Der Irakkrieg 2003. Darstellung der Gründe, Ereignisse und Folgen


Pre-University Paper, 2019

19 Pages, Grade: 1

Anonymous


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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Gründe für den Irakkrieg
2.1 Massenvernichtungswaffen im Irak
2.2 Unterstützung von Al-Qaida
2.3 Menschenrechtsverletzungen

3 . Chronik des Krieges

4 . Beispiele einer medialen Verzerrung

5 . Folgen des Krieges
5.1 Wirtschaftliche Folgen
5.2 Politische Folgen
5.3 Militärische Folgen

6 . Fazit

7 . Quellen-/ Literaturverzeichnis
7.1 Gedruckte Quellen
7.2 Internetquellen
7.3 Bildquellen

Anhang S: Zeitung „ Austin American-Statesman “, Ausgabe vom 22.03.2003

Anhang G: Zeitung „ The Guardian “, Ausgabe vom 22.03.2003

1. Einleitung

Der Irakkrieg war ein langjähriger bewaffneter Konflikt, der 2003 mit der Luftbombardierung des Iraks durch eine von den USA geführte Koalition begann. Die USA wollten das Regime des damaligen Staatspräsidenten Saddam Husseins zerstören und eine Demokratie einrichten. Darüber hinaus glaubten die USA und ihre Verbündeten, dass der Irak über geheime Vorräte an chemischen und nuklearen Waffen verfügte. Der sechswöchigen Invasion folgte eine insgesamt achtjährige Besetzung des Iraks. Im Dezember 2003 gelang es einer US-Spezialeinheit, Saddam Hussein ausfindig zu machen und festzunehmen. Der Irakkrieg endete erst im Dezember 2011 nach dem Abzug der US-Truppen durch US-Präsident Barack Obama.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den unterschiedlichen Gründen für den Irakkrieg, den wesentlichen Ereignisse zwischen 2003 und 2011 sowie den vielfältigen Auswirkungen. Beispielhaft werden die Ausgaben zweier unterschiedlicher Tageszeitungen betrachtet, um unterschiedliche Arten der medialen Berichterstattung zu veranschaulichen. Ziel der Arbeit ist es, einen kurzen Überblick über den Irakkrieg (2003) zu geben und auch der Frage nachzugehen, in welcher Form die Medien die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen können.

Zur Behandlung dieser Aspekte wird in dieser Arbeit folgendermaßen vorgegangen: Nach dieser Einleitung (Kapitel 1) werden zunächst die Gründe für den Irakkrieg in Kapitel 2 dargestellt. Die wichtigsten Ereignisse des Irakkrieges werden dann stichpunktartig in Kapitel 3 behandelt. In Kapitel 4 werden die Ausgaben einer tendenziell linksliberalen britischen und einer eher konservativen US-amerikanischen Tageszeitung herangezogen, um einige stilistische Merkmale der medialen Berichterstattung aufzuzeigen. Die Folgen des Krieges in unterschiedlichen Bereichen werden in Kapitel 5 behandelt. Kapitel 6 der Arbeit fasst die gesammelten Beobachtungen abschließend zusammen [1].

2. Gründe für den Irakkrieg

2.1 Massenvernichtungswaffen im Irak

Der vielleicht wichtigste von den USA vorgebrachte Grund für die Invasion im Irak waren die angeblichen irakischen Programme zur Herstellung von sogenannten ABC- (atomaren, biologischen und chemischen) Waffen. Zu den prominentesten Verfechtern dieser These zählten neben dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush die US-Sicherheitsberaterin Condoleezza Rice, der Verteidigungsminister Donald Rumsfeld sowie der Vizepräsident Dick Cheney. So wurde z. B. im Jahr 2003 ohne konkrete Belege behauptet, dass der Irak in spätestens 5 Jahren Atombomben besitzen würde [Vgl. 2 S. 121].

Besondere Beachtung erhielt ein Vortrag des US-Außenministers Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat. Er berichtete von angeblichen Lastwagen mit mobilen Einrichtungen zur Herstellung von Biowaffen und zeigte entsprechende Zeichnungen. Er sagte außerdem, dass diese Informationen durch mehrere Zeugen belegt seien. Später stellte sich jedoch heraus, dass er nur eine Zeugenaussage hatte, die selbst vom CIA als nicht vertrauenswürdig eingestuft wurde. In einem späteren Fernseh-Interview im Jahr 2005 bereute Collin Powell seine nachweislich falschen Aussagen zutiefst [3].

Nach der Invasion durch die USA und Großbritannien suchte die Iraq Survey Group mit über 1.400 Personen nach Beweisen für irakische Waffenprogramme, letztlich vergeblich [4]. Im Jahr 2004 wurde vom US- Waffeninspektor Charles A. Duelfer ein 1.500 Seiten starker Abschlussbericht herausgegeben, der sich mit der Frage nach der Existenz von Massenvernichtungswaffen im Irak beschäftigte. Der "Duelfer-Bericht" kam zu dem Schluss, dass der Irak bereits nach den im Jahr 1991 auferlegten Sanktionen alle relevanten Massenvernichtungswaffen zerstört und deren Produktion eingestellt hatte [5].

2.2 Unterstützung von Al-Qaida

Ein weiterer von der US-Regierung genannter Kriegsgrund war eine vermeintlich direkte Verbindung zwischen dem irakischen Staatschef Saddam Hussein und der radikal-islamistischen Militärorganisation Al-Qaida. So soll es mehrfach Treffen zwischen irakischen Geheimdienstlern mit Vertretern der Al- Quaida gegeben haben. Präsident Bush behauptete daher, dass sich Saddam Hussein und die Al-Qaida für terroristische Anschläge auf die USA zusammenschließen könnten und dies natürlich zu verhindern sei.

Erst nachfolgende Untersuchungen durch die unabhängige "9/11- Kommission" sowie später freigegebene Berichte des Verteidigungsministeriums haben ergeben, dass solche Verbindungen nie bestanden haben [6]. Im Jahr 2008 wurde Saddam Hussein durch einen Geheimdienstausschuss des US-Senats freigesprochen. [7]

2.3 Menschenrechtsverletzungen

Vor der UNO trugen die USA schließlich noch die Menschenrechtsverletzungen von Saddam Hussein vor. Ursprünglich eher zweitrangig wurde dieser Grund zunehmend bedeutsam, da die vermeintlichen Massenvernichtungswaffen immer seltener von den USA und Großbritannien angeführt wurden. Die Menschenrechtsverletzungen wurden letztlich durch verschiedene Quellen belegt, wie zum Beispiel durch die Menschenrechtsorganisation Amnesty International [8]. Während seiner mehr als 20-jährigen Herrschaft folterte und tötete Saddam Hussein Tausende irakische Bürger.

So wurden in den 1980er Jahren Tausende Kurden im Nordirak vergast und ermordet [9]. Nach dem Golfkrieg 1991 wurden die Aufstände der schiitischen und kurdischen Minderheiten brutal unterdrückt [10]. Im Südirak wurden die sogenannten Marsch-Araber über 15 Jahre lang unterdrückt und vertrieben [11]. Hierbei handelt es sich um ein halbnomadisches arabisches Volk, welches das südirakische Marschland der Flüsse Tigris und Euphrat bewohnt [12].

2.4 Geopolitische und wirtschaftliche Interessen

In einem Interview mit dem britischen Magazin Vanity Fair sagte der damalige stellvertretende US-Verteidigungsminister Paul Wolfowitz, dass die Massenvernichtungswaffen Bagdads nicht der entscheidende Kriegsgrund für die USA gewesen seien. Er sah vielmehr den Umstand, dass ein Irakkrieg die Präsenz der US-Truppen im benachbarten Saudi-Arabien überflüssig machen würde und das allein zu einem friedlicheren Nahen Osten führen würde [13].

Des Weiteren liegen im Irak ca. 25% der weltweiten Ölreserven. Durch die Eroberung und jahrelange Besetzung des Iraks hatten die USA darauf Zugriff und kontrollierten so den Nahen Osten, da Öl sowohl wirtschaftlich als auch kriegspolitisch eine enorme Rolle spielt.

Der damalige Premierminister Großbritanniens Tony Blair bezeichnete die Irakinvasion und den Zusammenhang mit den Ölreserven als “Verschwörungstheorie” [14]. Ähnlich sah es auch US-Präsident George W. Bush. Bush sei gegen ein System, in dem Menschen durch Folter und Mord unterdrückt werden, um einen Diktator wie Saddam Hussein im Amt zu halten. Er sei für Frieden und die Freiheit des irakischen Volkes, welches außerdem wissen solle, dass die USA niemals die Absicht haben, jemanden zu erobern [15]. Im Widerspruch zu diesen Äußerungen steht jedoch die Tatsache, dass Bush und viele seiner Kabinettsmitglieder, insbesondere durch Aktienoptionen auf Ölgeschäfte sehr reich geworden sind und dadurch erhebliche Interessenskonflikte vorlagen [16].

3. Chronik des Krieges

28. Februar 1991

Nach dem Ende des 2. Golfkrieges wird der Irak strengen Sanktionen und Waffeninspektionen der Vereinten Nationen unterworfen [17; S. 323].

11. September 2001

An der US-Ostküste kapern Terroristen insgesamt vier Passagierflugzeuge der Fluglinie United Airlines. Zwei von ihnen werden gezielt in die Zwillingstürme des World Trade Centers in New York gesteuert und bringen diese wenig später zum Einsturz. Ein drittes Flugzeug wird am Pentagon, dem Hauptgebäude des US-Verteidigungsministeriums, zum Absturz gebracht. Die vierte Maschine hatte möglicherweise ein Gebäude in Washington, D.C. als Ziel. Beim Versuch der Besatzung und der Passagiere, die Maschine wieder unter Kontrolle zu bringen, stürzt diese noch im Bundesstaat Pennsylvania in ein Feld. Al-Qaida und deren Anführer Osama Bin Laden werden für den Angriff verantwortlich gemacht.

24. September 2002

Großbritannien veröffentlicht ein Dossier über die vom Irak ausgehende Bedrohung. In diesem wird behauptet, dass Saddam Hussein über Massenvernichtungswaffen verfügt, die innerhalb von 45 Minuten eingesetzt werden könnten [18].

28. Januar 2003

In einer Fernsehansprache betrachtet George W. Bush den Irak als wachsende Bedrohung für Frieden und Freiheit in der Welt [19; S. 74].

17. März 2003

Die USA und Großbritannien geben den Versuch auf, den Krieg durch einen zweiten Beschluss der Vereinten Nationen zu legitimieren. Stattdessen fordert US-Präsident George W. Bush Saddam Hussein und seine Söhne auf, den Irak innerhalb 48 Stunden zu verlassen [20].

20. März 2003

Nur 90 Minuten nach Ablauf des Ultimatums beginnen die USA mit der Militäroperation "I raqi Freedom". Dabei wird unter anderem eine landwirtschaftliche Gemeinde in der irakischen Hauptstadt Bagdad bombardiert, wo man fälschlicherweise Saddam Hussein vermutete [21].

9. April 2003

Die Regierung Saddam Husseins verliert die Kontrolle über Bagdad. Während des Vormarschs der amerikanischen und britischen Truppen in die Stadt kommt es jedoch nicht zu der von einigen Medien propagierten "großen Schlacht um Bagdad". In weiten Teilen der Hauptstadt geht daraufhin die Bevölkerung auf die Straßen, um die Statuen und "Insignien" (z. B. Abb. 1) Saddam Husseins zu zerstören [22]. Hierbei kommt es auch zu Plünderungen durch die eigene Bevölkerung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1. Zerstörung einer Statue Saddam Husseins mithilfe eines US-Panzers. Copyright: Goran Tomasevic / Reuters

1. Mai 2003

Präsident George W. Bush erklärt auf einem Flugzeugträger, dass alle größeren Kampfhandlungen im Irak beendet seien und man weiterhin im Irak nach Massenvernichtungswaffen suchen werde [23].

19. August 2003

Ein Selbstmordattentäter fährt mit einem mit Sprengstoff beladenen Zementmischer in das Gebäude der Vereinten Nationen in Bagdad, in dem der Wiederaufbau des Iraks maßgeblich verhandelt wird. Siebzehn Menschen sterben bei dem Anschlag, über 100 weitere werden verletzt. Unter den Toten ist auch der Sonderbeauftragte des UN-Generalsekretärs im Irak, Sergio Vieira de Mello [24].

13. Dezember 2003

Amerikanischen Soldaten gelingt es, Saddam Hussein kampflos festzunehmen. Er befand sich in einem acht Meter unter der Erde gelegenen Bunker auf einer abgelegenen Farm in der Nähe seiner Heimatstadt Tikrit. US- Administrator Paul Bremer kommentiert dieses Ereignis zwei Tage später auf einer Pressekonferenz mit den Worten: „Meine Damen und Herren, wir haben ihn bekommen" [25].

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Details

Title
Der Irakkrieg 2003. Darstellung der Gründe, Ereignisse und Folgen
Grade
1
Year
2019
Pages
19
Catalog Number
V491432
ISBN (eBook)
9783346043580
ISBN (Book)
9783346043597
Language
German
Keywords
irakkrieg, darstellung, gründe, ereignisse, folgen
Quote paper
Anonymous, 2019, Der Irakkrieg 2003. Darstellung der Gründe, Ereignisse und Folgen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/491432

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