Diese Arbeit beschäftigt sich mit den Kaiserbadfresken von Albrecht Altdorfer im Regensburger Bischofshof. Die Kaiserbadfresken im Bischofshof zu Regensburg sind für viele Kunsthistoriker auch heute noch ein wahrliches Mysterium. Die einzige Wandmalerei Albrecht Altdorfers scheint in dessen später Schaffensperiode entstanden zu sein. Doch das nur noch bruchstückhaft erhaltene Werk wirft viele Fragen auf, die immer seltener in der Altdorferschen Forschung behandelt werden, da die Beantwortung oftmals nicht möglich ist. In dieser Arbeit soll versucht werden, einen Gesamtüberblick über Altdorfers einzige Wandmalerei zu geben und gegebenenfalls einige Fragen zu beantworten.
Dazu soll zunächst ein kleiner Überblick über Altdorfers Leben und Schaffen gegeben werden. Danach werden sogleich die Fresken angesprochen, wobei mit ihrer Entstehungsgeschichte begonnen werden soll. Die Lokalisierung des Raumes, in welchem sich die Fresken befunden haben, wird den Anfang der eigentlich Analyse markieren, bei der sich der Beschreibung der einzelnen erhaltenen Fragmente gewidmet werden soll. Darauf aufbauend soll die Eingangswand anhand der Entwurfsskizze von Albrecht Altdorfer beschrieben werden und die Unterschiede zwischen Entwurf und Ausführung sollen beleuchtet werden. Im Anschluss daran wird sich dem Rest des Raumes gewidmet und ein Versuch einer möglichen Rekonstruktion angestellt. Schließlich soll das Werk, oder vielmehr die erhaltenen Bruchstücke, einer Reihe Deutungsversuche unterzogen werden und auch ein Vergleich wird noch angesetzt. Abgeschlossen wird die Analyse von einem Resümee, in welchem die Ergebnisse zusammen gefasst werden.
Albrecht Altdorfer wurde um 1480 geboren und erwarb mit 25 Jahren das Bürgerrecht in Regensburg, deren Stadtbaumeister er einige Jahre später wurde. Sein Interesse an der Architektur war demnach wahrscheinlich schon immer vorhanden. Die frühesten Werke, die heute von ihm bekannt sind, werden auf 1506 datiert. Später galt er sogar als einer der Hauptmeister der bekannten Donauschule. Ab 1522 begann Altdorfer vermehrt Landschaftsbilder zu malen und die Landschaft in den Vordergrund zu rücken, beziehungsweise figürliche Darstellungen komplett wegzulassen.
Inhaltsverzeichnis (Table of Contents)
- Kurzbiographie Albrecht Altdorfers
- Die Entstehungsgeschichte der Kaiserbadfresken
- Die Kaiserbadfresken Albrecht Altdorfers in Regensburg
- Lokalisierung
- Die Beschreibung der erhaltenen Freskenstücke
- Beschreibung der Eingangswand und Unterschiede zum Entwurf
- Mögliche Rekonstruktion des restlichen Raumes
- Deutungsversuche & ein Vergleich zu den „Liebesgärten“
- Die Wandmalereien als Vorreiter für „Lot und seine Töchter“
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte (Objectives and Key Themes)
Die Arbeit befasst sich mit Albrecht Altdorfers Kaiserbadfresken in Regensburg, dem einzigen nachweislichen Wandgemälde des Künstlers. Sie bietet einen umfassenden Überblick über das Werk, beleuchtet seine Entstehung, Lokalisierung und Beschreibung der erhaltenen Fragmente. Darüber hinaus werden Deutungsversuche angestellt und Vergleiche zu anderen Werken Altdorfers gezogen.
- Die Kaiserbadfresken als einziges Wandgemälde Altdorfers
- Die Entstehungsgeschichte der Fresken und ihre Zuschreibung an Altdorfer
- Die Rekonstruktion des Raumes und die Analyse der erhaltenen Fragmente
- Deutungsversuche der Fresken und Vergleiche zu anderen Werken Altdorfers
- Die Kaiserbadfresken als Beispiel für die künstlerische Entwicklung Altdorfers
Zusammenfassung der Kapitel (Chapter Summaries)
- Kapitel 1: Gibt einen kurzen Überblick über das Leben und Schaffen von Albrecht Altdorfer, insbesondere hinsichtlich seines Interesses an Architektur und seiner Entwicklung als Landschaftsmaler.
- Kapitel 2: Beschreibt die Entdeckung der Kaiserbadfresken nach einem Brand im Jahr 1887. Die Fragmente konnten Albrecht Altdorfer zugeschrieben werden und lassen auf eine Entstehung um 1535 schließen.
- Kapitel 3: Analysiert die Fresken im Detail. Es werden die Lokalisierung des Raumes im Bischofshof zu Regensburg, die einzelnen erhaltenen Fragmente und die Eingangswand anhand des Entwurfs von Altdorfer beschrieben. Darüber hinaus werden Unterschiede zwischen Entwurf und Ausführung beleuchtet und ein Versuch einer möglichen Rekonstruktion des gesamten Raumes angestellt.
- Kapitel 4: Unterzieht die Kaiserbadfresken einer Reihe von Deutungsversuchen. Es werden Vergleiche zu den „Liebesgärten“ gezogen und Gemeinsamkeiten in der Darstellungsweise und der Verwendung von Symbolen festgestellt.
- Kapitel 5: Vergleicht die Kaiserbadfresken mit Altdorfers Werk „Lot und seine Töchter“ und zeigt, dass Altdorfers Erfahrungen mit den Fresken möglicherweise Einfluss auf die Gestaltung dieses späteren Werkes hatten.
Schlüsselwörter (Keywords)
Die Arbeit konzentriert sich auf die Kaiserbadfresken Albrecht Altdorfers, ein einzigartiges Wandgemälde, das in Regensburg entdeckt wurde. Wichtige Themen sind die Rekonstruktion des Raumes, die Analyse der Fragmente, die Deutung der Darstellung und der Vergleich mit anderen Werken des Künstlers. Schlüsselfiguren sind der bischöfliche Administrator Johann III., der den Auftrag für die Fresken erteilte, sowie der Narr und die Dienstmagd als Figuren, die in den Deutungsversuchen eine wichtige Rolle spielen. Darüber hinaus werden die „Liebesgärten“ als Vergleichspunkt herangezogen und die Fresken als Vorreiter für Altdorfers spätes Werk „Lot und seine Töchter“ diskutiert.
- Quote paper
- Paula Sprödefeld (Author), 2016, Die Kaiserbadfresken Albrecht Altdorfers im ehemaligen Bischofshof zu Regensburg um 1535, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/494522