Es mag unbestritten sein, dass Lope de Vega der wohl erfolgreichste spanische Theaterdichter seiner Zeit war. Durch „kleine Abänderungen“ der klassischen Form des Dramas ist es ihm gelungen, das spanische Publikum für das Theater zu begeistern und das Drama zur dominanten Gattung im Siglo de Oro zu etablieren. In seiner Poetik, dem „Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo“ (1609) - auch als einer „der am häufigsten missverstandenen Texte der spanischen Literatur“ bezeichnet - nimmt Lope Stellung zu seiner „comedia nueva“.
In meiner Hausarbeit werde ich mich diesen „kleinen Abwandlungen“ Lope de Vegas in seinem „ Arte nuevo“ widmen und diesen hinsichtlich seines Antikebezuges untersuchen.
Als antike Gattungslehre soll dafür die „Poetik“ des Aristoteles (ca. 335 v. Chr.) herangezogen werden.
Für diese Betrachtung habe ich folgende Vorgehensweise gewählt:
Zunächst einmal werde ich auf Allgemeines zu sprechen kommen, d.h. ich werde auf Lope de Vega selbst eingehen. Danach soll die Theorie vorgestellt werden, d.h. ich widme mich dem „Arte nuevo“ hinsichtlich seines Antikebezuges. Schließlich soll die Praxis betrachtet werden, d.h. ich werde die Kernpunkte des „Arte nuevo“ noch einmal herausfiltern und am Drama des „Peribañez y el Comendador de Ocaña“ von Lope de Vega veranschaulichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Lope de Vega
- Der „Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo“
- Was ist der „Arte nuevo“
- Der Antikebezug des „Arte nuevo“
- Die Kernpunkte des „Arte nuevo“ veranschaulicht am Beispiel des „Peribáñez y el Comendador de Ocaña“
- Die Einheit der Handlung
- Die Einheit der Zeit
- Die Mischung von Tragischem und Komischem
- Die Mischung der Stände
- Die Akteinteilung
- Die Polymetrie
- Auswertung und Bewertung des untersuchten „Arte nuevo“ hinsichtlich seines Antikebezuges
- Quellenverzeichnis
- Anhang
- Die Gliederung des „Arte nuevo“ nach Juan Manuel Rozas
- Die inhaltliche Zusammenfassung zu „Peribáñez y el Comendador de Ocaña“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit Lope de Vegas „Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo“ und analysiert die „kleinen Abwandlungen“ des klassischen Dramas, die er in diesem Werk vorschlägt, im Hinblick auf seinen Antikebezug. Die Arbeit untersucht, wie Lope de Vega in seiner „comedia nueva“ von der aristotelischen Dramenlehre abweicht und welche neuen Konzepte er entwickelt, um dem veränderten Geschmack des spanischen Publikums im Siglo de Oro gerecht zu werden.
- Die „comedia nueva“ Lope de Vegas und ihre Abgrenzung von der klassischen Dramenform
- Der Antikebezug des „Arte nuevo“ und die Auseinandersetzung mit der „Poetik“ des Aristoteles
- Die Rezeption des „Arte nuevo“ in der Forschung und die unterschiedlichen Interpretationen seines Einflusses auf die Theaterentwicklung
- Die Anwendung der Prinzipien des „Arte nuevo“ im Drama „Peribáñez y el Comendador de Ocaña“
- Die Rolle des „gusto“ (Vergnügen) und der „popularidad“ (Popularität) im Theater des Siglo de Oro
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Lope de Vega als den bedeutendsten spanischen Theaterdichter seiner Zeit vor und erläutert die Relevanz des „Arte nuevo“ als Quelle für die „comedia nueva“.
- Lope de Vega: Dieses Kapitel gibt einen Überblick über Leben und Werk Lope de Vegas, beleuchtet seine frühe Ausbildung und seinen Aufstieg zur dominierenden Figur des spanischen Nationaltheaters. Der Fokus liegt auf seiner enormen Produktivität und seiner Fähigkeit, das Publikum zu begeistern.
- Der „Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo“: Dieses Kapitel analysiert die Entstehung und den Inhalt des „Arte nuevo“, beleuchtet die darin vorgeschlagenen Reformen der klassischen Dramenform und die Auseinandersetzung mit der aristotelischen Dramentheorie. Die Arbeit untersucht die Gründe für Lope de Vegas Abkehr von der antiken Norm und seine Hinwendung zu einer neuen Dramaturgie, die den Bedürfnissen des spanischen Publikums gerecht wird.
- Die Kernpunkte des „Arte nuevo“ veranschaulicht am Beispiel des „Peribáñez y el Comendador de Ocaña“: Dieser Abschnitt beleuchtet die wichtigsten Neuerungen der „comedia nueva“ wie die Einheit der Handlung, die Einheit der Zeit, die Mischung von Tragischem und Komischem, die Mischung der Stände, die Akteinteilung und die Polymetrie. Diese Punkte werden an konkreten Beispielen aus Lope de Vegas Drama „Peribáñez y el Comendador de Ocaña“ illustriert.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe dieser Hausarbeit sind Lope de Vega, „Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo“, „comedia nueva“, Antikebezug, Aristoteles, „Poetik“, „gusto“, „popularidad“, „Peribáñez y el Comendador de Ocaña“, Siglo de Oro, spanisches Nationaltheater.
- Citation du texte
- Stefanie Müller (Auteur), 2002, Der Antikebezug des "Arte nuevo de hacer comedias en este tiempo" von Lope de Vega, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51220