Die Arbeit handelt von einer Erstellung eines Kurskonzeptes nach dem Leitfaden für Prävention. Das Handlungsfeld Stressmanagement wird bearbeitet und der psychische Gesundheitszustand wird analysiert.
Inhaltsverzeichnis
1 GRUNDLEGENDE INFORMATIONEN ZUR PRÄVENTIONSMASSNAHME
1.1 Bezeichnung des Kursangebotes3
1.2 Handlungsfeld und Präventionsprinzip
1.3 Bedarf
1.4 Wirksamkeit
1.5 Zielgruppe
1.6 Ziele der Maßnahme
1.6.1 Analyse der Stressoren in Freizeit und Beruf
1.6.2 Vermitteln von individuellen Stressbewältigungsstrategien
1.6.3 Vermittlung von psychophysiologischen Entspannungsmethoden
2 INHALTLICH-ORGANISATORISCHE GROBPLANUNG DES KURSPROGRAMMS
3 INHALTLICH-METHODISCHE DETAILPLANUNG DES KURSPROGRAMMS
4 DOKUMENTATION UND EVALUATION DES KURSPROGRAMMS
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 ABBILDUNGS- UND TABELLENVERZEICHNIS
6.1 Abbildungsverzeichnis
6.2 Tabellenverzeichnis
1 Grundlegende Informationen zur Präventionsmaßnahme
1.1 Bezeichnung des Kursangebotes
Der Titel des Präventionskurses lautet: „Stessfrei zwischen Kindern und Karriere“. Aufgrund der im Titel genannten Zielgruppe und deren hoher Bedarf stressfreier im Alltag zu sein, sowohl für die Arbeit als für das Freizeit- und Familienleben, wird ein Präventionskurskonzept erarbeitet.
1.2 Handlungsfeld und Präventionsprinzip
Das Handlungsfeld Stressmanagement ist eines der vier Handlungsfelder zur individuellen verhaltensbezogenen Prävention nach dem §20 des Präventionsgesetz (GKV, 2018). Die Förderung von Stressbewältigungskompetenzen als multimodales Prinzip wird nachfolgend im Kurs eingearbeitet. Die multimodale Stressbewältigung bewegt sich auf allen drei Ebenen: instrumentell, kognitiv und palliativ-regenerativ (GKV, 2018).
1.3 Bedarf
Im allgemeinen ist Stress ein „als unangenehm empfundener Zustand, der von der Person als bedrohlich, kritisch, wichtig und unausweichlich erlebt wird. Er entsteht besonders dann, wenn die Person denkt, dass sie ihre Aufgaben nicht bewältigen kann“ (Joiko, Schmauder, Wolff, 2010)
Lazarus stellte, in den 1960er Jahren, das transaktionale Stressmodell auf. Dieses Modell ist das erste, das Stress als ein dynamisches Beziehungsgeschehen der Person in seiner Auseinandersetzung mit der Umwelt definiert (Tameling, 2004). Stress stellt Anforderungen an die Person, die diese mit ihren verfügbaren Ressourcen entweder bewältigen oder nicht bewältigen kann.
Der Bedarf für ein geeignetes Stressmanagement im Präventionsbereich nimmt immer weiter zu. „Sechs von zehn Menschen in Deutschland fühlen sich gestresst – unabhängig davon, ob beruflich oder privat. Ein knappes Viertel der Bevölkerung, 23 Prozent, gibt sogar an, häufig gestresst zu sein“ (TK, 2016, S. 6).
Generell ist die Prävalenz von psychischen Störungen zurückzuführen auf Stress bei Frauen höher als bei Männern. Im mittleren Alter (30-49) beider Geschlechter ist die Prävalenz von psychischen Störungen auf Grund von Stress bei Frauen und Männern mit Kindern niedriger als Frauen und Männer ohne Kinder.
Bei Frauen liegen die Arbeitsunfähigkeitstage Tage pro Versicherungsjahr zwischen zwei und drei einhalb Tagen, bei Männern zwischen einem bis etwas mehr als zwei Tagen. Um zu vermeiden, dass die AU-Tage bei erwerbstätigen Frauen mit Kindern im Alter zwischen 45 und 54 weiterhin steigen, setzt die oben genannte Präventionsmaßnahme in der Altersgruppe von 30-44 Jährigen berufstätigen Frauen mit Kindern an.
Die Hintergründe für eine erhöhte Anzahl und Fallhäufigkeit von AU-Tagen der Frauen können aus Hypothesen abgeleitet werden. Geringere Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten oder ein geringeres Einkommen sind Gründe für die genannte Hypothese (Faller, 2012).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Fehlzeiten aufgrund psychischer Störungen (TK, 2015)
Die folgenden auftretenden Erkrankungen werden in Hinsicht auf Stress als Risikofaktoren definiert. Die Erkrankungen werden von der TK unterteilt in „Depressive Episoden“, „Belastungsreaktionen“, „Rezidivierende depressive Störungen“, „andere neurotische Störungen“, „somatoforme Störungen“ und „andere Angststörungen“ (TK, 2016, S. 6).
Die Ursachen und auch die Risikofaktoren für Stress sind vielseitig. „Wenn von arbeitsbedingtem Stress gesprochen wird, dann liegen maßgebliche Ursachen bzw. Stressfaktoren in der beruflichen Situation“ (Glaser & Molnar, 2018, S. 4). Stressoren sind für Arbeitnehmer vor allem „zeitliche Überbelastung (zu hohe Arbeitsmenge in zu wenig Zeit), Informationsprobleme (nicht verfügbare, unklare Informationen), Arbeitsunterbrechungen (durch Personen oder andere Vorkommnisse im Arbeitsablauf)“, Arbeitsplatzunsicherheit, Ungerechtigkeit und soziale Konflikte im Team oder mit dem Vorgesetzten (Glaser & Molnar, 2018, S. 15).
Weitere Risikofsaktoren definiert das Robert-Koch-Institut (2013) als familiäre, schulische und berufliche Belastungen, chronischem Stress, chronisch körperlichen Erkrankungen. Schwerwiegende Lebensereignisse, Persönlichkeitsfaktoren, unzureichende ökonomische und soziale Ressourcen und die Lebensführung sind weitere Risikofaktoren (RKI, 2018).
Auch den Bedarf stressfrei zwischen Kindern und Karriere zu sein äußert jeder fünfte Erwachsene, der das eigene Kind oder auch Enkelkind betreut (TK, 2016, S. 14). Der Stress dabei ist, dass Familie und Beruf vereinbart werden müssen.
Aufgrund der Erwerbstätigkeit der Mütter kann man ein mehrdimensionales Konstrukt verwenden, den Work-Family Konflikt (Carlson et al, 2000; Greenhaus/Beutell, 1985). Dieses Konstrukt benennt drei Formen (zeitbasiert, beanspruchungs- und verhaltensbasiert) und zwei Kausalrichtungen. Die Kausalsrichtungen sind einerseits „dass nicht nur das Familienleben potenziell unter den Anforderungen des Berufs- und Erwerbsleben leidet (work-to-family conflict), sondern dass umgekehrt auch die Ansprüche und Rollenerwartungen seitens der Familie die Arbeit beeinträchtigen können (family-to-work conflict)“ (Faller, 2012).
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 2: Stressauslöser jeder Lebensphase (TK, 2016)
Abbildung 2 verdeutlicht, welcher Lebensphase welche Stressursache zuzuschreiben ist. Ursachen für Stress können der Beruf, die Kinder, private Konflikte, als auch schwere Krankheit eines Nahestehenden sein bis hin zur Pflege eines Angehörigen. Die oben aufgezeigten Ursachen stellen lediglich die Hauptursachen dar. Andere Stressursachen können hier eine Synergie ergeben.
Auswirkungen von Stress führt, gesundheitlich gesehen, zu psychischen Erkrankungen. Und diese führen zu ähnlich hohen gesamtwirtschaftlichen Kosten wie körperliche Erkrankungen. 540 Euro wurden je Einwohner 2015 für Erkrankungen von Psychische- und Verhaltensstörungen ausgegeben. Im Alter zwischen 15 und 65 Jahren liegen die Kosten bei 380 Euro pro Einwohner in Deutschland. Nach Kosten der Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind die Kosten für Psychische- und Verhaltensstörungen die zweithöchsten Kosten, die gesamtwirtschaftlich durch Erkrankungen verursacht werden (DASTATIS, 2015).
Ein Grund für die hohen Kosten können die Arbeitsunfähigkeitsfälle sein. Die AU-Fälle sind bei Psychischen und Verhaltensstörungen bei Frauen auf 8,3 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 Versicherungsjahre (TK, 2017). Frauen mit Psychische- und Verhaltensstörungen sind durchschnittlich 41,7 Tage im Jahr aufgrund dieser Erkrankung arbeitsunfähig (TK, 2017). Diese ist die am längsten andauernste Arbeitsunfähigkeitsdauer aller ICD-10-Diagnosen. Die Arbeitsunfähigkeitshäufigkeit und die fallbezogene Krankschreibungsdauer liegt insgesamt bei 342 AU-Tagen je 100 Versicherungsjahre bei weiblichen Erwerbspersonen im Jahr 2017 (TK, S.67). Die Werte für diese Diagnose steigen seit 2006 bis heute stetig an (TK, 2017, S. 68).
Die AU-Tage bei Frauen je 100 Versicherungsjahre liegen bei depressiven Episoden bei 103,1 und ist somit der zweithöchste Wert der AU-Tage je 100 Versicherungsjahre der ICD-10-Diagnosen.
Die verordneten Präparate (Psychoanaleptika) bei Psychischen Erkrankungen sind auf Platz sieben der häufig verordneten Präparate 2017 (TK, 2017) und schlussendlich ebenfalls ein Kostenfaktor für das Gesundheitssystem.
Nicht nur für das Gesundheitssystem haben psychische Erkrankungen begründet mit Stress enorme Folgen, auch individuelle Gesundheitsrisiken bzw. Erkrankungsrisiken stehen einem Individuum bevor. Die Unfallkasse NRW (2005) formuliert Stressreaktionen auf der Ebene der Gedanken und Gefühle, des Verhaltens und des Körpers. Die Reaktionen des Körpers auf Stress können auch Gesundheitsrisiken hervorrufen wie z.B. erhöhten Blutdruck, eine erhöhte Herz-, sowie Atemfrequenz. Die Muskelspannung erhöht sich, während sich die Verdauung verschlechtert (Unfallkasse NRW, 2005)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Um zu vermeiden, dass die Stressfreiheit über 44 Jahren weiter abimmt, sollten präventiv zwischen 30 und 44 Jahren Maßnahmen eingeführt werden. Nach Studien der Techniker Krankenkasse ist der hauptsächliche Stressauslöser im Alter von 30-39 die Kinder (TK, 2016, S.7).
Außerdem hat die oben genannte Zielgruppe ein sehr hohes Potenzial einer Veränderung nachzugehen. 43% der 30-39 Jährigen haben den Wunsch etwas an ihrem Stresslevel zu ändern (TK, 2016, S.30).
Allgemein verdeutlicht die IGES (2018) auf Basis einer Eltermbefragung wie wichtig es für Mütter ist, ein gutes Stressmanagement in Beruf und die Freizeit mit Kindern einzubauen. Denn 40% der Mütter klagen über zeitliche Belastung, 30% über psychische Belastung. Beide Faktoren können mit einem Stressmanagement verbessert werden.
1.4 Wirksamkeit
Tab. 1: Wirksamkeit der geplanten Präventionsmaßnahme (modifiziert nach Blonk, Schene, Van der Klinik & Van Dijk, 2001)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Quote paper
- Carla Schillings (Author), 2019, Entwicklung einer Präventionsmaßnahme in Form eines Kursprogramm in dem Handlungsfeld Stressmanagement, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/478229
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