Der Albigenserkreuzzug unter Philipp II. August und Ludwig VIII. Die Okzitanienpolitik Frankreichs


Dossier / Travail, 2018

18 Pages, Note: 1,3


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Einfluss der französischen Krone in Okzitanien

3. Die Okzitanienpolitik Philipp II
3.1 Verhalten Philipps zu Beginn des Albigenserkreuzzuges
3.2 Eindämmung des englischen Einflusses im Westen des Reiches
3.3 Konflikt mit Peter II. von Aragon und erste Beteiligung der französischen Krone
am Albigenserkreuzzug

3.4 Der Sieg bei Bouvines und der Wandel des Politikstils

4. Die Okzitanienpolitik Ludwig VIII
4.1 Kreuzzugsteilnahme Ludwigs 1219
4.2 Bedingungen und Motivation der französischen Krone zur Fortsetzung des ccccc Kreuzzuges gegen die Albigenser

5. Fazit

6. Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Einleitung

La guerre alors parut à tous inévitable. Le mot fut prononcé, gros de morts éventrés de dames dépouillés, de pauvres belles filles sans robe ni manteau sur leurs épaules froi des. « Des murs de Montpellier aux portes de Bordeaux tout rebelle doit être abattu. » Tel fut l´ordre.1

Bei dem in dieser Ausführung des Klerikers Wilhelm von Tudela erwähnten Krieg handelt es sich um den 1208 von Papst Innozenz III. ausgerufenen Kreuzzug gegen die als häretisch eingestufte Glaubensgemeinschaft der Katharer.2 Das besondere an diesem Kreuzzug war, dass es sich dabei um den bis dato ersten Kreuzzug auf europäischem Gebiet handelte; betroffen war die südfranzösische Region Okzitanien. In Anbetracht der territorialen und politischen Verhältnisse war das französische Königtum von Anfang an in das Kreuzzugsvorhaben des Papstes involviert, ohne das Wohlwollen und die Unterstützung des französischen Königs schien das Problem der Häresie im Süden Frankreichs kaum lösbar.

Ziel dieser Hausarbeit soll es sein, die Okzitanienpolitik der französischen Krone zur Zeit des Albigenserkreuzzuges unter den Königen Philipp II. August und Ludwig VIII. zu untersuchen, um abschließend sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede benennen zu können. Im Rahmen dieser Untersuchung wird zunächst das Verhältnis zwischen der französischen Krone und den Herrschern Okzitaniens vor Beginn des Kreuzzuges dargestellt um anschließend das Verhalten Philipp II. zu Beginn des Kreuzzuges darzulegen. Ein wichtiger Aspekt wird der andauernde Konflikt mit dem englischen Königshaus und die daraus resultierende Folge für die französische Okzitanienpolitik sein. Abschließend soll die kurze Regentschaft Ludwig VIII. beleuchtet werden um den Okzitanien betreffenden Politikstil beider Herrscher während ihrer Regentschaft anschaulich gegenüberstellen zu können.

Als Quellen zur Geschichte des Albigenserkreuzzuges werden in den nachfolgenden Untersuchungen die Historia Albigensis des Zisterziensermönches Peter von Vaux-de-Cernay, die Chanson de la croisade Albigeoise des Autoren Wilhelm von Tudela und des anonymen Chronisten und die Chronique des Wilhelm von Puylaurens verwendet. Zu beachten ist bei der Verwendung der genannten Quellen die Tendenz der Autoren; Peter von Vaux-de-Cernay steht auf Seiten der Kreuzfahrer und befürwortet das Vorgehen gegen die Ketzer uneingeschränkt, Wilhelm von Tudela steht zwar auf Seiten der Kreuzfahrer, sieht den durch den Kreuzzug verursachten Schaden im Languedoc allerdings durchaus kritisch, der anonyme Fortsetzer der Chanson beurteilt den Kreuzzug als Südfranzose als illegitimen Eroberungskrieg und Wilhelm von Puylaurens sieht in der Niederlage Okzitaniens und der Eingliederung in das Reich der Kapetinger die gerechte Strafe Gottes für die langjährige Duldung der Häresie seitens der Südfranzosen.

Die Innen- und Außenpolitik Philipp II. sowie die seines Sohnes Ludwig VIII. scheint ausreichend erforscht zu sein. Zur allgemeinen Situation des Kreuzzuges und der äußeren wie inneren Umstände desselbigen wird das Werk Jörg Oberstes herangezogen. Joachim Ehlers bietet eine Biographie beider Könige und – ebenso wie John Baldwin und Alexander Cartellieri – eine Auflistung wichtiger Ereignisse innerhalb deren Regentschaft. Zum Verhältnis der französischen Krone und dem Papst zwischen den Jahren 1216 und 1227 bietet besonders Viola Skibas Werk über Papst Honorius III. wichtige Informationen.

2. Einfluss der französischen Krone in Okzitanien

„Den Grafen war als Dienstmannen der Könige die Ausübung bestimmter Rechte durch den König übertragen, verliehen worden […]. Die Grafschaft war mithin zunächst ein königliches Dienstlehen.“3 Dementsprechend handelte es sich bei der Grafschaft Toulouse um ein Lehen, welches unter der Lehnshoheit der französischen Krone stand. Allerdings waren die Herrscher Okzitaniens, die Grafen von Toulouse, weitaus unabhängiger vom französischen König als das Verhältnis zwischen Lehnsherrn und Dienstmann es vermuten lässt. Tatsächlich hatten die Grafen von Toulouse eine souveräne politische Stellung inne, mit der sie sich „königsgleich“4 nicht nur gegen die im Westen angrenzenden Reiche Aquitanien und Aragón, sondern auch gegen den eigenen Lehnsherrn im Norden behaupten konnten.5 Die Unterschiede zwischen Nord- und Südfrankreich waren in erster Linie politischer und kultureller Natur. In Okzitanien erhielten sich – aufgrund der längeren politischen Autonomie im Vergleich zum übrigen Frankenreich – Traditionen und Institutionen der Römer bis ins Mittelalter.6 Doch ausschlaggebend für die okzitanische Mentalität waren kulturelle Unterschiede, allen voran die Sprache. So bezeichnet Oberste den vom Atlantik bis zu den Westalpen gesprochenen okzitanischen Dialekt als „Bindemittel der okzitanischen Identität“7, die Okzitanier bezeichneten sich selbst als Provencales und die übrigen Franzosen als Franci. Diese bewusste Abgrenzung der Bewohner Okzitaniens von den Nordfranzosen lässt den Rückschluss zu, dass sowohl die Bewohner als auch die Herrscher Okzitaniens die Oberherrschaft eines für sie fast schon fremd anmutenden Königs ablehnten. So lässt es sich auch erklären, dass die Grafschaft Toulouse – trotz Lehnshoheit des französischen Königs – weitestgehend unbehelligt blieb und eine eigene, von Paris unabhängige Politik betrieb.8

3. Die Okzitanienpolitik Philipp II.

3.1 Verhalten Philipps zu Beginn des Albigenserkreuzzuges

Bereits im Jahr 1204 sandte Papst Innozenz III. einen Brief an den französischen König Philipp II. August mit der Aufforderung, dass er, sein Sohn Ludwig oder ein anderer fähiger Mann in seinen Diensten im Namen Gottes die Häretiker in Okzitanien bekämpfen solle.9 Dieser Aufforderung ging die Untätigkeit Raimund VI. voraus, der dem Papst zwar zugesichert hatte, die Kirche in ihrem Kampf gegen die Häresie zu unterstützen, diesen Worten allerdings keine Taten folgen ließ, sodass Innozenz sich direkt an den obersten Lehnsherrn Raimunds wandte.10 Als Anreiz stellte Innozenz dem französischen König neben der Vergebung seiner Sünden in Aussicht, die Ländereien und den Besitz jener Adligen und Bürger behalten zu können, die sich nicht entschlossen genug gegen die Katharer stellten oder diese sogar beherbergten.11

Da Philipp nach diesem Aufruf nicht die vom Papst erwünschte Reaktion folgen ließ und eine Intervention in Okzitanien zurückwies,12 die Katharer darüber hinaus in Okzitanien allerdings immer mehr Zulauf fanden, sandte der Papst im Jahr 1207 einen erneuten, drängenderen Aufruf an ihn, mit der erneuten Aufforderung, die Häresie in sowie im Umkreis der Grafschaft Toulouse auszumerzen.13 Außer Philipp erhielten auch andere hochrangige Adlige wie z.B. der Herzog von Burgund14 einen Brief mit ähnlichem Wortlaut, gepaart mit der Aussicht auf Vergebung der Sündenstrafen und materiellen Gewinn aus dem Besitz von den Bürgern, welche der Häresie überführt wurden.15 Diesem Brief des Papstes ging die erneute Exkommunizierung Graf Raimund VI. im April 1207 voraus.16 Dieser wurde vom päpstlichen Legaten Peter von Castelnau, welcher bereits seit 1203 im Auftrag des Papstes im Languedoc Maßnahmen gegen die Häresie und den Unglauben ergreifen sollte,17 aus dem Grund exkommuniziert, weil er ein von Peter initiiertes Bündnis der provenzalischen Adligen gegen die Häresie offen ablehnte.18 Doch auch im November 1207 ging Philipp nicht auf Innozenz´ Gesuch ein; er ließ ihm durch den Bischof Odo von Paris eine Antwort zukommen, die „ungemein geschickt, dem Anschein nach durchaus entgegenkommend, in Wirklichkeit aber dermaßen verklauselt“19 war, dass nicht auf den ersten Blick ersichtlich wurde, dass es sich um eine Zurückweisung des päpstlichen Wunsches handelte. Stattdessen forderte der König den Papst dazu auf, einen Waffenstillstand zwischen der englischen und der französischen Krone zu vermitteln; zudem behielt er sich für den Falle einer militärischen Intervention in Okzitanien das Recht vor, seine Truppen jederzeit zur Verteidigung gegen äußere Feinde (v.a. England) abziehen zu können.20 Darüber hinaus forderte er für den vom Papst erwünschten Kreuzzug eine Finanzierung durch die Barone und die Kirche.21 So gelang es Philipp erneut, den Forderungen des Papstes eine Absage zu erteilen ohne als Opponent der päpstlichen Politik zu gelten.

Doch die Situation änderte sich schlagartig, als der päpstliche Gesandte, Peter von Castelnau, ermordet wurde: Un jour, comme il allait le long du Rhône au pas tranquille de sa mule (il venait de frapper d´excommunication le comte toulousain, ce patron de pillards) un malfrat d´écuyer le tua par traîtrise (l´homme croyait ainsi faire plaisir au comte).22 Dieser Vorfall bot dem Papst die Möglichkeit, sich den Tod seines Gesandten politisch zunutze zu machen. So schilderte dieser in einem erneuten Rundschreiben den Tod seines Legaten und erneuerte seinen Aufruf zu einem Kreuzzug gegen die Häresie – und damit auch gegen Raimund VI., den er als „Satan“23 bezeichnet und indirekt mit für den Tod Peters verantwortlich machte:

Rem crudelem audivimus et in communem luctum generalis ecclesie deducendam. […] Concitavit adversus eum [frater Petrus] Diabolus ministrum suum, comitem To- losanum. […] In crastinum itaque […] unus de predictis Sathane satellitibus, lanceam suam vibrans […] inter costas posterius vulneravit. 24

Innozenz entband zudem jede Person all ihrer Treueschwüre gegenüber Raimund, darüber hinaus erlaubte er nicht bloß ein Vorgehen eines jeden Katholiken gegen den Grafen sondern rief zusätzlich dazu auf, Raimunds Ländereien zu besetzen.25 Auch für Philipp II. war die Situation nun eine andere, denn „nicht einmal die Könige konnten es sich leisten, den Mörder eines päpstlichen Legaten zu decken, ohne selbst in Verdacht der Kirchenfeindschaft zu geraten.“26 Dennoch fand der französische König erneut einen Grund, dem am zehnten März 1208 eingetroffenen Aufruf des Papstes zu einem Kreuzzug aufgrund eines „juristischen Fehlers“27 eine Absage zu erteilen. Da es noch keinen formalen Häresieprozess gegeben hatte, konnte der Landbesitz der Raimundiner nicht enteignet und – wie vom Papst versprochen – an die Kreuzfahrer übertragen werden.28 Zudem fielen dem französischen König als oberstem Lehnsherrn der Grafschaft Toulouse bei einer Um- oder Neuverteilung der Gebiete besondere Rechte zu. Obwohl Philipp bei seiner Neutralitätshaltung gegenüber Raimund VI. verblieb, willigte er unter dem enormen Druck der päpstlichen Gesandten schließlich ein und ließ – wenn auch widerwillig – seine Vasallen am päpstlichen Kreuzzug teilnehmen.29

3.2 Eindämmung des englischen Einflusses im Westen des Reiches

Die zögerliche Haltung Philipps zu Beginn des Kreuzzuges lässt sich nach Oberste besonders auf zwei Ursachen zurückführen; zum einen auf die feudalen und verwandtschaftlichen Bande zwischen Philipp und Raimund und zum anderen auf den seit Jahren schwelenden Konflikt mit dem englischen Königshaus.30 In seiner seit 1180 währenden Regentschaft sah sich Philipp II. mehrfach dem Königreich England in Kämpfen oder sogar Kriegen gegenüber.31 Trotz Philipps militärischer Erfolge gegen König Johann von England und eines im Jahr 1206 abgeschlossenen Friedensvertrags für die Dauer von zwei Jahren ergab sich für den französischen König durch eine Koalition Johanns mit seinem Neffen, dem Braunschweiger Otto IV., eine bedrohliche Situation an zwei Fronten seines Reiches.32 Otto, der von Papst Innozenz III. favorisierte und zum römisch-deutschen Kaiser gekrönte Anwärter, wurde im Jahr 1210 wegen seiner expansiven Italienpolitik gegenüber den Staufern vom gleichen Papst mit dem Kirchenbann belegt.33 Peter von Vaux-de-Cernay führt diese außenpolitische Einschließung Frankreichs als Ursache dafür an, dass sich weder Philipp noch dessen Sohn Ludwig zunächst persönlich dem Kreuzzug gegen die Häretiker anschließen konnten und lediglich dem Herzog von Burgund und dem Grafen von Nevers die Erlaubnis zur Teilnahme gaben.34

In all diesen Jahren der Konflikte mit England waren die Raimundiner, „die lange Jahre gegen die Expansion der aquitanischen Herzöge gekämpft hatten, […] seine natürlichen Verbündeten.“35 Sowohl Tudela als auch Vaux-de-Cernay berichten übereinstimmend darüber, dass Raimund VI. im Januar 1210 an den Hof seines Cousins nach Paris zog.36 Allerdings unterscheiden sich die Darstellungen hinsichtlich der Reaktion Philipps auf den Besuch seines Verwandten und Lehnsmannes. In Vaux-de-Cernays Darstellung findet sich eine tendenziös eher negative Beschreibung Raimunds Vorhaben. So schreibt er: Inde venit ad regem Francie, ut, eum fictis verbis corrumpens, posset ejus ad se animum inclinare 37. Typisch für diese christlich-geprägte Tendenz Peters ist ebenfalls die konträre Darstellung Philipps als guter christlicher Herrscher, den er als discretus und providus charakterisiert.38 Vaux-de-Cernay führt weiterhin aus, dass Philipp seinen Cousin aufgrund dessen niederer Beweggründe mit der ihm gebührenden Verachtung abwies.39

Wilhelm von Tudela berichtet hingegen folgendes: Le comte de Toulouse et ses ambassadeurs à grands frais vont à Rome. Ils font un long détour par la France, où le roi bonnement les accueille. 40 Aus dieser Aussage Tudelas geht hervor, dass Philipp sich zunächst sehr wohl über den Besuch Raimunds gefreut hatte. Doch diese Freude schien nicht lange anzuhalten, denn – und in diesem Punkt stimmen beide Autoren überein – Raimund ersuchte auf dem Weg von Rom nach Paris ebenfalls Kaiser Otto IV. um Unterstützung in seiner Angelegenheit.41 Mag dieser Schritt aus Raimunds Sicht durchaus verständlich gewesen sein,42 so bedeutete er für Philipp vor allem, dass Raimund Otto IV. als Kaiser anerkannte und somit indirekt dem mächtigsten Widersacher der französischen Krone Legitimität aussprach.43 Der Ärger über dieses Vorgehen Raimunds und der durch Wilhelm von Tudela angedeutete Sympathieverlust44 können als Ursachen dafür benannt werden, dass der französische König Raimund VI. keine Unterstützung zuteilwerden ließ und sich beim Papst auch nicht für eine friedliche Beilegung des Konfliktes einsetzte.45

3.3 Konflikt mit Peter II. von Aragon und erste Beteiligung der französischen Krone am Albigenserkreuzzug

Vermutlich war es genau diese Abweisung die dazu führte, dass Raimund sich Peter II. von Aragon zuwandte, der bereits zu Beginn des Albigenserkreuzzuges im Jahr 1209 – wenn auch vergeblich – versuchte, eine vermittelnde Rolle zwischen den kriegsführenden Parteien einzunehmen und seinem Vasallen Raimund-Roger Trencavel bei der Belagerung von Carcassonne zu helfen.46 Um sich den Schutz des Herrschers Aragons zu sichern, erkannten Raimund und die übrigen exkommunizierten Adligen Peter II. als ihren Lehnsherrn an.47 Auch, wenn Peter II. diesen Schritt laut Wilhelm von Tudela mit der verwandtschaftlichen Beziehung zu Raimund und dem ihm zugefügten Unrecht durch die Kreuzfahrer begründete,48 standen wohl vor allem territoriale Interessen des aragonesischen Herrschers im Vordergrund; für Peter II. eröffnete sich damit die Möglichkeit einer Expansion seines Herrschafts- und Einflussbereiches auf französischem Gebiet, es zeichnete sich für ihn „im Umriss ein katalanisch-okzitanisches Großreich auf beiden Seiten der Pyrenäen ab.“49

Dieses Interesse an Gebieten, die unter französischer Lehnshoheit standen, musste zwangsläufig zu einem Konflikt mit dem französischen König Philipp II. August führen. So berichtet Vaux-de-Cernay, dass der französische Kronprinz Ludwig VIII. im Februar 1213 – also einen Monat, nachdem König Peter II. Raimund VI. seine Unterstützung zugesichert hatte50 – das Kreuz ergriff, um gegen die Häresie in den Krieg zu ziehen.51 Ob diese Entscheidung Ludwigs eine gezielte Reaktion auf die Unterwerfung der okzitanischen Adligen unter Aragons Lehnshoheit war, lässt sich schwerlich rekonstruieren, jedoch spricht einiges dafür.52 Es kann jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass sich Ludwig mindestens dem Wohlwollen seines Vaters gewiss sein konnte. Für diese Deutung spricht die Tatsache, dass Philipp II. am 3. März 1213 eine Versammlung seiner Barone in Paris einberief um festzulegen, wer und wie viele seinen Sohn in den Süden Frankreichs begleiten sollten.53 Diese Festlegung der Anzahl der begleitenden Truppen durch den König verfolgte zusätzlich das Ziel, die Schlagkraft des französischen Heeres nicht zu schwächen, da Philipp bereits ein Vorgehen gegen England plante, um endgültig eine Entscheidung zwischen den verfeindeten Mächten herbeizuführen. Da auch Peter II. die Kreuznahme Ludwigs als Signal verstand, dass Frankreich „die Ausdehnung des aragonesischen Einflusses in seinem Süden“54 nicht hinnehmen werde, versuchte dieser – vergeblich – ein Heiratsbündnis mit Philipp II. mit dessen Tochter durchzusetzen.55

Auffällig ist, dass Ludwig VIII. dem militärischen Anführer des Kreuzzugs, Simon von Montfort, durch seine Bereitschaft zur Teilnahme am Kreuzzug zwar neue Kontingente einbrachte,56 selber jedoch nicht aktiv wurde, da sein Vater aufgrund seiner auf England konzentrierten Politik andere Aufgaben für seinen Sohn vorsah. Peter von Vaux-de-Cernay begründet die Nichtteilnahme Ludwigs damit, dass Philipp II. in zahlreiche Unternehmen verwickelt wurde und sich der Aufbruch seines Sohnes und des Großteils der französischen Kreuzfahrer dementsprechend verschob.57 Mit dem Tod Peter II. während der Schlacht bei Muret58 endete das Interesse der französischen Krone am okzitanischen Kreuzzug vorläufig und Philipp II. wandte sich erneut dem dringlichen Konflikt mit England zu.

3.4 Der Sieg bei Bouvines und der Wandel des Politikstils

Im April 1213 wurden während eines französischen Hoftages Vorbereitungen für eine Invasion Englands getroffen, da die Situation aufgrund der Exkommunizierung König Johanns für Philipp II. günstig erschien, um sich „als Vollstrecker des päpstlichen Willens“59 die Legitimierung des Papstes für einen Feldzug gegen den Kontrahenten zu sichern. Für dieses Unternehmen benötigte er seinen Sohn, welcher eine Expedition nach England anführen sollte, weswegen er auch nicht seinem kürzlich geleisteten Kreuzzugsgelübde nachkommen konnte.60 Doch zu der geplanten Invasion kam es nicht, da sich Johann – welcher sich der Gefahr einer Intervention Frankreichs durchaus bewusst war – am 15. Mai einem päpstlichen Legaten unterwarf und somit den persönlichen Schutz Innozenz´ genoss, welcher Philipp II. unter Androhung der Exkommunikation verbot, das geplante Vorhaben nach Johanns Unterwerfung durchzuführen.61 Bereits im Sommer des Jahres 1214 sammelte sich das kaiserlich-angevinische Heer unter Führung Kaiser Otto IV. und des Bruders des englischen Königs, Wilhelm von Salisbury.62 Das Kriegsziel dieser antifranzösischen Allianz war auf die vollständige Vernichtung der kapetingischen Monarchie ausgelegt, die französische Krondomäne sollte anschließend aufgeteilt werden.63

Um einem Krieg an zwei Fronten zuvorzukommen, sandte Philipp II. seinen Sohn Ludwig ins Poitou, um den dort im Frühjahr 1214 gelandeten König Johann von England aufzuhalten.64 So berichtet der Chronist Wilhelm von Puylaurens: et ipso tempore Ludovicus filius eius in Aquitania currens contra regem Anglie Iohannem, ipsum fugientem ab eius facie effugavit.65 Am 27. Juli trafen das französische und das kaiserlich-angevinische Heer bei Bouvines aufeinander. Ausschlaggebend für den Sieg Philipps war die Flucht Kaiser Ottos auf dem Schlachtfeld.66 Bei der Bewertung dieses Sieges scheint sich die Forschung einig zu sein; Ehlers spricht von einer endgültigen Vernichtung des angevinischen Reiches,67 Oberste bezeichnet Frankreich unter Philipp II. nach dem Sieg bei Bouvines als „die unbestrittene Vormacht in Europa“68 und Baldwin betont, dass der Sieg über Johann einer zusätzlichen Bekräftigung der zwischen 1204 und 1206 eingenommenen englischen Gebiete gleichkam.69 Nach dem Vertrag von Chinon, der einen fünfjährigen Frieden zwischen England und Frankreich garantierte,70 war der Konflikt mit England soweit überwunden, dass sich das Augenmerk der französischen Krone endgültig Okzitanien zuwandte.

Ein Indiz dafür ist das Erscheinen Ludwigs im Jahr 1215 in Okzitanien:

Anno Verbi incarnati M°CC°XV° Ludovicus, regis Francie primogenitus (qui biennio jam transacto crucem contra hereticos assumpserat, set multis et gravibus guerris fue rat prepeditus), sopitis pro magna parte guerris quas contra hostes multas et multum graves habebant pater ejus et ipse, iter arripuit ad partes Albigensium, ut votum sue peregrinationis expleret. 71

Auffällig ist, dass Peter von Vaux-de-Cernay bei Ludwigs verspätetem Kreuzzug vor allem dessen Vater kritisiert, da König Philipp II. in den vergangenen Jahren dem Kreuzzug kaum Unterstützung zuteilwerden ließ.72 Darüber hinaus äußert Vaux-de-Cernay die Befürchtung, dass Ludwig als Vertreter der französischen Krone, welche bei der Eroberung und Befriedung großer Teile Okzitaniens keine aktive Rolle einnahm, nun hauptsächlich deswegen erschien, „um die Interessen seines Vaters bei der Neuordnung Okzitaniens zu vertreten“73 ohne einen entscheidenden Anteil dazu beigetragen zu haben.74 Der Umstand, dass Simon von Montfort im Frühjahr 1216 Philipp II. in Paris aufsuchte, um aus dessen Händen persönlich das Herzogtum Narbonne und die Grafschaft Toulouse zu erhalten,75 verdeutlichte nach Oberste zwei Aspekte, die in den Mittelpunkt der französischen Okzitanienpolitik rückten:

Zum einen beanspruchte die französische Krone nach dem Tod Peters von Aragon dessen Lehnsherrschaften östlich der Pyrenäen. Zum anderen begnügte sie sich nicht mehr mit einer rein formalen Lehnsgefolgschaft Okzitaniens wie zu Zeiten der Raimundiner.76

Doch schien Philipp II. an einer persönlichen militärischen Durchsetzung dieser Ziele nicht interessiert zu sein; als der Nachfolger Innozenz´, Papst Honorius III., Philipp 1218 nach dem Tod Simons von Montfort zu einem erneuten Kreuzzug aufforderte,77 kam der König dem Gesuch nicht nach.78 Erst als der Papst sich dem Grafen der Champagne zuwandte, gab Philipp seinem Sohn die Erlaubnis zur Teilnahme,79 zweifellos, um seine Bedeutung als oberster okzitanischer Lehnsherr zu betonen.80

4. Die Okzitanienpolitik Ludwig VIII.

4.1 Kreuzzugsteilnahme Ludwigs 1219

Obwohl Ludwig erst im Jahr 1223 die Nachfolge seines Vaters als französischer König antreten sollte, zeichnete sich bereits bei der Kreuzzugsteilnahme 1219 ab, dass Ludwig – spätestens zu Beginn seiner Regentschaft – eine andere Okzitanienpolitik als sein Vater betreiben würde. Besonders deutlich zeigte sich dies während der Eroberung der Stadt Marmande. Der anonyme Tolosaner Chronist berichtet von einem grausamen Massaker an der Stadtbevölkerung, wobei weder Frauen noch Kindern Schonung zuteilwurde:

Le massacre commence. Enfants menus, pucelles, dames nobles, barons, vêtements ar rachés, sont taillés à l ´épée, sang clair, poitrines et cervelles, membres, corps éventrés de haut en bas fendus, entrailles, foies et coeurs couvrent partout le sol. On dirait que du ciel ils sont tombés à verse. Le sang en longs ruisseaux se répand par la ville, la terre et le marais. Ni femme, ni mari, ni jeune ni chenu n´en réchappe, personne, sauf peut-être (qui sait?) quelqu´enfant bien caché. 81

Ludwigs brutales Vorgehen diente vor allem der Abschreckung, er „mahnte seine Gegner in Okzitanien […] allgemein zur freiwilligen Unterwerfung.“82 Nach Marmande machte sich der Kronprinz auf den Weg nach Toulouse, wo es ihm gelang, aufgrund der Größe seiner Truppen erstmals einen vollständigen Belagerungsring um die Stadt zu ziehen.83 Allerdings vermochte Ludwig militärisch nichts gegen Toulouse auszurichten und zog nach Ablauf des Kreuzzugsgelübdes von 40 Tagen84 „unrühmlich“85 mit seinem Heer zurück nach Frankreich. Dass Ludwig militärisch keine Erfolge erzielte, die die Sache des Glaubens nennenswert weitergebracht hatten, bestätigt die These Viola Skibas, dass „der Kampf für den rechten Glauben […] – vor allem rhetorisch – bis zum Schluss im Vordergrund [stand], doch […] religiöse immer mehr von politischen Fragen überlagert worden“86 waren. Dieser Auffassung ist auch Jörg Oberste; er spricht in Bezug auf den Albigenserkreuzzug von einem „Doppelcharakter“87, da der Kreuzzug zwar gegen den Unglauben in Okzitanien ausgerufen wurde, sich aber in der Praxis als „Eroberungskrieg“88 gestaltete. Der Fall von Marmande zeigte besonders den „Gegnern“ des Kreuzzuges (v.a. in Gestalt der raimundinischen Grafen), dass die französische Krone in Bezug auf die Okzitanienpolitik nach dem Ableben Philipp II. unter einem neuen König Ludwig einen grundlegenden Wandel erleben würde. Darüber hinaus führt Oberste an, dass das Verhältnis zwischen Raimund VII. und Ludwig VIII. – den neuen Hauptakteuren des Albigenserkreuzzuges nach dem Tod ihrer Väter – aufgrund des Massakers von Marmande von Beginn an negativ vorbelastet war.89

4.2 Bedingungen und Motivation der französischen Krone zur Fortsetzung des Kreuzzuges gegen die Albigenser

Nach dem Tod König Philipp II. im Jahr 122390 wurde dessen Sohn Ludwig VIII. zu seinem Nachfolger gekrönt. Dem erneuten Werben Papst Honorius III. um einen Kreuzzug gegen die Albigenser schien der neue König durchaus aufgeschlossen gegenüberzustehen; er ließ dem Papst die Forderungen zukommen, die zur Durchführung eines Kreuzzuges unter Führung der französischen Krone erfüllt werden sollten.91 Neben den Indulgenzen für die Teilnehmer des Kreuzzuges verlangte er unter anderem für drei ihm nahestehende Erzbischöfe92 das Recht, eine Exkommunikation aussprechen und ein Interdikt verhängen zu dürfen, eine Verlängerung des Friedens mit England um weitere zehn Jahre und die Übertragung der Herrschaft des Grafen von Toulouse an seine Person.93 Darüber hinaus sollte der Kreuzzug finanziell komplett von der Kirche getragen werden.94 Oberste bewertet diese außerordentlichen Forderungen Ludwigs als einen „politischen, rechtlichen und finanziellen Freibrief“95 für die Dauer seines Feldzugs in Okzitanien. Doch ein Kurswechsel der päpstlichen Politik96 brachte das Vorhaben des Königs zunächst zum Erliegen. Anstatt einen Kreuzzug durchzuführen, sollte Ludwig sich nun bezüglich des Albigenserkonfliktes für eine friedliche Beilegung engagieren. Damit war auch die von Ludwig angestrebte Übertragung der raimundinischen Herrschaftsrechte auf den französischen König hinfällig geworden.97 Diese Ablehnung seines Engagements führte zu einer deutlichen Verschärfung des Tons, den der König dem Papst gegenüber in seinem Antwortschreiben anschlug; sie trug zu einer „Eiszeit“98 zwischen Rom und Paris bei. Erst gegen Ende des Jahres 1225 fand das Vorgehen gegen die Albigenser eine Wiederbelebung, ein Kreuzzug nach Okzitanien wurde vorbereitet und die Reiche Aragon und England mussten dem Druck des Papstes nachgeben und ihre Neutralität während des Feldzugs des Königs garantieren.99 Die von Ludwig bereits gestellten Forderungen wurden – bis auf das finanzielle Anliegen – auf ein für die Kirche annehmbares Maß reduziert.100 Nach der Einigung und der Versicherung der Kirche, dass die Ländereien Raimund VII. an die Krone übergehen sollten, setzte sich im Frühjahr 1226 das Heer des Königs in Bewegung.101

Die Motivation Ludwigs zu diesem Kreuzzug war die Aufnahme Okzitaniens in das Reich der Kapetinger,102 sowohl zur territorialen Expansion der französischen Krondomäne als auch zur Erlangung der direkten Herrschaft über Okzitanien durch die Person des französischen Königs. Der Umstand, dass die Hofbeamten Ludwigs die eroberten Ländereien in der Provence „in einen Amtsbezirk der Krone unter der Leitung eines königlichen Seneschalls“103 umgestalteten, spricht ebenso für diese These wie die Dekrete Ludwigs gegen Häretiker. Diese fielen äußerst „moderat“104 aus, vor allem im Vergleich zu vorherigen Maßnahmen und Erlassen. So durften der Häresie Angeklagte erst für schuldig befunden und verurteilt werden, wenn sie dreimal vorgeladen und ermahnt worden waren.105 Dieses behutsame Vorgehen des Königs legt die Vermutung nahe, dass die Übernahme der Herrschaft auf ihn so vorsichtig wie möglich vonstattengehen sollte, um die Bevölkerung nicht gegen sich aufzubringen.106 Der unerwartete Tod Ludwig VIII. im Jahr 1226 verhinderte die vollständige Durchsetzung und den Erfolg seiner Pläne. Erst nach seinem Tod sollte die Krone Frankreichs das erreichen, „was Ludwig VIII. mit Gewalt nicht hatte erzwingen können: die Herrschaft in Okzitanien“107.

5. Fazit

Betrachtet man die Okzitanienpolitik der französischen Krone unter Philipp II. und Ludwig VIII. vergleichend, so fällt auf, dass das Ziel der beiden Herrscher dasselbe war: die Ausweitung des Machtbereiches der Krone auf Okzitanien und die damit einhergehende Vergrößerung der Krondomäne Frankreichs. Doch so ähnlich das Bestreben in Bezug auf die Okzitanienpolitik auch war, so unterschiedlich waren die Vorgehensweisen beider Herrscher zur Erreichung dieses Zieles.

Philipp II. verstand sich als diplomatisch erfahrener Politiker durchaus darauf, den Papst mit seinen Wünschen und Forderungen nicht vor den Kopf zu stoßen und dennoch die Interessen der französischen Krone zu vertreten.108 So investierte er zwar des Öfteren enorm große Summen in den Kreuzzug,109 schien aber kein Interesse an der "blutigen […] Durchsetzung [seiner] Ansprüche gegen die Raimundiner“110 zu haben. Zudem kommt, dass er sich während seiner gesamten Regentschaft nicht persönlich dem Kreuzzug angeschlossen hatte, möglicherweise hielt Philipp die verwandtschaftliche Beziehung zu den Raimundinern davon ab, persönlich und mit aller Härte gegen die Grafschaft Toulouse vorzugehen.111

Ludwig agierte in dieser Hinsicht grundlegend anders als sein Vater. Im Gegensatz zu Philipp II., der sich in den mehr als 40 Jahren seiner Regentschaft ein gewisses Maß an diplomatischem Geschick aneignen konnte, war Ludwig lediglich drei Jahre der Herrscher Frankreichs. Er war weitaus weniger zu Kompromissen bereit als sein Vater und sein Politikstil in Hinblick auf Okzitanien kann geradezu als „aggressiv“112 bezeichnet werden. In diesen drei Jahren seiner Regentschaft strebte Ludwig VIII. eben jene „Radikallösung“113 an, die Philipp II. trotz der über Jahre zunehmend energischer werdenden Apelle des Papstes ablehnte. Dieses Vorgehen Ludwigs sah vor, dass die Raimundiner endgültig entmachtet werden sollten, damit nach der Eroberung und Eingliederung Okzitaniens ins kapetingische Reich kein Fürst mehr seine Ansprüche hätte geltend machen können.114

6. Quellen- und Literaturverzeichnis

Quellen:

Petri Vallium Sarnaii Monachi, Hystoria Albigensis, ed. Pascal Guébin/ Ernest Lyon, 3 Bde., Paris 1926-1939.

Guillaume de Puylaurens, Chronique. Chronica magistri Guillelmi de Podio Laurentii, ed. Jean Duvernoy, Paris 1976, S. 87-121.

Guillaume de Tudèle et L´Anonyme, La Chanson de la Croisade Albigeoise, ed. Henri Gougaud, Paris 1984, S. 7-467.

Forschungsliteratur:

Baldwin, John, The Government of Philip Augustus. Foundations of French Royal Power in the Middle Ages, Kalifornien 1986, S. 209-338.

Cartellieri, Alexander, Philipp II. August. König von Frankreich, 4 Bde., Leipzig 1922, S. 265-547.

Ehlers, Joachim, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, Stuttgart 1987, S. 128-135.

Kreutz, Peter, Recht im Mittelalter. Grundzüge der Älteren europäischen Rechtsgeschichte – Ein Studienbuch, Berlin 2013 (=Einführungen Rechtswissenschaft Bd. 10), S. 90.

Oberste, Jörg, Der „Kreuzzug“ gegen die Albigenser. Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter, Darmstadt 2003, S. 9-173.

Skiba, Viola, Honorius III. (1216-1227). Seelsorger und Pragmatiker, in: Päpste und Papsttum, 45 Bde., Stuttgart 2016, 443-516.

Léglu, Catherine/ Rist, Rebecca/ Taylor, Claire (Hg.), The Cathars and the Albigensian Crusade. A Sourcebook, New York 2014, S. 34-37.

[...]


1 Guillaume de Tudèle et L´Anonyme, La Chanson de la Croisade Albigeoise, ed. Henri Gougaud, Paris 1984 [im folgenden zitiert als Chanson mit Abschnittsangabe], hier: Chanson 5, 10ff., S. 7ff.

2 Vgl. Oberste, Jörg, Der „Kreuzzug“ gegen die Albigenser. Ketzerei und Machtpolitik im Mittelalter, Darmstadt 2003, S. 55.

3 Kreutz, Peter, Recht im Mittelalter. Grundzüge der Älteren europäischen Rechtsgeschichte – Ein Studienbuch, Berlin 2013 (=Einführungen Rechtswissenschaft Bd. 10), S. 90.

4 Oberste 2003: S. 9.

5 Vgl. ebd.

6 Vgl. ebd.: S. 16.

7 Ebd.: S. 15.

8 Vgl. ebd.: S. 25.

9 Vgl. Léglu, Catherine/ Rist, Rebecca/ Taylor, Claire (Hg.), The Cathars and the Albigensian Crusade. A Sourcebook, New York 2014, S. 34.

10 Vgl. Oberste 2003: S. 46.

11 Vgl. Léglu u.a. 2014: S. 35.

12 Vgl. Oberste 2003: S. 50.

13 Vgl. Léglu u.a. 2014: S. 36.

14 Vgl. ebd.: S. 37.

15 Vgl. Oberste 2003: S. 49.

16 Vgl. ebd.

17 Petri Vallium Sarnaii Monachi, Hystoria Albigensis, ed. Pascal Guébin/ Ernest Lyon, 3. Bde., Paris 1926-1939 [im folgenden zitiert als Hystoria mit Abschnittsangabe], hier: Bd. 1 (1926), Hystoria 6, S. 5f.: Monachi duo Cisterciensis, zelo fidei succensi, frater Petrus videlicet de Castro Novo et frater Radulphus, auctoritate summi pontificis contra pestem infidelitatis instituti legati.

18 Historia 27, S. 30: Set comes Tholosanus, Raimundus, inimicus pacis, noluit acquiescere dicte paci, donec tam per guerras, quas movebant ei nobiles Provoncie, mediante industra viri Dei, quam per excommunicationem, ab eodem in ipsum comitem pronuntiatam.

19 Cartellieri, Alexander, Philipp II. August. König von Frankreich, 4 Bde., Leipzig 1922, S. 265.

20 Vgl. ebd.

21 Vgl. ebd.: S. 267.

22 Chanson 4,8ff., S. 7.

23 Oberste 2003: S. 51.

24 Hystoria 57-59, S. 52ff.

25 Vgl. Hystoria 62, S. 61: Ab eo interim absolutos et cuilibet catholico viro licere, salvo jure domini principalis, non solum persequi personam ejusdem, verum etiam occupare ac detinere terram ipsius.

26 Oberste 2003: S. 51.

27 Ebd.: S. 55.

28 Vgl. ebd.

29 Vgl. ebd.: S. 56.

30 Vgl. ebd.: S. 160.

31 Vgl. Ehlers, Joachim, Geschichte Frankreichs im Mittelalter, Stuttgart 1987, S. 128.

32 Vgl. ebd.: S. 132f.

33 Vgl. ebd.: S. 133.

34 Hystoria 72, S. 73f.: Rex autem nuncio domini pape tale dedit responsum: quod duos magnos et graves habetat a lateribus leones, […] immo satis ei videbatur ad presens si barones suos ire permitteret ad perturbandum in Narbonensi provincia pacis et fidei turbatores.

35 Oberste 2003: S. 160.

36 Chanson 42, 6ff., S. 51 / Historia 139, S. 144f.

37 Hystoria 139, S. 144.

38 Vgl. ebd.

39 Vgl. Hystoria 139, S. 144f.: Rex autem, utpote vir discretus et providus, despexit eum, quia contemptibilis erat valde.

40 Chanson 42, 6ff., S. 51.

41 Vgl. Hystoria 139, S. 144: Rediens comes Tolose a curia Romana, venit ad Otonem, qui dicebatur imperator, ut ejus gratiam adquireret et ejus contra comitem Montis Fortis auxilium imploraret.

42 Raimund nutzte die Gelegenheit, bei seinen beiden Lehnsherren – dem französischen König und dem römisch-deutschen Kaiser – um Fürsprache und Unterstützung zu bitten. Allerdings bedeutete die Annäherung an einen der beiden verfeindeten Herrscher sogleich die Entfremdung vom anderen.

43 Philipp selbst förderte nach dem Tod des Staufers Philipp die Thronkandidatur des deutschen Herzogs Heinrich von Brabant, siehe dazu Ehlers, Joachim, S. 132f.

44 Chanson 42, 9ff., S. 51: Mais sa joyeuse humeur tourne bien vite à l´aigre: il lui déplaît beaucoup que son hôte se rende chez l´empereur Othon.

45 Vgl. Oberste 2003: S. 85.

46 Chanson 28, 4ff., S. 35: Je ne vois qu´un remède à vos peines présentes: négociez, mon fils. Un accord honorable est votre seul espoir. Obstinez-vous encore à courir le horion, à cogner de l´écu et les vers nicheront bientôt dans vos orbites. Les croisés sont trop forts, croyez-moi.

47 Vgl. Petri Vallium Sarnaii Monachi, Hystoria Albigensis, ed. Pascal Guébin/ Ernest Lyon, 3. Bde., Paris 1926-1939, hier: Bd. 2 (1930), Hystoria 386, S. 82: Videns rex quod nichil proficere potuisset, in grave dispendium fame sue pariter et honoris apposuit quod excommunicatos et terras eorum quas adhuc tenebant in sua protectione reciperet.

48 Chanson 131, 14ff., S. 141: Or, le comte et son fils sont époux de mes soeurs. Nous sommes parents proches et je ne peux admettre qu´ils soient ainsi traités. Marchons donc, messeigneurs, sus aux bandits croisés qui ruinent, déshéritent! Sus aux voleurs de terres.

49 Oberste 2003: S. 116.

50 Vgl. Chanson 130, 10ff., S. 139ff.

51 Vgl. Hystoria 417, S. 109f.: Anno ab incarnatione Domini M°CC°XII°, mense februario, Ludovicus, primogenitus Francie regis, […] signo crucis signavit se contra hereticos pestilentes.

52 Ebenfalls unklar ist es, ob diese Nachricht den französischen Königshof bereits zum Zeitpunkt der Kreuznahme Ludwigs erreicht hatte. Laut Oberste könnte der kontinuierliche Austausch zwischen Rom und Paris ein Indiz dafür sein, dass Philipp II. von der Entscheidung Peters unterrichtet war, siehe dazu Oberste, Jörg, S. 116.

53 Vgl. Hystoria 418, S. 110: Prima vero dominica Quadragesime celebravit rex generale colloquium baronum in civitate Parisiensi, ut ordinaret de motione filii sui et sciret qui et quanti et quales irent cum eo.

54 Oberste 2003: S. 116.

55 Vgl. Hystoria 419, S. 110f.: Sollicitabat enim regem Francie per nuntios suos ut daret ei filiam suam in uxorem.

56 Vgl. Oberste 2003: S. 118.

57 Vgl. Hystoria 421, S. 113f.: Suscitavit enim regi Francie guerras et occupationes tot et tantas quod oportuit eum retardare filium suum et crucesignatos ab exsecutione proposite peregrinationis.

58 Vgl. Chanson 140, 12f., S. 157: Il tombe de cheval et le voilà couché parmi l´herbe. Il est mort.

59 Ehlers 1987: S. 133.

60 Vgl. Baldwin, John, The Government of Philip Augustus. Foundations of French Royal Power in the Middle Ages, Kalifornien 1986, S. 209.

61 Vgl. ebd.: S. 210.

62 Vgl. Ehlers 1987: S. 134.

63 Vgl. ebd.

64 Vgl. Hystoria 505, S. 199f.: Rex etenim Anglie, Johannes, […] ipso anno versus partes accesserat Aginnenses pluresque de nobilioribus terre illius, in ejus sperantes auxilio, recesserant a Deo et a dominio comitis Montis Fortis.

65 Guillaume de Puylaurens, Chronique. Chronica magistri Guillelmi de Podio Laurentii, ed. Jean Duvernoy, Paris 1976 [im folgenden zitiert als Chronik mit Abschnittsangabe], hier: Chronik 22, S. 88.

66 Vgl. Baldwin 1986: S. 217.

67 Vgl. Ehlers 1987: S. 135.

68 Oberste 2003: S. 127.

69 Vgl. Baldwin 1986: S. 219.

70 Vgl. ebd.

71 Hystoria 550, 242f.

72 Vgl. Hystoria 552, S. 245: Cum enim tota terra sepius memorata veneno heretice pravitatis a multis annis fuisset infecta, rex Francie, utpote dominus principalis, sepius ammonitus fuerat et multociens requisitus ut tanto morbo manum apponeret expulsivam et ab heretica spurcicia purgare intenderet regnum suum; ipse vero non apposuerat consilium vel auxilium ut deberet.

73 Oberste 2003: S. 127.

74 Vgl. Hystoria 552, S. 245f.: Et ideo, cum terra illa per dominum papam auxilio signatorum fuisset adquisita, non videbatur legato quod Ludovicus deberet aut posset contra ordinationem ejus aliquid attemptare; videbatur etiam legato quod Ludovicus, qui cruce signatus erat et tanquam «peregrinus» veniebat, non deberet ejus dispositioni in aliquo contraire.

75 Vgl. Hystoria 573, S. 265: Post jocunda vero grate familiaritatis colloquia rex investivit comitem et confirmavit ducatum Narbone, Tolosam ei et heredibus ejus, totam etiam terram quam in feudo ejus adquisierant crucesignati contra hereticos et defensores eorum.

76 Oberste 2003: S. 133.

77 Vgl. Hystoria 617, S. 320: Dominus etiam papa Honorius, audita morte comitis, scripsit regi Francie, diligenter et benigne monens et consulens, in remissionem peccatorum injungens, ut negotium fidei contra hereticos Tolosanos ad honorem Die et exaltacionem ecclesie consummaret.

78 Vgl. Baldwin 1986: S. 337f.

79 Vgl. ebd.: S. 338.

80 Vgl. Oberste 2003: S. 149.

81 Chanson 212, 93ff., S. 465ff.

82 Oberste 2003: S. 154.

83 Vgl. Chronik 30, S. 108: Eratque eius exercitus magnus valde. Nam quantum durat ambitus Suburbii cum parte Civitatis et ultra Garonam se castra undique extendebant.

84 Vgl. ebd.: Perfectisque sue peregrinationis diebus ab obsidione recedit princeps exercitus, cum modicum peregisset, adversariis defendentibus se viriliter et potenter; machine incendio sunt combuste, et ipse in Franciam est reversus.

85 Cartellieri 1922: S. 547.

86 Skiba, Viola, Honorius III. (1216-1227). Seelsorger und Pragmatiker, in: Päpste und Papsttum, 45 Bde., Stuttgart 2016, S. 513.

87 Oberste 2003: S. 154.

88 Ebd.

89 Raimund VII. verlor bei dem Massaker an der Stadtbevölkerung von Marmande viele Vasallen, siehe dazu Oberste, Jörg, S. 160.

90 Chronik 32, S. 116: Cuius pater rex Philippus […] defunctus est autem anno Domini M°CC XX tertio.

91 Vgl. Skiba 2016: 483.

92 Den Erzbischof von Bourges, von Sens und von Reims, siehe dazu Skiba, Viola, S. 483.

93 Vgl. ebd.: S. 483 f.

94 Vgl. ebd.: S. 485.

95 Oberste 2003: S. 163.

96 Kaiser Friedrich II. rief zu Beginn des Jahres 1224 viele Könige und Fürsten in Europa dazu auf, ihn auf seinem Kreuzzug ins Heilige Land zu begleiten. Dadurch konnte Papst Honorius III. Ludwigs beträchtliche Forderungen erst einmal zurückstellen und ihn zur Unterstützung Friedrichs ermahnen, ohne dabei dem Wunsch des Königs nach einem Kreuzzug in Okzitanien grundsätzlich eine Absage erteilen zu müssen, siehe dazu Oberste, Jörg, S. 164.

97 Vgl. Skiba 2016: S. 487.

98 Ebd.: S. 491.

99 Vgl. Oberste 2003: S. 166.

100 Vgl. Skiba 2016: S. 506.

101 Vgl. Chronik 33, S. 118: Anno siquidem Domini M°CC°XXVI° tempore verno, […] benedictus rex a Deo dominus Ludovicus, egressus cum exercitu innumerabili crucis signaculo insignitio, […] versus Lugdunum dirigit iter suum.

102 Vgl. Oberste 2003: S. 165.

103 Ebd.: S. 170.

104 Skiba 2016: S. 511.

105 Vgl. Oberste 2003: S. 170.

106 Vgl. ebd.

107 Ebd.: S. 173.

108 Vgl. Skiba 2016: S. 512.

109 Vgl. ebd.: S. 489.

110 Oberste 2003: S. 157.

111 Vgl. ebd.: S. 160.

112 Skiba 2016: S. 514.

113 Oberste 2003: S. 163.

114 Vgl. ebd.: S. 165.

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Der Albigenserkreuzzug unter Philipp II. August und Ludwig VIII. Die Okzitanienpolitik Frankreichs
Université
RWTH Aachen University
Note
1,3
Auteur
Année
2018
Pages
18
N° de catalogue
V505777
ISBN (ebook)
9783346063892
ISBN (Livre)
9783346063908
Langue
allemand
Mots clés
Albigenserkreuzzug, Okzitanien, Okzitanienpolitik, Frankreich, Philipp II., Ludwig VIII.
Citation du texte
Julian Kroth (Auteur), 2018, Der Albigenserkreuzzug unter Philipp II. August und Ludwig VIII. Die Okzitanienpolitik Frankreichs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/505777

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