Im Rahmen eines Proseminars hatte der Autor die Gelegenheit, drei französische Museen zu besichtigen und sich dabei ein eigenes Bild zu machen. Ziel dieser Arbeit ist es die gesammelten Impressionen wiederzugeben und diese Institutionen im Hinblick auf ihre tatsächliche Rolle und Funktion zu analysieren. Insbesondere der Paradigmenwechsel hin zu einem "musée laboratoire", der die Globalität unserer Spezies als Kontinuum, als großes Ganzes wahrnimmt und keine stereotypisierte Kategorisierung der einzelnen Kulturen vornimmt, steht im Mittelpunkt der Beobachtung.
Im Laufe eines Proseminars wurde der Autor mit der Museenlandschaft Frankreichs konfrontiert. Hierbei stellte sich heraus, dass der Wirbel um die Frage nach der nationalen Identität Frankreichs sich auch in diesen kulturellen Institutionen niedergeschlagen hat. Die Anerkennung des Fremden als komplementärer Bestandteil einer Gesellschaft beispielsweise, rückt nach und nach im Vordergrund musealer Schwerpunktsetzung und spaltet die Meinungen. Die erdrückende Anzahl an Begriffen wie citoyen, nation, intégration, assimilation und immigration verweist zwar auf den Wille, sich mit der Thematik des Anderen auseinanderzusetzen aber gleichzeitig auch auf eine deutliche Vorstrukturierung der Debatte. Fest steht: viele Museen, die lange als Wächter des kulturellen Erbe einer Nation galten und zum Teil immer noch diesem Ziel dienen, scheinen von ihrem ursprünglichen nationalbewussten Kurs abzuweichen und weisen der "diversité" eine größere Bedeutung zu.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Ethnologische Museen
- Le Musée de l'Homme
- Le Musée du Quay-Branly
- Le Musée National de l'Histoire de l'Immigration.
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Wandel der französischen Museen und analysiert ihre Rolle und Funktion als Kulturmittler im Kontext der aktuellen Debatte um nationale Identität und Diversität. Der Fokus liegt auf dem Paradigmenwechsel hin zu einem musée laboratoire, der die Globalität der menschlichen Spezies als Kontinuum wahrnimmt und die Kategorisierung einzelner Kulturen vermeidet.
- Die Rolle französischer Museen im Diskurs um nationale Identität und Diversität
- Der Paradigmenwechsel von nationalbewussten Museen zu einem musée laboratoire
- Die Bedeutung ethnologischer Museen in der französischen Museumslandschaft
- Die Rolle des Musée de l'Homme als Beispiel für ein innovatives Laboratoriumskonzept
- Die Herausforderungen und Chancen der Diversität in modernen Museen
Zusammenfassung der Kapitel
- Das Vorwort skizziert die Entstehung der Arbeit aus einem Proseminar und beleuchtet die Debatte um die Frage nach der französischen Identität in musealen Kontexten.
- Das Kapitel "Ethnologische Museen" untersucht die Entwicklung und die veränderte Rolle ethnologischer Museen, die sich von der reinen Sammlungsfunktion abwenden und verstärkt auf Interaktion, Diversität und die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven fokussieren.
- Das Kapitel "Le Musée de l'Homme" analysiert das Musée de l'Homme als Beispiel für ein musée laboratoire, das die Globalität der Menschheit im Vordergrund stellt und die Kategorisierung einzelner Kulturen vermeidet.
Schlüsselwörter
Französische Museen, nationale Identität, Diversität, ethnologische Museen, musée laboratoire, Globalität, Anthropologie, Kulturgeschichte, koloniale Vergangenheit, Repräsentation, Interaktion.
- Quote paper
- Aleksandr Tomasi (Author), 2017, Der Wandel der französischen Museen. Wächter des kulturellen Erbes und die wachsende Bedeutung von Vielfalt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/514916