Die Ausarbeitung umfasst die Thesen von zwei wissenschaftlichen Aufsätzen, die den Diskussionsimplus für das Seminar in Form eines Vortrages gegeben haben.
Das Vließ als „nur ein sinnliches Zeichen“ in Grillparzers „Das Goldene Vliess“?
Inhaltsverzeichnis
- Das Vlieẞ als „nur ein sinnliches Zeichen“ in Grillparzers „Das Goldene Vliess“?
- These 1: Das goldene Vlies ist nicht nur ein „sinnliches Zeichen des Wünschenswerthen“¹, sondern unterliegt durch weitere Symbole (Peronto-Statue, Drachenhöhle) Bedeutungswechsel.
- These 2: Nicht nur das Motiv, Böses bringt Böses hervor ist mit dem Vlies verbunden, sondern es ist auch das Symbol dafür, wonach Männer in der Welt streben bzw. dem männlichen Prinzip schlechthin.
- These 3: Die Statue des kolchischen Gottes Peronto wird in dem griechischen Pantheon durch Apollo neutralisiert. Das Vlies, welches verbunden ist mit Peronto und primitiven, unterirdischen Trieben, übt seine dionysische Kraft nur dann aus, wenn es aus dem apollinischen Umfeld entwendet ist.
- These 4: Die Statue des Peronto ist ein Symbol des Irrationalen, dessen Platz in Die Argonauten die Drachenhöhle einnimmt.
- These 5: Jasons symbolische Bewegung ist primär zum Vlies und nur sekundär zur Höhle, weil für ihn Abenteuer und Ruhm Vorrang haben vor Liebe.
- These 6: So wie das Vlies für Jason, so ist für Medea die Truhe das Symbol der Vergangenheit bzw. ihrer kolchischen Identität, die Medea versucht abzulegen, was ihr letztlich nicht gelingt.
- Grillparzers „Das goldenen Vliess“ - eine wertend-asymmetrische, ethnozentrische Griechen-Barbaren-Antithese?
- These 1: Der ethnozentrische Kult der griechischen Humanität stößt bei den barbarischen Kolchern auf einen ethnozentrischen, nativistischen Widerstand.
- These 2: Die Griechen konstruieren ihre eigene Identität durch die Ausschließung des Hellenischen aus dem Barbarischen.²
- These 3: Die Fixierung auf kulturelle Identität konstruierende Grenzziehung führt zur gewaltsamen Verkehrung des Eigenen ins Fremde.
- These 4: Die vermeintlich wesensverschiedenen Kulturräume der Griechen und Barbaren überlappen sich und sind hybrid.
- These 5: Nicht nur die Verbannung der Barbarin, sondern auch die in Identitätsverlust resultierenden Gewaltakte der Protagonisten sollen die ethnische Grenze wiederherstellen.
- These 6: Der Zwang, der von der Antithese, die beide Parteien mythisch und kultisch heiligen, ausgeht, macht aus der Begegnung der einander fremden Kulturen eine Geschichte der wechselseitigen Verfehlung, die nur symbolisch am Ende gelöst wird.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Thesenpapier analysiert die Symbolkraft des goldenen Vlieses in Grillparzers Trilogie „Das Goldene Vliess“ und untersucht dessen Bedeutung im Kontext der gegenseitigen Wahrnehmung von Griechen und Barbaren. Die Arbeit untersucht die Konstruktion und Destruktion von Identität im Spannungsfeld zwischen dem Eigenen und Fremden, sowie die Herausforderungen der kulturellen Begegnung in einer vermeintlich unvereinbaren Welt.
- Die Symbolhaftigkeit des goldenen Vlieses in Grillparzers Trilogie
- Die Konstruktion von Identität im Spannungsfeld zwischen Griechen und Barbaren
- Die Funktion der Antithese in der Darstellung von Kulturkonflikten
- Die Auswirkungen der Grenzziehung zwischen dem Eigenen und Fremden auf das Individuum
- Die kulturelle Hybride und die Auflösung von scheinbar unvereinbaren Identitäten
Zusammenfassung der Kapitel
Das Thesenpapier konzentriert sich auf die Symbolkraft des goldenen Vlieses und dessen Bedeutung im Kontext der gegenseitigen Wahrnehmung von Griechen und Barbaren. Die Arbeit beleuchtet die vielschichtigen Bedeutungen des Vlieses für verschiedene Figuren, von Phryxus bis Medea, und untersucht, wie es als Symbol der Begierde, des Irrationalen, der Macht und der kulturellen Hybridität fungiert. Weiterhin werden die griechisch-barbarische Antithese sowie die Konstruktion von Identität durch die Grenzziehung zwischen dem Eigenen und Fremden beleuchtet. Das Thesenpapier untersucht, wie die Begegnung von Griechen und Barbaren zur Verfehlung und Selbstentfremdung führt. Die Arbeit endet mit der Analyse der Auflösung der Antithese und der Anerkennung der kulturellen Hybride, die durch die Symbolkraft des Vlieses repräsentiert wird.
Schlüsselwörter
Das Thesenpapier befasst sich mit folgenden Schwerpunkten: Symbolismus, "Das Goldene Vlies", Grillparzer, griechisch-barbarische Antithese, Identität, Kulturkonflikt, Hybride, Fremdheit, Ethnozentrismus, Identitätskrise.
- Quote paper
- Alexandra Priesterath (Author), 2018, Grillparzers "Das goldenen Vliess". Eine wertend-asymmetrische, ethnozentrische Griechen-Barbaren-Antithese?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/490826