Selbstreguliertes Lernen im Unterricht fördern. Anwendung im Unterrichtsfach Arbeitslehre


Term Paper, 2017

39 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


1. Inhalt

2. Einleitung

3. Trainingsprogramm

4. Motivation:

5. Durchhalten

6. Umgang mit Fehlern

7. Individuelle Bezugsnorm und Reflexion

8. Abschluss

9. Reflexion:

10. Anhangs- Verzeichnis

11. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Das Selbstreguliertes Lernen beschreibt die systematische Herangehensweise an eine Lernhandlung.“1 Die Leistungsverbesserung der Schüler2 aber auch die bessere Kontrolle und Übersicht über den Lernprozess, sind nur einige von vielen Merkmalen, die dafür sprechen, Selbstreguliertes Lernen mehr im Unterrichtsgeschehen zu thematisieren. Ebenfalls hat der Einfluss auf die Wahrnehmung der eigenen Leistung des Schülers einen hohen Stellenwert.3

Das vorliegende Trainingsprogramm des Selbstregulierten Lernens richtet sich an eine Hauptschulstufe einer Lernhilfeschule. Hierbei soll systematisch Gebrauch, bezogen auf das Thema „Bewerbungen“ gemacht werden.

Das letzte Halbjahr der Hauptstufe erweist sich als besonders ereignisreich. Die Abschlussprüfungen stehen bald an, gleichzeitig muss der Zukunftsweg gelegt und die Frage, was nach der Schule passiert, geklärt werden. Die Themen „Bewerbungssuche auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz“, „Bewerbungen schreiben“ und „Bewerbungsgespräch“ sollen hierbei fokussiert werden. Diese Themen werden im Unterrichtsfach Arbeitslehre behandelt. Das Unterrichtsfach Arbeitslehre kennzeichnet sich weitestgehend dadurch, „[…] indem es lebenspraktische Inhalte, unterschiedliche Methoden und projektorientierten Unterricht vermittelt, die einen erfolgreichen Übergang ermöglichen.“4 Dabei ist eine Zusammenarbeit mit mehreren Instanzen, wie beispielsweise Betrieben, Beratungsstellen, aber auch den Eltern notwendig.

Im Gegensatz zu den anderen Schulformen richtet sich der Lernplan einer Lernhilfeschule stark an die Kompetenzerweiterung der Schüler im Bezug auf die Lebenswelt. Die sogenannten hessischen Richtlinien geben, wie das Wort schon erkennen lässt, lediglich eine Orientierung, welche Thematiken zu welcher Zeit angewendet werden können. „Ziele und Inhalte sind in der Mittel- und Hauptstufe dem Entwicklungsstand, dem Lernvermögen und dem Lerntempo der Schülerinnen und Schüler anzupassen.“5 Der Lehrplan der Arbeitslehrer ähnelt jedoch stark dem Bildungsplan der Hauptschule. Inhalte und Ziele sind demnach gleich gesteckt und die Grundqualifikationen sind dem der Hauptschule deckungsgleich.6 Dabei ist eine ständige Kooperation mit den Hauptschulen notwendig. Es ist dabei zu erwähnen, dass in jeder Klasse ein hohes Maß an Heterogenität herrscht. In manchen Unterrichtssequenzen wird daher auf differenzierte Aufgabenstellungen geachtet und die Aufgabenstellungen werden in leichter Sprache verfasst. Einige Aufgaben werden so offengelegt, dass sie jeder Schüler in seinem Ermessen erledigen kann. Generell ist zu sagen, dass die meisten Schüler einer Lernhilfeschule eine geringe Konzentrationsspanne haben. Um das Konzept so realistisch wie möglich zu halten, wird auch dieser Punkt beim Erstellen des Planes berücksichtigt.

Die Lernausgangslage der Schüler lässt sich darin lokalisieren, dass sie in dem vorherigen halben Jahr die Möglichkeit hatten, dass ihnen verschiedene Berufsgruppen vorgestellt wurden und entsprechend die Möglichkeit zur Informationserweiterung.

Das größere Ereignis war dabei das Betriebspraktikum, welches sie absolvierten. Nun soll es um die Vorbereitung auf die Zeit nach der Schule gehen, die die Themen „Bewerbung schreiben“ und „Vorbereitung auf Vorstellungsgespräche“ behandeln. Das Programm des Selbstregulierten Lernens spielt im dem Sinne eine große Rolle, dass die einzelnen Phasen zu einer gewissen Vorbereitung dienen. Hier werden die Lernpläne so sein, dass davon ausgegangen wird, dass die Schüler schon einmal mit dem Konzept des Selbstregulierten Lernen in Kontakt gekommen sind, da es wichtig ist, schon in jungen Jahren sich mit dem eigenen Lernen auseinander zu setzen. Trotz dessen wird es für viele Schüler neu sein, da dieses Konzept direkt in Verbindung mit dem Thema gebracht wird.

Die Einheiten „individuelle Bezugsnorm“ und „Reflexion“ werden hierbei zusammengeführt. Die Zusammensetzung zweier Einheiten erfolgt aus dem Grund der relativen Ähnlichkeiten und bietet daher die Möglichkeit diese Themen zu verbinden. Die Einheiten „Zielsetzung“, „Planung“, „Motivation“ und „Umgang mit Fehlern“ werden einzeln vorgestellt, da sie vom sozialen Aspekt eine hohe Auseinandersetzung mit sich selbst erfordern und dies bei Schülern einer Lernhilfeschule gestärkt werden muss. Das Zusammenfügen zweier Einheiten soll jedoch nicht deren Wertigkeit untergraben!

Es erfolgt keine Änderung beim Aufbau der Sequenzpläne, da diese durch ihre klare Struktur und dem wiederkehrenden Ablauf den Schülern eine Chance bieten, sich schneller in die Unterrichtseinheiten hineinfinden zu können. Dasselbe gilt auch für die Konzentrations- und Bewegungsübungen, die auch bei den Schülern an jedem Morgen des Schultages eingeführt wurden. Für diese Unterrichtseinheiten wird ein Hefter angefertigt, in denen die Schüler ihre Arbeits- und Merkblätter abheften und mit nach Hause nehmen können. Das Poster des Selbstregulationsmodells soll im Klassenraum aufgehängt werden und nach und nach vervollständigt werden. Zu jeder Unterrichtsstunde wird am Anfang auf das Selbstregulationsposter verwiesen und die vorigen Stunden wiederholt.

2. Trainingsprogramm

1.Ziel

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Sequenzplan:

Methodische Analyse:

Konzentration und Einstieg 5 Min.

Um einen besseren Einstieg zu gewinnen und die Konzentration aller Schüler zu aktivieren, wird eine Entspannungsübung erfolgen. Die Übung dient dazu, den Körper zu strecken, da ein längeres Sitzen die Schüler ermüdet. Die anschließende Auflockerung verhilft den Schülern zu einer Abwechslungspause, um sich auf die vorgesehene Unterrichtseinheit besser konzentrieren zu können.

Danach erfolgt ein Überblick über den Verlauf der nächsten Unterrichteinheiten, die zum Thema selbstreguliertes Lernen in Verbindung mit dem Thema Bewerbungen eintreten. Die Schüler werden darüber informiert, dass diese Einheit einmal wöchentlich in dem Fach Arbeitslehre stattfinden wird. Es wird aufgezeigt, dass es eine klare Struktur geben wird: Zum einen wird das Lernen thematisiert, das in jedem Bereich angewendet werden kann. Gleichzeitig liegt aber auch stetig die Konzentration auf dem Thema „Bewerbungen“, da sich dies gut miteinander verbinden lässt.

Einstieg in die Zielsetzung 10 Min.

Den Schülern wird zum Einstieg ein Comic mit einem Over-Head Projektor gezeigt. Darauf sind Lisa und Bart von der Zeichensendung „The Simpsons“ zu sehen. Der Comic wird mit zwei Schülern laut vorgelesen und anschließend besprochen. Die Schüler sollen erkennen, dass es wichtig ist erst ein Ziel zu haben, um überhaupt wissen zu können wie der Weg dorthin aussehen soll.

Zum Abschluss der Einführung erfolgt das Aufweisen der heutigen Lernziele für die Schüler. Die Lernziele beinhalten das Verständnis, aus welchen Phasen das Lernen besteht, wie wichtig ein Ziel ist und wie die Schüler gut überlegte von schlecht überlegten Zielen unterscheidet.

Theorie Vorstellung des Selbstregulationsposters 10 Min.

Anschließend wird das Selbstregulationsposter vorgestellt, das nach dieser Stunde einen Platz im Klassenraum finden wird. Das Besprechen des Posters dient den Schülern dazu, einen Überblick zu kriegen und anschließend die Verortung der Einheit Ziele zu finden.

Es wird darauf eingegangen, dass sich das Modell auf viele allgemeine Dinge übertragen lässt.

Dabei wird zunächst erklärt, wie man strukturiert die Lösung einer Deutschaufgabe angehen kann. Anschließend wird ein Bezug zur Freizeit hergestellt, in dem auf die Planung des Sommerfestes hingewiesen wird. Ein gut geplantes Sommerfest, sorgt für entsprechenden Erfolg! Nach dem Fest wird überlegt, was gut und/oder schlecht lief und was man beim nächsten Mal verändern kann.

Daraufhin werden die Schüler gebeten, zwei Minuten zu überlegen, wie die Handlungen, die mit dem Thema Bewerbung, Berufs- oder Ausbildungsplatzfindung verbunden sind, in drei Phasen aussehen können. Für diese Aufgabe reicht eine kurze Besprechung im Plenum. Wichtig ist dabei, dass die Schüler den Zusammenhang begreifen.

Dabei soll auch erkannt werden, das die Einheit Ziele in der ersten Phase verortet wird. Das Kärtchen Ziel darf an den Abschnitt vor dem Kärtchen Lernen/ Bereite dich vor angehängt werden.

Übung: Wie sehen gute Ziele aus? 10 Min.

Bei dieser Übung bekommen die Schüler ein Arbeitsblatt zum Thema “gute Ziele“.

Diese Übung dient den Schülern zu erkennen, dass es Unterschiede gibt, wie ein Ziel formuliert werden kann.

Die Aufgabe wird an dieser Stelle in Einzelarbeit erledigt und anschließend im Plenum besprochen. Die Schüler sollen erkennen, dass Jos‘ Ziel genau, terminiert und realistisch formuliert sind. Die Aufgaben haben ebenfalls einen Bezug zum Unterthema „Bewerbung“.

Das Verständnis einer genauen und guten Zielformulierung soll gefördert werden.

Zusammenfassung 10 Min.

Der Abschluss der Unterrichtseinheit wird mit einer Wiederholung des Themas eingeleitet.

Anschließend wird das Thema der Stunde noch einmal an der Tafel zusammengefasst.

Das Tafelbild setzt sich aus den Eigenschaften einer guten Zielformulierung zusammen.

Den Schülern wird ein schmaler Papierstreifen ausgeteilt. Auf diesen schreiben sie ihre Zielformulierung. Dazu wird die Check-Liste mit Hilfe eines Overhead-Projektors an die Wand projiziert. Der Streifen wird an ihren Tisch geklebt, damit sie immer wieder daran erinnert werden.

Die Stunde wird mit dem Aufzeigen des Selbstregulationsmodells und der Einordnung der Einheit „Ziele“ abgeschlossen. Das Thema der nächsten Stunde wird bekannt gegeben, bei dem es sich um die Einheit „Planung“ handelt.

2.Planung

Sequenzplan:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Methodische Analyse

Konzentration und Einstieg 5 Min.

Um einen besseren Einstieg zu gewinnen und die Konzentration aller Schüler zu aktivieren, wird eine Entspannungsübung erfolgen.

Anschließend wird das Thema der letzten Stunde kurz wiederholt, indem die wichtigsten Erkenntnisse kurz angesprochen werden. Dies dient vor allem dazu, dass die Schüler sich wieder in das Thema einfinden können.

Einstieg: Jo beim Vorstellungsgespräch 20 Min.

Für den Einstieg wird zuerst die Einheit „Planung“ im Selbstregulationsmodell verortet. Das Kärtchen „Planung“ darf an den Abschnitt „Vor dem Lernen“/ „Bereite dich“ vor angehängt werden. Dabei soll kenntlich werden, dass Planung eine Brücke zur Zielvorstellung einer konkreten Handlung wird. Zum Verständnis gibt die Lehrkraft hier ein Beispiel zum Thema Planung eines Urlaubs bei. Anschließend zeigt die Lernkraft auf, welche Lernziele in dieser Unterrichtseinheit vorgesehen sind. Der Schüler soll lernen, wie wichtig eine gute Planung ist, welche Auswirkungen eine negative Planung hat und wie man einen guten Plan erstellen kann.

Danach wird das Arbeitsblatt „Jo beim Vorstellungsgespräch“ ausgeteilt und in der Klasse laut vorgelesen. Dabei sollen die wichtigsten Aspekte farbig unterstrichen werden. Eine gemeinsame Besprechung erfolgt anschließend im Plenum. Die Schüler sollen erkennen, dass durch fehlende Planung einiges schieflief. Die Schüler bekommen einen kurzen Überblick über das weitere Vorgehen der Stunde. Zuerst erfolgt ein theoretischer Einstieg zum Thema „Planen“, in denen verschiedene Aspekte der Planung aufgelistet sind. Schritt für Schritt werden hierbei die eigenen Planungsschritte durchgegangen und besprochen.

Übung: Tipps und verbesserte Version für Jo 15 Min.

Im Anschluss erhalten die Schüler die Aufgabe, das Gelernte anzuwenden.

Die Aufgabe besteht hierbei, sich in die Rolle eines Freundes von Jo hineinzuversetzen und ihm Tipps zur Verbesserung zu geben. Die unterstrichenen Aspekte des vorigen Arbeitsblattes müssen dabei auf der Rückseite korrigiert werden. Dieser Aufgabenteil erfolgt in Einzelarbeit. Anschließend soll eine verbesserte Version in Form eines kleinen Textes aufgeschrieben werden. Diese Aufgabe kann in Vierergruppen erfolgen, da einige Schüler nicht so schnell schreiben können und sie sich gegenseitig helfen können. Die Gruppenaufteilung wird von der Lehrkraft erstellt, da dadurch mehr auf die Heterogenität einer Gruppe geachtet werden kann. Hierdurch soll ein gegenseitiges Helfen bereitgestellt werden, da Schüler mit unterschiedlichen Kompetenzausprägungen gemischt werden.

Zusammenfassung 5 Min.

Anschließend wird das Thema der Stunde noch einmal an der Tafel zusammengefasst. Dabei hat die Lehrkraft, (in der Zeit) während die Schüler die Übung machen, das Tafelbild zu vervollständigen. Auf der Tafel sollen die Merkmale zu einer guten Planung erfasst werden.

Die Stunde wird mit dem Aufzeigen des Selbstregulationsmodells und der Einordnung der Einheit „Ziele“ abgeschlossen. Der Ausblick auf die nächste Stunde wird bekannt gegeben, bei der es sich um die Einheit „Planung“ handelt.

Optional erfolgt eine kleine Reflexions-Runde, bei denen die Schüler mit dem Daumen aufzeigen sollen, wie sie die Unterrichtseinheit fanden. Dies dient vor allem der Lehrkraft als Hilfestellung zur möglichen Besserung der nächsten Einheit.

3. Motivation:

Sequenzplan

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Friedrich et al. (2014), S.7.

2 Zur besseren Leserbarkeit wird nur die männliche Form genannt, die jedoch die weibliche Form stets mit einschließt.

3 Vgl. Friedrich et al. (2014), S.7.

4 Vgl. Hessische Richtlinien (2009), S. 10.

5 Ebd., S.11.

6 Vgl. Ebd., S.11.

Excerpt out of 39 pages

Details

Title
Selbstreguliertes Lernen im Unterricht fördern. Anwendung im Unterrichtsfach Arbeitslehre
College
University of Frankfurt (Main)
Grade
2,0
Author
Year
2017
Pages
39
Catalog Number
V496655
ISBN (eBook)
9783346051493
Language
German
Keywords
selbstreguliertes Lernen, Arbeitslehre, Sonderpädagogik, Unterrichtsförderung, Bildungswissenschaften
Quote paper
cyn Wen (Author), 2017, Selbstreguliertes Lernen im Unterricht fördern. Anwendung im Unterrichtsfach Arbeitslehre, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/496655

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