Diese Arbeit thematisiert Tehching Hsiehs One Year Performance "Time Clock Piece". Es wird untersucht, wie Hsieh in seiner Kunst die Zeit thematisiert, wobei zwischen Lebenszeit, also individuell erfahrener Zeit und der homogenen messbaren Zeit unterschieden werden muss. Das "Time Clock Piece", das am 11.04.1980 begann und am 11.04.1981 endete, eignet sich für diese Untersuchung besonders gut, da es sich anschaulich dem Verstreichen von Zeit widmet, indem Hsieh dieses stündlich anhand einer Stechuhr verfolgt und es in Fotos, Stechkarten und einem Film dokumentiert.
Bei der Betrachtung der Diskrepanz zwischen Erleben und Messen von Zeit darf ein Ausblick auf den französischen Philosophen Henri Bergson nicht fehlen. Bergson unterteilt die Zeit in Dauer und homogene Zeit. Die langen Zeitspannen, die Hsiehs Performances in Anspruch nehmen, können auch unter einem weiteren Aspekt betrachtet werden, nämlich nach der Frage, inwieweit sich lifetime und arttime in ihnen vermischen. Abschließend wird Zeitunterschied zwischen der Dauer der Performance und der Möglichkeit, diese zu betrachten, thematisiert, der einerseits die Vermittlung der Performance-Zeit erschwert, andererseits aber auch wieder zeitgestalterisches Potential in sich birgt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Dauer und homogene Zeit bei Bergson
- Das Messen von Zeit
- Die Notwendigkeit der Zeitbestimmung in unserer Gesellschaft und in Hsiehs Werk
- Die Stunde und der Aspekt der Wiederholung
- Das Jahr
- lifetime und arttime
- Die zeitliche Diskrepanz zwischen Künstler und Betrachtenden
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Thematik der Zeit in Tehching Hsiehs One Year Performance Pieces, insbesondere dem "Time Clock Piece". Der Fokus liegt auf der Untersuchung des Verhältnisses zwischen Lebenszeit und messbarer Zeit in diesem Werk.
- Die Unterscheidung zwischen Lebenszeit (individuell erlebte Zeit) und homogener, messbarer Zeit
- Die Rolle von Henri Bergsons Zeitbegriff (Dauer und homogene Zeit) in der Analyse von Hsiehs Performance
- Die Analyse der Zeitmessung im "Time Clock Piece" (Stechuhr, Fotos, Stechkarten, Haarwuchs)
- Die Vermischung von lifetime und arttime in Hsiehs Performance
- Die zeitliche Diskrepanz zwischen der Dauer der Performance und der Möglichkeit diese zu betrachten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Zeit in Tehching Hsiehs One Year Performance Pieces ein und erläutert die Besonderheiten des "Time Clock Piece" für die Untersuchung. Es wird auf die Relevanz von Henri Bergsons Zeitbegriff für die Analyse hingewiesen.
Kapitel 2 beleuchtet Bergsons Unterscheidung zwischen homogener Zeit und Dauer. Homogene Zeit lässt sich mit Uhren und Kalendern messen, während Dauer das subjektive Zeiterleben beschreibt.
Kapitel 3 widmet sich der Zeitmessung in Hsiehs "Time Clock Piece", in dem er die Zeit stündlich anhand einer Stechuhr verfolgt. Das Kapitel untersucht die Notwendigkeit der Zeitbestimmung in unserer Gesellschaft und in Hsiehs Werk, betrachtet die Rolle der Stunde und den Aspekt der Wiederholung sowie das Jahr als Zeitspanne.
Kapitel 4 analysiert die Vermischung von Lebenszeit und Kunstzeit in Hsiehs Performances.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit der zeitlichen Diskrepanz zwischen der Dauer der Performance und der Möglichkeit, sie zu betrachten, und den daraus resultierenden Herausforderungen und Potenzialen.
Schlüsselwörter
Zeit, Performancekunst, Tehching Hsieh, Time Clock Piece, Lebenszeit, homogene Zeit, Dauer, Henri Bergson, Zeitmessung, Wiederholung, Kunstzeit, lifetime, arttime, Zeitunterschied, Vermittlung, zeitgestalterisches Potential.
- Citar trabajo
- Sophie Schmidt (Autor), 2019, Tehching Hsiehs One Year Performance “Time Clock Piece”. Das Verhältnis von Lebenszeit und messbarer Zeit, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/508705