Diese Arbeit gibt einen Überblick über die ertragsteuerliche Behandlung der Veräußerung von Immobilien, die in Single Family Offices gebündelt sind. Da die gewählte Rechtsform eines Single Family Office oft primär von familiären und erst sekundär von betriebswirtschaftlichen Zielen abhängig ist, wird im eng begrenzten Rahmen dieser Arbeit wo notwendig auf die unterschiedliche Behandlung von Kapital- und Personengesellschaften eingegangen.
Eine Betrachtung von in direktem persönlichen Eigentum befindlichen Immobilien erfolgt nicht. Desweiteren ist zu berücksichtigen, dass häufig auch die Treasury-Abteilung eines noch aktiven mittelständischen Unternehmens als Family Office der Eigentümerfamilie fungiert, da der Großteil des Familienvermögens i.d.R. im Unternehmen gebunden ist. Nach der Klärung wichtiger Begriffe und der Einordnung von Immobilieninvestments im Steuerrecht erfolgt eine Darstellung der grundsätzlichen ertragsteuerlichen Behandlung von Immobilienverkäufen aus Betriebsvermögen. Desweiteren wird auf Besonderheiten hingewiesen, die für die steueroptimale Nutzung von Gestaltungsalternativen von Bedeutung sind. Diese Arbeit beschränkt sich dabei ausschließlich auf ertragsteuerliche Betrachtungen.
"Half of the world’s wealth is in real estate" – so sieht es der Starinvestor Warren Buffet. Die Aussage zeigt die hohe Bedeutung von Immobilien im Gesamtvermögenskontext. In Deutschland sind die Immobilienvermögen zwischen 1999 und 2016 von etwa 4,3 Billionen Euro auf 7,1 Billionen Euro gewachsen. Dabei machen Wohnimmobilien mit ca. 4,3 Billionen Euro den größten Anteil aus. Dieses Vermögen ist sehr ungleich verteilt. So hält das reichste Fünftel der Deutschen über 75 Prozent des Immobilienvermögens. Dabei verfügen wohlhabende Familien mit ihren verzweigten Familiensträngen oft über ein jahrzehntelang gewachsenes Immobilienvermögen. Dieses Vermögen wird häufig in sogenannten Family Offices gebündelt, die in Form von Personen- und Kapitalgesellschaften in Erscheinung treten. Dabei handelt es sich nicht selten um die fortgeführten juristischen Mäntel ehemals operativer großer mittelständischer Firmen, die neben unterschiedlichsten Assetklassen und Direktbeteiligungen an Unternehmen auch große Immobilienportfolien halten.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- a. Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- b. Family Offices als Immobilieninvestoren
- B. Grundlegendes
- a. Der Begriff des Veräußerungsgewinns
- b. Der Begriff von Gebäude und Grund und Boden im Steuerrecht
- c. Zuordnung von Immobilien zum Betriebsvermögen
- C. Ertragsteuerliche Behandlung der Veräußerung von Immobilien aus dem Betriebsvermögen
- a. Abgrenzung Veräußerung im engeren und im weiteren Sinn
- b. Besonderheiten im Rahmen von Immobilienveräußerungen
- i. Übertragung von Immobilien zwischen Betriebsvermögen
- ii. Immobilien als wesentliche Betriebsgrundlage
- D. Ertragsteuerliche Gestaltungen bei Immobilienveräußerungen
- a. Grundsätzliches zur Senkung der Steuerlast
- b. Erfolgsneutrale Übertragung stiller Reserven mittels §6b EStG
- i. Hintergrund zur Existenz des §6b EStG
- ii. Berechtigung, Übertragung und Anwendungsvoraussetzungen
- iii. Immobilien als begünstigte Güter
- iv. Übertragung stiller Reserven
- v. Grenzen des §6b EStG und Gestaltungsoptionen
- c. Steuervorteile bei der Veräußerung von Kapitalgesellschaftsanteilen
- i. Anteile im Betriebsvermögen von Personengesellschaften
- ii. Anteile im Betriebsvermögen von Kapitalgesellschaften
- E. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der ertragsteuerlichen Behandlung von Immobilienverkäufen im Kontext von Single Family Offices. Der Fokus liegt auf der Analyse der steuerlichen Auswirkungen von Portfolioanpassungen im Immobilienbestand, wobei insbesondere die besonderen Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten im Kontext von Family Offices beleuchtet werden. Die Arbeit geht auf verschiedene Aspekte der Steuergesetzgebung ein, die für Immobilienverkäufe relevant sind, und zeigt auf, welche Gestaltungsmöglichkeiten es zur Optimierung der Steuerlast gibt.
- Die ertragsteuerliche Behandlung von Immobilienverkäufen aus dem Betriebsvermögen von Single Family Offices
- Besondere steuerliche Aspekte im Zusammenhang mit Immobilienveräußerungen von Family Offices
- Gestaltungsmöglichkeiten zur Senkung der Steuerlast bei Immobilienverkäufen
- Die Anwendung des §6b EStG bei der Übertragung stiller Reserven im Immobilienbereich
- Steuervorteile bei der Veräußerung von Kapitalgesellschaftsanteilen im Zusammenhang mit Immobilien
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit vor, definiert den Begriff des Family Office und beleuchtet die Bedeutung von Immobilieninvestments für Family Offices. Das Kapitel „Grundlegendes“ definiert den Begriff des Veräußerungsgewinns, erläutert den Begriff von Gebäude und Grund und Boden im Steuerrecht und geht auf die Zuordnung von Immobilien zum Betriebsvermögen ein. Anschließend behandelt das Kapitel „Ertragsteuerliche Behandlung der Veräußerung von Immobilien aus dem Betriebsvermögen“ die Abgrenzung der Veräußerung im engeren und im weiteren Sinn und beleuchtet Besonderheiten im Rahmen von Immobilienveräußerungen, insbesondere die Übertragung von Immobilien zwischen Betriebsvermögen und die Bedeutung von Immobilien als wesentliche Betriebsgrundlage. Das Kapitel „Ertragsteuerliche Gestaltungen bei Immobilienveräußerungen“ widmet sich zunächst den grundsätzlichen Möglichkeiten zur Senkung der Steuerlast und analysiert anschließend die erfolgsneutrale Übertragung stiller Reserven mittels §6b EStG, einschließlich der Anwendungsvoraussetzungen und Grenzen des §6b EStG. Abschließend geht das Kapitel auf Steuervorteile bei der Veräußerung von Kapitalgesellschaftsanteilen im Zusammenhang mit Immobilien ein.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit Themen wie ertragsteuerliche Behandlung, Immobilienveräußerung, Family Office, Betriebsvermögen, stille Reserven, §6b EStG, Kapitalgesellschaftsanteile, Steuergestaltung, Portfolioanpassung, Immobilieninvestments. Die Arbeit zeigt auf, welche steuerlichen Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit Immobilienverkäufen von Single Family Offices bestehen.
- Quote paper
- Michael Ibron (Author), 2019, Ertragsteuerliche Behandlung und Gestaltungsmöglichkeiten bei Portfolioanpassungen in den Immobilienbeständen von Family Offices, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/507592