Pflegeplanung nach sectio ceasarea anhand des Modells von Fichter & Meier


Term Paper (Advanced seminar), 2019

22 Pages, Grade: 2,3


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Inhaltsverzeichnis

1.Einleitung

2. Der Pflegeprozess nach Fichter & Meier

3. Sectio ceasarea

4. Anamnese
1.1 Allgemeine Daten
1.2 Diagnosen
1.3 Ärztliche Anordnungen
1.4 Selbstpflege nach Orem

5. Pflegediagnosen & Maßnahmen
1.5 Selbstversorgungsdefizit Essen und Trinken1
1.6 Selbstversorgungsdefizit Körperpflege2
1.7 Selbstversorgungsdefizit Sich- Kleiden1
1.8 Selbstversorgungsdefizit Toilettenbenutzung2
1.9 Beeinträchtigte Körperliche Mobilität1
1.10 Beeinträchtigte Transferfähigkeit2
1.11 Akuter Schmerz1
1.12 Infektionsgefahr2
1.13 Thromboseprophylaxe

6. Pflegeziele

7. Durchführung der Pflege

8. Evaluation

9. Fazit

Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Die postoperative Pflege ist ein immenser Bestandteil der stationären Pflege in deutschen Krankenhäusern. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2017 rund 7,1 Millionen Menschen operativ behandelt.1

Diese Arbeit handelt von der Planung der postoperativen Pflege. Sie handelt von der Pflege der Mutter nach einer sectio ceasarea, die Pflege des Kindes ist ausgelassen. Da dies den Rahmen der Arbeit sprengen würde

Bei der Pflegeplanung ist es wichtig, dass sie genau geplant ist, sowie von jedem im Pflegeteam nach Planung durchgeführt wird. Denn aus den Folgen defizitärer Pflege können schwerwiegende Krankheitsbilder entstehen. So Beispielsweise der tiefe Beinvenenthrombus. Aus dem beispielsweise ein Myokardinfarkt, ein Hinterwandinfarkt oder eine Lungenembolie entstehen können.

Auch auf Grund dessen, werden kompetente Pflegekräfte benötigt. Operative Eingriffe sind auch Einschnitte in das Leben eines Menschen, auf die jeder unterschiedlich reagiert. Denn jeder Mensch ist individuell und so auch seine Verhaltensweise. Man wird aus seinem gewohnten Umfeld gerissen und mit neuen ungewohnten Situationen konfrontiert. Dies zu kompensieren ist schwierig und gelingt jedem verschieden gut.

Aber auch die Vorbereitung auf einen geplanten, sowie auch ungeplanten operativen Eingriff, muss genauestens geplant und organisiert werden. Um zum einen dem Patienten die Angst zu nehmen und des weiteren um eine bestmögliche Gesundheitsversorgung (individuell auf den Patienten bezogen, wie auch national und international übergreifend) zu gewährleisten.

Diese wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie und ob eine individuell auf den Patienten angepasste postoperative Pflege, zu gestalten ist um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Dies ist im Kommenden anhand eines Fallbeispiels erarbeitet und wissenschaftlichen Vorlagen belegt.

1 - https://www.thieme.de/de/pflegepaedagogik/10-pflegeprozess-pflegeplanung-67799.htm (04/2019)

2. Der Pflegeprozess nach Fichter & Meier

„Um die Pflegequalität gleichbleibend hoch zu halten, muss Pflege als strukturierter durchdachter Prozess gesehen und gestaltet werden.“1

Verena Fichter und Martha Meier erarbeiteten als erste, 1981 einen Pflegeprozess für den deutschsprachigen Raum. Dieser besteht aus einem 6-Phasenmodell und ist ein, in der Pflege immer wiederkehrender Prozess, den es immer aktuell zu halten gilt.

Fichter und Meier beschreiben den ersten Schritt des Pflegeprozesses in Ihrem Modell, als die Informationssammlung. Diese besteht aus der Fremd- ,sowie Eigenanamnese. Das heißt, es gilt zuvor gesammelte Daten zu erfassen und selbst Daten zu erheben über den Patienten.

Nachdem die Datenerhebung erfolgt ist folgt der nächste Schritt, nämlich die Erkennung von Problemen. Dies geschieht auf Grund der vorher erfolgten Anamnese. Eine Beispielsituation kann sein, dass der Patient auf Grund einer Tetraplegie an einem Selbstversorgungsdefizit leidet.

Der dritte Schritt des Pflegeprozesses nach Fichter und Meier ist das Festlegen von Pflegezielen. Eine mögliche Formulierung so eines Pflegezieles, kann sein: Ziel ist es, dass Herr M. zum Zeitpunkt seiner geplanten Entlassung wieder vollständig mobilisiert ist.

Daraufhin werden im Modell von Fichter und Meier die benötigten Maßnahmen festgelegt, welche es benötigt, um die zuvor festgelegten Pflegeziele zu erreichen.

Bezogen auf das vorher festgelegte Pflegeziel, der vollständigen Mobilisation, kann als Maßnahme genommen werden, den Patienten dreimal täglich aus dem Bett zu den Mahlzeiten zusammen mit einer Pflegekraft zu mobilisieren, bis er es wieder selbstständig kann.

Diese anhand der Ziele der Pflege festgelegten Maßnahmen gilt es nun umzusetzen. Diese Phase des Modells wird von Ihnen als die Durchführung der Pflege beschrieben.

Als letzter Punkt folgt die Evaluation. Dabei muss geschaut werden, ob die Pflegeziele wirksam umgesetzt worden sind. Wenn nicht beginnt der Prozess von neuem.

3. Sectio ceasarea

Eine sectio ceasarea, oder umgangssprachlich auch Kaiserschnitt genannt, beschreibt einen operativen Eingriff um ein Kind nach einer Schwangerschaft auf die Welt zu holen.

Dieser Eingriff wurde früher nur bei medizinischer Notwendigkeit/Dringlichkeit angewendet. Heutzutage ist eine sectio ceasarea aber auch auf Wunsch möglich und wird.

Man unterscheidet zwischen der primären sectio ceasarea, bei welcher vor Geburtsbeginn schon feststeht, dass sektioniert werden soll und der sekundären sectio ceasarea. Bei der nach Geburtsbeginn eine sectio ceasarea nötig wird auf Grund medizinischer Gründe (bspw. Cervix Insuffizienz).

Eingangs bereitet das Pflegepersonal die Operation vor. Das heißt, die Pflegefachkraft klärt den Patienten auf und rasiert den Operationsbereich. Bevor die Patientin mit gespreizten Beinen auf einen speziellen Operationstisch transferiert wird. Es wird zumeist eine Peridualanästhesie verwendet. Bei dieser wird ein Anästhetikum in den Lumbalbereich, direkt in das Rückenmark gespritzt. Dies sorgt dann für Schmerzunempfindlichkeit. Seltener wird eine Vollnarkose durch ein volatiles Anästhetikum welches intravenös verabreicht wird und somit das Bewusstsein nimmt verwendet. Da dies zu Inkontinenz führen kann. Wird ein transurethraler Katheter gelegt.

Daraufhin, sobald die Wirkung der Anästhesie eingetreten ist, wird die Bauchdecke mit Hilfe eines Skalpells eröffnet mit Hilfe eines sogenannten „Pfannenstiel-Schnitt“2 eröffnet. Dieser verläuft auf circa 10-12cm am Unterbauch. Danach wird die „Misgav-Ladach-Technik“ 3 angewandt. Bei dieser werden die Bauchschichten aufgerissen, anstatt sie aufzuschneiden. Man nennt diesen Vorgang auch sanfter Kaiserschnitt. Nachdem die Bauchdecke eröffnet ist, wird die Harnblase bei Seite geschoben und der Operateur eröffnet die Gebärmutter und holt das Neugeborene auf die Welt. Die Nabelschnur wird durchtrennt und die Bauchschichten werden vernäht.

Danach wird die Patientin auf die Wochenbettstation verlegt um sich von dem Eingriff zu erholen.

4. Anamnese

Zum Zweck der Datensammlung habe ich die Patientenbefragung als primäre Informationsquelle für die Gewinnung subjektiver Daten verwendet. Da die Patientin nicht verwirrt erschien und vollorientiert war, sowie sehr kooperativ und an Ihrem Genesungsprozess sehr interessiert wirkte. Ist davon auszugehen, dass diese Daten valide sind.

Objektive Daten habe ich durch Untersuchungen und bereits gestellte ärztliche, sowie pflegerische Diagnosen und Anordnungen erhalten. Somit komme ich zu dem Schluss, dass alle Daten als valide anzusehen sind.

Die Patientenbefragung, sowie die weitere subjektive Datensammlung. Sind mit Hilfe der „Universellen Selbstpflegebedürfnisse nach Orem“ aufgenommen worden. Das Bewegungsassesment verlief mit Hilfe der Nulldurchgangs-Methodik.

Dabei habe ich folgende Daten erfassen können:

1.1 Allgemeine Daten

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Alter: 33

Geburtsdatum: 05.02.1986

Geburtsort: Fulda

Geschlecht: Weiblich

Nationalität: Deutsch

Familienstand: Verheiratet

Wohnort: Hünfeld

Beginn des Krankenhausaufenthalts: 16.03.2019

Grund des Krankenhausaufenthalts: Schwangerschaft mit geplanter sectio ceasarea

Beruf: Bürokauffrau

1.2 Diagnosen

Ärztliche Diagnosen:

Gemini-Schwangerschaft (ICD 10- 030.0)1

Cervixinsuffizienz – verkürzter Gebärmutterhals (ICD 10- 034.38)2

Hypothyreose (ICD 10- E03.1)3

1.3 Ärztliche Anordnungen

Dauermedikation:

Clexane 40mg 0-0-1 (subkutane Injektion)

Euthyrox 50mg 1.5-0-0 (oral)

Ferro Sanol 100mg 0-0-1 (oral)

Bedarfsmedikation:

Baldrian 45mg

Ibuprofen 600mg (mindestens 6h zwischen letzter Gabe- max.4 am Tag)

Paracetamol 1000mg (Intravenös in 100ml NaCl-Lösung)

1.4 Selbstpflege nach Orem

Luft – Patientin ist Raucherin, gibt keine Beeinträchtigung an volle Ressourcennutzung. Rauchen laut Patientenaussage zu Schwangerschaftsbeginn aufgehört.

Wasser – Patientin kann nicht selbstständig zu Essensraum um sich Wasser zu holen, Wasser muss bereitgestellt werden. Achtet selbst auf Flüssigkeitshaushalt. Hauttugor ist gut und Ödeme sind nicht vorhanden.

Ressource der Selbstversorgung mit benötigter Flüssigkeit fehlt, anreichen oder Erinnerung an Trinkverhalten nicht nötig.

Nahrung – Gleich Flüssigkeitshaushalt. Keine Auffälligkeiten. Muss bereitgestellt werden. Sonst volle Ressourcen Ausscheidung

1- http://www.icd-code.de/suche/icd/code/O30.-.html?sp=Sgemini
2- http://www.icd-code.de/suche/icd/code/N88.-.html?sp=Scervix%20ins
3- http://www.icd-code.de/icd/code/E03.-.html

Stuhlausscheidung- Patientin kann nicht alleine auf Toilette gehen und klagt über Opstipationen. Mobilisation zur Toilette nötig. Vorgang der Ausscheidung selbstständig. Ressource nur bedingt vorhanden.

Harnausscheidung- Patientin hat transurethralen Katheter. Urin klar und Menge unauffällig. Muss von Pflegekraft entleert werden. Ressource fehlt.

Hautzustand

Vollständige Ressourcen, keine Auffälligkeiten bei Hautcolorid, Hauttugor, Mundschleimhaut. Kein Dekubitusrisiko, sowie kein Intertrigo.

Hämatome im Bereich der OP-Wunde, am Unterbauch lokalisiert.

Aktivität und Ruhe

Veränderung der Alltagaktivitäten- Durch Immobilität und Schmerzzustand voll eingeschränkt. Patientin gibt an Kraftlos zu sein und Ihre gewohnten Abläufe nicht durchführen zu können, da Sie nicht alleine aus dem Bett aufstehen kann. Bekommt Beistand und Hilfe durch Ihre Familie

Status der Mobilität- Mittels der Nulldurchgangsmethode (Oberkörper)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 - (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2018/10/PD18_382_231.html).

2 -Psychrembel Klinisches Wörterbuch – S.1229

3 - https://www.netdoktor.at/therapie/abla uf-kaiserschnitt-6788924 (04/2019)

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Details

Title
Pflegeplanung nach sectio ceasarea anhand des Modells von Fichter & Meier
College
University of Applied Sciences Fulda  (Pflege und Gesundheit)
Course
P2- Prinzipien pflegerischen Handelns
Grade
2,3
Author
Year
2019
Pages
22
Catalog Number
V490159
ISBN (eBook)
9783668979109
ISBN (Book)
9783668979116
Language
German
Keywords
Pflegeplanung
Quote paper
Yannik Voß (Author), 2019, Pflegeplanung nach sectio ceasarea anhand des Modells von Fichter & Meier, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490159

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