Diese Arbeit befasst sich mit Homosexualität und der Feindlichkeit gegenüber dieser Orientierung. Dabei liegt der Fokus besonders auf der Feindlichkeit gegenüber homosexuellen Männern.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Sichtweise auf das Thema Geschlecht allgemein verbreitet ist, dass Individuen entweder Männer oder Frauen seien und sich diese deutlich voneinander unterscheiden würden. In der Regel wird ein Mensch nach der Geburt als Mädchen oder Junge identifiziert und entwickelt im Laufe des Lebens eine eigene individuelle Geschlechtsidentität. Die Zuweisung des eigenen Geschlechts wird von den meisten Menschen nicht weiter hinterfragt und als solche angenommen.
Mit der eigenen Geschlechtsidentität sind bestimmte geschlechtsspezifische Rollenvorgaben verbunden. Bei Männern und Frauen wird ein bestimmtes, geschlechtstypisches Verhalten beobachtet und meist auch erwartet. Danach richtet sich das komplette Leben innerhalb der Gesellschaft. Dazu gehört unter anderem, dass die Allgemeinheit der Menschen automatisch davon ausgeht, dass die Beziehungskonstellation „Mann – Frau“ Normalität sei. Wenn ein Mensch sich allerdings zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlt, wird dies meist als abweichendes Verhalten gewertet und gilt somit als weniger normal.
Innerhalb der Selbstverständlichkeit der Geschlechtsdifferenz fallen Menschen, die transsexuell oder intersexuell sind, aus den vorgegebenen und verbreiteten Geschlechtskategorien – männlich und weiblich - heraus. Damit passen sie nicht in das Bild der allgemeinen Wahrnehmung von Geschlecht und werden somit auch als weniger normal bewertet.
Diese Auffassungen gehen darauf zurück, dass die meisten Menschen das biologische – also das rein physiologische – Geschlecht mit dem sozialen Geschlecht gleichsetzen. Dieser Denkweise hat die feministische Bewegung eine entscheidende Erkenntnis entgegengesetzt: Die Kategorie „Geschlecht“ wird hier als sozial konstruiertes Phänomen aufgefasst. Die Unterschiede zwischen Frauen und Männern werden auf soziale Praktiken und kulturelle Hintergründe zurückgeführt und werden nicht als rein biologische Tatsachen betrachtet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Geschlechterkategorien und Geschlechterrollen
- Geschlechtsidentität und Dichotomie der Geschlechter........
- Homosexualität und ihre Feindlichkeit.
- Men's Studies .........
- Hegemoniale Männlichkeit.
- Zusammenfassung und Fazit ......
- Quellenverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit Homosexualität und der Feindlichkeit gegenüber dieser Orientierung, wobei der Fokus auf der Feindlichkeit gegenüber homosexuellen Männern liegt. Sie untersucht, wie die verbreitete Sichtweise auf Geschlecht, die Individuen in die Kategorien "Mann" und "Frau" einteilt, mit der Wahrnehmung von Homosexualität als abweichend und der Feindlichkeit gegenüber homosexuellen Männern zusammenhängt.
- Analyse der verschiedenen Kategorien und Rollenvorstellungen des Begriffs "Geschlecht" (biologisches, psychisches, soziales Geschlecht)
- Untersuchung der Dichotomie der Geschlechter und der Entwicklung von Geschlechtsidentitäten
- Erforschung der geschichtlichen Entwicklung der Homosexualitätsfeindlichkeit und der damit einhergehenden Stigmatisierung homosexueller Männer
- Analyse der männlichen Geschlechterrolle im Kontext von "Men's Studies", insbesondere mit Blick auf die Patriarchatanalyse von Jeff Hearn und das Konzept der Hegemonialen Männlichkeit nach R. Connell
- Herstellung eines Bezugs zwischen den genannten Aspekten und der Feindlichkeit gegenüber homosexuellen Männern.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Geschlechterkategorien und Geschlechterrollen ein und stellt fest, dass in unserer Gesellschaft eine binäre Sichtweise auf Geschlecht vorherrscht. Die Autorin zeigt auf, dass die Zuweisung des Geschlechts nach der Geburt meist nicht hinterfragt wird und bestimmte Rollenvorstellungen an das jeweilige Geschlecht gekoppelt sind. Homosexualität wird in diesem Kontext oft als abweichendes Verhalten wahrgenommen und als weniger normal angesehen.
2. Geschlechterkategorien und Geschlechterrollen
Dieses Kapitel behandelt die verschiedenen Kategorien des Begriffs "Geschlecht", nämlich das biologische, das psychische und das soziale Geschlecht. Dabei werden die Unterschiede zwischen den Kategorien aufgezeigt, und es wird auf die Problematik der Intersexualität und Transsexualität in einer Gesellschaft eingegangen, die nur zwei Geschlechter kennt. Auch der Begriff der Geschlechterrolle wird erläutert, der die von einem Individuum als Frau bzw. als Mann erwarteten Verhaltensweisen beschreibt.
3. Homosexualität und ihre Feindlichkeit.
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Homosexualitätsfeindlichkeit gegenüber homosexuellen Männern. Es wird zunächst die geschichtliche Entwicklung der Feindlichkeit und der Status Homosexueller in der Gesellschaft beleuchtet. Anschliessend werden die "Men's Studies" und das Konzept der Hegemonialen Männlichkeit nach R. Connell vorgestellt, wobei versucht wird, einen Bezug zur Feindlichkeit gegenüber homosexuellen Männern herzustellen.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit fokussiert auf Themen wie Geschlechterkategorien, Geschlechterrollen, Homosexualität, Homosexualitätsfeindlichkeit, Hegemoniale Männlichkeit, Patriarchatanalyse, Men's Studies, Geschlechtsidentität, Intersexualität, Transsexualität und die gesellschaftliche Wahrnehmung von Geschlecht.
- Citation du texte
- Lea Breitenbach (Auteur), 2017, Feindlichkeit gegenüber homosexuellen Männern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/489782