Wir haben die schwierige Aufgabe, innerhalb weniger Tage zusammen mit dem Ärzteteam, Patientinnen und Patienten - und unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Anforderungen - zu bestimmten Lebenssituationen Lösungen zu erarbeiten oder einzuleiten. Geht es dabei um lebensverändernde Sachverhalte wie beispielsweise einen Eintritt in ein Pflegeheim, ist es nicht verwunderlich, dass von Seiten der Klientel oder Angehörigen manchmal großer Widerstand vorhanden ist. Nicht selten wird von uns von verschiedenen Seiten erwartet, Probleme, die sich über Jahre hinweg angestaut haben, innerhalb weniger Tage zu lösen.
Frau S., eine 53-jährige Portugiesin mit Bewilligung L, lebt seit 1 Jahr und 9 Monaten in der Schweiz, Sie ist bei zwei Schweizerinnen im Stundenlohn als Haushaltshilfe angestellt. Dies ist ihr einziger Verdienst. Aufgrund starker Rückenschmerzen kam sie in die Notfallaufnahme des Kantonsspitals. Ihre Hauptarbeitgeberin, bei der Frau S. 1.5 Tage pro Woche arbeitet, hat keine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen. Frau S. erhält jeweils kein Gehalt, wenn sie wegen Krankheit nicht arbeiten kann. Dies führt zu großen Existenzängsten bei ihr.
Inhaltsverzeichnis
- Ausgangslage
- Sachverhalt
- Meine Funktion als Sozialarbeiterin am Luzerner Kantonsspital
- Die Situation der Patientin
- Verlauf der Beratung
- Relevante Problemstellung
- Theoretische Reflexion und Lösungsansätze
- Leistungen aus der Krankenversicherung
- Leistungen aus der Krankentaggeldversicherung
- Leistungen aus der ALV
- Anspruch auf Sozialhilfe?
- Anspruch auf Lohnfortzahlung gemäss OR Art. 324a
- Fazit offene Punkte
- Literatur
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zertifikatsarbeit befasst sich mit der Überprüfung von Leistungsansprüchen einer EU-Bürgerin mit Bewilligung L im Fall einer Krankheit. Der Fokus liegt auf der Analyse der relevanten sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen und der konkreten Situation der Patientin, Frau S. Die Arbeit soll einen praxisnahen Einblick in die Herausforderungen der Sozialberatung im Spitalumfeld geben.
- Sozialversicherungsrechtliche Ansprüche von EU-Bürgern mit Bewilligung L
- Krankenversicherung, Krankentaggeldversicherung, Arbeitslosenversicherung und Sozialhilfe
- Lohnfortzahlung im Krankheitsfall gemäss OR Art. 324a
- Herausforderungen der Sozialberatung im Spitalumfeld
- Existenzängste und finanzielle Schwierigkeiten von Migrantinnen und Migranten
Zusammenfassung der Kapitel
- Ausgangslage: Die Arbeit stellt Frau S. vor, eine 53-jährige Portugiesin mit Bewilligung L, die als Haushaltshilfe in der Schweiz arbeitet und aufgrund von starken Rückenschmerzen im Luzerner Kantonsspital behandelt wird. Ihre finanzielle Situation ist prekär, da sie bei Krankheit kein Gehalt erhält.
- Sachverhalt: Die Arbeit beschreibt die Funktion der Sozialarbeiterin am Luzerner Kantonsspital und die konkrete Situation von Frau S. Sie schildert die Gespräche und Beratungsgespräche mit der Patientin und die Herausforderungen, die sich aufgrund ihrer Sprachbarriere und ihrer prekären Arbeitsverhältnisse ergeben.
- Relevante Problemstellung: Die Arbeit beleuchtet die rechtliche Situation von Frau S. und skizziert die relevanten sozialversicherungsrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit ihrer Erkrankung und ihrer Arbeitsverhältnisse.
- Theoretische Reflexion und Lösungsansätze: Die Arbeit analysiert die möglichen Leistungen aus der Krankenversicherung, der Krankentaggeldversicherung, der Arbeitslosenversicherung und der Sozialhilfe. Sie geht auf den Anspruch auf Lohnfortzahlung gemäss OR Art. 324a ein und erörtert die relevanten gesetzlichen Grundlagen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Sozialversicherungsrecht, Bewilligung L, EU-Bürger, Krankenversicherung, Krankentaggeldversicherung, Arbeitslosenversicherung, Sozialhilfe, Lohnfortzahlung, OR Art. 324a, Sozialberatung, Spitalumfeld, Migrantinnen und Migranten, Existenzängste, finanzielle Schwierigkeiten, Sprachbarrieren, prekäres Arbeitsverhältnis.
- Quote paper
- Claudine Haller (Author), 2015, Prüfung von Leistungsansprüchen einer EU-Bürgerin mit Bewilligung L bei Krankheit (CH), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509249