Ab den 1980er Jahren kam im deutschsprachigen Raum zunehmend der Begriff der Neuen Sozialen Bewegung (NSB) auf. Genutzt wurde er letztlich, um politische Protestgruppen und soziale Bewegungen zu beschreiben, die im Gefolge der außerparlamentarischen Opposition und Student*innenbewegung Ende der 1960er Jahre aufgekommen waren. Als „neu“ wurde sie bezeichnet, um die qualitative Andersartigkeit zur Arbeiter*innenbewegung, die als Prototyp „alter“ sozialer Bewegungen galt, – und auch weiterhin gilt – zu verdeutlichen. Zu den Prototypen der „neuen“ sozialen Bewegung hingegen zählen Bürger*innen- und Menschenrechtsbewegungen, Frauenbewegungen, ökologische Bewegungen und Friedensbewegungen. Auch LSBTTIQ*-Gruppen und Hausbesetzer*innen werden der Neuen Sozialen Bewegung zugerechnet. Wie jedoch verhält es sich, vor diesem Hintergrund, mit in der jüngeren Vergangenheit entstandenen, ideologisch rechtsgerichteten Bewegungen wie z.B. der PEGIDA (Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes), die als islam- und fremdenfeindlich, völkisch, rassistisch und rechtspopulistisch gilt? Ist auch sie eine Neue Soziale Bewegung oder „nur“ eine „andere“ Form kollektiver Mobilisierung?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen: Zentrale Theorien und Begriffe
- Neue Soziale Bewegung
- Definition
- Entstehung und Entwicklung
- Merkmale und ihre wichtigsten theoretischen Vertreter*innen
- HABERMAS
- RASCHKE
- INGLEHART
- Framing- und Collective-Identity-Ansatz
- Neue Soziale Bewegung
- PEGIDA
- Entstehung und Entwicklung
- Organisation und Inhalte
- Einordnung der PEGIDA-Bewegung als NSB
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob die PEGIDA-Bewegung als Neue Soziale Bewegung (NSB) eingestuft werden kann. Dabei werden zunächst die charakteristischen Merkmale der NSB herausgearbeitet und im Anschluss die PEGIDA-Bewegung anhand dieser Kriterien analysiert.
- Definition und Abgrenzung der Neuen Sozialen Bewegung
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von sozialen Bewegungen (z.B. Framing- und Collective-Identity-Ansatz, Habermas, Raschke, Inglehart)
- Analyse der PEGIDA-Bewegung im Kontext der NSB-Theorien
- Relevanz der PEGIDA-Bewegung für den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert den historischen Kontext der Neuen Sozialen Bewegung. Es wird dargelegt, warum die Einordnung der PEGIDA-Bewegung in diesen Kontext problematisch ist.
- Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel behandelt die Definition und Entstehung der Neuen Sozialen Bewegung sowie verschiedene theoretische Ansätze, die zur Erklärung dieser Bewegungen herangezogen werden.
Schlüsselwörter
Neue Soziale Bewegung, PEGIDA, Framing- und Collective-Identity-Ansatz, Habermas, Raschke, Inglehart, soziale Bewegung, Protest, politische Mobilisierung, Islamfeindlichkeit, Rechtspopulismus
- Citation du texte
- Josefa Aygün (Auteur), 2019, PEGIDA. Neue Soziale Bewegung oder eine "andere" Form kollektiver Mobilisierung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/509850