Einleitung
Vor dem Hintergrund der Zunahme der Wahlerfolge rechtsextremer Parteien (NPD in Sachsen 2005, DVU in Sachsen-Anhalt 1998 und in Brandenburg 1999 und 2004), der kleinen Splitterparteien (Schill in Hamburg 2001) und der Linken.PDS (nun auch im Westen der Republik) bei den Landtags- bzw. Bundestagswahlen, ist das Phänomen der Protestwahl verstärkt in den Blickpunkt der Forschung gerückt. Dabei gibt es für einen Forscher, der dieses Wahlverhalten empirisch untersuchen will, zahlreiche theoretische Probleme. Teilweise sind sie auf die zum Teil verwirrende Verwendung der Begriffe „Protestwahl“, „Protestwähler“ und „Protest“ durch die Wissenschaftler, Politiker und die Medien zurückzuführen, teilweise sind sie in der mangelnden theoretischen Fundierung der Protestwahlforschung begründet. Diese Arbeit hat die Aufgabe, die in der Literatur erwähnten Definitionen und Erklärungsansätze für die Protestwahl kritisch zu diskutieren. Zunächst werden verschiedene Definitionen der Protestwahl und ihre Operationalisierung beleuchtet. Dann werden im nächsten Schritt die bisher in der Literatur häufig erwähnten Erklärungsansätze für die Protestwahl erläutert. Anschließend wird ein bisher wenig befolgter Ansatz – die rationale Protestwahl präsentiert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen und Operationalisierung der Protestwahl
- Direkte Definition
- Indirekte Definition
- Kritik an der indirekten Definition
- Die motivatorische Definition
- Operationalisierung der Protestwahl
- Erklärungsansätze für Protestwahl
- Klassische Ansätze
- Politik- und Parteienverdrossenheit
- Politische Anomie
- Wirtschaftliche und soziale Lage
- Rationaler Ansatz
- Klassische Ansätze
- Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Phänomen der Protestwahl und untersucht die verschiedenen Definitionen und Erklärungsansätze, die in der Literatur erwähnt werden. Ziel ist es, die in der Forschung verwendeten Begriffe kritisch zu diskutieren und die verschiedenen Perspektiven auf die Protestwahl zu beleuchten.
- Definition und Operationalisierung der Protestwahl
- Kritik an den verschiedenen Definitionen und Operationalisierungen
- Analyse der klassischen Erklärungsansätze für die Protestwahl
- Präsentation eines rationalen Ansatzes zur Erklärung der Protestwahl
- Zusammenfassung und Ausblick auf die Relevanz des Themas
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Protestwahl ein und beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der Zunahme von Wahlerfolgen extremer Parteien. Die Arbeit soll die in der Literatur vorhandenen Definitionen und Erklärungsansätze kritisch beleuchten.
Kapitel 2 beschäftigt sich mit der Definition und Operationalisierung der Protestwahl. Es werden verschiedene direkte und indirekte Definitionen diskutiert und die Probleme der jeweiligen Ansätze herausgestellt. Die Operationalisierung des Begriffs „Protestwahl“ wird ebenfalls behandelt.
Kapitel 3 widmet sich den Erklärungsansätzen für die Protestwahl. Die Arbeit beleuchtet zunächst die klassischen Ansätze, wie Politik- und Parteienverdrossenheit, politische Anomie und wirtschaftliche sowie soziale Lage. Anschließend wird ein bisher wenig befolgter Ansatz – die rationale Protestwahl – vorgestellt.
Schlüsselwörter
Protestwahl, Protestwähler, Wahlverhalten, Definition, Operationalisierung, Erklärungsansätze, Politikverdrossenheit, Anomie, Rationaler Ansatz, Extremismus, Wahlerfolg, politische Kommunikation, empirische Forschung
- Arbeit zitieren
- Oleg Kozlov (Autor:in), 2005, Definitionen, Operationalisierung und Erklärungsansätze der Protestwahl, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51608