Flucht und Fluchtursachen


Project Report, 2019

53 Pages, Grade: 100 von 100 Punkten


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Große Flüchtlingsströme seit Ende des 2. Weltkriegs. Wieviele Menschen waren in den letzten Jahrzehnten auf der Flucht, und wo haben sie Aufnahme gefunden?
2.1 Deutsche Flüchtlinge seit Ende des 2. Weltkriegs
2.2 Sonstige große Flüchtlingsströme seit

3 Heutige große Flüchtlings- und Migrantenströme
3.1 Neue Fluchtrouten
3.2 Migration

4 Fluchtursachen
4.1 Analyse der Fluchtursachen
4.1.1 Krieg, Bürgerkrieg, bewaffnete Konflikte, Verfolgung, Gewalt, Terror, Folter
4.1.2 Ressourcenkriege der Weltmächte
4.1.3 Hunger, Durst, Dürre, Naturkatastrophen, andere Katastrophen, Armut
4.1.4 Mangelnde Bürger- und Menschenrechte, Menschenhandel
4.1.5 Landraub
4.1.6 Spezifische Fluchthintergründe von Frauen
4.1.7 Bedrohung durch Folter
4.2 Zeitspezifische Fluchtursachen

5 Flucht und Migration
5.1 Wie unterscheidet sich Flucht von Migration?
5.1.1 Flucht
5.1.2 Migration
5.2 Aus welchen Gründen migrieren Menschen?

6 Wohin und warum sind Bundesbürger in den letzten Jahren migriert?

7 Die drei Sonderinitiativen des BMZ im Bereich der Flucht- prävention
7.1 Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren
7.2 Stabilisierung und Entwicklung in Nordafrika und Nahost
7.3 EINEWELT ohne Hunger

8 Zusammenfassung und Ausblick

1 Einleitung

Die gesamte Flüchtlingsthematik und somit auch die drei Flüchtlingsprojekte, die ich im Rahmen des Flüchtlingsberater-Kurses, den ich bei campus naturalis besuche, zu bearbeiten habe, haben einen hochkomplexen politischen Hintergrund, und das Thema „Flucht“ ist heutzutage weltweit ein Milliarden- geschäft.

Die Fluchtursachen und insbesondere auch die vollständigen (politischen) tatsächlichen Hintergründe für so manchen gegenwärtigen Flüchtlingsstrom, der aus dem Osten und aus Afrika in Richtung Wes - ten führt, sind vielfach gar nicht genau ermittelbar (s. Kap. 4).

In kaum einem Bereich wird von der offiziellen Presse so viel getäuscht und gelogen wie hier. Um sich einen Überblick zu verschaffen und zu einer einigermaßen ausgewogenen Beurteilung des Flucht-The- menkomplexes zu gelangen, ist es unverzichtbar, auch die alternativen Medien heranzuziehen.

Journalisten der etablierten Presse wissen, dass „Journalismus“, entgegen dem eigentlichen Journalis - ten-Ethos, heutzutage keineswegs bedeutet, frei recherchieren, seine Meinung äußern und Missstände aufdecken zu dürfen. Westliche Journalisten, die für die Mainstream-Medien arbeiten, müssen z.B. un- terschreiben, dass sie konform zur vorgeschriebenen (amerikatreu-transatlantischen) Linie berichten werden. Halten sie sich nicht an die - ungeschriebenen – Regeln des Mainstream-Journalismus, wer- den sie entlassen und finden vielfach in der Journalismus-Branche lebenslang keine Anstellung mehr (Beispiel: ULFKOTTE 2014).

Da die meisten öffentlichen Einrichtungen, die mit Flüchtlingen arbeiten und über diese Informa tionen verbreiten, vermutlich entsprechend konform berichten, sind deren Positionen, Statistiken und Zahlen, wie alle anderen auch, einer genauen Prüfung zu unterziehen.

Unabhängig von Positionen und Zahlen zu Flüchtlingen und Migranten ist zu sagen, dass Flüchtlings - hilfe möglich und sinnvoll ist. Jedem, der akut in Not ist, muss geholfen werden. Dies gilt insbesondere auch für Flüchtlinge, die in Seenot geraten. Diesen die Hilfe zu ver weigern, indem man sie z.B. einfach im Meer ertrinken lässt, ist unmenschlich.

Hilfe für Flüchtlinge und alle Menschen, die existenziell in Not geraten, ist eine Pflicht der Menschlich - keit, zumal der (noch immer reichere) Westen viele dieser Flüchtlinge im Rahmen der - maßgeblich von Amerika angeführten - Ressourcenkriege selbst maßgeblich mitproduziert hat.

Bei der Versorgung der Flüchtlinge müsste eigentlich nach dem Verursacherprinzip vorgegangen wer- den. Dementsprechend müssten die meisten Flüchtlinge eigentlich in Amerika und international auf den Grundstücken und auf Kosten derjenigen Großkonzerne, Politiker und Machthaber untergebracht werden, die die Flüchtlingskrisen maßgeblich inszenieren und/oder die Erfüllungsgehilfen der eigent- lich Mächtigen sind, die ihre internationalen Beutezüge auf Kosten der einfachen Bevölkerung, Steuer- zahler und Flüchtlinge austragen.

Jedoch sind alle, die die modernen Ressourcenkriege und die Ausbeutung ganzer Kontinente, wie z.B. auch Afrika, wissentlich oder aus durch Faulheit motivierter Unkenntnis heraus unterstützen, Kompli- zen und somit Mittäter.

Zu unterstützen sind demgegenüber alle Positionen, die sich allgemein für Menschenrechte, für Welt- frieden, für Gerechtigkeit und für den Schutz der Umwelt einsetzen und die deshalb fordern, dass

- keine Kriege mehr geführt werden,
- keine Regime-Changes mehr durchgeführt werden,
- alle Menschen genügend Nahrung und sauberes Trinkwasser haben,
- die Rüstungsindustrie beseitigt wird,
- alle verfügbaren Ressourcen vernünftig, gerecht und nachhaltig zum Wohle aller einge setzt wer- den,
- vermeintliche Entwicklungshilfe, die in Wirklichkeit systematisch die Märkte anderer Länder, ins- besondere auch Afrika´s, zerstört, verboten wird,
- allen Kindern qualifizierte Schulbildung und Ausbildung ermöglicht werden,
- ein faires Finanz- und Wirtschaftssystem eingeführt wird,
- Umweltzerstörung auf ein Minimum reduziert wird,
- ein Recycling-System eingeführt wird, das Müll vollständig vermeidet sowie
- Massentierhaltung und Monokulturen abgeschafft werden.

In einem solchen Szenario würde es keine oder zumindest kaum noch Flüchtlinge geben.

Wenn die Menschen in ihren – kriegsfreien und sauberen - Ländern nachhaltig ökologische Landwirt - schaft, z.B. in Form von Permakultur, betreiben könnten, bestünde weltweit kaum noch Notwendigkeit, die Ursprungsländer zu verlassen.

Wenn es gelingt, die Bildung auf einen höheren Stand zu bringen, die ländliche Entwicklung zu fördern und vor Ort Jobs zu schaffen, werden viele Menschen in ihrer Heimat bleiben (WELTHUNGERHILFE).

Wenn in einem solchen Szenario dennoch z.B. Umweltkatastrophen mit Hungersnöten auftreten, wür- de es ausreichen, wenn die Menschen, unterstützt durch internationale Hilfsorganisationen, die echte humanitäre Hilfe leisten, vorübergehend in Nachbarregionen und/oder in Nachbarländer fliehen und dort unterstützt werden.

Es bestünde dann keine Notwendigkeit zu verhindern, dass sich weltweit immense Flüchtlingsströme mit dem Ziel in Bewegung setzen, insbesondere auch in den Sozialsystemen Europa´s und anderer westlicher Länder unterzukommen.

Dies wiederum würde rechten Parteien und Populisten den Wind aus den Segeln nehmen und sämtli- chen radikalen linken und rechten Positionen, die die Bevölkerungen der Welt, auch des Westens und Deutschlands, zunehmend spalten (sollen), den Boden entziehen.

Dadurch wiederum entfiele dann letztendlich auch die Gefahr, dass Europa und insbesondere auch Deutschland zu den nächsten Opfern des neokapitalistischen US-Imperialismus gehören.

Auf die Ankündigung und Erläuterung der einzelnen Kapitel dieser Arbeit wird an dieser Stelle verzich- tet, weil sich die einzelnen Kapitel dieser Arbeit unmittelbar durch die Aufgaben, die auf dem Arbeits - blatt zu dem hier ausgeführten Flüchtlingsprojekt vorgegeben sind, ergeben.

2 Große Flüchtlingsströme seit Ende des 2. Weltkriegs. Wieviele Menschen waren in den letzten Jahrzehnten auf der Flucht, und wo haben sie Aufnahme gefunden?

Zwischen 1939 und 1950 fand eine Völkerwanderung statt, die etwa 25 bis 30 Millionen Men schen er- fasste und aus weit mehr Bevölkerungsgruppen als nur Flüchtlingen und Vertriebenen bestand (s. Kap. 2.1; s. TIBS 2016).

Doch auch außerhalb des Kontextes des 2. Weltkriegs gab es seit dem 2. Weltkrieg zahlrei che Kriege mit vielen Toten und somit auch enormen Flüchtlingsbewegungen (s. Kap. 2.2).

Ende 2017 waren nach Schätzung des UN-Flüchtlingswerks ca. 65 Millionen Menschen inner halb oder zwischen Staaten auf der Flucht (s. WIKIPEDIA „Flucht“, DELVAUX DE FENFFE 2018).

2.1 Deutsche Flüchtlinge seit Ende des 2. Weltkriegs

Seit Ende 1944 bis hin zur bedingungslosen Kapitulation am 08. Mai 1945 richtete sich der 2. Welt- krieg auch zunehmend gegen die deutsche Zivilbevölkerung.

Deutsche wurden systematisch deportiert oder in die Flucht geschlagen. Insgesamt verließen ca. 12 Millionen Deutsche und Deutschsprachige ost-, ostmittel- und südosteuropäischer Statten innerhalb kürzester Zeit ihre Heimat (DELVAUX DE FENFFE 2018-2).

Eine Vielzahl von Flüchtlingsströmen drängte aus den ehemaligen deutschen Gebieten Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Schlesien in den Westen.

Da die Menschen weder über warme Kleidung noch über sonstige Ausrüstung verfügten und ohne Le - bensmittelvorräte zumeist zu Fuß im Winter im zerstörten Deutschland unterwegs waren ( DELVAUX DE FENFFE 2018-2), starben rund 2 Millionen Menschen durch Erfrieren, Ertrinken, Misshandlung und Er- mordung (ebenda).

Hunderttausende Kriegsgefangene wurden in Arbeits- und Gefangenenlager nach Russland deportiert oder starben durch die westlichen Alliierten (s. Rheinwiesenlager, s. hierzu z.B. YouTube-Videos).

Die Überlebenden kamen entkräftet und mittellos in den verbliebenen westlichen Gebieten Deutsch- land´s an (DELVAUX DE FENFFE 2018).

Die Fluchtwelle zwischen 1939 und 1950 umfasste auch zehntausende Kinder, die aus der Kinderland- verschickung zurückkehrten, Hunderttausende ehemals Evakuierte sowie Millionen ehemalige Solda- ten, befreite KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die in ihre Heimatländer zurückkehrten (DELVAUX DE FENFFE 2018).

Etwa 14 Millionen Deutsche fielen zwischen 1944 und 1950 der Flucht und Vertreibung zum Opfer (ebenda).

Rund 7,9 Mio. Menschen ließen sich in den Westzonen des besiegten Deutschlands (seit 1949 Bun- desrepublik Deutschland [BRD]) nieder, und ca. 4 Millionen Menschen fanden in der Ostzone (ab 1949 Deutsche Demokratische Republik [DDR]) einen neuen Wohnsitz.

Einige Hunderttausend gelangten nach Österreich und in andere Länder. Nach Bayern kamen rund 1,9 Mio. Menschen (ZIEGLER 2019).

Mehr als 17 Millionen Deutsche lebten vor Kriegsende auf dem heutigen Gebiet von Polen, den balti- schen Staaten, Ungarn, Tschechien, der Slowakei, Jugoslawien und Rumänien.

Gut zwei Millionen Deutsche verließen ihre von der Roten Armee eroberte Heimat nicht und wa ren in der Folge erheblichen Repressalien ausgesetzt. Mehrere Hunderttausende von ihnen mussten Zwangsarbeit leisten, viele wurden in KZ-ähnlichen Lagern inhaftiert (DELVAUX DE FENFFE 2018).

Es kamen „nicht nur sogenannte Reichsdeutsche aus Ostpreußen, Schlesien oder Pommern, sondern auch Deutsche von der russischen Wolga, aus dem Baltikum, aus Böhmen oder Rumä nien, Do- nauschwaben aus Jugoslawien. Das war eine Mischung von Menschen, die das Schicksal des Heimat- verlusts und eine Affinität zur deutschen Sprache und Kultur teilten. Trotzdem waren sie aufgrund von Bräuchen und der konfessionellen Zugehörigkeit sehr unterschiedlich“ (LÜPKE 2016).

Die gewaltigen Flüchtlingsmassen mussten innerhalb der vier Besatzungszonen verteilt und integriert werden. Mit gut 3,3 Millionen Menschen kam der größte Anteil deutscher Flüchtlinge und Vertriebener aus Schlesien, gefolgt von 2,9 Millionen Sudetendeutschen aus der Tchechoslowa kei, zwei Millionen Ostpreußen und über zwei Millionen Deutschen aus der Kurmark, Brandenburg und Pommern (DELVAUX DE FENFFE 2018).

Infolge von Flucht und Vertreibung lebten im geteilten Deutschland bald doppelt so viele Men schen pro Quadratkilometer wie vor dem Zweiten Weltkrieg. Dabei nahm die spätere Bundesre publik (die ameri- kanische, britische und später französische Besatzungszone) etwa acht Millionen Vertriebene und Flüchtige auf. Das entsprach einem Bevölkerungsanteil von etwa 16 Prozent.

Die künftige DDR (die sowjetische Besatzungszone) mit vier Millionen Vertriebenen integrierte sogar einen Gesamtbevölkerungsanteil von 25 Prozent (DELVAUX DE FENFFE 2018).

Die deutschen Flüchtlinge und Vertriebenen waren jedoch „nur ein, wenn auch der umfang reichste, Teil der größten Völkerverschiebung aller Zeiten. Vor, im und nach dem Zweiten Weltkrieg verloren insgesamt bis zu 60 Millionen Menschen in Europa ihre Heimat. Die Ideologie zweier totalitärer Syste - me hatte sie zu Zwangsmigranten gemacht“ (KLEIKAMP 2015).

Über zwölf Millionen deutsche Flüchtlinge und Vertriebene sowie bis zu zwölf Millionen "Displaced Per- sons" (DPs) – ehemalige Zwangsarbeiter und ausländische KZ-Insassen – mussten nach Kriegsende repatriiert werden. Die DPs „entstammten rund 20 Nationalitäten mit über 35 verschiedenen Spra- chen.“ Ursprünglich war „das Ziel der Militärregierungen und Hilfsorganisationen, die DPs so rasch wie möglich zu sammeln und in ihre jeweiligen Heimatländer zurückzubringen“ (OLTMER 2005).

Des „gelang allein in den ersten vier Monaten nach der deutschen Kapitulation im Mai 1945 bei über fünf Millionen DPs. Die Mehrzahl der DPs schloss sich freiwillig den zahllosen, für sie zusammenge - stellten alliierten Transporten an. Entsprechend einer Vereinbarung zwischen den Westalliierten und der UdSSR wurden dabei DPs sowjetischer Staatsbürgerschaft auch zwangsweise repatriiert. Das ge- schah, obgleich die westalliierten Behörden wussten, dass DPs in der UdSSR als angebliche ´Kollabo - rateure´ mit Lagerhaft, Repressionen bzw. ´Umerziehungsmaßnahmen´, Offiziere vielfach auch mit der Todesstrafe zu rechnen hatten. Deshalb wählten nicht wenige von ihnen anstelle der Deportation den Freitod“ (ebenda).

„An die zwei Millionen Deutsche hatten Flucht, Vertreibungen oder Deportationen nicht überlebt, etwa eine Million wurde in die UdSSR deportiert. Von den 12,5 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen in der Bundesrepublik und DDR des Jahres 1950 kam mit knapp sieben Millionen der größte Teil aus den ehemals deutschen Gebieten östlich von Oder und Neiße. Als nächstgrößere Gruppe folgten knapp drei Millionen Flüchtlinge und Vertriebene aus der Tschechoslowakei. Hin zu kamen 1,4 Millio- nen aus dem Polen der Vorkriegsgrenzen, 300.000 aus der bis 1939 unter der Verwaltung des Völker - bunds stehenden Freien Stadt Danzig, knapp 300.000 aus Jugoslawien, 200.000 aus Ungarn und 130.000 aus Rumänien“ (ebenda).

„Innerhalb der drei westlichen Besatzungszonen waren wiederum die östlichen Gebiete stärker belas- tet als die westlichen. Ende 1947 lag der Anteil der Flüchtlinge und Vertriebenen an der Gesamtbevöl - kerung in der sowjetischen Besatzungszone bei 24,3 Prozent. Die amerikanische Besatzungszone blieb demgegenüber mit 17,7 Prozent ebenso zurück wie die britische mit 14,5 Prozent. In der franzö- sischen Besatzungszone lag der Flüchtlingsanteil an der Gesamtbevölkerung sogar bei nur rund einem Prozent. Der Grund war die Weigerung der französischen Besatzungsbehörden, Flüchtlinge und Ver- triebene aufzunehmen“ (ebenda).

2.2 Sonstige große Flüchtlingsströme seit 1950

In den folgenden Listen sind die wichtigsten Kriege angeführt, die im 20. und 21. Jahrhundert, also auch seit Ende des zweiten Weltkriegs, bis heute stattfanden:

1. Wikipedia: Liste von Kriegen und Schlachten im 20. Jahrhundert: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen_und_Schlachten_im_20._Jahrhundert

2. Wikipedia: Liste von Kriegen und Schlachten im 21. Jahrhundert: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen_und_Schlachten_im_21._Jahrhundert

3. Wikipedia: Liste der andauernden Kriege und Konflikte: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_andauernden_Kriege_und_Konflikte

4. Marco Nünemann: Kriege und Konflikte seit Ende des 2. Weltkriegs: http://www.wfg- gk.de/warum25.html

5. Spirit Online, 05.10.2014: Kriege der Menschheit, https://spirit-online.de/liste-kriege.html. Diese Spirit-Online-Website (https://spirit-online.de/liste-kriege.html) enthält konkrete Angaben zu To- ten in diesen Kriegen, die von den Autoren in Wikpedia recherchiert wurden.

Die Ermittlung der Anzahl der Geflüchteten und der Fluchtwege zu jedem einzelnen dieser Kriege ist mir im Rahmen dieser kleinen Arbeit nicht möglich. Hierzu ist Spezialliteratur erforderlich, und mögli - cherweise sind einzelne Kriege bis heute noch nicht ausreichend wissenschaftlich aufgearbeitet.

Da jedoch davon ausgegangen werden kann, dass die Anzahl der Kriegstoten in der Regel mit der Zahl der Kriegsflüchtlinge korreliert, wobei die Anzahl der Flüchtlingen die der Todesopfer weit über - treffen düfte, nenne ich nachfolgend die bei Spirit Online wichtigsten (größten) Kriege zusammen mit der Anzahl der Toten, um die Dimensionen der jeweiligen Fluchtbewegungen zumindest erahnen zu lassen.

Bei Kriegen flieht der Großteil der Betroffenen gewöhnlich zunächst in die jeweils nächsten sicheren Nachbarländer. Gerade in Entwicklungsländern können sich die meisten Menschen eine Flucht in ent- legene Länder oder gar nach Europa, z.B. über Schleuserbanden, ohnehin nicht leisten.

Zahlreiche Flüchtlinge flogen und fliehen in den aktuellen Kriegen auch nach Europa (vgl. Kapitel 3):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Gemäß Spirit Online / Wikipedia starben weltweit mindestens 25 Millionen Menschen nach Ende des Zweiten Weltkrieges durch Kriege. Im 20. Jahrhundert starben insgesamt circa 100–185 Millionen Menschen durch Kriege (SPIRIT ONLINE 2014).

Die folgende Liste nennt die ermittelten Toten aus den aktuellen Kriegen (s. WIKIPEDIA: KONFLIKTE 2019):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hier eine Übersicht über die Toten, die seit 1950 aus Kriegen hervorgingen, an denen die USA beteiligt waren:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kriegen

3 Heutige große Flüchtlings- und Migrantenströme

Ich beschränke mich in dieser Arbeit auf die Beschreibung gegenwärtiger Flüchtlings- und Miganten- ströme, die nach Europa führen.

Die meisten der heutigen Flüchtlinge sind aus meiner Sicht Opfer der Globalisierung und des Vorha- bens der Industrie, den Billiglohnsektor weiter auszubauen (BRÜCKNER 2018; s. Formen moderner Skla- venarbeit insbesondere auch auf Plantagen in Italien und Spanien, s. LÜNENSCHLOSS 2018, KAISER 2015).

Aus meiner Sicht sind die Flüchtlingsprojekte zugleich Baustein der zunehmenden Totalüberwachung, während sie zugleich von innerpolitischen Problemen ablenken sollen. Seit Jahrzehnten geht es primär um das Datensammeln, darum, den gläsernen Menschen zu schaffen.

Bis vor kurzem war unter dem Link https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Inter-views/2017/2017-03-20-FAZ.html ein Artikel im Internet, in dem Schäuble zitiert wurde, der sagte, dass vieles dafür spreche, „dass die jetzige Flüchtlingssituation nur ein Vorbote“ sei. Es gehe um den „Auf - bau einer europäischen Grenzschutztruppe“, um Militarisierung. „Gerade haben die Mitgliedstaaten be- schlossen, die Kontrollen an den Außengrenzen zu verschärfen und künftig die Daten von allen Rei - senden elektronisch zu überprüfen.“ Es handele sich um einen „Lernpro zess, der gerade stattfindet“. Europa müsse „sich mehr für seine eigene Sicherheit engagieren“, für eine „[v]erstärkte Zusammenar- beit in Richtung einer europäischen Armee“, für einen „gemeinsamen europäischen Verteidigungs- fonds“, „gemeinsame Einsatzkräfte mit eigenen Kommandostrukturen.“ „Für unsere Sicherheit gegen terroristische Angriffe“ sei die „Zusammenarbeit der Polizeien und der Nachrichtendienste in Europa [zu] verbessern“ und zu prüfen, „welches Potential in einer europäischen Digitalunion liegen könnte - etwa in einer europäischen Cloud”. Es geht um das weltweite Massensammeln von Personendaten. Leider habe ich diesen Artikel nicht rechtzeitig dokumentiert, aber es gibt viele ähnliche Artikel und Aussagen von Schäuble und anderen Politikern und Offiziellen im Internet.

Insgesamt ist bis 2020 der Frontex-Ausbau zum Schutz der Außengrenzen bzw. zum Schließen der Fluchtrouten durch 10.000 Grenzschützer geplant. „Die Schätzungen der Kommission zu den ur - sprünglichen Frontex-Plänen bis 2027 gingen von Kosten von 21,3 Milliarden Euro über sieben Jahre aus. […] Um das Konzept umzusetzen, müssten die Mitgliedstaaten deshalb voraussichtlich Riesenbe- träge aus ihren nationalen Haushalten nachschießen.“ (DEUTSCHE WELLE 2018)

Die vermeintliche Bedrohung durch Flüchtlinge ist ein Anlass für die Politik, der Bevölkerung beizubrin- gen, dass angeblich Riesensummen an Geldern für neue Überwachungstechnologie und Kriegsaus- rüstung, angeblich zum Schutz der Bevölkerung, benötigt werden.

Neben den in Kapitel 2 genannten gibt es zahlreiche weitere Kriege, die unterschiedliche große Flücht- lingsstöme verursachten und noch verursachen.

Die momentanen Hauptfluchtrouten in Europa sind die westafrikanische Route, die westliche Mittel- meerroute, die zentrale Mittelmeerroute, die südöstliche Mittelmeerroute, die westliche Balkanroute, die östliche Mittelmeerroute und die östliche Landroute:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : Süddeutsche Zeitung, https://www.sueddeutsche.de/politik/europaei-sche-fluechtlingspolitik-routen-der-hoffn-ung-wege-der-verzweifelten-1.2259006, 19.04.2015

Die folgende Grafik verdeutlicht die Wege der Flüchtenden in den Herkunfts- und Zielländern genauer:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : Bundesamt für politische Bildung (bpb), Spicker Flucht und Asyl, http://www.wuefugees.de/de/flucht-und-asyl-spicker-aktuell-vom-bpb/, 06.02.2016

Diese Grafik veranschaulicht die Anzahl illegaler Grenzübertritte auf diesen Routen von Januar bis Ok - tober 2018:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : Matthias Janson: Wichtigste Flüchtlingsrouten in die EU.. In: statis ta, https://de.statista.com/infografik/16104/wichtigste-fluechtlingsrouten-in- die-eu/, 15.11.2018

Die Zahl der illegalen Grenzübertritte in die EU geht zurück. Die Infografik von Statista zeigt die jüngste Entwicklung der zahlenmäßig bedeutsamsten Flüchtlingsrouten und vergleicht die Zahlen für das Ge- samtjahr 2017 und die ersten zehn Monate von 2018. Danach kom men zwar rund doppelt so viele Flüchtlinge über die westliche Mittelmeerroute. Dafür sind die Zahlen auf der zentralen Route von rund 119.000 auf 21.600 gesunken (-81,8 Prozent). Die gesamte Anzahl illegaler Grenzübertritte in die EU über die drei in der Karte gezeigten Routen hat um rund 38 Prozent abgenommen (ebenda).

„Jeder 110. Mensch weltweit war im Jahr 2017 von Flucht und Vertreibung betroffen. Im Verantwor - tungsbereich des UNHCR gab es Ende 2017 39,1 Millionen Binnenvertrieben[e], 19,9 Millionen Flücht- linge, 4,9 Millionen Rückkehrer, 3,1 Millionen Asylbewerber und 2,8 Millionen Staatenlose“ (BPB VIDEO).

2017 entfiel „jeder siebte anhängige Asylantrag auf Deutschland. Der Film zeigt auch die besondere Rolle der Bundesrepublik: Zählt man Flüchtlinge und Asylbewerber zusammen, war Deutschland Ende 2017 das zweitgrößte Aufnahmeland“ (ebenda).

Die folgende Grafik veranschaulicht noch einmal die Ankunftszahlen und die Gerkunft der Flüchtlinge in 2015 bis 2017 (Nigeria 11,1%, Syrien 10,7%, Elfenbeinküste 7,4%, Guinea 7,6%, Marokko 6,1%, Bangladesh 5,5%, Gambia 4,8%, Irak 4,8%, Mali 4,5%, Eritrea 4,3%, andere 33%):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle : Aktion Deutschland Hilft: Infografik: Fluchtrouten nach Europa, Stand: Novem- ber 2017. https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/mediathek/infografiken/infografik-fluchtrouten-nach-europa/, 17.01.2018

Die Zahl der Menschen, die 2017 in Spanien Zuflucht suchten, hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Ein Großteil der Kinder, Frauen und Männer kam an der andalusischen Küste an. Sie stammten vor allem aus Ländern wie Marokko oder Algerien in Nordafrika. Dort versuchen außerdem viele Menschen, in die spanischen Enklaven Melilla und Ceuta zu gelangen (ebenda).

Über 119.000 Menschen flohen über das Mittelmeer nach Italien, darunter mehr als 15.000 unbeglei- tete Kinder und Jugendliche. Wegen verstärkter Grenzkontrollen hat die Zahl der Flüchtlinge, die von Libyen nach Italien übersetzen, stark abgenommen (ebenda).

In Griechenland suchten 2017 fast 30.000 Flüchtlinge Sicherheit. Sie kamen vor allem aus Syrien und dem Irak. Nicht nur an den griechischen Küsten, auch über die Grenze zur Türkei kamen Flüchtlinge in das Land. Nach Zypern flohen über 1.000 Menschen (ebenda).

Man versucht, Flüchtlingsströmen international durch den „globalen Migrationspakt“ zu regeln. Könnte man der Politik trauen, wäre ein solcher Vertrag ein sinnvolles Verfahren. In der Realität ist jedoch der Willkür durch solche Verträge Tür und Tor geöffnet, denn ergeben sich zusätzliche Möglichkeiten zur Kontrolle jedes einzelnen Menschen sowie für Aufrüstung und Krieg.

3.1 Neue Fluchtrouten

Da es schwierig war und noch ist, über die Balkanroute in die EU einzureisen, „versuchten die Men - schen, auf alternativen und oft gefährlichen Routen die Europäische Union zu erreichen: etwa von der Türkei nach Italien, Zypern oder Rumänien, oder über Griechenland, Albanien, Montenegro, Bosni - en-Herzegowina oder Serbien nach Kroatien“ (ADH 2018).

Im Transitland Niger werde den Menschen seit einigen Monaten angeboten, „statt über Libyen via Ma- rokko den Weg nach Europa zu suchen“ (VGN 2014, DEUSCHE WELLE 2018-2).

Auf der Strecke zwischen Marokko und Spanien „schleusen kriminelle Netzwerke nicht nur Flüchtlinge und Migranten, sondern versuchen auch, mit deren Hilfe in großem Stil Drogen zu schmuggeln. Fast die Hälfe aller Rauschgiftfunde von Frontex an den EU-Außengrenzen sei in Marokko und Spanien ge- macht worden - rund 65 Tonnen“ (DEUSCHE WELLE 2018-2).

Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) „hatten 2017 mehr als 22.400 Flüchtlinge die spanischen Küsten erreicht - fast drei Mal so viele wie 2016. Bislang war Spanien nach Italien und Griechenland der drittwichtigste Ankunftsort für Menschen, die über das Mittelmeer Richtung Europa wollen“ (ebenda).

3.2 Migration

Gemäß der Bundeszentrale für politische Bildung gibt es weltweit 258 Millionen Migranten ( BPB VIDEO MIGRATION).

„Fast jeder fünfte Migrant weltweit lebt in den USA, Deutschland ist das drittwichtigste Einwanderungs- land: Dort lebten Mitte 2017 4,7 Prozent aller Migrantinnen und Migranten weltweit“ (ebenda).

4 Fluchtursachen

Die amerikanisch-westliche Politik der Globalisierung, der Macht- und der Ressourcenkriege erzeugt seit Jahren Flüchtlingsströme, die zunehmend auch nach Europa drängen.

In diesem Kapitel werden Fluchtursachen genannt. Die Quellentexte für die hier dargestellten Fluchtur- sachen sowie Weiterführende Informationen zu Fluchtursachen finden Sie im Literaturverzeichnis un- ter [WELTHUNGERHILFE 2], [MÜNCHNER FLÜCHTLINGSRAT], [NETZWERK FLUCHTFORSCHUNG], [ADH 2019], [UNO FLÜCHTLINGSHILFE], [UNO FLÜCHTLINGSHILFE 2], [WELTHUNGERHILFE 3].

Politische Verfolgung, Folter, Krieg und Gewalt führten dazu, dass 2017 rund 69 Millionen Menschen als Flüchtlinge außerhalb ihrer Heimat leben mussten (s. MÜNCHNER FLÜCHTLINGSRAT).

4.1 Analyse der Fluchtursachen

4.1.1 Krieg, Bürgerkrieg, bewaffnete Konflikte, Verfolgung, Gewalt, Terror, Folter

Kriege, Bürgerkriege, bewaffnete Konflikte, Unruhen, Terror, Verfolgung und Gewalt, sei es in regiona - len oder und internationalen Konflikten, zwingen die Menschen, ihre Heimat zu verlassen, um zu über - leben.

Kriege werden oft illegal geführt, um z.B. Rohstoffe zu erbeuten (s.u.), Macht zu erlangen und Geld zu verdienen (Rüstungsindustrie). Die Weltmächte führen weltweit Stellvertreterkriege. Hierzu liefern sie Waffen an alle Beteiligten in die Zielländer, oft an alle Parteien zugleich. Der Waffenhandel ist ein Milli - ardengeschäft.

Regionale Konflikte können ganz unterschiedlich motiviert sein und die Lebensgrundlagen von Millio- nen Menschen zerstören. Dies führt zu Hunger, Armut, Not, Krankheit, Tod und Flucht.

Viele Menschen werden wegen ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer Religion oder ihrer politischen Ge- sinnung verfolgt, ausgegrenzt (diskriminiert) und lebensgefährlich mit Gewalt bedroht.

Sowohl private als auch institutionalisierte und strukturelle Gewalt kann zu Flucht und Migration führen.

4.1.2 Ressourcenkriege der Weltmächte

Die Flüchtlingsthematik, so wie sie sich heutzutage aus europäischer Sicht darbietet, steht im Kontext der zumeist illegalen Ressourcenkriege (s. das Buch „illegale Kriege“ des Schweizer Histori kers Dr. Daniele Ganser; s. auch den YouTube-Kanal von Dr. Daniele Ganser), die weltweit, vor allem auch in den Entwicklungsländern, von den Großmächten geführt werden.

Seit Jahrzehnten destabilisieren und bekriegen vor allem auch die Westmächte unter Federführung der USA unter Vortäuschung demokratischer und humanitärer Ziele systematisch rohstoffreiche und kriegsstrategisch wichtige Länder, vor allem auch Entwicklungsländer. Hierbei produzieren sie Armut, Hunger, Tod, unendliches Leid und in der Folge endlose Flüchtlings- und Migrantenströme, die vor - nehmlich in Richtung des wohlstandsmäßig reicheren Europas ziehen.

Die globalen Unternehmen (Konzerne) wollen die Ressourchen der Welt immer schneller und drasti - scher ausbeuten, und Europas Politiker sind die abhängigen Handlanger der amerikanischen und in- ternationalen imperialistischen Interessen (transatlantisches Bündnis).

Korrupte afrikanische und sonstige Diktatoren, die amerikafreundlich sind, werden vom Westen strate - gisch gefördert. Sie erhalten Waffen, die sie u.a. gegen die eigene Bevölkerung einsetzen, die sie aus - plündern (s. NETZFRAUEN 2018-4). Hierfür gewähren sie dem Westen und anderen Waffen- und Geldlie - feranten Zugang zu den billigen Rohstoffen ihrer Länder.

Die Armen der betroffenen Länder bleiben arm, leben am Existenzminimum, fliehen oder sterben, ob - wohl ihre Länder reich an Bodenschätzen sind und eigentlich Wohlstand für jeden sichergestellt wer- den könnte. Die Reichen der betroffenen Länder und ihre verbündeten Waffenlieferanten und Geldge ber werden immer schneller reich. Die Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weltweit immer mehr. Mehr als die Hälfte des Reichtums der Welt liegt inzwischen in den Händen nur weniger Famili - en und Clans.

Die hiervon betroffenen Flüchtlinge sind die Opfer dieser neokapitalistischen Form der Globalisierung.

4.1.3 Hunger, Durst, Dürre, Naturkatastrophen, andere Katastrophen, Armut

Hunger und Durst können durch z.B. durch Naturkatastophen (Überschwemmungen, Dürre, Erdbeben, z.B. auch durch Klimawandel u.v.m.) oder Krieg, aber auch durch verfehlte Entwicklungs hilfe (s. NETZFRAUEN 2016, NETZFRAUEN 2017, NETZFRAUEN 2017-2, NETZFRAUEN 2018, NETZFRAUEN 2018-2, NETZFRAUEN 2018-3, NETZFRAUEN 2018-4) entstehen.

Werden Lebensgrundlagen auf diese Weise zerstört, bleibt vielen Menschen keine andere Möglichkei - ten als Flucht oder Migration.

Neben Naturkatastrophen können auch andere Katastrophen wie zum Beispiel AKW-Unfälle, zur Flucht führen.

4.1.4 Mangelnde Bürger- und Menschenrechte, Menschenhandel

Wenn Bürger- und Menschenrechte nicht gelten und/oder nicht durchgesetzt werden können, sind Menschen in ihren Heimatländern oft schweren Menschenrechtsverletzungen wie z.B. willkürlichen Re- pressalien, Zensur, willkürlicher Inhaftierung und Menschenhandel ausgesetzt und müssen ggf. flie - hen.

4.1.5 Landraub

In zahlreichen Menschen werden den Menschen Ländereien und Eigentum weggenommen. Die Men- schen werden nur unzureichend entschädigt, vertrieben und/oder getötet (s. z.B. NETZFRAUEN 2013).

Dahinter stecken oft Investoren und große Konzerne, die die Ländereien als eigene Produktionsstätten nutzen möchten.

4.1.6 Spezifische Fluchthintergründe von Frauen

Frauen fliehen häufig, weil sie frauenspezifischen Repressalien (z.B. Isolation, Angst, Sexismus, Über- griffen, Gewalt, Heiratszwang) ausgesetzt sind (CHOHDRY 2003).

4.1.7 Bedrohung durch Folter

In Unrechtsstaaten sind viele Menschen (Regimekritiker, Journalisten, Mitglieder nicht geduldeter Par- teien und Organisationen usw.) von Folter und Ermordung bedroht.

Der Westen hat im Rahmen der Ressourcenkriege (s.o.) selbst Terrorgruppen (angeblich „gemä ßigte“ Milizen) aufgebaut, die foltern.

Wenn die Gegenseite erstarkt und, wie z.B. in Syrien unterstützt duch Putin, amerikatreue Milizen zur Flucht zwingt, kann es passieren, dass Personen, die für den Westen im Osten gekämpft und ggf. auch gefoltert haben, in den Westen zurück fliehen und dort möglicherweise sogar in den Sozialsyste- men landen.

Kämpfer und Folterer sind oft einfache Söldner, die, in Abhängigkeit von der Zahlung, beliebig die Sei - ten wechseln (FOCUS ONLINE 2016).

[...]

Excerpt out of 53 pages

Details

Title
Flucht und Fluchtursachen
College
campus Naturalis
Grade
100 von 100 Punkten
Author
Year
2019
Pages
53
Catalog Number
V476883
ISBN (eBook)
9783668965447
ISBN (Book)
9783668965454
Language
German
Keywords
traumatherapie, flüchtlinge, systemische therapie, psychotherapie, flucht, fluchtursachen, flüchtlingsberater, pädagogik, psychologische beratung, coaching, beratung, hündgen, ilona hündgen, kultur, therapie, psychosoziale beratung, sozialwissenschaften, bildung, systemische beratung, fluchtwege, flüchtlingsberatung, trauma
Quote paper
Dr. Ilona Hündgen (Author), 2019, Flucht und Fluchtursachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/476883

Comments

  • No comments yet.
Look inside the ebook
Title: Flucht und Fluchtursachen



Upload papers

Your term paper / thesis:

- Publication as eBook and book
- High royalties for the sales
- Completely free - with ISBN
- It only takes five minutes
- Every paper finds readers

Publish now - it's free