Nairobi bedeutet in der Massai - Sprache „Kaltes Wasser“ von den zahlreichen Bächen aus dem Escarpment des angrenzenden Rift Valleys. Heute besitzt Nairobi eine Einwohnerzahl von offiziell 2,7 Mio. Menschen und ist eine der wichtigsten Metropolen Afrikas.
Entstanden aus einer Versorgungsstation für den Bau der Uganda Bahn von Mombasa an den Viktoria-See zur Erschließung des ostafrikanischen Hinterlandes hat sich Nairobi zu einer bunten, lebhaften und international beachteten Metropole entwickelt. Aus ihrer Genese heraus stellt sich die Stadt aktuellen Entwicklungsproblemen, wie der Versorgung mit Infrastruktureinrichtungen, Anbindung großer Slumviertel an Ver- und Entsorgungsanlagen und der Steuerung des Wachstums.
Gliederung
1. Einleitung
2. Entstehungsgeschichte
2.1. Anfänge
2.2. Kolonialzeit
2.3. Veränderungen nach der Kolonialzeit
3. Probleme der Stadtentwicklung
4. Ausblick
5. Literatur und Materialien
1. Einleitung
Nairobi bedeutet in der Maasai - Sprache „Kaltes Wasser“ von den zahlreichen Bächen aus dem Escarpment des angrenzenden Rift Valleys. Heute besitzt Nairobi eine Einwohnerzahl von offiziell 1,3 Mio. Menschen und ist eine der wichtigsten Metropolen Afrikas.
2. Entstehungsgeschichte
2.1 Anfänge
1896 wurde mit dem Bau der Uganda-Bahn und Errichtung einer Versorgungsstation begonnen und es wurde eine zentrales Materiallager für den Weiterbau der Bahnstrecke an einem Ort errichtet, der später Nairobi heißen sollte.
1899 erreichte die Bahn die Stadt. Zu diesem Zeitpunkt wiederfuhr der Stadt eine Weiterentwicklung zu einer schnell wachsenden Siedlung mit ausgedehnten Gleisanlagen, Depots, Reparaturbetrieben und Arbeiterunterkünften. Die Bedeutung dieser Stadt wurde gesteigert, als zu Kontrollzwecken die Eisenbahnverwaltung nach Nairobi verlegt wurde. 1907 wurde sogar der Sitz der Provinzverwaltung dorthin verlegt. Als direkte Folge dessen wurde die Bedeutung Mombasas, vorheriger Sitz der wichtigsten zentralen Einrichtungen, bedeutend herabgesetzt.
In Abbildung 1 erkennt man den Stadtplan Nairobis um 1905, nur einige Jahre nach der Erstbesiedlung. Man erkennt unterschiedliche Viertel, deren Struktur aussagekräftig für die weitere Stadtentwicklung sein wird.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 1: Nairobi um 1905
Quelle: VORLAUFER, (1990)
Zunächst wurde die Bahnstation ungeplant umbaut. Der Grundriß ist im heutigen CBD noch erkennbar. In größerer Entfernung im Nordosten entstand der indische Basar (heutige Accra Rd.). Heute sind dort auch hauptsächlich die Geschäfte der asiatischen Mittelschicht, aufgrund der Siedlerherkunft hauptsächlich Inder.
Im heutigen City Square kann man noch die Unterkunftszeilen der mittleren Bahnbeamten erkennen. Die Nairobi Hills wurden später für europäische Siedlungen genutzt. Das gemäßigte Klima und die weitaus bessere Lage war aus den Gesichtspunkten der europäischen Siedler prädestiniert dafür. Wesentliches Kennzeichen dieses Wohngebietes war eine weitaus geringere Besiedlungsdichte als im übrigen Stadtraum, größere Grundstücke und Häuser. Am Ostrand der Stadt und unmittelbar am Bahnhof entstanden die Unterkünfte der Bahnarbeiter, einfache Bauweise von niedriger Qualität, ohne die Möglichkeit, Familienmitglieder mit unterzubringen.
2.2 Kolonialzeit
Obwohl von der Verwaltung schon in den 20er Jahren eine Rassentrennung abgelehnt wurde und auch der Master-Plan 1948 eine Segregation zu verhindern versuchte, ergab sich eine Trennung der Bevölkerung und der Stadtteile. Maßgeblich dafür war die unterschiedliche Bebauungsdichte, die in den “low density areas“, also den europäischen Siedlungen eine wesentlich geringere Dichte vorsahen als in den Arbeitersiedlungen und auch der finanzielle Anspruch an die Gebäude nur von den reichen Europäern bezahlt werden konnte. Ergebnis war das Zusammenfallen der Rassen- und Klassengrenzen.
Innerhalb der Stadt entwickelten sich unterschiedliche Stadtviertel: der Asiaten mit Geschäften und Dienstleistungen, der Europäer mit hauptsächlicher Wohnfunktion und der Afrikaner, den Arbeitervierteln. 1922 wurde Pumwani errichtet, heute ältestes Afrikanerquartier. 2,5 km östlich der Stadt, getrennt durch den Nairobi Fluß, liegen dort die Arbeiterquartiere an den ungünstigsten Standorten, in den trockenen, in der Regenzeit überschwemmungsgefährdeten Ebenen nahe der Industrieflächen und möglichst weit von den Europäern entfernt.
Das Stadtwachstum ist in dieser Phase der Entwicklung durch explosionsartige Ansiedlung bedingt. Teilweise über 25% der Bewohner eines Viertels sind innerhalb eines Jahres dort angesiedelt. Zur Bereitstellung von städtischer Wohnfläche wurde der Verwaltungsbezirk mehrmals erweitert, wie man Abb. 2 entnehmen kann.
[...]
- Quote paper
- Guido Bürger (Author), 2001, Siedlungsentwicklung und -probleme von Nairobi, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49011
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.