Ein Krieg bricht nicht plötzlich aus, ein Krieg bricht nicht plötzlich ab. Dann flösse nicht alles und Heraklit hätte Unrecht. Der Frieden geht in den Krieg über, der Krieg in den Frieden. Deshalb schon schrieb der alte chinesische Kriegsphilosoph Sunzi: „Im Frieden bereite dich auf den Krieg vor, im Krieg bereite dich auf den Frieden vor.“. Man darf den Krieg nicht intern in sich selbst betrachten und aus sich selbst entwickeln. Es gibt keinen Krieg um des Krieges willen. Im Dezember 1929 wies Mao Tse-tung in seinem Artikel ‚Über die Ausmerzung falscher Ansichten in der Partei‘ auf die Notwendigkeit hin, „die ideologischen Quellen der Mentalität des Nursoldatentums zu vernichten“. Diese läge bei der weißen Armee vor, die den militaristischen Weg geht. Die einseitig rein militärische Denkweise schließt uns nicht das Wesen des Krieges auf. Ein Krieg steht immer im Zusammenhang und im Wechselverhältnis mit den ökonomischen, politischen und diplomatischen Beziehungen und Aktivitäten, die ihm vorausgingen und die über einen langen Zeitraum zu ihm führten. Zum Verständnis nicht nur des Koreakrieges müssen primär diese Aktivitäten vor seinem Ausbruch studiert werden, bis die antagonistischen Widersprüche so weit gediehen, dass die Politik und ihre Mittel allein sie friedlich nicht mehr lösen konnte.
1.1. Ein Krieg bricht nicht plötzlich aus
2.1. Hiroshima und Nagasaki
3.1. Wie bahnte sich der Koreakrieg an?
4.1. Der Verlauf des Krieges bis Anfang 1951
5.1. Welche Auswirkungen hatte der Ausbruch des Koreakrieges für das US-amerikanische Volk und für das deutsche?
6.1. Der Verlauf des Krieges bis zur Unterzeichnung des Waffenstillstandsvertrages am 27. Juli 1953 in Panmundschon
6.2. Ami Go Home!
Anmerkungen
Literaturliste
1.1. Ein Krieg bricht nicht plötzlich aus
Ein Krieg bricht nicht plötzlich aus, ein Krieg bricht nicht plötzlich ab. Dann flösse nicht alles und Heraklit hätte Unrecht. Der Frieden geht in den Krieg über, der Krieg in den Frieden. Deshalb schon schrieb der alte chinesische Kriegsphilosoph Sunzi: „Im Frieden bereite dich auf den Krieg vor, im Krieg bereite dich auf den Frieden vor. “ 1. Man darf den Krieg nicht intern in sich selbst betrachten und aus sich selbst entwickeln. Es gibt keinen Krieg um des Krieges willen. Im Dezember 1929 wies Mao Tse-tung in seinem Artikel ‚Über die Ausmerzung falscher Ansichten in der Partei‘ auf die Notwendigkeit hin, „die ideologischen Quellen der Mentalität des Nursoldatentums zu vernichten“. 2. Diese läge bei der weißen Armee vor, die den militaristischen Weg geht. Die einseitig rein militärische Denkweise schließt uns nicht das Wesen des Krieges auf. Ein Krieg steht immer im Zusammenhang und im Wechselverhältnis mit den ökonomischen, politischen und diplomatischen Beziehungen und Aktivitäten, die ihm vorausgingen und die über einen langen Zeitraum zu ihm führten. Zum Verständnis nicht nur des Koreakrieges müssen primär diese Aktivitäten vor seinem Ausbruch studiert werden, bis die antagonistischen Widersprüche so weit gediehen, dass die Politik und ihre Mittel allein sie friedlich nicht mehr lösen konnte.
Vor allem aber darf man die Grundfrage nicht außer Acht lassen: Welchen Klassencharakter hat der Krieg, weswegen ist er ausgebrochen, welche Klassen führen ihn mit welchen Klasseninteressen? Lenin sagt im Mai 1917 in seinem Vortrag mit dem Titel: ‚Krieg und Revolution‘: „Das Wichtigste, das in der Frage des Krieges gewöhnlich unbeachtet bleibt und weswegen so viele nutzlose Debatten geführt werden, ist, daß man diese Grundfrage vergisst. Welchen Klassencharakter hat der Krieg und welche Klassen führen ihn, welche historischen und historisch-ökonomischen Bedingungen haben ihn hervorgerufen?“ 3. Das ist doch bemerkenswert: die elementare Frage wird außen vorgelassen. Ohne Lösung dieser elementaren Fragen können wir aber nicht zum Kommunismus gelangen, er ist ein hartes Stück Arbeit, oft bei trocken Brot. In der populären Literatur wird der Krieg so angegangen, als gäbe es keinen Klassenkampf. Der Ami, der Russe, die gelbe Gefahr, der Norden Koreas, sein Süden wollen im Krieg das und das erreichen, die und die Bodenschätze, so spricht der ungebildete Pöbelmund, der bis drei zählen kann und weiß, dass es vier Himmelsrichtungen (der Osten des Warschauer Paktes, der Westen der NATO, der Norden Koreas, der Süden Vietnams) gibt. Es ist sogar das Gerede von einer westlichen und östlichen Philosophie, von einem westlichen und östlichen Marxismus und von einem westlichen und östlichen Sozialismus aufgekommen. Und mit diesen Schablonen wird in der Vulgärpresse Krieg geführt, Himmelsrichtungen aber führen nun mal keinen Krieg. Es gibt keinen Ami, es gibt keinen Russen, es gibt keine gelbe Gefahr, (es gibt in Deutschland ein Häuflein Verirrter, die sich ‚die Grünen‘ nennen und vor allem politisch grün hinter den Ohren sind), genau so wenig wie in der politischen Ökonomie ‚arm‘ und ‚reich‘ wissenschaftliche Begriffe sind, mit denen man die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen erklären könnte. Ich habe mir im Fernsehen vor ein paar Jahren eine sogenannte Dokumentation über die Schlacht von Stalingrad angesehen. Diese Stadt steht symbolträchtig für den Sieg des Sozialismus und dem der wissenschaftlichen Weltanschauung des Proletariats. Deshalb wurde ja in der DDR Stalinstadt in Eisenhüttenstadt umbenannt. Sie begann damit, dass fließendes Wasser gezeigt wurde mit den Worten: ‚Die Wolga, ein Schicksalsfluss Russlands‘. Da möchte man fast die beneiden, die in Stalingrad umgekommen sind. Aber die Massenmedien sind so massiv, dass sie ihr Ziel fast immer erreichen. Ihre verbreiteten Oberflächlichkeiten haben rasch Eingang in die Alltagssprache gefunden und setzen sich dort fest. Es ist ja so denkbequem, auf eine mitunter schwierige Klassenanalyse zu verzichten, und leicht eingängige Pauschalierungen zu verwenden. Und die Historiker vom Fach treiben zu schnell Großmachtpolitik, der kleine Landser interessiert sie nicht, der auch Krieg führt, auf seine Art ihn führen muss, beim Problem des Brester Friedens sprach Lenin davon, dass er Krieg als ein Bauer führe, ein Bauer, der oft versteckt den Krieg führen muss, man liest in bürgerlichen Büchern nur Namen von Großmächten, Spitzenpolitikern und Generälen, genug Bälle, um vor einem gebildeten Lesepublikum zu brillieren, das mit aufgesperrtem Maul dem Verwirrspiel folgt. USA, UdSSR, China, Truman, Stalin, Mao, hier haben wir schon sechs ‚Elemente‘, mit denen sich vorzüglich Geschichte in variantenreichen mathematischen Formen konstruieren lässt. 4. Die Geschichte ist aber eine Geschichte von Klassenkämpfen, und da kann man nicht einfach Elemente durcheinanderwirbeln, die irgendwie miteinander zu tun haben, oh ja, alles hat irgendwie mit allem zu tun; hier hat der Wissenschaftler sich Gesetzmäßigkeiten zu unterwerfen, die die Liberalen als Folter der Dialektik perhorreszieren. Ein liberaler Ansatz der sogenannten freien Wissenschaft führt meistens dazu, dass man die Dialektik von Revolution und Konterrevolution nicht aufzuzeigen und zwischen gerechten und ungerechten Kriegen nicht zu unterscheiden vermag. Der Krieg ist eben eine schlimme Sache. 9/10 aller bürgerlichen Literatur über den Krieg schwimmt in dieser Seichtigkeit, die nicht bis zu den Wurzeln der jeweiligen, sich bewegenden und stets verändernden Klassenkonstellationen durchdringt. So kommt es überhaupt zu den sogenannten Gebildeten, die permanent Bücher lesen und so am Leben der Völker vorbeigehen. Professoren können am Leben vorbeiführen in die Trockenheit unendlichen Wissens. Lenin hat stets in Fragen der Einschätzung des Charakters des Krieges auf die Kernaussage des preußischen Generalmajors Carl von Clausewitz (1780 bis 1831) in dessen Werk ‚Vom Kriege‘ hingewiesen, der den Grundsatz aufgestellt hatte: „Der Krieg ist eine bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln.“ 5. Lenin schrieb über Clausewitz, dass dieser „ … das bei Philistern und Ignoranten gängige Vorurteil bekämpft ( habe), das man den Krieg von der Politik der entsprechenden Regierungen, der entsprechenden Klassen loslösen könne.“ 6. Jede halbwegs sorgfältige Analyse einer beliebigen Epoche von Kriegen bestätige Clausewitz. In Anknüpfung an den Preußen sagt Lenin, dass man die Politik der am Krieg beteiligten Mächte als Ganzes betrachten muss. Die wirkliche Politik, die auf den Krieg zusteuert, das Wechselverhältnis der Klassen, müssen in ihrer Gesamtheit während langer Jahrzehnte studiert werden. Lenin wirft die Frage auf: „Kann man denn den Krieg erklären, ohne ihn in Zusammenhang zu bringen mit der vorausgegangenen Politik des betreffenden Staates, des betreffenden Staatensystems, der betreffenden Klassen?“ 7. Das wird, wie gesagt, eben ständig vergessen; 9/10 der Gespräche über den Krieg sind nach Lenin Austausch von Redensarten, wenn man nicht die Politik der kriegführenden Mächte im Laufe von mehreren Jahren studiert hat. Der Krieg ist also kein Überfall, der den Frieden stört und dann wird der gestörte Frieden wiederhergestellt. Sich schlagen und sich vertragen – so geht es nicht! Jeder Krieg ist vielmehr unlösbar mit der politischen Ordnung verbunden, der er entspringt und das beinhaltet eben das Studium der Geschichte der Ökonomie, die der Politik und die der Diplomatie. Die Politik, die eine bestimmte Klasse vor dem Krieg verfolgt, setzt diese in ihm fort, „wobei nur die Form des Handelns geändert wird“. 8. Lenin kritisiert zum Beispiel bei der Betrachtung und Analyse des ersten Weltkrieges, dass man weitgehend die Geschichte des Finanzkapitals vergisst. Es sind diese objektiv-ökonomischen Hauptstränge, die man in die Hand bekommen muss, um die Kriege in ihrem Wesen zu durchschauen, es ist zu kurz gedacht, den Ausbruch des Krieges als ein Ergebnis des bösen Willens der Kapitalisten hinzustellen, obwohl er zweifellos nur in ihrem Interesse geführt wird, auf subjektiv böse Willen darf man ihn nicht zurückführen. Die Fähigkeit der Unterscheidung des Objektiven vom Subjektiven ist eine der ersten Voraussetzungen wissenschaftlicher Tätigkeit im Allgemeinen und gesellschaftswissenschaftlicher Tätigkeit im Besonderen, ohne die wir in einem Reich des Chaos und der Zufälligkeiten versanden würden. 9. Der Krieg wird auch nicht ‚auf Wunsch‘ beendet, man kann nicht aus ihm herausspringen, er kann auch nicht beendet werden durch eine einseitige Einstellung kriegerischer Handlungen. Der Marxist stellt objektive Tatsachen, Massen und Klassen in den Mittelpunkt seiner theoretischen Überlegungen, nicht Einzelpersonen oder eine Minderheit. „Der sozial-politische Charakter eines Krieges kann nicht durch den guten Willen von Personen und Gruppen, oder selbst Völkern nicht bestimmen werden, sondern durch die Stellung der kriegführenden Klasse und „durch die Verbindungen des Kapitals als der herrschenden ökonomischen Macht in der modernen Gesellschaft, durch den imperialistischen Charakter des internationalen Kapitals …“ 10. Das Primat der Politik macht deutlich, dass der Krieg die Ausnahme, nicht die Regel ist und die Geschichte macht deutlich, dass revolutionäre Kriege die Ausnahme, nicht die Regel sind. Obwohl er nicht der Normalfall ist, können wir Kants ‚Ewigen Frieden‘, das Hauptwerk von Clausewitz und die Werke der marxistischen Klassiker nicht zum Altpapier an den Straßenrand stellen. Seichte Köpfe haben das Wort von einer friedlichen Revolution ersonnen, eine solche ist im Klassenkampfumsturz eine reine Fantasie. Wer Revolutionen pazifistisch denkt, als eine ohne Zähne, führt im Schilde, dass Konterrevolutionäre straffrei ausgehen.
2.1. Hiroshima und Nagasaki
Im ‚Kommunistischen Manifest‘ streichen Marx und Engels heraus, dass sich die ganze Gesellschaft in zwei große Klassen spaltet: Proletariat und Bourgeoisie. Schdanow wiederholte diese Zwei-Lager-Theorie, die bürgerliche Historiker als rein sowjetische missverstanden und missverstehen, im Jahr 1947. Diese Spaltung können wir nach dem 2. Weltkrieg in 5 Nationalstaaten verfolgen: in China (ab 1949), in Vietnam, im Jemen, in Deutschland und in Korea. Insofern ergeben sich zwischen Deutschland und Korea nach dem zweiten Weltkrieg gewisse Parallelen, aber eben nur gewisse. Die wichtigste ökonomische Folge des zweiten Weltkrieges war der Zerfall eines einheitlichen, allumfassenden Weltmarktes. Die politische Weltöffentlichkeit war in Ost und West eingeprägt durch ein Zweilagerdenken, das ab 1961 die Mauer in Berlin für ein vorerst unerschütterliches Bauwerk hielt, je länger sie stand. Die Mauer in Berlin ist der deutschen Reaktion zu verdanken. Deutschland war in Europa der faschistische Hauptaggressor gewesen, dessen erster Schlag sich interessanterweise nicht gegen den sowjetischen Erzfeind richtete, gegen den nach Hitler ein Krieg in einer neuen, barbarischen Dimension zu führen war. Im sogenannten Kommissarbefehl, den es in der bisherigen Kriegsführung noch nicht gab, wurden die Politkommissare der Roten Armee als „Urheber barbarisch asiatischer Kampfmethoden“ bezeichnet und als Kriegsgefangene außerhalb der Schutzbestimmungen des Völkerrechts gestellt. Korea war dagegen seit 1905, seit dem Sieg Japans über Russland in der Schlacht am Yalu, von Japan, vom faschistischen Hauptaggressor in Südostasien besetzt. Die imperialistischen Mächte gaben den japanischen Imperialisten volle Handlungsfreiheit über die Halbinsel, wenn Japan sine Raubhände von den Philippinen wegzöge, was auch geschah. Nach dem Sieg über Russland setzten panasiatische Strömungen ein. Schon immer galt die Halbinsel als ideales Aufmarschgebiet gegen China. Seit 1905 war Korea also japanisches Protektorat und seit 1910, nachdem die japanischen Imperialisten den koreanischen König Yi-Hyeng gestürzt hatten, vollständig als japanische Kolonie mit dem Namen Chosen in das japanische Kaiserreich per Annexion eingegliedert. Die japanischen Besatzer bauten eine Kriegsindustrie im Norden des Landes auf, die als ‚Anhängsel der japanischen Kriegsindustrie‘ zu bezeichnen war. 11. Koreanisch war als Amtssprache verboten, achtzig Prozent der Koreaner waren 1945 Analphabeten. Seit 1940 waren koreanische Tageszeitungen verboten. Ab und zu wird in den Medien die Unterdrückung der Koreanerinnen thematisiert, 200. 000 bis 300. 000 von ihnen wurden als sogenannte ‚Trostfrauen‘ (Comfort Women) in japanische Armeebordelle, regelrechte Lager, verschleppt, auch so eine neue Dimension des Imperialismus.
In Europa wurde die Rote Fahne auf dem Berliner Reichstag gehisst und sie symbolisierte das Kriegsende, im Fernen Osten gab es ganz andere Bilder: Die Atompilze von Hiroshima und Nagasaki am sechsten und neunten August 1945, dazwischen lag die Kriegerklärung der UDSSR an Japan am 8. August. Der zweite Weltkrieg war am zweiten September zu Ende und im Osten kann nicht von einem großen sowjetischen Vaterländischen Krieg gesprochen werden und wird auch nicht gesprochen. Am Ende des zweiten Weltkrieges war das faschistische Kriegsfeuer sowohl im Westen als auch im Osten ausgetreten und die Sowjetunion nicht länger von zwei Seiten bedroht. Der deutsche Imperialismus musste seine Räuberkrallen von Europa abziehen und der japanische von Asien. Der zweite Weltkrieg hatte die Atombombe geboren. Ihr erster Einsatz war militärisch blödsinnig, aber die Atombombe war damals schon eine politische Waffe, sie wurde gedanklich auf Moskau und Leningrad abgeworfen. Es muss gesagt werden, dass es beim Ausbruch des Koreakrieges am 25. Juni 1950 zwei Atommächte gab, und es war für die Millionen Menschen in der Region von Wladiwostok bis Pusan (Hafenstadt an der Südküste Koreas, die die nordkoreanische Volksarmee nicht erobern konnte und die von den Imperialisten als Brückenkopf genutzt wurde, zum Beispiel für die Landung von US-amerikanischen Truppen) ein Glück, dass die Sowjetunion seit dem 29. August 1949 eine dieser Mächte war, das Monopol der USA mit der Atombombe ‚Tatjana‘ vier Jahre nach Hiroshima gebrochen zu haben. (China zündete seine erste Atombombe erst 1964). Dass sich im Atomkrieg eins in zwei gespalten hatte, bewirkte, dass der Koreakrieg in der Entfaltung seiner Totalität gehemmt bleiben musste, diese gigantische, bereits eingesetzte Bombe, war die Schlange, vor der das Kaninchen kuschte. Die Atombombe hat ihren apokalyptischen Schatten über die ganze Welt geworfen. Eines der bemerkenswertesten Bücher über die Atombombenthematik ist 1958 von Karl Jaspers geschrieben worden: ‚Die Atombombe und die Zukunft des Menschen‘. In diesem Werk wird die Thematik aus dem existentialistisch- philosophischen Blickwinkel betrachtet, mit dem Vorhaben, die Faktizität philosophisch zu durchdringen. Es geht Jaspers um das Verhältnis der Atombombe zur Philosophie in dieser Frage von Sein und Nichtsein. Schon Marx und Engels sprachen im Manifest vom gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen. Vielleicht ist die für Normalmenschen nicht greifbare Atombombe die größte Ungeheuerlichkeit in der bisherigen Geschichte, drückt sie doch das Wesen der menschlichen Zivilisation aus als Arbeit der Menschheit gegen sich selbst. Das Dasein der Menschheit ist nicht länger eine Selbstverständlichkeit und es ist eine eigentümliche Umkehr eingetreten. War das Dasein der Menschheit bisher selbstverständlich, aber durch Religion ihr Schwerpunkt im Jenseits, so hat die reine Diesseitigkeit zu ihrer totalen Gefährdung geführt und diese ist zu einem sich gegen sich selbst richtenden Epizentrum geworden. Was man früher als Strafe der Götter fürchtete, die Allgewalt der Vernichtung des menschlichen Geschlechts, das kann man heute mit einem einzelnen Druck des Zeigefingers in apokalyptische Szene setzen. Die Bombe, von der das je einzelne Individuum in seiner Alltagsbefangenheit sich fern weiß, ist so wenig greifbar wie der Krieg vor seinem Ausbruch Greifbares preisgibt, er bleibt die dunkle Vermutung, in der man nichts oder nur wenig lesen kann, weil Information und Desinformation sich fast immer durchkreuzen. Jaspers hat einen subjektiven Ansatz, um die Atombombe zu überwinden, müsse der Mensch in seinem Innersten anfangen, sich umzukrempeln, ein neuer Mensch zu werden. Entweder vernichtet die Atombombe die alte Menschheit, oder eine neue Menschheit die Atombombe. Diese Alternative werde aber verdrängt, beides scheint unrealistisch zu sein und nur denkspielerisch durchgehbar. „Welche gewollt blinde Lebensverfassung! Das Wegschieben des Möglichen geht gegen die Vernunft. Wer er selbst ist (ist er das denn im Kapitalismus?/H.A.), will wissen, was wißbar ist … Das Nichtwissenwollen ist selber schon das Unheil“. 12. Der bürgerlich aufgeklärte Mensch will wissen. Die Atombombenfrage ist zur Daseinsfrage überhaupt geworden und ihre Lösung liegt nach Jaspers in der Tiefe des Menschseins. Die Atombombe, die das Dasein der Menschheit gerade durch die Möglichkeit ihrer totalen Vernichtung durch sich selbst als Gesamtheit bewusst macht, fordert, um nicht das Problem ständig aufzuschieben und ohne Lösung zu lassen, von jedem Einzelnen eine Veränderung des gesamten Lebens, eine innere Umkehr und totale Besinnung im Vollzug einer neuen Politik. Diese soll sich also durch Besinnung ergeben, durch eine innere Revolution, etwa wie Rousseau sie vollzogen hat, nicht durch den Sturz der Bourgeoisie durch das Proletariat. Dieser subjektive Ansatz von Jaspers ist falsch, denn der Schlange wird nur durch eine proletarische Revolution der Kopf zertreten, nur sie zerstört, was der Imperialismus angereichert hat. Millionen Menschen können weltweit Besinnungsaufsätze schreiben, ohne dass dadurch eine Bombe verschwindet. 1950 fingen die Kommunisten in Nordkorea an, sich mit dem Bau einer eigenen Bombe zu befassen, heute sind die Professoren, die am Atomprogramm arbeiten, Volkshelden. Die CIA hatte sich wie schon 1941 bei Pearl Harbour vertan, sie hielt eine Fertigstellung der sowjetischen Atombombe erst im Jahr 1953 für möglich. 13. Die Imperialisten mussten in militärischen Belangen vorsichtiger operieren, denn die Existenz des Kapitalismus stand nun mit auf dem Spiel. Stalin musste in der Koreafrage besonders vorsichtig sein und eine direkte Konfrontation mit den Vereinigten Staaten, die atomar stärker waren, vermeiden, er durfte sich nicht provozieren lassen. Und das hat er mit eiserner Konsequenz eingehalten. Flugzeuge, die in Korea zum Einsatz kamen, durften niemals in der SU starten und durften über Funk kein russisch sprechen. Aber auch die Amerikaner waren noch nicht für den definitiven Finalschlag gerüstet. In der Existenz zweier nicht miteinander befreundeter Atommächte lag die größte Gefahr während der Zeit des Koreakrieges. Auch die Strategen der USA sahen im Einsatz der Atomwaffe gegen die chinesische Volksrepublik eine geringere Weltkriegsgefahr als im Abwurf der Waffe auf sowjetrussische Atomanlagen. Stalins Gegenspieler war weniger der US-Zivilpräsident Truman, als vielmehr die extravagante ‚Prima Donna‘, wie ihn Truman in seinem Tagebuch nannte, der fanatische Haudegen Mac Arthur, der für seinen persönlichen Ruhm drauf und dran war, einen dritten Weltkrieg vom Zaune zu brechen. 14. Die Gefahr des Ausbruchs war Stalin präsent, 1952 revidierte er unter ausdrücklichen Bezug auf den Koreakrieg eine von ihm vor dem zweiten Weltkrieg aufgestellte These und zwar die der relativen Stabilität der Märkte in der Periode der allgemeinen Krise des Kapitalismus. 15. Eine sowjetische Atombombe war also zwingend erforderlich und ihr Entwicklungsprogramm stand unter der Ägide von Berija.
Nach dem erfolgreichen sowjetischen Atomtest kam dann etwas mehr als einen Monat später ein zweiter Schlag gegen den Weltkapitalismus hinzu: Mao rief am ersten Oktober 1949 in Peking die Volksrepublik China aus, nur der Südwesten Chinas stand noch unter der Kontrolle der Kuomintang. Der Russe hat die Bombe und der Chinese Millionen Soldaten, das war das Szenario, das ab dem 1. Oktober 1949 auf den Gehirnen der Weißgardisten lastete. Am 16. Dezember des gleichen Jahres reiste Mao nach Moskau, gleich an seinem Ankunftstag führte er ein Gespräch mit Stalin, dann noch Gespräche am 24.12. und am 22. Januar 1950. Aus dem Reich der Mitte, nicht aus der militärisch erfahreneren Sowjetunion mit ihren hochqualifizierten Kadern sollten bis Juli 1953 die bewaffneten Freiwilligenverbände kommen, die unter dem Kommando von General Peng Dehuai die direkte Konfrontation mit US-imperialistische Truppenverbände suchten. Mao hatte Peng noch vor dem Koreaeinsatz eingetrichtert, dass ‚seine‘ Soldaten – Mao war der Oberbefehlshaber – sich nicht als chinesische Freiwillige bezeichnen dürfen, sie unterstünden dem Kommando des Hauptquartiers der koreanischen Volksarmee. 16. Aus der Sowjetunion kamen ‚lediglich‘ Flugzeuge und Kriegsmaterial. Maos Generäle „hatten ihm einen Sieg vorausgesagt, angesichts amerikanischer Truppen, die politisch wenig motiviert seien, keine Nachtangriffe durchführen könnten, taktisch unflexibel seien, Angst vor dem Sterben und überlange Verbindungswege über den Pazifik hätten“. 17. Aus US-imperialistischer Sicht war durch die hinzugekommenen Rotchinesen Eurasien „bedroht“, so das Memorandum Nr. 68 des Nationalen Sicherheitsrates (NSC 68). Für die Imperialisten verdüsterte sich der Himmel: Sowjetische Bombe, China eine Volksrepublik, der Koreakrieg kein Spaziergang. Ihre Überlegungen drifteten zwangsläufig zum Einsatz von Nuklearwaffen ab. Dem Doppelschlag von 1949, erfolgreicher Atomtest in der Sowjetunion und Proklamation der chinesischen Volksrepublik folgte ein weiterer: Kein Sieg auf der koreanischen Halbinsel trotz militärischer Überlegenheit 1953 und der Sieg des Vietminh über die Fremdenlegion trotz US-amerikanischer Militärberater und einer Finanzspritze von etwa drei Milliarden Dollar 1954. Der US-Imperialismus ist das letzte Glied in der Kette der Kolonialmächte, die mit Portugal und Spanien als Handelskolonialisten im 16. Jahrhundert begann, dann kamen die Holländer im 17., Briten im 18. und Franzosen im 19. Jahrhundert. In Südostasien blieb nur Siam, heute Thailand, ohne Kolonialbesatzung.
Der Imperialismus lastete schwer auf Korea. Nach 1945, nach dem Ende des zweiten Weltkrieges am 2. September 1954, dem Tag der japanischen Kapitulation, war 5 Jahre später sein Territorium Schauplatz der ersten großen bewaffneten Intervention und Aggression des US-Imperialismus und seiner Vasallen gegen ein sozialistisches Land, um die Ergebnisse des 2. Weltkrieges zugunsten des reaktionären Imperialismus zu revidieren. Gegen die Pariser Commune standen preußische Truppen, gegen die sozialistische Sowjetrepublik kam es noch vor Beendigung des ersten Weltkrieges zu einem Zusammenschluss der Imperialisten gegen die sozialistische Bewegung. Der Koreakrieg war gerade 5 Monate alt, da liebäugelte Truman, der natürlich davon sprach, dass der internationale Kommunismus zum ersten Mal nach den zweiten Weltkrieg offen und unverhüllt zu Waffengewalt und Invasion gegriffen hätte, wieder mit dem Einsatz der Atombombe, zwei hatte er schon abwerfen lassen, frei nach seiner 1947 geäußerten Devise, dass die USA der Freiheit des Unternehmertums mehr Bedeutung beimessen als dem Frieden. Die über Japan auf Anordnung Trumans abgeworfenen Atombomben waren politische, mehr gegen die UdSSR gerichtet als gegen das militärisch in den letzten Zügen röchelnde Japan. Am 30. November 1950 antwortete Truman auf Nachfrage eines Reporters, dass es aktive Überlegungen gäbe über ihren Einsatz. 18. Die Pressekonferenz verlief missverständlich, Truman verhielt sich ungeschickt. Es ergab sich so, dass die Verantwortung für den Einsatz der Atomwaffe an den Oberbefehlshaber weiterzugeben sei, und der hieß Mac Arthur. Aber es kam anders, dieser wurde wegen Insubordination entlassen und am 6. April 1951 stimmte Truman zu, neun der zivilen Atomenergiebehörde (AEC) unterstellten einsatzfähige Atombomben vom neusten Typ Mark-IV nach Okinawa und Guam zu verlegen. Später sollte das Pentagon die Verfügungsgewalt übernehmen. Die tödliche Hand des Krieges lastete nach 1945 mehr auf den Völkern des Fernen Ostens als auf den Völkern in Westeuropa. Im Westen nichts Neues, nur lokale Unruhen, vor dem Njemen wurde kein Öl ins Feuer gegossen, obwohl Anlässe genug gegeben waren, in der DDR, deren Existenz 1953 in keiner Weise gefährdet war, in Polen, Ungarn und der CSSR; während im Fernen Osten der Krieg in seiner schrecklichen Gestalt tobte, in Vietnam, für dieses Land endete der Krieg 1975, und in Korea. Der Koreakrieg blieb in der Ferne, der Vietnamkrieg wurde uns durch den Fernseher fast jeden Abend ins Wohnzimmer gebracht, weltweit.
3.1. Wie bahnte sich nun der Koreakrieg an?
Am 11. August 1945 leitete die sowjetische Rote Armee, in der auch Kim Il Sung im Range eines Majors mitmarschierte, die Befreiung des Landes unter dem Kommando des Generals Tschistjakow ein, indem Truppen der ersten Fernöstlichen Front die Verbindungen der japanischen Okkupationsarmee auf der Halbinsel mit der japanischen Hauptokkupationsarmee in der Mandschurei kappte. Am 15. August war eine Seelandeoperation der sowjetischen Pazifikflotte erfolgreich beendet, so dass die japanische Aggressionsarmee nördlich des 38. Breitengrades bereits kapitulieren musste. Der 15. August ist dann auch als Tag der Befreiung (Kwangbokchol) in die Geschichte beider Koreas eingegangen, denn an diesem Tag kapitulierte 1945 die japanische Besatzungsmacht, an diesem Tag wurde zugleich ein ‚Komitee für die Vorbereitung der Koreanischen Unabhängigkeit‘, auch ‚Komitee zur Vorbereitung der Gründung des Staates Choson‘ genannt, gegründet. 20 Tage später landeten US-amerikanische Truppen auf dem Kimpo-Flugplatz in der Nähe Seouls gemäß dem internationalen Abkommen der Anti-Hitler-Koalition, die eine Demarkationslinie am 38. Breitengrad vereinbart hatte. Es gab also schon zu diesem Zeitpunkt August/September 1945 die Truppen eines sozialistischen Staates und eines imperialistischen Staates in Korea. Die russischen Soldaten befanden sich im industriellen, mit Bodenschätzen gesegneten Norden, der weiterentwickelt war als der rurale Süden, in dem aber zwei Drittel des Volkes lebten (cirka 20. 000) und der geographisch bedingt über die großen Häfen verfügte. 19. Die japanischen Okkupanten hatten diese urban-rurale Nord-Süd-Spaltung des Landes bewusst ausgenutzt, 1945 gehörte die gesamte koreanische Anbaufläche 184 Japanern und 116 Koreanern. Im Norden waren diese „extrem ungerechten Eigentumsverhältnisse“ (Stöver) beseitigt, es ist ein bürgerlicher Historiker, der im Übrigen von der Kriegsschuld des Nordens (Seite 60) ausgeht, der diese Worte gewählt hat. 20. Die sowjetischen Truppen arbeiteten mit den demokratischen Volkskomitees zusammen, die sich zum Teil aus dem anti-japanischen Widerstand rekrutierten und auf breiter Basis existierten: Arbeiterklasse, Bauern, patriotische und demokratische Kräfte bis hin zur nationalen Bourgeoisie. Die Volkskomitees nahmen teil an der Entwaffnung und Internierung japanischer Truppen und Polizeiverbände. Im Jahr 1946 gab es nördlich des 38. Breitengrads gravierende Einschnitte in das traditionelle gesellschaftliche Gefüge: - die Gleichstellung der Frau, - eine Bodenreform, - eine Nationalisierung der Banken, der Industrie und des Verkehrswesens. Eine Alphabetisierungskampagne wurde eingeleitet. Noch heute beträgt die an den Staat zu zahlende Miete in der Regel ein Prozent vom Lohn und sie darf fünf Prozent nicht überschreiten. Im Süden des Landes verfolgte der Oberbefehlshaber des aus Okinawa kommenden 24. amerikanischen Korps keine demokratische Linie, sondern systemkonform eine imperialistische. Nach der Kapitulation der japanischen Imperialisten am 2. September 1945 auf dem in der Bucht von Tokio vor Anker liegenden Schlachtschiff ‚Missouri‘ ernannte sich der Fünfsternegeneral Mac Arthur, nur er hatte diesen Rang und den Beinamen ‚die rechte Hand Gottes‘, zum Machthaber über das Territorium Koreas südlich des 38. Breitengrades. Die erste Proklamation des von ihm entsandten Generals Hodge, der am 9. September 1945 die Kapitulation japanischer Truppen auf koreanischem Boden entgegennahm, und den Stöver richtig als „Besatzungsoffizier“ 21. bezeichnet, denn die US-Imperialisten hatten die japanischen abgelöst, hatte folgenden Wortlaut: „Alle Personen haben meinen Befehlen und Anordnungen strikt Folge zu leisten, Widerstandsakte gegen die Besatzungskräfte oder jeder Akt, der die öffentliche Sicherheit und Ordnung gefährdet, werden schwer bestraft“. Man vergleiche das mit dem sowjetischen Aufruf im Norden: „Bürger Koreas! Bedenkt, daß Euer Glück in Euren Händen liegt. Ihr erhieltet die Freiheit. Alles hängt jetzt von Euch selbst ab. Die sowjetische Armee schuf alle Bedingungen dafür, daß das koreanische Volk den Weg zu seiner schöpferischen Arbeit einschlagen kann. Ihr müßt die Schöpfer Eures Glückes sein“. 22. Für Hodge waren die Koreaner „Feinde der USA“ 23., eine genauso hinterlistige Rasse wie die Japaner. Am 20. November 1945 verbot Hodge die Tätigkeit der demokratischen Volksausschüsse und ließ die Gewerkschaften auflösen - das Land war so bereits gespalten. Wer den US-Imperialismus mit Demokratie zusammenbringt, versteht von beiden nichts, die Spaltung datiert nicht vom Waffenstillstandsvertrag 1953. Im Süden wurde die ortskundige japanische Militärpolizei nicht entwaffnet, sondern als Ordnungsmacht eingesetzt. Ähnliches wird ja auch in Deutschland geschehen, Verfolgung der Nazis in der sowjetisch besetzten Zone, im Westen wurden ihre exekutiven Strukturen hinter dem Vorhang der Nürnberger Prozesse weitgehend intakt gelassen. Südkorea entwickelte sich rasch zu einem Polizeistaat, in Teilen des Landes herrschte wegen mächtiger Guerillabewegungen Kriegsrecht und das ganze Land ächzte auch nach Beendigung des Koreakrieges unter dem Staatssicherheitsgesetz vom ersten Dezember 1948, eine ideale Grundlage für die kommenden Militärdiktaturen. 24. Nach der Wahl Kim-Il-Sungs, für den Stalins Wort Gesetz war, im September 1948 wurde die koreanische Volksrepublik ausgerufen, die die DDR sofort anerkannte, und am 1. Januar 1949 räumten die sowjetischen Truppen das Territorium Nordkoreas, während die US-Truppen ihren Abzug zunächst verzögerten. Im Süden war es zur Herausbildung einer Marionettenregierung ähnlich der Adenauer-Administration in Westdeutschland gekommen. Die US-Imperialisten missbrauchten das koreanische Volk wie sie das deutschen missbrauchten. Bereits am 15. August 1948 war in Seoul die ‚Republik Korea‘ ausgerufen worden. Etwas mehr als ein Jahr später schlugen US-Truppen eine Hungerrevolte in der südöstlich gelegenen Stadt Taegu blutig nieder. Spätesten hier musste es dämmern, auf welcher Seite die US-amerikanischen Generäle in der koreanischen Dialektik von Revolution und Konterrevolution standen. Sie waren federführend daran beteiligt, dass die Sicherheitskräfte im Süden immer mit äußerster Brutalität gegen regimekritische Demonstrationen vorgingen und die südkoreanische Bourgeoisie öfters zum Mittel der Militärdiktatur griff. Gleichwohl war von der zwischenzeitlich gespaltenen Anti-Hitler-Koalition vereinbart worden, dass auch die US-Armee das Land freigibt, sie zögerte ihren Abzug bis zum Juni 1949 hinaus. 25. Li Syng Man übernahm die Regierungsgeschäfte am 13. August 1948 und rief zwei Tage später die Republik aus. Dem Verlangen der südkoreanischen Bourgeoisie, einen militärischen Beistandspakt abzuschließen, wurde noch nicht nachgegeben. Am 12. Januar 1950 war einer Rede des US-Außenministers Acheson zu entnehmen, dass die USA sich in Asien militärisch nicht stark engagieren wollten. Die Linie Trumans war noch nicht die Linie des Roll-backs, die Linie des gewaltsamen Zurückdrängens des sozialistischen Lagers, im Gegenteil, die Volksrepublik China wurde anerkannt, ein Schritt, der in den USA den Gegensatz unter den Imperialisten verschärfte. Diese offizielle Zurückhaltung hatte zwei Auswirkungen: Nach pro-imperialistischer Kriegsinterpretation wurde dem Führer Nordkoreas ein Köder für eine Aggression hingeworfen und auf der anderen Seite bildete sich immer mehr in den USA und im Hauptquartier des Generals Mac Arthur in Tokio eine imperialistische Kriegspartei heraus. Wenn man diese reaktionäre Linie einmal an Personen festmacht: FBI-Chef Hoover, John M. Allison (am 24. Juli 1950: „The free world cannot any longer live under constant fears“), John Foster Dulles, der Architekt der „Roll back“-Strategie aus dem Jahr 1953, des auch gewaltsamen Zurückrollens des Kommunismus, der berühmt-berüchtigte Senator Mc Carthy, der Kommunistenjäger aus Wisconsin, der extrem antikommunistische General Mac Arthur, der Südkorea unbedingt in das Stützpunktsystem der USA einbinden, später Atombomben auf die Volksrepublik Chinas werfen wollte, Tschiang-Kai-Tschek, der nach seiner Flucht vom Festland seine Chance nur im Krieg sehen konnte und der südkoreanische Marionettenchef Li Syng Man, das Regime Syngman Rhee. Dieser Katholik, der sich die längste Zeit seines Lebens im Ausland, vorwiegend in den USA, aufgehalten hatte, in denen er 1910 auch seinen Doktor an der Eliteuniversität ‚Princeton‘ gemacht hatte, posaunte am 24. August 1948 öffentlich: „Der Marsch nach Norden ist die wichtigste Aufgabe“. Und am 18. Juni 1949 steht in einem Telegramm des ersten sowjetischen Botschafters in Korea Shtykow an Wischinskij, dem früheren Ankläger Bucharins & Co, dass der Süden einen Überraschungsangriff plane. Das Problem der Marionettenregierung, Washington für einen Feldzug zu gewinnen, war, wie gesagt, 1949 noch kein Erfolg beschieden. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg, Li Syng Man kehrte 1945 nach Korea zurück, hatte Korea für führende Politiker und Militärs in Washington keine große strategische Bedeutung (little strategic value), keiner kam auf den Gedanken, dass einmal Bodentruppen der USA auf der Halbinsel in einen Bürgerkrieg eingreifen sollten. Denn das wäre das militärische Engagement der USA schließlich, ein Eingriff in den Bürgerkrieg eines Landes, von dem die USA bis heute nicht angegriffen wurden. Werden die USA in einem Koreakonflikt eingreifen? Eine Zeitlang sah es so aus, als könne man diese Frage verneinen, Taiwan galt für führende US-Strategen als quantité négligeable, für Mac Arthur aber als ‚unsinkbarer Flugzeugträger‘. Zunächst schien das nur eine einsame Stimme zu sein. Aber so dachten die Oberflächlichen, die alles mögliche im Kopf hatten, nur nicht den Hinweis Stalins, dass der kapitalistische Wolf nicht schlafe. Es dauerte jedoch nicht lange und am 26. Januar 1950 konnte der Abschluss eines Abkommens zwischen Südkorea und den USA über beiderseitigem Beistand und gemeinsamer Verteidigung vermeldet werden. Im Februar nahm der Chef der Seouler Marionettenregierung Li Syng Man in Tokio Stabsgespräche mit Mac Arthur auf. Auch verabschiedete der USA-Kongress im Februar eine Entschließung, die besagt, dass jegliche Hilfe für Südkorea enden würde im Falle einer Bildung einer Koalitionsregierung, in der auch nur ein Kommunist vertreten sei. Am 6. April wurde der republikanische Roll-back-Anhänger John Foster Dulles zum Berater des amerikanischen Außenministers ernannt, zugleich war er Beauftragter Trumans für den Friedensvertrag mit Japan. Die Demokraten, Anhänger des Containments ohne Atomkrieg, gaben sich etwas gemäßigter als die Republikaner, Anhänger des Roll-backs, wacklig in der Atomfrage, waren aber natürlich durchglüht von einem fanatischen Antikommunismus wie jene, es bestätigte sich während des Korea- und Vietnamkrieges die Bemerkung von Engels, dass es in den USA zwei große Banden politischer Spekulanten auf dem Feld der Politik gibt. Der US-Dollar bestimmt die Politik und die hat nur die Wahl zwischen Eindämmung des Kommunismus oder seiner (auch gewaltsamen) Zurückdrängung. Noch während des Koreakrieges bastelte der US-Imperialismus an einer Kette von multilateralen Bündnisverträgen, vom ANZUS-Pakt bis zur CENTO. Auch Tschiang Kai-scheck wurden Dollars in den Hintern geblasen.
Am 30. Mai fanden Wahlen in Südkorea statt, Li Syng Mans Anhänger erhielten nur 47 Sitze, die ihn bekämpfende Opposition aber 120 von 210 Sitzen im Parlament, wobei Steininger noch von massiven Wahlfälschungen spricht. 26. Sein Rücktritt stand auf der Tagesordnung, zumal die Regierung der demokratischen Volksrepublik im Norden den Vorschlag unterbreitete, dass die demokratischen Kräfte, insbesondere die ‚Demokratische Front für die Wiedervereinigung‘ auf die Einheit des Landes hinwirken sollten. Diese Front hatte einen Aufruf erlassen, dass Anfang August in ganz Korea Parlamentswahlen stattfinden sollten. Zwei Zusätze zu diesem Aufruf sind bemerkenswert und waren in der Volkszeitung zu lesen: Rhee und andere der rechten Partei sollten ausgeschlossen werden und die UN-Kommission für Korea sollte sich in die inneren Angelegenheiten des Landes nicht einmischen. Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, wie sehr sich diese Kommission noch einmischen wird. Am 20. Juni 1950 kommentierte die ‚Neue Züricher Zeitung‘ die Entwicklung in Korea mit den Worten: „Es fehlt im südlichen Korea nicht an Leuten, die eine Lösung der das Land schwer bedrückenden Probleme im militärischen Angriff auf den Norden sehen. Die Amerikaner haben in Südkorea 150 000 Mann mit amerikanischen Waffen ausgerüstet, unter das Kommando amerikanischer Instrukteure gestellt und bereiten seit langem den Krieg vor“. Diese 428 Instrukteure, die nicht dem Kriegsministerium in Washington, sondern dem Außenministerium unterstanden, galten nicht als Soldaten. Am 19. Juni 1950 hielt Dulles eine Rede in Seoul: „Ich messe der entscheidenden Rolle, die ihr Land in dem sich jetzt entfaltenden Drama spielen kann, große Bedeutung bei … Ihr seid nicht allein“. Tatsächlich reiste Dulles mit südkoreanischen Generälen am 20. Juni zum 38. Breitengrad. Am 23. Juni war in der ‚New York Herald Tribune‘ zu lesen, dass sich eine Änderung in der Fernostpolitik der USA vollziehe, dass grundlegende Entscheidungen vorbereitet würden und eine effektive Fernostpolitik auf den Ruinen der alten im Entstehen begriffen sei. Erinnern wir uns an Clausewitzens berühmten Satz, dass der Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln sei, so ergibt sich der Kriegsausbruch aus der Tatsache, dass das Li-Syng-Man-Regime ohne Kriegsausbruch verloren war. Verloren war es ohnehin, auch ein Krieg konnte Li nicht retten, denn alle politischen Gebilde, die nicht auf der Mehrheit des Volkes beruhen, sind von kurzer Dauer. Die USA-Imperialisten, unter denen auch Trumans Amtsführung nur noch von 37 % der USA-Bürger gutgeheißen wurde, unterstützten die Wahlverlierer in Südkorea mit militärischer Hilfe, zugleich unterstützten sie Tschiang-Kai-Tschek auf Taiwan, auch wurden die Söldner der französischen Bourgeoisie in Vietnam mit Waffen beliefert. Unsummen von Dollars (80 Prozent der Kriegskosten) wurden von den US-Imperialisten in den ersten Indochinakrieg (1950 bis 1954) gepumpt. Vergebens, Frankreich kapitulierte in Genf und die USA wuchsen seiner statt in die Rolle einer Neokolonialmacht herein, für die der Vietnamkrieg noch ärger und blamabler verlaufen sollte als der Koreakrieg. In Genf wurde auch ein Konzept für Korea entworfen: Freie Wahlen unter UNO-Aufsicht in ganz Korea. Es fehlt der Satz: Nach dem Muster der Pariser Commune. Zwei Tage nach Ausbruch des Koreakrieges wurden 35 US-Militärberater nach Saigon entsandt, Verstrickungen zeichneten sich ab, die zu einer Rutschbahn in den Vietnamschlammassel werden sollten, indem der Kriegsverbrecher des zweiten Weltkrieges, der US-Luftwaffengeneral Curtis LeMay das Land in die Steinzeit zurückbomben wollte. Es gibt also nicht nur einen kambodschanischen Steinzeitkommunismus, sondern auch einen Steinzeitimperialismus à la USA. Rolf Steininger schildert in seinem Buch über den Koreakrieg die sich eskalierenden Kriegsüberlegungen der steinzeitlichen Washingtoner Administration, allen voran der Außenminister Acheson: Einsatz von Luftwaffe (insbesondere von Hubschraubern, deren Bedeutung im Vietnamkrieg noch viel größer werden sollte, zunächst nur beim Abtransport von Verwundeten, bis man ihre Kampfeinsatzfähigkeit erkannte) und Marine, um amerikanische Bürger zu evakuieren (über den Hafen Incheon). So wurde der Krieg angedacht, dann Einsatz der beiden Teilstreitkräfte nur bis zum 38. Breitengrad, dann dieses Tabu brechen, diese Tabugrenze überschreiten, endlich Fronteinsatz von Bodentruppen. 27. Alles deutete auf eine neue Dimension im kalten Krieg hin, Historiker wie Rolf Steininger sprechen von einer „formativen Phase“ des kalten Krieges. Na ja, das ist sehr geschraubt, denn der 45jährige kalte Krieg, der nach bürgerlicher Sicht 1991 endete, am 38. Breitengrad haben wir doch noch heute die für ihn typische Konstellation, dieser Krieg blieb ja weitgehend kalt; man fragt nach dem Erkenntnisgewinn für die Arbeiterklasse, der man prallere Früchte anbieten muss, auch übersät Steininger sein in einer gestälzten Intellektuellensprache geschriebenes Buch mit Anglizismen, und das macht dann sein politisches Buch schwer verdaulich. Er will Offiziere erreichen, Militärexperten, nicht die einfachen Soldaten. Wer heute über Kriege doziert, muss sich in die Seele der Masse der einfachen Soldaten hineinversetzen (können), und das sind nun einmal immer noch Söhne und Töchter der sogenannten unteren Klassen.
Am 25. Juni 1950 (28.) fielen frühmorgens um vier Uhr südkoreanische Truppen bei heftigem regnerischen Wetter ohne Kriegserklärung in den Norden ein, die sich aber als Opfer einer nordkoreanischen Großoffensive darstellten, und dieser Version folgen bis heute alle bürgerlichen Historiker und Politiker. Eine rühmliche Ausnahme ist Won-Lim Byun-Brenk, der 2005 nach umfangreichen Recherchen von einem Präventivkrieg der USA ausgeht. Es gibt Dokumente der CIA, die belegen, dass dieser Geheimdienst die nordkoreanische Armee für zu schwach hielt, einen Generalschlag nach Süden zu führen; Sabotage- und Propagandaaktionen, eine Guerillakriegführung wurden maximal zugestanden. 29. Rolf Steininger gibt dem zweiten Kapitel seines Koreakriegsbuches hingegen die Überschrift: ‚25. Juni 1950: Der kommunistische Überfall‘, er führt 150 sowjetische T-34-Panzer ins Feld, die angeblich nach Süden gerollt seien. 30. Steininger schießt sich in seinem Buch auf Stalin ein, den er leibhaftig als Auslöser des Koreakrieges verteufelt 31., während der US-amerikanische Historiker Bruce Cumings Kim Il Sung allein am Kriegswerk sieht. Wenn sich Kim vom 30. März bis zum 25. April 1950 in Moskau aufhielt, so wird dieser lange Besuch natürlich ausgeschlachtet, um Stalin und/oder Kim, überhaupt dem Norden, die Schuld zu geben. Wenn Stalin nach Maos Proklamation der chinesischen Volksrepublik am 1. Oktober 1949 zu Kim von einer verbesserten internationalen Lage spricht, so soll diese Aussage eine Puzzlestein sein, ein Steinchen zu einer verbesserten Kriegslage für den Norden in Korea. Mao könne Truppen auf die Halbinsel entsenden. Auch Washington sah Stalin die Fäden ziehen, man sprach von einer ‚USSR action in Korea‘. Beachten wir aber die Bemerkung des damaligen US-Außenministers Acheson, in der er kundtat, dass er nie sicher war, ob nicht Südkorea den Krieg zumindest provoziert habe. Steininger führt dieses Ministerwort nicht an, ganz gewichtslos ist es nicht. Stöver führt es an. 32. Eine merkwürdige Stellung nimmt der chinesische Autor Shen Zhihua ein, er legt lang und breit themenverfehlt dar, dass Stalin besonders nach 1945 außenpolitisch in den Kategorien zaristischer Außenpolitik gedacht habe, am Koreakonflikt hätten ihm zunächst nur der Zugang zu eisfreien Häfen am Pazifik interessiert, was völlig abstrus ist, kommt dann aber zu einer positiven Einschätzung einer immensen personellen, militärischen und materiellen Unterstützung des Nordens durch sie Sowjetunion, die primär über die Ausrüstung und Bewaffnung der chinesischen Freiwilligenverbände lief. Besonders die Erfolge der verbündeten Luftwaffe gegen die US-Luftwaffe sind vor allem Stalins Politik und Hilfe zuzuschreiben, sowjetische Militärflugzeuge übernahmen die Deckung für die nordkoreanischen, später auch für die maoistischen Truppen und auf dem chinesischen Festland die von Taiwan besonders bedrohte Region um Schanghai. Man sieht, dass der Krieg eine kunterbunte Sache ist, an den man nicht mit einer Schablone herantreten darf. Merkwürdiges gibt auch der US-Historiker Christensen von sich: Stalin vermutete, dass Mao ein asiatischer Tito oder Lenin werden könnte, so dass Stalin Kim nach Süden expandieren ließ. Da haben wir die letzten Ausdünstungen US-imperialistischer Geschichtswissenschaft vor uns.
Nun gab es allerdings im Norden am 25. Juni nur 6 kampfbereite nordkoreanische Divisionen, während der Mobilmachungsplan 15 vorsah, nur 17 Piloten konnten ein Flugzeug in die Luft bringen, auch lag im Norden ein erheblicher Munitionsmangel vor. An diesem Tag lag eine unklare Kontur vor, denn auch in der Vergangenheit hatte es immer wieder Gefechte an der Grenze gegeben. Am aggressivsten war es im Frühjahr und Sommer 1949 gewesen, als südkoreanische Truppen am 4. Mai bei Käsong angriffen und über fünf hundert tote Soldaten zurückließen. 33. Aber auch die UNO erklärte den Norden zum Aggressor – das gab Truman, dem ‚Mann aus Missouri‘, wie er genannt wurde, die Möglichkeit, das militärische US-Engagement als UNO-Polizeiaktion („umbrella“) auszugeben und mit Zustimmung der UNO eine multinationale Zigeunerbande (dieses Wort ist passieren zu lassen, Marx spricht im Bürgerkrieg in Frankreich von einer literarischen Zigeunerbande, die nach dem Fall der Commune wieder in Paris einzog) aufzustellen, mit der er gegen ein Land zog, das sich zum wissenschaftlichen Sozialismus rüstete. Der Koreakrieg, der in den offiziellen USA nur ‚Koreanischer Konflikt‘ genannt wurde, war auch ein UN-Krieg, er war die erste Militäraktion der UNO und durch diese besudelte die UNO das Vermächtnis des ‚Ewigen Friedens‘ (eine Altersschrift) von Kant. Massaker an unschuldigen Menschen hatte dieser 1795 in Königsberg nicht im Sinn gehabt. Zwischen dem 26. und 29. Juli 1950 verübte eine amerikanische Soldateska ein Massaker an der südkoreanischen Bevölkerung südlich der Stadt Taejon, vier Hundert Menschen verloren ihr Leben. Im Februar 1951 dann das Massaker von Kochang mit 719 Toten, über die Hälfte waren Kinder, verübt von der 11. Antiguerilladivision Südkoreas. Massaker an Kommunisten oder vermeintlichen Kommunisten, die sich 1964/65 im weitgehend muslimischen Indonesien wiederholen werden. Überhaupt zeigt der gesamte Koreakrieg, dass die UNO eine pro-imperialistische Tendenz aufwies. Gleich am Nachmittag des 25. Juni 1950 nahm der UN-Sicherheitsrat, in dem weder China noch die Sowjetunion vertreten waren, nahezu einstimmig eine von den USA eingebrachte Resolution an, in der die Schuldfrage unstrittig war und die dem Norden den schwarzen Peter zuschob. Nordkorea wurde der Aggression bezichtigt, zugleich forderte die UNO beide Seiten zu einem Waffenstillstand auf. Es war auch die UNO, die den amerikanischen Aggressoren am 38. Breitengrad keinen Halt boten, sondern sie bis an den Yalu, dem Grenzfluss zu China hetzen ließ. Die UNO nahm somit einen dritten Weltkrieg billigend in Kauf, im imperialistischen Treibhausklima können supranationale Organisationen nur als solch feine Früchtchen gedeihen. Nach dieser gekippten Waage durften die Südkoreaner die Waffen aber nicht aus der Hand legen und die Nordkoreaner hatten ja ohnehin schon die rote Karte bekommen. Ganz zwangsläufig ergab sich, dass China nach dem Ausbruch des Koreakrieges eine nordöstliche Grenzschutztruppe aufstellte, ganz zwangsläufig ergab sich auch, dass der 7. US-Flottenverband sich zwischen Taiwan und dem chinesischen Festland schob, was eine Frontstellung gegen das maoistische China bedeutete. Waffenstillstandsverhandlungen wurden in diesem Konflikt über den indischen Botschafter Panikar abgewickelt. So erkannte die UNO die Scheinrepublik im Süden an, nicht aber die Volksrepublik im Norden. Am Tag des Kriegsausbruchs verlangte der UN-Sicherheitsrat auf Antrag der USA mit 9:0 Stimmen den Rückzug der Volksarmee hinter den 38. Breitengrad, Jugoslawien enthielt sich der Stimme. Die SU blieb ihrem Stuhl im Rat fern, weil Chinas Aufnahme abgelehnt worden war. In einem Telegramm von Stalin an Gottwald vom 27. August 1950 begründete Stalin diese Abstinenz mit der Überlegung, dass die Amerikaner umso mehr Fehler begingen, je freier sie agieren könnten. Die imperialistische Administration in Washington reagierte sofort, weil in ihrer Befürchtung Korea nur der erste Dominostein war. Am 26. Juni gab Kim-Il-Sung eine Erklärung im Namen der Regierung der demokratischen Volksrepublik ab, das Land zur Einheit zu führen, derweil der Generalstab der südkoreanischen Armee eine Falschmeldung über einen Sieg in die freie Welt setzte. Einen Tag später, zwei Tage nach dem Ausbruch des Krieges gab der Rat mit seiner Resolution 83 die Erlaubnis, militärisch einzugreifen. Am 18. Mai 1951 beschloss der Rat ohne Gegenstimme, bei Enthaltung Schwedens, eine Wirtschaftssanktion gegen China. Bei einem Krieg unter imperialistischen Räubern sei es nach Lenin gar nicht ausschlaggebend, wer ihn begonnen habe, im Koreakrieg ist diese Frage nach der Ausgangsschuld allerdings hoch- wenn nicht sogar erstrangig. 34.
[...]
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.