Ausbildungsplätzen in Männerberufen begegnen.
Welche Motive haben Frauen bei der Wahl sozialer Berufe?
Die Arbeit untersucht die Motive von Frauen bei der Wahl sozialer Berufe. Dies ist ein zentraler Aspekt der Analyse und wird in einem eigenen Kapitel detailliert behandelt.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Frauenberufe, Berufswahl, Geschlechtsspezifische Arbeitsmarktteilung, Geschlechtsspezifische Sozialisation, Soziale Berufe, Berufsfindungsprozess, Diskriminierung, Reproduktionsarbeit, Familienarbeit, Ausbildung, Arbeitsmarkt.
Welche Forschungsfrage wird gestellt?
Die zentrale Forschungsfrage lautet: Warum wählen Mädchen und junge Frauen vorwiegend Frauenberufe, insbesondere soziale Berufe?
Welche methodischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit beschreibt die Besonderheiten von Frauenberufen, analysiert den Berufsfindungsprozess von Mädchen und jungen Frauen und beleuchtet die Motive für die Wahl sozialer Berufe.
- Citar trabajo
- Natalie Schlee (Autor), 2005, Soziale Berufe - Frauenberufe, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47537