Religion und Rhetorik verfügen nicht nur über denselben Anfangsbuchstaben. Sowohl der „Glaube an [und die] Auseinandersetzung mit einer überirdischen Macht sowie deren kultische Verehrung“ als auch die „Lehre von der Redekunst“ hatten einst einen großen Stellenwert inne.
Im Wandel der Zeit
Während das Interesse an Religion vor allem seit der Industrialisierung kontinuierlich zurückgegangen zu sein scheint, verlor auch die Rhetorik an Geltung, wurde aus dem Lehrplan verbannt und findet seither nur noch vereinzelt - als Vortrag oder Rede - Verwendung.
Jedoch, während es so aussieht, dass der Stellenwert von Religion als vormals etablierter Größe weiterhin schwindet, erfährt die Relevanz der Rhetorik in Deutschland seit einigen Jahren durch Impulse aus den Vereinigten Staaten Amerikas eine Wiederbelebung. Auch wenn die Rhetorik bis zum heutigen Tage noch nicht wieder in den schulischen Lehrplan aufgenommen wurde, gewinnt sie mehr und mehr Wichtigkeit: So bietet beispielsweise die UNIVERSITÄT TÜBINGEN Rhetorik als Magisterstudiengang an.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung: Religion und Rhetorik
- 1 Im Wandel der Zeit
- 2 Konnex
- 3 Inhalt der Arbeit
- II Exkurs
- 1 Biblischer Kontext der Bergpredigt
- 2 Abriss: Rhetorik
- a. Geschichte
- b. Grundlagen der Rede
- III Analyse der Bergpredigt
- 1 Äußere Umstände
- 2 Thema
- 3 Inhalt
- 4 Rhetorische Mittel
- a. Sprachstil
- b. Wiederholung
- c. Metapher
- d. Abwertung
- e. Weiterführende Deutung
- 5 Wirkung
- IV Kommentar
- 1 Nachsatz
- 2 Beurteilung der Rede aus heutiger Sicht
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bergpredigt Jesu Christi im Hinblick auf ihren rhetorischen Gehalt und stellt sie als Paradebeispiel für die Anwendung von Rhetorik im christlichen Kontext dar. Die Analyse zielt darauf ab, die rhetorischen Mittel zu identifizieren, die in der Bergpredigt verwendet werden, und deren Wirkung auf das Publikum zu beleuchten.
- Die Beziehung zwischen Religion und Rhetorik in historischer Perspektive.
- Der biblische Kontext der Bergpredigt und ihre Positionierung innerhalb der Geschichte Jesu.
- Die Analyse der Rhetorik der Bergpredigt anhand ihrer sprachlichen Mittel, des Aufbaus und der Intentionen des Redners.
- Die Wirkung der Bergpredigt auf das Publikum und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Christentums.
- Eine Bewertung der Relevanz der Bergpredigt aus heutiger Sicht.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die historische Entwicklung der Beziehung zwischen Religion und Rhetorik, wobei insbesondere die Bedeutung der Rhetorik für das Christentum hervorgehoben wird. Der Exkurs geht auf den biblischen Kontext der Bergpredigt ein und bietet einen Abriss der Geschichte der Rhetorik, um den Leser mit den grundlegenden Konzepten der Redekunst vertraut zu machen. Die Analyse der Bergpredigt konzentriert sich auf die äußeren Umstände der Rede, ihren Inhalt, die rhetorischen Mittel, die Intentionen des Redners und die Wirkung auf das Publikum. Der Kommentar beleuchtet die Bergpredigt aus heutiger Sicht und reflektiert ihre nachhaltige Bedeutung.
Schlüsselwörter
Religion, Rhetorik, Bergpredigt, Jesus Christus, Geschichte der Rhetorik, Sprachstil, Rhetorische Mittel, Wirkung, Bedeutung, Christentum, Bibel, Dekalog, Jünger, Heiler, Wanderprediger, Pharisäer, Pontius Pilatus, König Herodes, Sophistik, Sokrates, Gorgias, Platon, Aristoteles, Cicero.
- Citation du texte
- Nadine Schneider (Auteur), 2004, Religion und Redekunst: Die Bergpredigt als christliches Paradebeispiel der Rhetorikgeschichte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/49966