Diese Arbeit versucht die Frage zu beantworten, ob die Struktur des deutschen Arbeitsmarktes durch die mit ihr verbundenen Eigenschaften der Arbeitsplätze mit der psychischen Belastung von Beschäftigten zusammenhängt. Zusätzlich wird der Frage nachgegangen, ob neben diesem unterstellten Kausalzusammenhang der Arbeitsmarktposition auf die psychische Belastung auch unter Kontrolle der den Kausalzusammenhang vermutlich hervorrufenden, arbeitsmarktspezifischen Merkmale weiterhin eine direkte Korrelation der Arbeitsmarktposition mit der Belastung von Berufstätigen besteht und wenn ja, wie groß diese ist.
Die Anzahl der Burn-Out Erkrankten ist gestiegen, das lässt sich kaum verschweigen. Doch ein Anstieg um 1800% seit 2004 zwingt die Frage nach der Ursache dieser rasanten Zunahme auf. Dass psychische Leiden heutzutage weniger tabuisiert werden als früher, ist eine mögliche Erklärung, jedoch ist fragwürdig, ob dieser Grund ausreicht, um einen derartigen Anstieg zu erklären. Nach einer Studie der BKK, die die häufigsten Erkrankungen bei ihren Mitgliedern analysierte, sind psychische Störungen, nach Muskel- und Skeletterkrankungen der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen. Auch für 41% der Frühverrentungen sind psychische Leiden verantwortlich.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Theoretischer Hintergrund
- 2.1 Begriffsdefinition „psychische Belastung“
- 2.2 Die Segmentationstheorie (Sengenberger 1975, 1987)
- 2.3 Deprivationsansätze (Stouffer et al. 1949)
- 2.3 Die Theorie der sozialen Identität (Tajfel, 1978)
- 3 Ableitung der Forschungshypothese
- 4 Aufarbeitung des bisherigen Forschungsstandes
- 5 Direct Acyclic Graphs & Das „Back-Door Criterion“ (Pearl, 2000)
- 5.1 Direct Acyclic Graphs
- 5.2 Das „Back-Door Criterion“
- 5.3 Der Kausalzusammenhang „Arbeitsmarktposition – psychische Belastung“ (Modell 1)
- 5.4 Der direkte Zusammenhang „Arbeitsmarktposition – psychische Belastung“ (Modell 2)
- 6 Datengrundlage und Schätzmethode
- 6.1 Datenbasis
- 6.2 Schätzverfahren
- 7 Operationalisierung und Deskription der Variablen
- 7.1 Operationalisierung der Variablen
- 7.1.1 Abhängige Variable
- 7.1.2 Unabhängige Variable
- 7.1.3 Kontrollvariablen
- 7.1.3.1 Modell 1
- 7.1.3.2 Modell 2
- 7.2 Deskription der Variablen
- 7.2.1 Ausreißer und Einflussreiche Fälle
- 7.2.2 Beschreibung der Verteilung der Variablen
- 8 Analyseverfahren
- 8.1 Regressionsdiagnostik
- 8.1.1 Modell 1
- 8.1.2 Modell 2
- 8.2 Regressionsanalyse
- 8.2.1 Modell 1: Untersuchung des Kausalzusammenhangs der Arbeitsmarktposition auf die psychische Belastung
- 8.2.2 Modell 2: Untersuchung des direkten Zusammenhangs der Arbeitsmarktposition auf die psychische Belastung
- 9 Ergebnisse der Regressionsanalysen
- 9.1 Ergebnisse der linearen Regression von Modell 1
- 9.2 Ergebnisse der linearen Regression von Modell 2
- 9.3 Rückbezug zur Theorie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob die Struktur des deutschen Arbeitsmarktes mit der psychischen Belastung von Beschäftigten zusammenhängt. Die Arbeit untersucht den möglichen Kausalzusammenhang zwischen der Arbeitsmarktposition und der psychischen Belastung sowie einen direkten Zusammenhang unter Kontrolle relevanter Einflussfaktoren. Hierzu werden die Theorien von Sengenberger (Segmentationstheorie), Stouffer et al. (Deprivationsansätze) und Tajfel (Theorie der sozialen Identität) herangezogen.
- Der Einfluss des dualen Arbeitsmarktes auf die psychische Belastung von Beschäftigten
- Die Rolle von Deprivationsansätzen und der sozialen Identität im Zusammenhang mit psychischer Belastung
- Die Analyse von Kausalzusammenhängen und direkten Korrelationen zwischen Arbeitsmarktposition und psychischer Belastung
- Die Anwendung von Direct Acyclic Graphs und dem „Back-Door Criterion“ zur Modellierung der Forschungsfrage
- Die Operationalisierung und Analyse von Variablen zur Untersuchung der Forschungsfrage
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel führt in die Thematik der steigenden psychischen Belastung von Berufstätigen ein und stellt die Relevanz der Forschungsfrage dar. Es beschreibt die Ursachen für psychische Belastungen im Arbeitskontext und thematisiert die Bedeutung der Arbeitsbedingungen. Es wird die Segmentationstheorie von Sengenberger als möglicher Erklärungsansatz für die Ursachen von Überlastung durch die Arbeit vorgestellt.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel definiert den Begriff „psychische Belastung“ und erläutert die wichtigsten Theorien zur Erklärung des Phänomens: Die Segmentationstheorie von Sengenberger, die Deprivationsansätze nach Stouffer et al. und die Theorie der sozialen Identität nach Tajfel.
- Ableitung der Forschungshypothese: Auf Basis der vorgestellten Theorien werden zwei Hypothesen zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Arbeitsmarktposition und psychischer Belastung abgeleitet.
- Aufarbeitung des bisherigen Forschungsstandes: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über relevante Forschungsergebnisse zum Thema psychische Belastung am Arbeitsplatz.
- Direct Acyclic Graphs & Das „Back-Door Criterion“ (Pearl, 2000): Das Kapitel erläutert die Funktionsweise von Direct Acyclic Graphs und dem „Back-Door Criterion“ als Methoden zur Modellierung von Kausalzusammenhängen.
- Datengrundlage und Schätzmethode: Dieses Kapitel beschreibt die verwendete Datenbasis und das Schätzverfahren für die Analyse der Forschungsfrage.
- Operationalisierung und Deskription der Variablen: Das Kapitel erläutert die Operationalisierung der Variablen, die für die Untersuchung der Forschungsfrage relevant sind, und beschreibt deren Verteilung.
- Analyseverfahren: Dieses Kapitel beschreibt die eingesetzten Analyseverfahren, darunter Regressionsdiagnostik und Regressionsanalyse.
- Ergebnisse der Regressionsanalysen: Das Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Regressionsanalysen und stellt deren Bezug zur Forschungsfrage sowie zum theoretischen Hintergrund her.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit dem dualen Arbeitsmarkt in Deutschland, psychischer Belastung, Segmentationstheorie, Deprivationsansätzen, Theorie der sozialen Identität, Direct Acyclic Graphs, dem „Back-Door Criterion“, Kausalzusammenhang, Korrelation, Regressionsanalyse.
- Citation du texte
- Julia Zuber (Auteur), 2015, Der duale Arbeitsmarkt in Deutschland und die psychische Belastung Berufstätiger, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489748