Unified Communications. Heilsbringer für jedes Unternehmen?


Bachelor Thesis, 2012

48 Pages, Grade: 2,7


Excerpt


Inhaltsverzeichnis

Management Summary

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Was umfasst Unified Communications?
2.1 Voice over IP (VoIP)
2.2 Messaging Dienste
2.2.1 E-Mail
2.2.2 FAX
2.2.3 Instant Messaging
2.3 Kollaboration
2.3.1 Wiki
2.3.2 Blog
2.3.3 Videokonferenz

3. Notwendigkeit von Unified Communications
3.1 Veränderungen der Arbeitswelt
3.2 Blickwinkel des Anwenders
3.3 Blickwinkel des Entscheiders

4. Praxisbeispiel
4.1 Einführung
4.2 Microsoft Lync
4.3 Cisco Callmanager
4.4 Einsparungspotential durch Unified Communication

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Management Summary

Unified Communications (UC) ist in den Medien ein vieldiskutiertes Thema und daher soll diese Bachelorthesis die Frage klären, ob Unified Communications ein „Heilsbringer“ für jedes Unternehmen ist.

Im ersten Kapitel wird zuerst der Begriff UC erläutert. Das Kapitel 2 stellt die Bestandteile von UC vor und erläutert diese entsprechend kurz. Zu den Bestandteilen von UC gehören Voice over IP, diverse Messaging- Dienste und Kollaborationsdienste. Das nächste Kapitel beschäftigt sich mit den Veränderungen der Arbeitswelt und den verschiedenen Sichten auf UC, einmal aus Sicht des Anwenders und einmal aus Sicht des Entscheiders. Das darauffolgende Kapitel stellt ein kurzes Praxisbeispiel vor. In Anlehnung an dieses Beispiel werden die gewählten Produkte vorgestellt, aber die finanziellen Einsparungsmöglichkeiten allgemein gehalten, um auch für andere Unternehmen Einsparpotentiale aufzeigen zu können, die womöglich bei diesem Beispiel nicht zum Tragen gekommen wären. Das Fazit klärt dann schlussendlich die Frage, ob UC ein „Heilsbringer für jedes Unternehmen“ ist.

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Schematische Übersicht von UC

Abb. 2: Versand einer E-Mail

Abb. 3: Übersicht IM-Anbieter im Internet

Abb. 4: Verbreitung von Wordpress

Abb. 5: Cisco Telepräsenz System

Abb. 6: Womit verschwenden Sie am meisten Arbeitszeit?

Abb. 7: Home-Office ist sehr beliebt

Abb. 8: Veränderungen der Arbeits Stile

Abb. 9: Gründe für die Zurückhaltung bei der UC-Implementierung

Abb. 10: Einschätzung der Gründe

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

In der heutigen Unternehmenswelt existiert eine hohe Nachfrage an integrierten Kommunikationslösungen. Besonders sinnvoll erscheinen hierbei die Integration verschiedenster Kommunikationskanäle und deren Einbindung in Geschäftsprozesse für eine große Mehrheit der ITK-Entscheider. Grundsätzlich wird von Unified Communications erwartet, dass die Geschäftsprozesse immer effizienter werden und die Erreichbarkeit der mobilen Mitarbeiter damit verbessert wird.

Der Begriff „Unified Communication“ wird als eine direkte Folge der Konvergenz der modernen IT- und TK-Welt betrachtet. Im Rahmen der technischen Entwicklung der vergangenen Jahre haben sich diese Bereiche immer mehr angenähert und sind schließlich miteinander verschmolzen. In der Vergangenheit wurden die unterschiedlichsten Kommunikationsmittel voneinander getrennt entwickelt, vertrieben und benutzt. Auch gab es für jedes Kommunikationsmittel unterschiedlichste Netzwerke (z. B. Computernetzwerk und Telefonnetz). Durch die Verlagerung der Telefonie-Dienste ins IP-basierte Telefonnetz können die einzelnen Kommunikationsformen gezielt mit Hilfe von Unified Communication miteinander verbunden werden.

Deswegen wird Unified Communication als ein ganzheitlicher Ansatz verstanden, bei dem die bekannten Technologien in ein neues Konzept überführt werden. Das Ziel von UC ist es, Kommunikationsprozesse zu optimieren, die Arbeitslast der Mitarbeiter zu reduzieren und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit zu steigern. Dies lässt sich durch die Bereitstellung einer der am Markt verfügbaren UC-Lösungen erreichen. Dabei werden die verschiedenen Netze, Systeme, Medien und Unternehmensanwendungen, wie z.B. E-Mail, Computer Telefonie Integration (CTI), Präsenz-Management oder Instant Messaging miteinander verbunden und in ein Programm integriert.

2. Was umfasst Unified Communications?

Im folgenden Kapitel werden die einzelnen Bestandteile einer Unified Communications-Lösung kurz vorgestellt. Allerdings werden im Rahmen dieser Ausarbeitung nicht auf alle Bestandteile, die zu Unified Communications gehören, eingegangen. Es werden lediglich die wichtigsten Kommunikationsmittel hervorgehoben.

Diese Grafik zeigt eine schematische Übersicht von UC.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Schematische Übersicht von UC1

2.1 Voice over IP (VoIP)

Zuerst soll als Hauptbestandteil von Unified Communication VoIP hervorgehoben werden. Einerseits trägt VoIP Unified Communication im Schlepptau mit, andererseits funktioniert Unified Communication prinzipiell auch ohne VoIP. Dennoch steht zweifelsfrei fest, dass die Einbindung von Kommunikationsdiensten mit Geschäftsanwendung auf Basis von IP-Infrastrukturen und IP-Kommunikationsdiensten wie VoIP deutlich effektiver und effizienter zu realisieren sind.

Als Vorläufer von IP-basierten Telefondiensten sind uns noch die klassischen analogen und digitalen Kommunikationsdienste wie ISDN, FAX, Modem usw. bekannt. Im Folgenden wird nur kurz das Funktionsprinzip von VoIP beleuchtet. Auf den technischen Hintergrund wird jedoch verzichtet.

Das Telefonieren im IP-Netz stellt sich für den Anwender genauso dar wie in der analogen Telefonie. Wie bei der bisherigen Telefonie teilt sich das Gespräch in drei Phasen: Verbindungsaufbau, Übertragung und Verbindungsabbau auf. Im Gegensatz zur klassischen Telefonie werden bei der VoIP keine separaten Leitungen verbunden, sondern die Sprache wird digitalisiert und in kleinen Sprachpaketen transportiert.

Um in einem IP-basierten Netz ein Telefongespräch aufzubauen, muss die aktuelle IP-Adresse des angerufenen Gesprächspartners bekannt sein. Aber bspw. aufgrund von Ortswechseln, Wechsel des Anwenders am gleichen PC oder einer dynamischen Adressvergabe beim Aufbau der Netzwerkverbindung ist eine feste Zuordnung von Telefonnummern zu IP-Adressen nicht möglich. Die allgemein angewandte Lösung besteht darin, dass die IP-Endgeräte ihre aktuelle IP-Adresse bei einem Server unter einem Benutzernamen hinterlegen. Somit kann dann bei einem Verbindungsaufbau vom verbindungsinitiierenden Endgerät die entsprechende IP-Adresse beim Server erfragt werden.2

2.2 Messaging Dienste

Unter dem Titel „Messaging Dienste“ werden in diesem Kapitel mehrere unterschiedliche Dienste zusammengefasst. In dieser Gruppe werden Dienste wie: FAX, E-Mail und Instant Messaging eingeordnet.

Im weiteren Verlauf dieses Kapitels werden die eben genannten Dienste kurz vorgestellt und auf Ihre Funktionsweise eingegangen.

2.2.1 E-Mail

Eine E-Mail (electronic Mail bzw. elektronische Post) ist eine auf elektronischem Wege über digitale Netzwerke übertragene briefähnliche Nachricht. Noch vor dem Internet (World-Wide-Web) ist dies einer der meist genutzten Dienste der heutigen Zeit.3

Mit Hilfe einer E-Mail lassen sich digitale Daten (z. B. Grafiken, Fotos, Musik, Video) innerhalb von wenigen Sekunden von einem Punkt der Erde zu einem anderen übertragen. Sämtliche Nachrichten werden über das Netzwerk oder das Internet in einem Postfach abgelegt und können dort vom Empfänger jederzeit abgerufen werden. Für die Nutzung des E-Mail- Dienstes ist es notwendig, dass der Anwender ein entsprechendes Postfach und eine eindeutige E-Mail Adresse besitzt.

Der Zugriff auf das E-Mail-Postfach erfolgt mit Hilfe entsprechender Zugangskennungen. Der Anwender kann über zwei Wege Zugang zu seinen E-Mails erhalten. Einerseits hat er die Möglichkeit, über ein E-Mail-Programm seine E-Mails abrufen zu können. Ein E-Mail-Programm wird auch als Client oder Mail-User-Agent (MUA) bezeichnet. Dieses Programm wird in der Regel lokal auf dem Computer des Anwenders installiert.

Alternativ kann der Anwender seine E-Mails über einen beliebigen Internet-Browser abrufen. Dieses Verfahren nennt man Webmail. Die meisten Webserver bieten mit Hilfe einer Webserver-Instanz eine sogenannte Web-Anwendung. Diese Anwendung kommuniziert direkt mit dem Mail Server und kann damit die E-Mails innerhalb des Web-Browsers verfügbar machen.

Der Aufbau einer E-Mail Adresse besteht aus Header und Body. Der Header gibt Auskunft über den Weg, den eine E-Mail genommen hat. Des Weiteren bietet der Header Hinweise über Absender, Empfänger, Erstellungsdatum und Stationen der Übermittlung. Im Normalfall benötigt der Anwender bis auf die Grunddaten wie Absender, Empfänger und Datum keine weiteren Informationen. Aus diesem Grund wird der Rest in der Regel von den meisten E-Mail Programmen ausgeblendet.4

Der Body einer E-Mail enthält die zu übertragenden Informationen. Die Nachricht besteht aus einem Klartext, einem formatierten Text (bspw. HTML) und/oder Binärdaten (wie Fotos, Videos...). Optional kann eine E-Mail durch eine Signatur und einen Footer abgeschlossen werden. Meist wird der sogenannte Mailfooter von privaten Maildiensten für Werbung genutzt.5

Im Prinzip lässt sich der Versand einer E-Mail vereinfacht grafisch folgendermaßen darstellen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: Versand einer E-Mail6

In diesem Beispiel wird die Senderin mit „Anna“ bezeichnet und den Empfänger mit „Claus“. Anna schreibt mit Hilfe ihres Laptops eine E-Mail in ihrem E-Mail-Programm an Claus. Das E-Mail-Programm versendet die Nachricht über das WLAN an den Router und von dort per SMTP an den Mail-Server von Anjas Anbieter. Der Server überträgt die Nachricht wiederrum per SMTP an Claus Anbieter. Nun hat Claus die Möglichkeit, die Nachricht per IMAP oder POP3 mit Hilfe seines E-Mail-Programms abzurufen. Alternativ besteht auch die Möglichkeit, die Nachricht mit Hilfe des Webmails zu empfangen.

2.2.2 FAX

Die Bedeutung „FAX“ ist eine Kurzform für „Faksimile“ oder auch Fernkopie. Fax bedeutet technisch die Übertragung von Dokumenten in Form eines in Linien und Pixel gerasterten Bildes über das Telefonnetz.7 Nicht nur über das Telefonnetz lassen sich Dokumente übertragen, sondern es gibt auch den sogenannten Funkfaxbetrieb im Amateurfunkbereich.

Als Sende- und Empfangsgeräte werden klassischerweise analoge Faxgeräte verwendet, aber zusätzlich lassen sich Faxe auch über den PC versenden und empfangen. Als entsprechende Hilfsmittel für den Versand über den PC stehen folgende technische Möglichkeiten zur Verfügung: Fax-Server bzw. Modem, ISDN-Karte oder ISDN-Telefonanlage und alternativ Fax over IP.

Um ein Fax an jemanden schicken zu können, benötigt man lediglich die Kennung des Teilnehmers. Diese Kennung ist klassischerweise eine Telefonnummer, auf der das Faxgerät des Empfängers antwortet. Bis 1992 war zur Vermeidung von Missbräuchen die Einrichtung einer solchen Absendernummer nur den Servicetechnikern der Hersteller vorbehalten. Nach dem Versand des Dokumentes erhält der Nutzer einen sogenannten Sendebericht. Einerseits kann dies bei einem Versand über den Computer ein digitaler Bericht sein, aber andererseits drucken die analogen Faxe ein Dokument aus, welches darüber Aufschluss gibt, ob der Versand erfolgreich war oder nicht. Dies verschafft dem Versender Gewissheit, dass das Dokument erfolgreich übertragen wurde. Dies ist besonders wichtig bei dem Versand von wichtigen Unterlagen.

Technisch basiert das Fax auf dem sogenannten T.30-Protokoll. Dieses Protokoll ist die Basis des G3-Faxstandards, mit dem die Kommunikation zwischen Faxgeräten, Faxmodems und Fax-Services geregelt ist. Dieses Protokoll definiert den Verbindungsaufbau, die Übertragung von Rufnummern, Datum und Uhrzeit sowie die Empfangsquittung. Die Übertragungsgeschwindigkeit kann dabei zwischen 2400 bit/s bis 33.600 bit/s betragen.

2.2.3 Instant Messaging

Instant Messaging, kurz IM oder in Deutsch „sofortige Nachrichtenübermittlung“, ist eine Kommunikationsart im Internet, bei der sich zwei oder mehr Teilnehmer über kurze Textnachrichten kommunizieren. Die Übertragungsmethode bezeichnet man als sogenanntes Push-Verfahren. Dies bedeutet, dass die versandten Nachrichten sofort und unmittelbar beim Empfänger eintreffen.8

Um als Anwender „Instant Messages“ versenden zu können, benötigt man ein entsprechendes Computerprogramm, welches sich bei einem Anbieter mit Hilfe des Benutzerkontos anmeldet. Zusätzlich erlauben viele Clients den Versand von Dateien und Audio- und Videostreams. Die bekanntesten IM-Anbieter in Deutschland sind ICQ, Windows Live und Yahoo.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Übersicht IM-Anbieter im Internet9

Durch die Verbreitung dieser Dienste im privaten Bereich neigen viele Anwender dazu, „Instant Messaging“ am Arbeitsplatz zu verwenden. Das Problem besteht darin, dass die meisten Instant Messenger automatisch viele Sicherheitsrichtlinien umgehen. Zwar ist dies anwenderfreundlich, aber bringt auch große Sicherheitsrisiken mit sich, da die meisten Dienste so ausgelegt sind, dass die Daten über das Standardprotokoll HTTP übertragen werden.

Um diese Probleme umgehen zu können, bietet sich als einzige Lösung an, ohne die Vorteile einer solchen Anwendung zu verlieren, dass ein zentral gesteuerter und geplanter Messaging-Dienst innerhalb des Unternehmens eingeführt wird. Bei einer solchen internen Lösung ist es machbar, unterschiedlichste Sicherheitsmechanismen vor der eigentlichen Anmeldung zu integrieren und die Übertragung der Textnachrichten zu verschlüsseln. Zusätzlich haben IT-Verantwortliche die Möglichkeit, die übertragenen Nachrichten gesetzeskonform zu archivieren. Als bekanntester Instant Messaging Dienst lässt sich der Microsoft Office Communicator nennen, der mittlerweile Bestandteil der UC-Lösung Microsoft Lync ist.

2.3 Kollaboration

In diesem Unterkapitel werden die einzelnen Bestandteile der „Kollaboration“ behandelt. Es geht um Bestandteile von Unified Communication, die der Teamarbeit dienen, wobei explizit die Inhalte gespeichert und für andere zugänglich gemacht werden. Zuerst wird das Wiki in den Vordergrund gerückt und danach der Blog vorgestellt.

2.3.1 Wiki

Das Wort „Wiki“ stammt eigentlich aus dem hawaiianischen Sprachgebrauch und bedeutet schnell. Dieses Wortspiel in Bezug auf das bekannte Wikipedia beruht darauf, dass sich Informationen schnell abrufen lassen.10

Ein Wiki ist eine komplett webbasierte Software, die ohne zusätzliche Installation auf Seite des Anwenders auskommt. Für die Nutzung eines Wikis wird auch kein spezielles Betriebssystem vorausgesetzt. Es lässt sich mit jedem Computer über ein Internetbrowser verwenden. Aber nicht nur mit einem Computer kann man ein Wiki nutzen, sondern auch mit jedem Tablet und jedem internetfähigen Handy. Mittlerweile ist die Entwicklung soweit fortgeschritten, dass es im Zeitalter von „Apps“ native Programme für Smartphone und Tablets gibt, mit denen sich Inhalte konsumieren lassen. Mit Hilfe dieser Programme wird kein Internetbrowser mehr benötigt, da diese Programme direkt auf die Wikipedia-Datenbank zugreifen. Mittlerweile stehen solche Apps für alle bekannten Smartphone-Plattformen zur Verfügung, wie z. B. Android, Apple oder Windows Phone.

Vereinfacht gesagt, ist ein Wiki eine Ansammlung einzelner Webseiten, die der Nutzer nicht nur lesen, sondern auch bearbeiten und erweitern kann. Um eine Seite zu erzeugen, benötigt der Anwender keine speziellen Kenntnisse. Es geschieht mit einem einfachen „Klick“. Nachdem der Anwender die erstellte Seite mit Inhalt und Anhängen gefüllt hat, ist diese der Öffentlichkeit zugänglich. Ab diesem Zeitpunkt haben andere berechtigte Anwender des Wiki die Möglichkeit, die Seite zu erweitern bzw. zu editieren. Des Weiteren können die Anwender über eine integrierte Kommentarfunktion über die Inhalte der Seite diskutieren. Das Motto eines Wiki lautet: „öffnen, bearbeiten und speichern“ (oder in Englisch: „open, edit, save“).

Um einen Überblick bei den erzeugten Wiki-Seiten, auch genannt Grundeinheiten, zu behalten, lassen sich diese Seiten hierarchisch unter- oder überordnen. Die übergeordnete Organisation erfolgt in sogenannten Wiki-Bereichen, denen beliebig viele Seiten zugeordnet werden können. Momentan verwenden viele professionelle Wikis noch eigene Datenbanken, aber mittlerweile sind einige Systeme dazu übergegangen, die Informationen in einzelnen Textdateien abzulegen.

Um nachverfolgen zu können, wer welches Dokument wann verändert hat, gibt es eine seitenspezifische Revisionshistorie, welche alle Änderungen automatisch erfasst. Mit Hilfe dieses „Revision Control Systems“11 ist es möglich, Änderungen von berechtigten Anwendern jederzeit rückgängig zu machen.

Das bekannteste Wiki im Netz ist wikipedia.org. Dieses Wikipedia wird mittlerweile deutlich häufiger verwendet als Lexika oder Enzyklopädien, weil sich dort sämtliche Informationen schnell und einfach abrufen lassen. Dieses Wikipedia beinhaltet mittlerweile mehr Informationen als alle anderen bekannten Informationsquellen. Sollte eine Information nicht gefunden werden, kann der Nutzer je nach Motivation auch den entsprechenden Artikel selbst verfassen und veröffentlichen. Nachdem die erzeugten Artikel der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, können diese von Anderen kommentiert und bearbeitet werden. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Artikel zuerst geprüft werden, bevor diese für alle zugänglich gemacht werden. Dies ist der Grundgedanke von Wiki: Informationen abrufen und Information bereitstellen.

2.3.2 Blog

Der Begriff „Blog“ ist eigentlich eine englische Wortkreuzung zwischen den Worten Web und Log. Erstmals tauchte der Begriff 1997 auf der Website von Jorn Barger auf. Da es sich früher bei einem Blog meistens um ein öffentlich einsehbares Tagebuch bzw. Journal handelte, welches im Internet zu finden ist, nannte man dieses Web-Log. Zur Vereinfachung dieses Begriffs wurde Web-Log zu Blog verkürzt und die Web-Logger wurden dann mit Blogger bezeichnet.12

Im Grunde ist ein Blog nichts Anderes als eine Website. Jedoch besteht der Blog nicht hauptsächlich aus mehr oder weniger statischen Unterseiten, sondern stellt die Artikel mit verschiedensten Sachverhalten in chronologischer Reihenfolge dar. Somit ist der Blog eigentlich endlos, geschweige denn, er wird vom Autor eingestellt. Zusätzlich ist noch anzumerken, dass ein Blog in der Regel nur von einem Autor betrieben wird und dieser dabei seine Einträge aus der Ich-Perspektive schreibt.13

Somit sind Blogs das ideale Medium, um seine persönliche Meinung im Internet zu veröffentlichen. Inzwischen haben Blogs sich weiterentwickelt und haben nicht mehr nur eine tagebuchähnliche Eigenschaft. Weiterhin besitzen sie charakteristische merkmalchronologische geordnete Inhalte. Aus technischer Sicht bieten Blogs den Besuchern die Möglichkeit, die einzelnen Beiträge zu kommentieren und zu diskutieren. Aus diesem Grunde sind Blogs ein wichtiges Kommunikationsmittel für Unternehmen geworden, um mit potenziellen und bestehenden Kunden in Kontakt zu treten.

Eine der bekanntesten und weit verbreiteten Plattformen für ein Blog ist Wordpress.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Verbreitung von Wordpress14

Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, wie ein Blogger seinen Blog eröffnen kann. Eine der Möglichkeiten ist, den Blog auf dem eigenen Server zu installieren, um ihn dort unter der eigenen Domäne zu betreiben. Für weniger technisch versierte Blogger gibt es noch die Möglichkeit des sogenannten Software-As-A-Service. Diese Blogs werden dann dem Blogger nach kurzer Registrierung von einem kommerziellen Anbieter zur Verfügung gestellt.

Als Kern bzw. Herz eines Blogs sind die Artikel (engl. Posts) zu nennen. Im Normallfall werden diese auf Startseite, Kategorie und Tagseiten etc. chronologisch absteigend sortiert. Somit befinden sich die aktuellsten Einträge immer ganz oben. Hiermit stehen die aktuellsten Inhalte dem Besucher sofort zur Verfügung.

Mehrere thematisch zusammenhängende Posts lassen sich zu einem Post zusammenfügen. Dies erfolgt durch Einordnung in eine Kategorie oder durch Markierung mit einem Tag. Diese Tags sind Bestandteil der sogenannten Tag-Cloud (in Deutsch: Schlagwortwolke)15. Meist findet man diese Wolke grafisch aufbereitet auf der rechten Seite des Blogs. Die am häufigsten verwendeten Begriffe werden dabei fett oder größer dargestellt. Im Gegensatz dazu werden die weniger verwendeten Begriffe dann kleiner angezeigt. Diese Cloud ist dazu da, den Blog zu indizieren, wodurch sich der Besucher schneller einen Überblick verschaffen kann.

Durch die Kommentarfunktion werden die einzelnen Posts durch die Besucher kommentiert. Diese Kommentare werden direkt für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht oder sie müssen erst durch den Betreiber freigeschaltet werden. Bei dem zweiten Verfahren spricht man von Moderation, d.h. Kommentare werden normalerweise unterhalb der Posts angezeigt.

Für einen vereinfachten Abruf eines Blogs ist in dem System ein sogenannter RSS-Feed integriert. Mit Hilfe sogenannter RSS-Reader kann der Nutzer die Informationen mehrerer Blogs auf einmal abrufen, ohne jedes Mal die Internetadresse eingeben zu müssen.

[...]


1 vgl. Fischer, J. & Liesenfeld, A. (2010) Unified Communication Praxisleitfaden, Carl Hanser Verlag, München; S. 8

2 vgl. Eren, E. & Detken, K. (2007) S.23 ff.

3 vgl. Bullhorst.de Definition E-Mail

4 vgl. Filip, W. (2005)

5 vgl. Filip, W. (2005)

6 vgl. Filip, W. (2005) Vorlesung Rechnernetze; Kapitel Application Layer Folie 15

7 vgl. Bullhorst.de Definition Fax

8 vgl. ITWissen.info (2012) IM (Instant Messaging)

9 vgl. Williams, S. (2012) Best Smartphone Apps for Instant Messaging. Online im Internet: http://www.techfanas.com/wp-content/uploads/2012/05/Instant-Messaging.jpg (Stand 26.07.2012)

10 vgl. Bullhorst.de Definition Wiki

11 vgl. Tichy, W. (1985) S. 637 - 654

12 vgl. Löwer S. (2006)

13 vgl. Gabler Wirtschaftslexikon Stichwort: Blog

14 vgl. Wilke M. (2012) Wordpress Webdesign Alle Vorteile auf einen Blick. Quelle im Internet: http://www.designtiger.at/webdesign-homepage-wien/webdesign-content-management-system/ (Stand: 12.07.2012)

15 vgl. ITWissen.info TagCloud

Excerpt out of 48 pages

Details

Title
Unified Communications. Heilsbringer für jedes Unternehmen?
College
University of Applied Sciences Frankfurt am Main
Grade
2,7
Author
Year
2012
Pages
48
Catalog Number
V512773
ISBN (eBook)
9783346102249
ISBN (Book)
9783346102256
Language
German
Keywords
unified, communications, heilsbringer, unternehmen
Quote paper
Tilmann Hörner (Author), 2012, Unified Communications. Heilsbringer für jedes Unternehmen?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/512773

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