Kriminalität, die von Kindern ausgeht wurde lange Zeit nur in einem relativ geringen Umfang wissenschaftlich untersucht. Kinder waren einfach nicht kriminell. Ab Anfang der 90er Jahre setzte sich zunehmend die Sichtweise durch, dass Kinder nicht nur Opfer, sondern auch Täter sein können. Wo liegen die Ursachen und Anfänge kindlicher Delinquenz? Welche Erziehung haben delinquente Kinder erfahren?
Die Autorin Kristina Elsner analysiert die Delinquenz von Kinder unter Berücksichtigung bestehender Kriminalitätstheorien. Hinführend beschreibt Sie die augenblickliche statistische Lage, die Ursachen und das Erscheinungsbild kindlicher Straftaten. Darauf aufbauend prüft Sie die Kriminalitätstheorien auf Ihre Anwendbarkeit zur Erklärung kindlicher Devianz und analysiert die Wirkung der wichtigsten Sozialisationsinstanzen auf dem Lebensweg des Kindes. Besonders fokussiert werden hierbei die Familie des Kindes und die spätere Sozialisation durch die Schule. Das Buch richtet sich an Eltern, Pädagogen, Soziologen, Juristen und alle die an einem differenzierten Bild von kindlicher Delinquenz interessiert sind.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einführung, Definitionen, Darstellung der Problemgrundlage.
- 1. Einleitung
- 2. Definitionen..
- 2.1. Kinder.
- 2.2. Kriminalität – Delinquenz.
- 2.3. Kinderdelinquenz .
- 3. Geschichte der Kinderdelinquenz
- 4. Problemdarstellung...
- 4.1. Abgrenzung der Arbeit von dem Bereich der Jugendkriminalität .
- 4.2. Rechtliche Grundlagen..
- 5. Faktische Darstellung...
- 5.1. Datengrundlage PKS und Kritik
- 5.2. Kinderdelinquenz im Dunkelfeld
- 5.3. Entwicklung und Struktur der Kinderdelinquenz..
- 5.4. Kinderdelinquenz aufgeschlüsselt nach Straftaten.
- 5.5. Werden Kinder immer krimineller?
- II. Theoretische Ansätze zur Erklärung der Ursachen von Kinderdelinquenz.
- 1. Einleitung
- 2. Biologische Ursachen..
- 2.1. Historische Kriminologie
- 2.2. Biologische Kriminalitätstheorien..
- 2.2.1. Die Zwillingsforschung...
- 2.2.2. XYY Konstitution
- 2.2.3. Ethologie
- 2.3. Aktuelle Forschung.
- 3. Psychologische und Sozialpsychologische Ursachen
- 3.1. Psychodynamische Konzepte ....
- 3.1.1. Verbrechenserklärung nach dem psychoanalytischen Ansatz..
- 3.1.2. Kontrolltheorien
- 3.1.3. Theorie der rationalen Wahl..
- 3.1.4. Lerntheorien.
- 3.1.4.1. Theorie der differentiellen Assoziation
- 3.1.4.2. Theorie der differentiellen Identifikation.
- 3.1.4.3. Theorie der misslungenen Konditionierung.
- 3.1.5. Aggressionstheorien ...
- 3.1.5.1. Die Sündenbockhypothese......
- 3.1.5.2. Die lernpsychologische Erklärung aggressiven Verhaltens
- 3.1.5.3. Die Frustrations-Aggressionshypothese.
- 3.1.5.4. Theorie vom Erregungstransfer ...
- 3.1.5.5. Begleitbedingungen aggressiven Verhaltens
- 4. Soziologische Ursachen
- 4.1. Theorie der strukturell-funktionalen Bedingtheit der Kriminalität
- 4.2. Die Anomietheorie.
- 4.3. Die Kulturkonfliktstheorie
- 4.4. Der ökologische Ansatz
- 4.5. Subkulturtheorien.
- 5. Ergänzende Ursachen und Integrationskonzepte
- 5.1. Der Etikettierungsansatz
- 6. Kombinations- und theorieverbindende Ansätze
- 6.1. Empirisch ausgerichtete Mehrfaktorenansätze.
- 6.2. Die differentielle Sozialisationstheorie
- 7. Fazit......
- III. Sozialisationsinstanzen und Umgebungen auf dem Lebensweg des Kindes und Ihre Einwirkungen
- 1. Definition Sozialisation und Sozialisationsinstanzen
- 2. Die Familie (primäre Sozialisationsinstanz)
- 2.1. Familie im Wandel.
- 2.2. Die Prägungsphase im frühkindlichen Alter
- 2.3. Scheidungskinder
- 2.4. Rolle der Mutter
- 2.5. Rolle des Vaters
- 2.6. Erziehungsstile
- 2.7. Elterliche Fehlerziehung
- 2.8. Elterliche Erwartungshaltungen
- 2.9. Fazit...
- 3. Die Schule (sekundäre Sozialisationsinstanz).
- 3.1. Erziehungsaufgaben der Schule
- 3.2. Schule und Delinquenz...
- 3.3. Gewalt an Schulen...
- 3.4. Fazit.
- 4. Raumstruktur und Wohnumgebung.
- 4.1. Raumstruktur und Kriminalität
- 4.2. Wohnhausarchitektur und Kriminalität.
- 4.3. Fazit.
- Exkurs: Kinderdelinquenz durch Medienverwahrlosung
- Kriminalprävention als Aufgabe der Medien......
- IV. Präventionsmaßnahmen und Lösungsstrategien….........
- 1. Haben präventive Maßnahmen Einfluss auf das delinquente Verhalten von Kindern?...
- 2.Prävention im Bereich der Familie..
- 2.1. Flächendeckende Elternberatung:
- 2.2. Erziehungszeit zurückholen
- 2.3. Erweiterung der außerhäuslichen Kinderbetreuung.
- 2.4. Ausbau der Alternativen zur Heimerziehung:..
- 2.6. Familienfreundlicher Wohnungsbau …..\li>
- 2.7. Fazit.
- 3. Prävention in der Schule
- 3.1 Die Veränderungen der Rahmenbedingungen in der Schule
- 3.2. Prävention von Kriminalität an Schulen durch die Lehrer...
- 3.3. Prävention von Kriminalität an Schulen durch die Schulleitung.
- 3.4. Gewaltprävention durch Öffnung der Schule...
- 3.5. Zusammenarbeit von Schule und Jugendhilfe
- 3.6. Fazit.
- 4.Prävention im Bereich Städteplanung und Baugestaltung
- 5. Präventive Kriminalpolitik.
- 5.1. Prävention auf kommunaler Ebene
- 5.2. Polizeiliche Vorbeugungsarbeit
- 5.3. Die Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe.
- 6. Lösungsstrategien..........\li>
- Definition und Abgrenzung von Kinderdelinquenz
- Faktische Darstellung der Kinderdelinquenz in Deutschland
- Theoretische Ansätze zur Erklärung der Ursachen von Kinderdelinquenz
- Die Rolle von Familie und Schule als Sozialisationsinstanzen
- Präventionsmaßnahmen und Lösungsstrategien zur Bekämpfung von Kinderdelinquenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit befasst sich mit dem Phänomen der Kinderdelinquenz. Sie analysiert die Erscheinungsformen, Ursachen und Präventionsmaßnahmen im Kontext von Familie und Schule. Die Arbeit zielt darauf ab, ein umfassendes Verständnis dieses komplexen Themas zu entwickeln und Handlungsempfehlungen für eine effektive Präventionsarbeit zu formulieren.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit bietet eine Einführung in das Thema Kinderdelinquenz und liefert grundlegende Definitionen. Es wird die historische Entwicklung der Kinderdelinquenz beleuchtet, die problematische Abgrenzung von Jugendkriminalität diskutiert und die rechtlichen Grundlagen aufgezeigt. Des Weiteren werden die Datenlage der Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) kritisch analysiert und die Problematik der Kinderdelinquenz im Dunkelfeld beleuchtet. Abschließend werden die Entwicklung und Struktur der Kinderdelinquenz in Deutschland sowie die Häufigkeit bestimmter Straftaten dargestellt.
Kapitel II beschäftigt sich mit den Ursachen der Kinderdelinquenz. Die Arbeit analysiert verschiedene theoretische Ansätze, beginnend mit biologischen Erklärungsmodellen. Hier werden die Zwillingsforschung, die XYY-Konstitution und die Ethologie diskutiert. Darüber hinaus werden psychologische und sozialpsychologische Ursachen beleuchtet. Im Fokus stehen psychodynamische Konzepte, Kontrolltheorien, Lerntheorien und Aggressionstheorien. Abschließend werden soziologische Ursachen wie die Anomietheorie, Kulturkonfliktstheorie, der ökologische Ansatz und Subkulturtheorien erläutert.
Das dritte Kapitel untersucht die Rolle von Sozialisationsinstanzen und Umgebungen auf dem Lebensweg eines Kindes. Die Arbeit analysiert die Bedeutung der Familie als primäre Sozialisationsinstanz, wobei Veränderungen der Familienstruktur, die Prägungsphase im frühkindlichen Alter, die Rolle von Scheidungskindern, der Mutter und des Vaters sowie verschiedene Erziehungsstile beleuchtet werden. Des Weiteren werden die Erziehungsaufgaben der Schule als sekundäre Sozialisationsinstanz, die Problematik von Gewalt an Schulen und die Bedeutung der Raumstruktur und Wohnumgebung im Zusammenhang mit Kinderdelinquenz analysiert.
Schlüsselwörter
Kinderdelinquenz, Jugendkriminalität, Familie, Schule, Sozialisation, Ursachen, Prävention, Kriminalitätstheorien, Biologische Ursachen, Psychologische Ursachen, Soziologische Ursachen, Datengrundlage, PKS, Dunkelfeld, Entwicklung, Struktur, Straftaten, Medienverwahrlosung, Präventionsmaßnahmen, Lösungsstrategien.
- Quote paper
- Kristina Elsner (Author), 2005, Kinderdelinquenz: Erscheinungsbild - Ursachen - Prävention - Eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung von Familie und Schule, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/47884