In Anbetracht der kommenden Bundestagswahl ist es wichtig, festzustellen, inwieweit die sechs Parteien, die wahrscheinlich in den Bundestag einziehen werden, tatsächlich programmatische Unterschiede aufweisen und an welchen Streitfragen diese verlaufen, dies soll in diesem Essay anhand einer Analyse ihrer Grundsatz- und Wahlprogramme geschehen. Dabei stelle ich die Frage, inwieweit sich ein Einfluss der programmatischen Unterschiede erkennen lässt oder ob sich immer noch klare Konfliktlinien zwischen den Parteien feststellen lassen.
Oft kommt der Vorwurf auf, die heutige Parteienlandschaft sei zu einem "Einheitsbrei" geworden, der sich kaum noch ideologisch-programmatisch voneinander unterscheide und unter anderem für das wachsende politische Desinteresse und den erfolgreichen Aufstieg rechtspopulistischer Parteien verantwortlich gemacht wird.
Die Meinung, es lohne sich kaum zu wählen, da es im Prinzip egal ist, welche Partei die meisten Stimmen bekomme, gilt als weitverbreitet. Die These von den "Allerweltsparteien", die als einziges Ziel die Maximierung der auf sie fallenden Wähler*innenstimmen verfolgen würden, ist jedoch keine neue, so sprach Otto Kirchheimer schon 1965 von einer "Entideologisierung" der Parteien.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Parteipositionen
- Cleavage-Theorie
- Konkurrenzhypothese
- Salienzhypothese
- Rolle der Parteiprogramme
- Analyseinstrumente
- Duisburger Wahl Index
- Analyse der Grundsatz- und Wahlprogramme
- Auswertung
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Programmen einer Partei
- Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den verschiedenen Parteien
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Essay analysiert die Sicherheits- und verteidigungspolitischen Positionen der sechs Parteien, die voraussichtlich in den Bundestag einziehen werden, anhand ihrer Grundsatz- und Wahlprogramme. Ziel ist es, die programmatischen Unterschiede zwischen den Parteien zu untersuchen und festzustellen, ob sich klare Konfliktlinien zwischen ihnen abzeichnen. Dabei wird der Duisburger Wahl Index als analytisches Instrument verwendet.
- Die Cleavage-Theorie und ihre Bedeutung für die Entstehung und Persistenz programmatischer Differenzen
- Die Konkurrenzhypothese und die Rolle der Positionsissues
- Die Salienzhypothese und die Bedeutung der Valenzissues
- Die Bedeutung der Parteiprogramme als Ausdruck der politischen Standpunkte und Ziele
- Die Analyse der programmatischen Unterschiede zwischen den sechs Parteien im Hinblick auf die Sicherheits- und Verteidigungspolitik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die These vom "Einheitsbrei" der heutigen Parteienlandschaft und die Bedeutung der programmatischen Unterschiede für die politische Landschaft. Im Kapitel "Parteipositionen" wird die Cleavage-Theorie und ihre Anwendung auf das deutsche Parteiensystem vorgestellt. Die Konkurrenzhypothese und die Salienzhypothese werden als Erweiterungen der Cleavage-Theorie erläutert. Die Rolle der Parteiprogramme als Ausdruck der politischen Standpunkte wird hervorgehoben. Im Kapitel "Analyseinstrumente" wird der Duisburger Wahl Index als Instrument zur Analyse der Parteiprogramme vorgestellt.
Schlüsselwörter
Sicherheitspolitik, Verteidigungspolitik, Parteiprogramme, Cleavage-Theorie, Konkurrenzhypothese, Salienzhypothese, Duisburger Wahl Index, Positionsissues, Valenzissues, Grundsatzprogramme, Wahlprogramme, programmatische Unterschiede, Konfliktlinien.
- Citar trabajo
- Eva Burmeister (Autor), 2017, Sicherheits- und verteidigungspolitische Positionen der Parteien vor der Bundestagswahl 2017, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/502319