In dieser Arbeit möchte ich mich ebenfalls der Thematik um Konstantins Bekehrung widmen und die Frage untersuchen, ob Konstantin der Große tatsächlich als überzeugter Christ lebte. Dazu möchte ich die Schlacht an der Milvischen Brücke 312 n. Chr., welche bis heute als welthistorischer Sieg gilt, bei Laktanz und Eusebius genauer betrachten und mir ein eigenes Urteil bilden. Zunächst möchte ich einen kleinen Überblick über die Jugend des Kaisers schaffen. Darauffolgend werde ich mir Laktanz Sicht in seiner Schrift De mortibus persecuturum ansehen und anschließend die frühere Sicht und die spätere Sicht von Eusebius in der Vita Constantini untersuchen. Des Weiteren werde ich die eventuellen politischen Beweggründe für die Hinwendung zum Christentum aufzeigen. Bevor ich ein abschließendes Fazit zu der gestellten Frage ziehe, möchte ich noch Zeugnisse der Bekehrung anhand des Konstantinbogens und des Silbermedaillons von Ticinum beleuchten.
Konstantin der Große ist unumstritten der erste christliche Kaiser, der in die Kirchengeschichte eingeht. In der Zeit von 306 bis 337 n. Chr. regierte er das Imperium Romanum zunächst als Mitregent und später als alleiniger Herrscher. Aber es ergeben sich zu diesem Faktum auch viele Fragen, zum Beispiel, wie es nun in Wirklichkeit zur Hinwendung des Christentums von Konstantin dem Großen gekommen ist. Diese Frage ließ sich bis heute nicht eindeutig beantworten. Viele Historiker*innen haben sich mit dieser Forschungsfrage bereits auseinandergesetzt. War es die Schlacht an der Milvischen Brücke, nach der Konstantin den Blick auf den christlichen Glauben richtete, oder handelte es sich hierbei um einen längeren Entwicklungsprozess?
Ein Prozess, welcher sich erst im Laufe der Jahre 312 und 324 n. Chr. Entwickelte und eher politische Absichten verfolgte, als von religiöser Überzeugung geprägt zu sein. In der Historik spricht man hierbei von der sogenannten Konstantinischen Wende. Das Edikt von Mailand, welches Konstantin und Licinius 313 n. Chr. erlassen haben, leitete die Konstantinische Wende offiziell ein. Es gewährte den Christen erstmalig, nach dem Toleranzedikt des Kaisers Galerius, die freie Religionsausübung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konstantins Kindheit und Jugend
- Die Schlacht an der Milvischen Brücke
- Sicht bei Laktanz in De Mortibus persecuturum
- Sicht bei Eusebius in seiner Kirchengeschichte
- Sicht bei Eusebius in der Vita Constantini
- Politische Zielverfolgung durch die Hinwendung zum Christentum?
- Zeugnisse der Bekehrung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, ob Konstantin der Große tatsächlich ein überzeugter Christ war. Sie untersucht die Rolle der Schlacht an der Milvischen Brücke in Bezug auf seine Hinwendung zum Christentum, die sogenannten "Konstantinischen Wende", und analysiert die Sichtweisen verschiedener Quellen, insbesondere von Laktanz und Eusebius.
- Die Bedeutung der Schlacht an der Milvischen Brücke für Konstantins christliche Überzeugung
- Die Darstellung der Ereignisse durch Laktanz und Eusebius
- Politische Motive für Konstantins Hinwendung zum Christentum
- Zeugnisse der Bekehrung
- Die Entwicklung des Christentums unter Konstantin
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der konstantinischen Wende ein und erläutert die Forschungsfrage, ob Konstantin der Große ein überzeugter Christ war. Das Kapitel "Konstantins Kindheit und Jugend" beleuchtet die wenigen bekannten Informationen über die frühen Lebensjahre des Kaisers und die möglichen Einflüsse auf seine religiöse Entwicklung.
Der nächste Abschnitt befasst sich mit der Schlacht an der Milvischen Brücke und den unterschiedlichen Perspektiven von Laktanz und Eusebius. Hierbei werden die vermeintlichen Visionen von Konstantin und die Bedeutung des Sieges für seinen späteren Umgang mit dem Christentum untersucht.
Das Kapitel "Politische Zielverfolgung durch die Hinwendung zum Christentum?" befasst sich mit möglichen politischen Beweggründen für Konstantins Hinwendung zum Christentum und analysiert die Rolle des Edikts von Mailand in diesem Zusammenhang.
Der Abschnitt "Zeugnisse der Bekehrung" beleuchtet verschiedene Quellen, die für eine christliche Überzeugung von Konstantin sprechen, wie den Konstantinbogen und das Silbermedaillon von Ticinum.
Schlüsselwörter
Konstantin der Große, Konstantinische Wende, Schlacht an der Milvischen Brücke, Christentum, Laktanz, Eusebius, De Mortibus persecuturum, Kirchengeschichte, Vita Constantini, Politische Motivation, Bekehrung, Zeugnisse, Konstantinbogen, Silbermedaillon von Ticinum
- Quote paper
- Annika Königs (Author), 2018, Die Schlacht an der Milvischen Brücke. Entscheidend für Konstantins Bekehrung?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512209