Im 12. Jahrhundert versuchte die ursprünglich aus der Unfreiheit kommende Ministerialität ihre bis dahin gewonnene Macht zu konsolidieren und weiter auszubauen. Dies führte zu einem spannungsgeladenen Verhältnis zu ihren Dienstherren, auch und vor allem in der wichtigen Frage der Heerfolge. Diese Arbeit widmet sich der Stellung der Reichsministerialität im 12. Jahrhundert und den Bestimmungen und Absichten gefälschter Dienstrechte, die in dieser Zeit vor allem in Reichsklöstern entstanden. Zentraler Untersuchungsgegenstand soll sein, wie sich die Stellung der Reichsministerialität genau äußerte und wie die Dienstherren versuchten, auf diese Entwicklung mit gefälschten Dienstrechten zu reagieren. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf den Heerfolgeregelungen in der Constitutio de expeditione Romana.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Die Stellung der Reichsministerialität im 12. Jahrhundert
- a) Konsolidierung und Ausbau der Macht
- b) Probleme mit der Heerfolge
- III. Gefälschten Dienstrechte
- a) Die Heerfolgeregelungen in der Constitutio de expeditione Romana
- b) gefälschte Dienstrechte der Klöster Ebersheim, Erstein und Klingenmünster
- IV. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Entwicklung der Reichsministerialität im 12. Jahrhundert und konzentriert sich dabei auf die Spannungen zwischen den Ministerialen und ihren Dienstherren, insbesondere im Kontext der Heerfolge. Untersucht werden gefälschte Dienstrechte, die in dieser Zeit von Reichsklöstern geschaffen wurden. Ziel ist es, die Stellung der Reichsministerialität und die Strategien der Dienstherren zur Reaktion auf diese Entwicklung zu beleuchten.
- Konsolidierung und Ausbau der Macht der Reichsministerialität im 12. Jahrhundert
- Probleme mit der Heerfolge und die Weigerung der Ministerialen, ihren Dienstherren auf Heerfahrten zu begleiten
- Gefälschte Dienstrechte als Mittel der Reichsklöster, um die Heerfolgepflicht der Ministerialen zu umgehen
- Die Rolle der Constitutio de expeditione Romana in den gefälschten Dienstrechten
- Die Auswirkungen der Entwicklung auf das Verhältnis zwischen Reichsministerialität und Dienstherren
Zusammenfassung der Kapitel
Im ersten Kapitel wird die Stellung der Reichsministerialität im 12. Jahrhundert beleuchtet. Es wird die Entwicklung der Ministerialen von einer unfreien Klasse zu einem eigenständigen Stand mit Machtansprüchen beschrieben. Das Kapitel beleuchtet auch die Probleme, die diese Entwicklung für die Heerfolge verursachte.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den gefälschten Dienstrechten, die im 12. Jahrhundert entstanden. Es werden die Heerfolgeregelungen in der Constitutio de expeditione Romana als Grundlage für die Fälschungen dargestellt. Das Kapitel analysiert auch die gefälschten Dienstrechte der Klöster Ebersheim, Erstein und Klingenmünster.
Schlüsselwörter
Reichsministerialität, 12. Jahrhundert, Heerfolge, gefälschte Dienstrechte, Constitutio de expeditione Romana, Reichsklöster, Machtansprüche, Standesbewusstsein, Territorialisierungsprozess, Krise der Reichsklöster.
- Citation du texte
- Pascal Hugo (Auteur), 2004, Die Stellung der Reichsministerialität im 12. Jahrhundert und gefälschte Dienstrechte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/48617