Wie der Bildungsbericht aufzeigt, weisen Studienberechtigte aus nicht akademischen Elternhäusern insbesondere aus finanziellen Gründen nach wie vor eine geringere Studierneigung auf, selbst wenn sie nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz berechtigt sind, ein Studiendarlehen zu beziehen. Da dies jedoch stets mit einer Verschuldung einhergeht, könnte ein duales Studium aufgrund der weit verbreiteten Ausbildungsvergütung insbesondere für Studienberechtigte aus nicht akademischen Elternhäusern eine attraktive Alternative zu einem regulären Studium darstellen. Diesem Gedanken folgend lautet meine zu untersuchende Forschungsfrage, inwiefern duale Studiengänge zu einer Senkung der Bildungsungleichheit in Deutschland beitragen.
Hierfür zeige ich zunächst auf, wodurch sich das duale Studium im Vergleich zu einer regulären Hochschulausbildung auszeichnet (2.). Darauf aufbauend lege ich sowohl mit der Wert-Erwartungs- als auch der Attraction-Selection-Attrition-Theorie Ansätze dar, mit deren Hilfe ich Hypothesen dazu formuliere, für welche Studienberechtigten ein duales Studium besonders attraktiv erscheint (3.)..Diese werden anschließend anhand verschiedener empirischer Befunde überprüft und die Ergebnisse miteinander in Beziehung gesetzt (4.). Daraufhin fasse ich die gesammelten Erkenntnisse zusammen (5.) und zeige mittels eines Ausblicks (6.) abschließend bestehende Forschungslücken zum dualen Studium und dessen Auswirkungen auf die Bildungsungleichheit auf.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakteristika des dualen Studiums
- Theorie
- Wert-Erwartungstheorie
- Attraction-Selection-Attrition-Theorie
- Empirie
- Fazit
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist die Untersuchung des Einflusses dualer Studiengänge auf die Bildungsungleichheit in Deutschland. Im Fokus steht dabei die Frage, inwieweit duale Studiengänge zu einer Senkung der Bildungsungleichheit beitragen können.
- Charakteristika und Besonderheiten des dualen Studiums im Vergleich zu regulären Hochschulstudiengängen
- Anwendung der Wert-Erwartungstheorie und der Attraction-Selection-Attrition-Theorie zur Erklärung der Attraktivität dualer Studiengänge für verschiedene Gruppen von Studienberechtigten
- Analyse empirischer Befunde zum dualen Studium und dessen Einfluss auf die Bildungsungleichheit
- Zusammenfassende Bewertung der Ergebnisse und Diskussion von Forschungslücken
- Ausblick auf zukünftige Forschungsperspektiven im Bereich des dualen Studiums und seiner Auswirkungen auf die Bildungsungleichheit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung stellt den aktuellen Kontext des deutschen Hochschulsystems dar und beleuchtet die steigende Bedeutung von Fachhochschulen und dualen Studiengängen vor dem Hintergrund der Bildungsungleichheit. Die Forschungsfrage wird formuliert, die untersucht, inwiefern duale Studiengänge zu einer Senkung der Bildungsungleichheit beitragen können.
Charakteristika des dualen Studiums: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung und die wichtigsten Merkmale des dualen Studiums in Deutschland. Es werden verschiedene Arten dualer Studiengänge vorgestellt und ihre spezifischen Eigenschaften beleuchtet, insbesondere im Hinblick auf die Kombination von Theorie und Praxis sowie die Rolle von Unternehmen als Kooperationspartner.
Theorie: Das Kapitel „Theorie“ stellt zwei relevante soziologische Theorien vor, die zur Erklärung der Attraktivität dualer Studiengänge für verschiedene Gruppen von Studienberechtigten beitragen können: die Wert-Erwartungstheorie und die Attraction-Selection-Attrition-Theorie.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Bildungsungleichheit, duales Studium, Hochschulsystem, Wert-Erwartungstheorie, Attraction-Selection-Attrition-Theorie, Berufsakademien, Fachhochschulen, Unternehmen, Ausbildungsvergütung, Studienfinanzierung, Sozialer Hintergrund.
- Quote paper
- Max Schmidt (Author), 2017, Duales Studium in Deutschland. Ein Weg zur Senkung der Bildungsungleichheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489144