Die wissenschaftliche Diskussion hat sich bereits intensiv dem Thema gewidmet, wie ein geeignetes Wechselkursregime für die zehn neuen EU-Staaten bis zur Einführung des Euro gestaltet werden sollte. Bisher eher unbeachtet blieb in diesem Zusammenhang die Untersuchung in Bezug auf mögliche zukünftige Mitglieder der EU, den so genannten pre-in Staaten. Grundsätzliche Determinanten einer Wechselkursregimewahl haben bereits verstärkt Aufmerksamkeit in der wissenschaftlichen Betrachtung gefunden. Weiterführend soll daher in dieser Untersuchung eine Verbindung von allgemeinen Determinanten und Kriterien, die besonders für mögliche zukünftige EU-Mitglieder von Bedeutung sind, erfolgen. Ziel ist es, einen Katalog zu entwickeln, der die pre-in Staaten bei der Entscheidung zu einem geeigneten Wechselkursregime unterstützen könnte. Dabei soll jedoch nicht mit der Maxime gebrochen werden, dass es kein Wechselkursregime gibt, das für jedes Land zu jeder Zeit Bestand haben kann. Vielmehr werden grundlegende Gemeinsamkeiten der Staaten aufgegriffen und die sich daraus ergebenden Implikationen zu einem geeigneten Wechselkursregime abgeleitet.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Gang der Arbeit
- 2. Ausgewählte Aspekte der EU-Erweiterung
- 2.1 Zukünftige Erweiterungen
- 2.2 Abgeleitete Definition der pre-in Staaten
- 3. Optionen bei der Wechselkursregimewahl
- 3.1 Festkursregime
- 3.2 Zwischenformen
- 3.3 Flexible Regime
- 3.4 Empirische Betrachtung
- 4. Allgemeine Determinanten der Regimewahl
- 4.1 Trilemma der Zielauswahl
- 4.2 Variablen eines optimalen Währungsraumes
- 4.2.1 Traditionelle Ansätze
- 4.2.2 Kosten-Nutzen Betrachtung und Kritik
- 4.3 Weitere strukturelle Faktoren
- 4.3.1 Freier Kapitalverkehr oder Kapitalkontrolle
- 4.3.2 Wechselkursvolatilität und Handel
- 4.4 Makroökonomische Variablen
- 4.4.1 Inflation
- 4.4.2 Zinsen
- 4.4.3 Reservenvolumen
- 4.4.4 Wirtschaftswachstum
- 4.5 Sonstige Determinanten
- 4.6 Exit-Möglichkeiten bei Strategiewechsel
- 4.6.1 Timing des Regimewechsels
- 4.6.2 Ein Spezialfall: Das Currency Board
- 5. Spezielle Determinanten im Fall der pre-in Staaten
- 5.1 Der Balassa-Samuelson-Effekt
- 5.1.1 Theoretische Anknüpfungspunkte
- 5.1.2 Empirische Erkenntnisse und Herausforderungen
- 5.2 Auswirkungen eines hohen Dollarisierungsgrades
- 5.3 Der Euro als mögliches Langfristziel
- 5.3.1 Zielerreichung durch Zwischenschritte
- 5.3.2 Sofortige Euroisierung
- 6. Geeignete Regimewahl am Beispiel Türkei und Ukraine
- 6.1 Beziehungen der Staaten zur Europäischen Union
- 6.1.1 Historische Entwicklung im europäischen Kontext
- 6.1.2 Beitrittsziele der Staaten und Position der EU
- 6.2 Herrschende Wechselkursregime
- 6.3 Regimewahlimplikationen für die Türkei
- 6.3.1 Implikation durch ökonomische Variablen
- 6.3.2 Veränderung der Handelsströme durch die EU-Erweiterung
- 6.3.3 Euroisierung: Eine Lösung für die Türkei?
- 6.4 Ein geeignetes Wechselkursregime für die Ukraine
- 6.4.1 Implikationen durch ökonomische Variablen
- 6.4.2 Veränderung der Handelsströme durch die EU-Erweiterung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die Wechselkursregimewahl in den pre-in Staaten. Dabei werden sowohl allgemeine Determinanten der Regimewahl als auch spezifische Faktoren im Kontext der EU-Erweiterung analysiert. Die Arbeit befasst sich mit den Implikationen des Balassa-Samuelson-Effekts und der Dollarisierung für die pre-in Staaten. Zudem werden die Chancen und Herausforderungen einer möglichen Euroisierung diskutiert.
- Determinanten der Wechselkursregimewahl
- Auswirkungen der EU-Erweiterung auf die Wechselkursregimewahl
- Der Balassa-Samuelson-Effekt und die Dollarisierung in den pre-in Staaten
- Die Rolle des Euro als mögliches Langfristziel für die pre-in Staaten
- Empirische Analyse der Wechselkursregimewahl in der Türkei und der Ukraine
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung - Die Arbeit stellt die Problemstellung und den Gang der Arbeit vor.
- Kapitel 2: Ausgewählte Aspekte der EU-Erweiterung - Es werden die zukünftigen Erweiterungsrunden der EU beleuchtet und eine Definition der pre-in Staaten abgeleitet.
- Kapitel 3: Optionen bei der Wechselkursregimewahl - Die Arbeit stellt verschiedene Wechselkursregimetypen vor und analysiert die empirische Verteilung der Regime weltweit.
- Kapitel 4: Allgemeine Determinanten der Regimewahl - Das Trilemma der Zielauswahl, Variablen eines optimalen Währungsraumes, weitere strukturelle Faktoren und makroökonomische Variablen werden als Determinanten der Regimewahl diskutiert.
- Kapitel 5: Spezielle Determinanten im Fall der pre-in Staaten - Der Balassa-Samuelson-Effekt, der Dollarisierungsgrad und die Euroisierung als potenzielles Langfristziel werden im Kontext der pre-in Staaten beleuchtet.
- Kapitel 6: Geeignete Regimewahl am Beispiel Türkei und Ukraine - Die Arbeit untersucht die Beziehungen der Türkei und der Ukraine zur EU, die herrschenden Wechselkursregime und die Regimewahlimplikationen im Hinblick auf die EU-Erweiterung.
Schlüsselwörter
EU-Erweiterung, pre-in Staaten, Wechselkursregimewahl, Determinanten, Balassa-Samuelson-Effekt, Dollarisierung, Euroisierung, Türkei, Ukraine, empirische Analyse.
- Quote paper
- Sven Röhl (Author), 2004, Auswirkungen der EU-Erweiterung: Determinanten und Implikationen für ein geeignetes Wechselkursregime in den pre-in Staaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49898