Die Arbeit beschäftigt sich mit transgenerationaler Traumatisierung, Narzissmus und destruktiver Symbiose. Grundlage dafür bildet der Dokumentarfilm "Die Kinder sind tot" von Aelrun Goette über den Fall zweier in Frankfurt/Oder verdursteten Kinder. Im Fokus steht die auffällige Beziehung der Großmutter Rosemarie zu ihrer Tochter Daniela. Gerade Rosemaries Person lässt eine Vielzahl an Hinweisen auf verschiedene innerpsychische Prozesse und familiensystemische Dynamiken erkennbar werden, die ohne genaue Betrachtung leicht übersehen werden könnten.
"Die Kinder sind tot" ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 2004 über den Fall der Daniela Jesse, deren beide Söhne Tobias (2 Jahre alt) und Kevin (3 Jahre alt) im Sommer 1999 in der mütterlichen Wohnung verdursteten. Der Film selbst kommt ohne Kommentare Außenstehender aus, sondern sieht hin und hört zu. Neben Bekannten, Nachbarn und Personen beteiligter Behörden kommen vor allem Daniela Jesse selbst und ihre Mutter, Rosemarie Jesse, zu Wort. Die Widersprüchlichkeit der unterschiedlichen Perspektiven lässt die Zuschauer*innen allein zurück mit dem Gehörten und Gesehenen und macht klar, dass es keine einfachen Erklärungen gibt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Hintergründe
- 1.2. Vorgehensweise
- 2. Rosemarie
- 2.1. Was auffällt
- 2.2. (mögliche) Ursachen und deren Wirkung
- 2.3. Weiterführende Gedanken
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die komplexe Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Rosemarie und Daniela Jesse im Kontext des Dokumentarfilms „Die Kinder sind tot“. Ziel ist es, verschiedene innerpsychische Prozesse und familiensystemische Dynamiken aufzudecken, die im Film erkennbar sind, aber ohne genaue Betrachtung leicht übersehen werden könnten. Die Arbeit untersucht mögliche Ursachen für die psychische Verfassung von Rosemarie und deren Auswirkungen auf die Beziehung zu ihrer Tochter.
- Transgenerationale Traumatisierung und ihre Auswirkungen auf die Beziehungsmuster innerhalb der Familie
- Narzissmus und seine Rolle in der Dynamik der Mutter-Tochter-Beziehung
- Destruktive Symbiose und die Abhängigkeit zwischen Mutter und Tochter
- Die Rolle der eigenen Kindheitserfahrungen in der Entwicklung der psychischen Verfassung
- Die Auswirkungen der sozialen und politischen Umstände auf das familiäre Umfeld
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt den Dokumentarfilm „Die Kinder sind tot“ vor und beschreibt den Fall von Daniela Jesse, deren zwei Söhne im Sommer 1999 in der eigenen Wohnung verdursteten. Die Arbeit konzentriert sich auf die auffällige Beziehung zwischen Daniela und ihrer Mutter Rosemarie und beleuchtet die psychologischen Prozesse und familiensystemischen Dynamiken, die in Rosemaries Person erkennbar werden. Die Arbeit erläutert auch die Vorgehensweise und die Hintergründe der Untersuchung.
2. Rosemarie
Dieses Kapitel analysiert Rosemaries Auftreten und Aussagen im Film. Es wird festgestellt, dass Rosemarie während der Interviews distanziert, kontrolliert und wenig emotional wirkt. Die Arbeit beleuchtet auch die wiederholten Fälle, in denen Daniela als Kind weggelaufen ist und die Reaktion von Rosemarie darauf. Es wird vermutet, dass Rosemaries Weigerung, Danielas Aussagen über einen Missbrauch durch ihren Vater zu akzeptieren, auf eine Konkurrenz zwischen Mutter und Tochter hinweisen könnte.
- Quote paper
- Anne Georgi (Author), 2019, Transgenerationale Traumatisierung, Narzissmus und destruktive Symbiose am Beispiel von Aelrun Goettes Dokumentarfilm "Die Kinder sind tot", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/506885