Welche Anklagepunkte bringt Bruno von Magdeburg gegen Heinrich IV. vor und wie glaubwürdig sind diese? Das "Brunonis de bello Saxonico liber" wurde Anfang 1082 von dem sächsischen Kleriker Bruno von Magdeburg fertiggestellt und beschreibt zeitgenössisch, ausgehend von den Ursachen des sächsischen Aufstandes, den Krieg von 1073 bis zur Wahl Hermanns von Salm als Gegenkönig 1081. Wurde diesem Buch aufgrund von Brunos sächsischem Blickwinkel und seiner Parteilichkeit für die Sachsen jeglicher Quellenwert abgesprochen, ist man mittlerweile dazu übergegangen, ihm keine bewusste Irreführung zu unterstellen und es als eine bedeutende historische Quelle zu sehen, vor allem im Hinblick auf die Beurteilung des sächsischen Standpunktes.
Es ist jedoch immer noch nicht eindeutig geklärt, wie die Anklagen gegen Heinrich IV. zu beurteilen sind, was in den konkurrierenden Auffassungen der Forschung zum Wahrheitsgehalt der Vorwürfe ersichtlich ist: Setzt Tilmann Struve sich dafür ein, Brunos Ausführungen bezüglich Heinrichs Charakter als unglaubwürdig zu betrachten, stellt Gerd Althoff heraus, dass die Vorwürfe durchaus ihre Berechtigung hätten, wobei er das Werk als eine Ansammlung von Argumenten sieht, die gegen den König in Verhandlungen vorgebracht und in Form von Historiographie niedergeschrieben worden sind. Diese Arbeit greift aus der Menge an Vorwürfen in Brunos Buch die drei wichtigsten Anklagepunkte heraus: Die Anklagen gegen Heinrichs Politik, seinen Charakter und seinen Glauben.
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