Mit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention werden Herausforderungen an das Bildungssystem mit den Narrativen der Teilhabe und der Inklusion reformuliert. Der Autor diskutiert aus integrationstheoretischer Perspektive die Realisierung allgemeiner und spezifischer Aufgaben um das Störungsbild der Muskeldystrophie an einem Einzelfall.
Nach einer Einleitung mit Hinweisen zum Aufbau der Arbeit erfolgen Begriffsklärungen zum Krankheitsbild der Muskeldystrophie (Kapitel 2), Definitionen zu den Begriffen der Inklusion und Integration mit Exkursen zur inklusiven Didaktik und zur Körperbehindertenpädagogik (Kapitel 3). Nach dieser Darstellung des wissenschaftlichen Hintergrundes wird das Forschungsdesign der qualitativen Erhebung begründet und erläutert. Auf den Seiten 47/48 wird der Interviewleitfaden begründet (er befindet sich im Anhang der Arbeit), auf den Seiten 50/51 werden die Untersuchungskategorien für die Auswertung vorgestellt (Hinweise zur Codierung dieser Kategorien erfolgen nicht):
- Auswirkungen der Krankheit auf persönliche Stärken;
- Einschränkungen im Schulalltag in Vergangenheit und Gegenwart;
- Zufriedenheit mit Veränderungsprozessen und Teilhabe;
- Wünsche und Chancen sowie Hindernisse;
- Forderungen an eine inklusive Didaktik;
- Grenzen der schulischen Akteure
Anhand dieses kategorialen Rahmens wird das Datenmaterial in Kapitel 4.6 gesichtet. Ausgewählte Textstellen werden kritisch gewürdigt und auf den Gesamtrahmen bezogen diskutiert. In einem vorsichtig zusammenfassenden Kapitel werden die Untersuchungsergebnisse in einer Gesamtschau vor allem aus Sicht der betroffenen Schülerin dargestellt.
Die Arbeit wird mit dem Literatur- und Quellenverzeichnis geschlossen. Im Anhang befinden sich der Interviewleitfaden und die Transkriptionen der Interviews.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit
- 1.3 Struktureller Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen und Begriffsbestimmungen des Krankheitsbildes „Muskeldystrophie“
- 2.1 Definition progressive Muskeldystrophie
- 2.2 Gliedergürteldystrophie (LGMD2L)
- 2.3 Diagnostik und Symptome
- 2.4 Therapeutische Möglichkeiten
- 2.5 Einschränkungen im Schulalltag
- 2.6 Forschungsstand
- 3. Definitionsansätze zur Inklusion
- 3.1 Begriffsdefinitionen
- 3.1.1 Arten von Einschränkungen
- 3.1.2 Integration
- 3.1.3 Inklusion
- 3.1.3.1 Begriff Inklusion allgemein
- 3.1.3.2 Inklusive Bildung und Teilhabe
- 3.2 Ziele und Handlungsformen einer inklusiven Bildung
- 3.2.1 Inklusive Bildung als Herausforderung für die Schule
- 3.2.2 Konsequenzen für die Didaktik
- 3.3 Exkurs: Körperbehindertenpädagogik
- 4. Forschungsteil
- 4.1 Herleitung der Fragestellung
- 4.2 Begründung der Vorgehensweise
- 4.3 Methodisches Vorgehen
- 4.3.1 Die Fallstudie eine qualitative Forschungsmethode
- 4.3.2 Das problemzentrierte Interview
- 4.3.3 Vorstellung des Leitfadens
- 4.4 Durchführung
- 4.5 Vorstellung des Auswertungsverfahrens und der Kategorien
- 4.5.1 Vorstellung des Auswertungsverfahrens
- 4.5.2 Vorstellung der Kategorien
- 4.6 Ableitung der Untersuchungsergebnisse
- 5. Rekonstruktion der Zusammenhänge
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht die pädagogischen Herausforderungen im Zusammenhang mit Muskeldystrophie, speziell der LGMD2L, durch eine Kind-Umfeld-Analyse. Ziel ist es, die Teilhabemöglichkeiten des Kindes zu beleuchten und die Perspektiven der relevanten Bezugspersonen zu verstehen. Die Arbeit verknüpft theoretische Überlegungen zur Inklusion mit der praktischen Umsetzung im Kontext dieser spezifischen Erkrankung.
- Inklusive Bildung und die Herausforderungen für die Schule
- Pädagogische Aspekte von Muskeldystrophie (LGMD2L)
- Kind-Umfeld-Analyse als Forschungsmethode
- Analyse der Teilhabemöglichkeiten von Kindern mit Muskeldystrophie
- Gelingensbedingungen für inklusive Bildung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung skizziert die Problemstellung, ausgehend vom Leitbild der Inklusion gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention. Sie zeigt die Diskrepanz zwischen dem Anspruch auf inklusive Bildung und der Realität in Deutschland auf, wobei der Fokus auf den Förderschwerpunkt „Körperliche und motorische Entwicklung“ gelegt wird. Die Arbeit begründet die Wahl einer Kind-Umfeld-Analyse mit Fokus auf Muskeldystrophie (LGMD2L) als Eingrenzung der komplexen Inklusionsthematik. Das Ziel ist die Beleuchtung der Herausforderungen und die Entwicklung von Denk- und Handlungsansätzen.
2. Theoretische Grundlagen und Begriffsbestimmungen des Krankheitsbildes „Muskeldystrophie“: Dieses Kapitel liefert eine umfassende Darstellung der progressiven Muskeldystrophie, speziell der LGMD2L, inklusive Definition, Diagnostik, Symptomatik und therapeutischen Möglichkeiten. Es beleuchtet die daraus resultierenden Einschränkungen im Schulalltag und den aktuellen Forschungsstand zum Thema. Dieses Kapitel bildet die wissenschaftliche Grundlage für die spätere Analyse im Forschungsteil.
3. Definitionsansätze zur Inklusion: Dieses Kapitel befasst sich mit verschiedenen Begriffen wie Integration und Inklusion, differenziert zwischen verschiedenen Arten von Einschränkungen und definiert inklusive Bildung und Teilhabe. Es beleuchtet die Ziele und Handlungsformen einer inklusiven Bildung, beschreibt die Herausforderungen für die Schule und die Konsequenzen für die Didaktik. Ein Exkurs zur Körperbehindertenpädagogik rundet das Kapitel ab und liefert weitere theoretische Perspektiven.
4. Forschungsteil: Der Forschungsteil beschreibt die Methodik der Arbeit, die auf einer qualitativen Fallstudie mit problemzentrierten Interviews basiert. Es wird der methodische Ablauf detailliert dargestellt, inklusive der Auswahl des Verfahrens, der Entwicklung des Leitfadens, der Durchführung und der Auswertungskategorien. Die Grundlage für die spätere Analyse und Interpretation der gewonnenen Daten wird hier gelegt.
5. Rekonstruktion der Zusammenhänge: Dieses Kapitel (voraussichtlich) synthetisiert die Ergebnisse des Forschungsteils. Es rekonstruiert die Zusammenhänge zwischen den individuellen Erfahrungen des Kindes und seines Umfeldes und den theoretischen Grundlagen der Inklusion. Es wird eine Interpretation der Befunde im Hinblick auf die eingangs formulierten Forschungsfragen erfolgen.
Schlüsselwörter
Inklusion, Muskeldystrophie, LGMD2L, Kind-Umfeld-Analyse, inklusive Bildung, Teilhabe, sonderpädagogischer Förderbedarf, qualitative Forschung, problemzentriertes Interview, heterogene Pädagogik.
Häufig gestellte Fragen zur Masterarbeit: Inklusive Bildung und Muskeldystrophie (LGMD2L)
Was ist der Gegenstand dieser Masterarbeit?
Diese Masterarbeit untersucht die pädagogischen Herausforderungen im Zusammenhang mit Muskeldystrophie, speziell der LGMD2L, anhand einer Kind-Umfeld-Analyse. Ziel ist es, die Teilhabemöglichkeiten eines Kindes mit LGMD2L zu beleuchten und die Perspektiven der relevanten Bezugspersonen zu verstehen. Die Arbeit verknüpft theoretische Überlegungen zur Inklusion mit der praktischen Umsetzung im Kontext dieser spezifischen Erkrankung.
Welche Forschungsmethode wurde angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Forschungsmethode: die Fallstudie. Im Rahmen dieser Fallstudie wurden problemzentrierte Interviews durchgeführt, um Daten zu sammeln und auszuwerten.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: inklusive Bildung und deren Herausforderungen für Schulen, pädagogische Aspekte von Muskeldystrophie (LGMD2L), Kind-Umfeld-Analyse als Forschungsmethode, Analyse der Teilhabemöglichkeiten von Kindern mit Muskeldystrophie und Gelingensbedingungen für inklusive Bildung.
Welche theoretischen Grundlagen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die theoretischen Grundlagen der Inklusion, verschiedene Definitionen von Integration und Inklusion, Arten von Einschränkungen, inklusive Bildung und Teilhabe, sowie einen Exkurs zur Körperbehindertenpädagogik. Zudem wird das Krankheitsbild der Muskeldystrophie, insbesondere LGMD2L, umfassend definiert und beschrieben (Diagnostik, Symptome, Therapie, Einschränkungen im Schulalltag, Forschungsstand).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Problemstellung, Zielsetzung, Aufbau), Theoretische Grundlagen zur Muskeldystrophie (LGMD2L), Definitionsansätze zur Inklusion, Forschungsteil (Methodologie, Durchführung, Auswertung) und Rekonstruktion der Zusammenhänge (Interpretation der Ergebnisse).
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Inklusion, Muskeldystrophie, LGMD2L, Kind-Umfeld-Analyse, inklusive Bildung, Teilhabe, sonderpädagogischer Förderbedarf, qualitative Forschung, problemzentriertes Interview, heterogene Pädagogik.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Teilhabemöglichkeiten von Kindern mit Muskeldystrophie (LGMD2L) zu beleuchten und die Perspektiven der relevanten Bezugspersonen zu verstehen. Sie soll Herausforderungen und Denk- und Handlungsansätze für inklusive Bildung im Kontext dieser spezifischen Erkrankung aufzeigen.
Welche Ergebnisse werden erwartet?
Die Arbeit erwartet Ergebnisse, die die Zusammenhänge zwischen den individuellen Erfahrungen des Kindes und seines Umfeldes und den theoretischen Grundlagen der Inklusion rekonstruieren. Die Interpretation der Befunde soll im Hinblick auf die eingangs formulierten Forschungsfragen erfolgen.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Pädagogen, Sonderpädagogen, Eltern von Kindern mit Muskeldystrophie, sowie für Forscher im Bereich inklusive Bildung und Behindertenpädagogik.
- Arbeit zitieren
- InkTeach19 (Autor:in), 2019, Muskeldystrophie als pädagogische Herausforderung. Eine Kind-Umfeld-Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489440