Die Bestimmung dessen, was unter Philosophie zu verstehen sei, kann aus mindestens zwei Positionen vorgenommen werden: aus der ihr gegenüberstehenden oder aus ihrer Mitte selbst. Interpretiert sich Philosophie in ihrem Selbstbezug als eine von gesellschaftlichen Prozessen unabhängige Wissenschaft, sieht sie als in sich verstiegene die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Rechtfertigung nicht mehr ein. Diese Philosophen könnte man, Heraklit variierend, anwesend abwesende Luxusgeschöpfe nennen. Symptomatisch könnte dafür Wilhelm Dilthey stehen. Eine ihrer gesellschaftlichen Bedeutung bewusste Philosophie dagegen weiß um die Alternative einer aufklärerischen Funktion oder einer mystifizierenden Verschleierung realer Herrschaftsverhältnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Revolution und Philosophie
- Philosophie im Selbstbezug
- Philosophie und gesellschaftliche Bedeutung
- Die subversive Philosophie der französischen Aufklärung
- Legitimationswissenschaft und Revolution
- Hegel und die Überwindung der Revolution
- Philosophie als Hilfswissenschaft der Revolution
- Die amputierte Philosophie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit dem Verhältnis von Philosophie und Revolution und analysiert die Rolle der Philosophie in unterschiedlichen historischen Epochen. Im Zentrum steht die Frage, ob Philosophie als eine von gesellschaftlichen Prozessen unabhängige Wissenschaft betrachtet werden kann oder ob sie eine gesellschaftliche Funktion erfüllt.
- Philosophie im Selbstbezug vs. gesellschaftliche Funktion
- Die subversive Philosophie der Aufklärung und ihre gesellschaftliche Rolle
- Die Funktion von Philosophie in der bürgerlichen Revolution
- Hegel und die Überwindung der Revolution durch Philosophie
- Philosophie als Hilfswissenschaft der revolutionären Arbeiterklasse
Zusammenfassung der Kapitel
Der Text beginnt mit der Unterscheidung zwischen Philosophie als einer in sich verstiegenen Wissenschaft und einer Philosophie, die sich ihrer gesellschaftlichen Bedeutung bewusst ist. Anschließend wird die subversive Philosophie der französischen Aufklärung als Gipfelpunkt des progressiven Denkens dargestellt und im Vergleich zur deutschen Ideologie Hegels beleuchtet. Der Text analysiert die Rolle von Philosophie in der bürgerlichen Revolution in Frankreich und in Deutschland, wobei die unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexte und die daraus resultierenden Funktionen der Philosophie herausgestellt werden. Die Rolle der Philosophie in der marxistischen Theorie wird ebenfalls beleuchtet, wobei die Verbindung von Philosophie und revolutionärer Praxis hervorgehoben wird. Der Text analysiert schließlich die Amputation der Philosophie von Natur und Geschichte und die Rolle der Philosophie im Personenkult.
Schlüsselwörter
Revolution, Philosophie, Aufklärung, Marxismus, Hegel, Gesellschaft, Geschichte, Kritik, Subversion, Ideologie, Praxis, Personenkult, Amputation, Selbstbezug, gesellschaftliche Funktion.
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- Magister artium Heinz Ahlreip (Author), 2020, Revolution und Philosophie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/511811