Die Kabaretts in der DDR wurden vom Staat geschaffen, um nach dem Arbeiteraufstand 1953 für gute Laune zu sorgen. Dieser Beitrag befasst sich mit der Frage, ob ostdeutsches Kabarett als vom Staat initiiert, organisiert und kontrolliert überhaupt existieren konnte. Im Untersuchungsmittelpunkt stehen die drei bekanntesten ostdeutschen Kabaretts: die Berliner "Distel", die Leipziger "Pfeffermühle" und die Dresdner "Herkuleskeule". Anhand exemplarischer Beispiele wird der Umgang des jeweiligen Kabaretts mit der Zensur dokumentiert und es zeigt sich, dass sich die Kabarettisten in der DDR nicht von der Zensur einschüchtern ließen. Der Zensor saß zwar im Kopf, aber gerade das hat sie dazu veranslasst, überaus brisante Texte zu schreiben und diese in ihrer Form harmlos zu verpacken.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Kabarett im Auftrag der SED
- 2.1. Verwaltung und äußere Struktur des Kabaretts in der DDR
- 2.1.1. Das staatliche Komitee für Unterhaltungskunst
- 2.2. Zensurpolitische Maßnahmen
- III. Kabaretts in der „Zone\" - Selbstzensur oder die Lust an der List
- 3.1. Die ,,Distel\"
- 3.1.1.,,Keine Mündigkeit vorschützen“
- 3.2. Die „Pfeffermühle“
- 3.2.1.,,Wir können uns gratulieren”
- 3.3. Die ,,Herkuleskeule”
- 3.3.1. „Auf dich kommt es an, nicht auf alle“
- IV. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Existenz und Funktionsweise politischer Kabaretts in der DDR unter dem Regime der SED. Dabei werden die Rahmenbedingungen, Verwaltungsgrundlagen und Zensurmechanismen untersucht, die das Kabarett beeinflusst haben.
- Die staatliche Kontrolle und Einflussnahme der SED auf das Kabarett.
- Die Organisation und Finanzierung der Berufskabaretts in der DDR.
- Die Zensurmechanismen und deren Auswirkungen auf die künstlerische Freiheit der Kabarettisten.
- Die Praxis der Selbstzensur und die Suche nach kreativen Ausdrucksformen in einem repressiven Umfeld.
- Die Rolle des Kabaretts als Stimmungsbarometer und Vermittler im sozialistischen Alltag.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung des Kabaretts in der DDR und stellt die drei Hauptthemen der Arbeit vor: die Berliner ‚Distel', die Leipziger ‚Pfeffermühle' und die Dresdener ‚Herkuleskeule'.
Kapitel II analysiert die Verwaltung und äußere Struktur des Kabaretts in der DDR. Es werden die staatlichen Institutionen, die das Kabarett kontrollierten, sowie die Zensurmechanismen beschrieben.
Kapitel III widmet sich den Kabaretts in der „Zone" und untersucht, wie sie mit der Zensur umgingen. Es werden exemplarische Programme der ‚Distel', ‚Pfeffermühle' und ‚Herkuleskeule' vorgestellt, die zensurpolitisch für Aufsehen sorgten.
Schlüsselwörter
Kabarett, DDR, SED, Zensur, Selbstzensur, Unterhaltungskunst, ‚Distel', ‚Pfeffermühle', ‚Herkuleskeule', staatliche Kontrolle, politische Satire, sozialistischer Alltag.
- Quote paper
- Marisa Klasen (Author), 2005, Kabarett unter Hammer und Sichel - Kann politisches Kabarett unter einer Diktatur existieren?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47813