Es stellt sich die Frage, wie groß der Einfluss von Analystenkonferenzen auf den zukünftigen Unternehmenserfolg ist und inwiefern Analystenkonferenzen für Investoren einen informationsökonomischen Mehrwert haben. In diesem Zusammenhang wird besonderer Wert auf den Einflussfaktor Ton (die Tonalität der Stimme z.B. Stimmhöhe, Modulation der Wörter, Stimmmelodie, sowie in einer Analystenkonferenz genutzte negative und positive Wörter) gelegt.
Börsennotierte Konzernunternehmen finanzieren sich regelmäßig durch den Kapitalmarkt, über den sowohl Eigen- als auch Fremdkapital aufgenommen werden kann. Die Problematik für die Investoren besteht vor diesem Hintergrund darin, dass sie sich einem Prinzipal-Agenten-Problem ausgesetzt sehen. Dieses konkretisiert sich dadurch, dass innerhalb von Konzernen eine Trennung zwischen der Führung und dem Eigentum des Unternehmens erfolgt. Als Folge dieser Trennung kommt es zu Informationsasymmetrien: Investoren verfügen nicht über vollständige Informationen bezüglich der Aktivitäten des Managements. Damit Investoren jedoch in der Lage sind, Investitionsentscheidungen zu treffen, müssen sie über Informationen verfügen, die sich einerseits durch eine entsprechende Entscheidungsrelevanz und andererseits durch eine Entscheidungsnützlichkeit auszeichnen. Es ist notwendig, dass das Unternehmen Maßnahmen umsetzt, um den Investoren die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen.
Ein besonderes Informationsinstrument unter den Unternehmensveröffentlichungen bietet Analystenkonferenz (ergebnisorientierten Analystenkonferenz), die im englischen Sprachraum unter den Namen earnings conference calls bekannt sind. Inzwischen haben sich Analystenkonferenzen zunehmend weiterentwickelt und werden als ein bedeutender Bestandteil der Unternehmensveröffentlichungen sowie als ein integ-raler Bestandteil der Kapitalmarktkommunikation in Theorie und Praxis wahrgenommen. In einer Analystenkonferenz kommt es zu einem Dialog zwischen dem Unternehmensmanagement auf der einen Seite und den Investoren auf der anderen Seite. Empirische Studien kommen zu dem Schluss, dass durch Analystenkonferenzen zusätzliche entscheidungsnützliche Informationen für die Investoren entstehen, was in erster Linie mit der großen Fülle an Informationen während der Analystenkonferenz begründet wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Herangehensweise und Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Informationsökonomie und das Problem der Kapitalmarktkommunikation
- Prinzipal-Agenten-Problem
- Entscheidungsnützlichkeit und Entscheidungsrelevanz von Informationen
- Sprachwissenschaftliche Forschung im Rechnungswesen
- Das Rechnungswesen als Sprache
- Inhaltliche und stilistische Faktoren schriftlicher Veröffentlichungen
- Analystenkonferenzen
- Analystenkonferenzen im US-amerikanischen Markt
- Verbale Gestaltung von Analystenkonferenzen
- Der Ton als stilistischer Faktor von Analystenkonferenzen
- Einfluss von Analystenkonferenzen auf den Unternehmenserfolg
- Einflussfaktor Ton in Management-Analysten-Dialog
- Management-Ton gegenüber Analysten-Ton
- Auswirkungen von Management-Ton auf die Kapitalmärkte
- Auswirkungen von Analysten-Ton auf die Kapitalmärkte
- Beurteilung von Analystenkonferenzen
- Analystenkonferenzen und das Prinzipal-Agenten-Problem
- Aus der Sicht der Kapitalgeber
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Einfluss von Analystenkonferenzen auf den zukünftigen Unternehmenserfolg im US-amerikanischen Markt, wobei der Einflussfaktor Ton im Zentrum steht. Die Analyse zielt darauf ab, die Auswirkungen der Tonalität in Management-Analysten-Dialogen auf die Kapitalmärkte zu erforschen.
- Die Informationsökonomie und das Problem der Kapitalmarktkommunikation
- Die sprachwissenschaftliche Forschung im Rechnungswesen
- Die Analyse von Analystenkonferenzen im US-amerikanischen Markt
- Der Einfluss des Tons als stilistischer Faktor in Analystenkonferenzen
- Die Beurteilung von Analystenkonferenzen aus der Sicht der Kapitalgeber
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung der Informationsasymmetrie zwischen Unternehmen und Investoren dar und erläutert die Rolle von Analystenkonferenzen in der Kapitalmarktkommunikation. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Arbeit, indem es die Informationsökonomie, das Prinzipal-Agenten-Problem und die sprachwissenschaftliche Forschung im Rechnungswesen beleuchtet. Darüber hinaus werden die spezifischen Eigenschaften von Analystenkonferenzen im US-amerikanischen Markt sowie der Einfluss des Tons als stilistischer Faktor diskutiert. Kapitel 3 befasst sich mit dem Einfluss von Analystenkonferenzen auf den Unternehmenserfolg. Es untersucht die Auswirkungen des Tons im Management-Analysten-Dialog auf die Kapitalmärkte und analysiert die Beurteilung von Analystenkonferenzen aus verschiedenen Perspektiven.
Schlüsselwörter
Analystenkonferenzen, Informationsökonomie, Kapitalmarktkommunikation, Prinzipal-Agenten-Problem, Entscheidungsnützlichkeit, Sprachwissenschaft, Rechnungswesen, Ton, Kapitalmärkte, Unternehmenserfolg.
- Citation du texte
- Dardan Pergjegja (Auteur), 2019, Der US-amerikanische Markt. Einfluss von Analystenkonferenzen auf den zukünftigen Unternehmenserfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/495827