Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob globale Indizes der empirischen Demokratiemessung in der Lage, gegenwärtige politische Entwicklungen repräsentativer Demokratien abzubilden.
Das Konzept der Demokratie gilt als eines der erfolgreichsten Regierungsmodelle der modernen politischen Kultur. Durch rasante Demokratisierungsschübe in den vergangenen Jahrzehnten stieg die Zahl an demokratischen Staaten enorm. Gleichzeitig steht das Konzept der Demokratie jedoch weiterhin stark in der Diskussion, da es trotz zahlreicher Versuche bisher keine allgemein gültige Definition innerhalb der Politikwissenschaft gibt. Samuel P. Huntingtons Demokratietheorie, in derer er insgesamt zwischen drei großen Wellen der Demokratisierung unterscheidet, gilt als einer der prominentesten Ansätze der Transformationsforschung. Dabei lässt sich vor allem anhand der dritten Demokratisierungswelle eindrucksvoll nachweisen, wie stark der Entwicklungstrend hin zu einer demokratischen Ordnung im späten 20. Jahrhundert fortwährte. Mehr als 70 Staaten vollzogen zwischen den Jahren 1974 und 1996 eine Transformation zur Demokratie, womit die Gesamtzahl der Demokratien 1998 bereits 117 betrug.
Die daraus resultierende Vielfalt an demokratischen Systemen verlangt daher klare Kriterien, da sich diese in ihrer Funktionsweise teils stark voneinander unterscheiden. Währenddessen die Erfolgsgeschichte der demokratischen Ordnung seit mittlerweile mehreren Dekaden anhält, bildet das Gebiet der Demokratiemessung jedoch ein vergleichsweise junges Phänomen. Geknüpft an die demokratietheoretischen Arbeiten Dahls und Lipset, liegen die Wurzeln der Demokratiemessung in den späten 1950er Jahren verankert. Neben der Frage nach allgemeinen Merkmalen jeder Demokratie, stehen ebenso spezifische Charakteristika besonderer Demokratien im Blickpunkt der Demokratiemessung.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- Was heißt Demokratie?
- Demokratiemessung
- 2 Indizes der Demokratiemessung
- 3.1 Freedom House
- 3.2 Vanhanen-Index
- 3.3 Democracy Barometer
- 4 Stärken und Schwächen der Demokratiemessungsmethoden
- 5 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit untersucht drei ausgewählte Demokratieindizes, um zu analysieren, ob globale Indizes der empirischen Demokratiemessung in der Lage sind, gegenwärtige politische Entwicklungen repräsentativer Demokratien abzubilden. Die Arbeit analysiert die Messverfahren der Indizes und zeigt ihre Stärken und Schwächen auf. Sie basiert auf Sekundärliteratur und konzentriert sich auf das Wissen und den Forschungsstand zum Thema.
- Definition von Demokratie und Demokratiequalität
- Analyse ausgewählter Demokratieindizes
- Stärken und Schwächen der Messverfahren
- Bedeutung der empirischen Demokratiemessung für die Analyse politischer Entwicklungen
- Relevanz der verschiedenen Demokratiekonzepte für die Interpretation von Indikatoren
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel definiert den Begriff der Demokratie und führt in die Thematik der Demokratiemessung ein. Es zeigt die Komplexität des Begriffs Demokratie auf und betont die Schwierigkeit einer einheitlichen Definition aufgrund der Vielfältigkeit und der verschiedenen wissenschaftlichen Ansätze.
Das zweite Kapitel stellt verschiedene Indizes der Demokratiemessung vor, darunter der Freedom House-Index, der Vanhanen-Index und das Democracy Barometer. Es werden die unterschiedlichen Messverfahren und die jeweiligen Stärken und Schwächen der Indizes erläutert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Demokratie, Demokratiemessung, Demokratieindizes, empirische Forschung, politische Entwicklung, repräsentative Demokratie, Messverfahren, Stärken und Schwächen, Polyarchiekonzept, Wettbewerb, Partizipation, Demokratiequalität.
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- Kevin Hermann (Autor), 2019, Demokratie und Demokratiemessung. Ein Vergleich dreier ausgewählter Indizes, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/488877