Die Arbeit befasst sich mit der nachhaltigen Gestaltung von digitalem Unterricht. Die Thematik wird in drei Kapiteln erläutert und wie folgt diskutiert: Auswirkungen digitaler Medien auf die Umwelt, Digitalisierung in der Bildung sowie nachhaltiger Einsatz von mobilen Lernmedien in den Schulen.
In einer Welt, die von Globalisierung und Klimawandel getrieben wird, versuchen viele ihren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und mit ihrem Lebensstil einen möglichst kleinen Beitrag zum Treibhauseffekt zu leisten. Die Verknüpfung zwischen unserem Konsumverhalten und dessen Auswirkungen auf die Umwelt scheint in vielen Lebenslagen in der Gesellschaft zu gelingen. Allerdings gilt das nicht in allen Bereichen: Kaum jemand verknüpft die immer schneller voranschreitende Technik mit dem Thema Nachhaltigkeit.
In der Schule ist ein Wandel hingehend zum elektronischen Lernmedium deutlich zu spüren: Es gibt Tablet-PCs, Laptop-Klassen und Lernsoftwares wie z.B. Vokabellernprogramme. In der öffentlichen Diskussion entsteht ein wachsendes Interesse für digitalisierten Unterricht. Das Interesse am digitalen Unterricht ist verständlich, denn auch die Unternehmen verlangen immer häufiger nach Medienkompetenz. Nahezu jeder Job erfordert den Umgang mit moderner Technik. Diese Entwicklung nimmt mehr an Fahrt auf; daraus entsteht ein steigender Erwartungsdruck an die Schulen.
Darüber hinaus stellen Schulen einen riesigen potenziellen Absatzmarkt dar. Aus der erhöhten Nachfrage von mobilen Endgeräten in der Schule resultiert eine steigende Produktion und Abnahme von Endgeräten. Es bedarf einer differenzierten Betrachtung, in der die Nachteile der mobilen Lernmedien nicht vernachlässigt werden dürfen, da diese erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Ist ein Unterricht zu verantworten, der für die Vorbereitung von Schülern auf die zukünftige Lebenswelt eine steigende Anzahl von mobilen Lernmedien involviert, gleichzeitig damit aber die zukünftige Lebenswelt stark beeinflusst und das Leben darin potentiell stark beeinträchtigt?
Vor einem Einsatz dieser Art sind ökologische Folgen zu diskutieren bzw. eine Lösung anzustreben, bei der eine ökologisch nachhaltige Umsetzung von digitalem Unterricht in deutschen Schulen verfolgt wird. Ziel der Bildung sollte sein, die SuS zu befähigen, sich in der späteren Lebenswelt zurechtzufinden. Mit einem unreflektierten Investitionsverhalten könnte digitale Bildung negative Auswirkungen auf die Lebenswelt der SuS haben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Auswirkungen digitaler Medien auf die Umwelt
- Ökologischer Fußabdruck
- Materialvielfalt
- Lebenszyklus mobiler Geräte
- Rohstoffgewinnung
- Produktionsprozess
- Nutzungsphase
- Entsorgung
- Digitalisierung in der Bildung
- Lerntheorien und Lernmedien
- Digitale Medien und Lernerfolg
- Studien
- Erklärungsversuche
- Bildungspolitik
- Bildungsauftrag
- Internationaler Druck
- Digital Pakt #D
- Nutzung mobiler Lernmedien im Unterricht: Visionen und Kritik
- Digitale Bildung: ein Konjunkturpaket
- Nachhaltiger Einsatz von mobilen Lernmedien in den Schulen
- Kosten und ökologische Fußabdrücke
- Anzahl der benötigten Geräte
- Vergleich zu Papier
- Stromverbrauch und ökologische Folgen des digitalen Unterrichts
- Amortisationszeit
- Lebensdauer und Bedarf nach Neuanschaffungen
- Systemfehler
- Oxymoron: BNE und digitale Schule
- Digitale Schule - Perspektive auf die Lebenswelt
- Kosten und ökologische Fußabdrücke
- Handlungsempfehlungen
- Schulische Aufgabenbereiche
- Außerschulische Aufgabenbereiche
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit befasst sich mit der nachhaltigen Gestaltung von digitalem Unterricht. Sie untersucht die ökologischen Folgen der Produktion und Nutzung von mobilen Endgeräten und setzt diese in Bezug zur Digitalisierung in der Bildung. Dabei wird die Frage diskutiert, ob ein digitaler Unterricht, der auf einer steigenden Anzahl von mobilen Lernmedien beruht, mit einer nachhaltigen Lebenswelt vereinbar ist.
- Ökologische Folgen der digitalen Entwicklung
- Lerntheorien und digitale Medien im Unterricht
- Digitalisierung in der Bildungspolitik
- Nachhaltige Integration mobiler Lernmedien in Schulen
- Handlungsempfehlungen für einen ökologisch verträglichen digitalen Unterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel beleuchtet die ökologischen Folgen der Produktion und Nutzung von mobilen Endgeräten. Es beschreibt den ökologischen Fußabdruck, die Materialvielfalt und die verschiedenen Phasen des Lebenszyklus von Geräten, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Digitalisierung in der Bildung. Es untersucht Lerntheorien und deren Verbindung zum digitalen Lernen, analysiert Studien zum Lernerfolg mit digitalen Medien und zeigt kritische Aspekte auf. Außerdem werden die Rolle der Bildungspolitik und der Einfluss des Digital Pakt #D beleuchtet.
Das vierte Kapitel untersucht den nachhaltigen Einsatz von mobilen Lernmedien in Schulen. Es analysiert die Kosten und den ökologischen Fußabdruck von digitalen Geräten, diskutiert Systemfehler und das Spannungsfeld zwischen Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und digitaler Schule.
Schlüsselwörter
Nachhaltige digitale Bildung, ökologischer Fußabdruck, mobile Lernmedien, Digitalisierung in der Schule, Lerntheorien, Bildungspolitik, Digital Pakt #D, BNE, Lebenswelt.
- Citation du texte
- Lena Höster (Auteur), 2019, Mobile Learning und Nachhaltigkeit. Eine kritische Betrachtung der digitalen Entwicklung in deutschen Schulen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/501996