Die Situation Europas stellt durch das Kämpfen und Debattieren um das Fundament einer durch Zusammenhalt geprägten Gemeinschaft etwas Einzigartiges dar. Der Wunsch einer inneren, zeitüberdauernden und krisenbeständigen Einigkeit Europas symbolisiert einen Fall europäischer Werte, als welcher auch die Solidarität gilt. Der Solidaritätsbegriff nimmt dabei einen breitgefächerten Deutungsraum in Anspruch, welcher in Hinsicht auf aktuelle Umstände, dem entsprechenden Redekontext, der jeweiligen Weltansicht, dem Redezeitpunkt sowie der eventuellen Zugehörigkeit einer Partei variieren kann. Darüber hinaus muss Solidarität als Mittel sprachlicher Erzeugung von Politik verstanden werden, indem durch die vermittelten Solidaritätsformen und Solidaritätsziele die erfolgreiche Etablierung einer breiten Solidaritätsbereitschaft geschaffen werden soll. Aufrufe zur Solidarität symbolisieren in politischen Debatten einen hinreichenden Teil des generellen öffentlichen Prozesses der Meinungsbildung, indem Solidaritätsappelle als ständig fokussierte Handlungsaufrufe in Verbindung mit guten Argumenten das moralische Engagement jedes/ jeder Einzelnen in Anspruch zu nehmen versuchen. Fraglich bleibt jedoch in wie weit Solidarität als politische Lösung, um beispielsweise im Sinne der SPD einen neuen solidarischen Staat erschaffen zu können, in einem politischen Diskurs postuliert und verankert werden kann, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu festigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Kontext des Solidaritätsbegriffs
- Solidarität als politischer Begriff
- Europäische Perspektiven von Solidarität
- Das Solidaritätsverständnis der linken Bundeskanzler der BRD in den Jahren 1949 - 2000
- Willy Brandt: Solidarität als soziale Verantwortung
- Helmut Schmidt: Solidarität als Bereitstellung mehr sozialer Gerechtigkeit
- Gerhard Schröder: Die flexible Solidarität
- Das aktuelle Solidaritätsverständnis der SPD
- Das Sozialstaatskonzept der SPD
- Anwendung des Framing-Konzepts auf Solidaritätskampagnen
- Exkurs: Neurokognitive Kampagnenführung - Meinungsbildung durch Framing
- Solidaritätsstiftung durch Rituale
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Begriff der Solidarität und seine Bedeutung im politischen Kontext. Sie analysiert, wie Solidarität in verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Debatten verwendet wird und wie sie zu einem Gefühl von Zusammengehörigkeit beitragen kann.
- Die Entwicklung des Solidaritätsbegriffs in der Geschichte
- Solidarität als politisches Werkzeug zur Mobilisierung und Legitimation
- Das Verhältnis von Solidarität und dem Sozialstaat
- Die Rolle von Framing in Solidaritätskampagnen
- Die Bedeutung von Solidarität für die Zukunft Europas
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt eine Einführung in den Kontext des Solidaritätsbegriffs und seine historische Entwicklung. Es werden die verschiedenen Definitionen und Interpretationen von Solidarität beleuchtet. Das zweite Kapitel untersucht die politische Dimension von Solidarität und ihre Rolle in der Gestaltung von Gemeinschaften. Hier wird unter anderem auf die Verwendung von Solidaritätsargumenten in politischen Debatten eingegangen. Das dritte Kapitel widmet sich den europäischen Perspektiven von Solidarität und analysiert die Herausforderungen, die sich aus dem Wandel in Europa ergeben.
Schlüsselwörter
Solidarität, Politik, Gesellschaft, Sozialstaat, Framing, Europa, Werte, Zusammenhalt, Gemeinschaft, Integration, Klassensolidarität, Sozialphilosophie, Kampagnenführung, Meinungsbildung, Zugehörigkeit, Verantwortung.
- Citation du texte
- Helene Fraas (Auteur), 2019, Solidarität als politische Lösung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496214