Gewinnmaximierung und Existenzsicherung - diese beiden Maximen stellen die obersten Ziele einer Unternehmung dar. ( vgl. Wagner, F.: Risk Management im Erstversicherungsunternehmen, Karlsruhe, 2000, S. 271) Letzteres wird neben internen Einflussfaktoren in starkem Maß durch die zunehmende Umweltdynamik beeinflusst. Dies betrifft insbesondere Lebensversicherungsunternehmen. Die Kombination aus langfristigen Verträgen und garantierten Kapitalleistungen erzeugt nur schwer kalkulierbare Risiken. Unvorhersehbare interne und externe Einflussfaktoren, wie beispielsweise volatile Aktienmärkte, verschärfen diese Risiken. Diese Faktoren greifen die Eigenkapitalausstattung der Lebensversicherer an und bedrohen somit das Erreichen ihrer Existenz- und Sicherungsziele.
Aufgrund dessen, der zunehmenden Globalisierung sowie der Festlegung internationaler Standards wird der Ruf nach einer einheitlichen Vorschrift über die Eigenmittelausstattung und der Vermeidung der damit verbundenen Risiken laut. Im Bankensektor tritt mit dem Beschluss von "Basel II" eine vergleichbare Forderung bereits 2006 in Kraft. In der Versicherungsbranche werden die Inhalte des Pendants "Solvency II" derzeit heiß diskutiert.
Auf nationaler Ebene wurde bereits Ende des letzten Jahrtausends reagiert. Mit dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) sollen existenzbedrohende Risiken frühzeitig erkannt werden um somit die rechtzeitige Einleitung von Gegenmaßnahmen zu ermöglichen. Im Mittelpunkt steht die Einrichtung eines Risiko-Management-Systems. Es stellt sich jedoch die Frage unter welchen Aspekten ein derartiges Risiko-Management-System aufgebaut und organisiert werden muss, damit es den Anforderungen, existenzbedrohende Risiken frühzeitig zu erkennen, genüge tut.
Diese Aspekte sollen in der folgenden Arbeit diskutiert werden. Nach einer allgemeinen Betrachtung des Risiko-Managements und den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen soll dabei der Schwerpunkt auf die Anforderungen eines Risiko-Management-Systems für Lebensversicherer nach den Vorgaben des KonTraG gelegt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Grundlagen des Risiko-Managements
- 2.1 Der Risikobegriff
- 2.2 Der Begriff des Risiko-Managements
- 2.3 Ziele des Risiko-Managements
- 2.4 Gesetzliche Rahmenbedingungen
- 2.4.1 Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG)
- 2.4.2 Auswirkungen von Solvency II
- 3. Eigenschaften des KonTraG
- 3.1 Intention des KonTraG
- 3.2 Konsequenzen für die Unternehmensleitung
- 3.3 Auswirkungen auf die Jahresabschlussprüfung
- 4. Aspekte des Risiko-Managements unter Betrachtung des KonTraG
- 4.1 Risikoidentifikation
- 4.1.1 Wesen der Risikoidentifikation
- 4.1.2 Methoden der Risikoidentifikation
- 4.1.3 Die Checkliste als Instrumente der Risikoidentifikation
- 4.2 Risikobewertung
- 4.2.1 Einflussfaktoren der Risikobewertung
- 4.2.2 Risikoklassifikation
- 4.3 Risikohandhabung
- 4.3.1 Eigenschaften der Risikohandhabung
- 4.3.2 Ursachenbezogene Maßnahmen
- 4.3.3 Wirkungsbezogene Maßnahmen
- 4.3.4 Das Asset-Liability-Management als Instrument der Risikohandhabung
- 4.4 Einrichtung eines Berichtswesens
- 4.5 Organisatorische Eingliederung des Risiko-Management-Systems
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Aspekte eines Risiko-Management-Systems für Lebensversicherer im Kontext des deutschen Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Dabei geht es um die Erkennung, Bewertung und Handhabung von Risiken, die für die Existenzsicherung der Unternehmen relevant sind.
- Grundlagen des Risiko-Managements
- Gesetzliche Rahmenbedingungen (KonTraG und Solvency II)
- Anforderungen eines Risiko-Management-Systems für Lebensversicherer
- Praktische Anwendung von Risikoidentifikation, -bewertung und -handhabung
- Eingliederung des Risiko-Management-Systems in die Unternehmensorganisation
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz des Risiko-Managements für Lebensversicherer dar, insbesondere im Kontext der zunehmenden Umweltdynamik und der Anforderungen des KonTraG. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen des Risiko-Managements, einschließlich des Risikobegriffs, der Ziele und der gesetzlichen Rahmenbedingungen. Kapitel 3 analysiert die Eigenschaften des KonTraG und dessen Auswirkungen auf die Unternehmensleitung und die Jahresabschlussprüfung. Kapitel 4 diskutiert die Aspekte des Risiko-Managements unter Betrachtung des KonTraG, einschließlich der Risikoidentifikation, -bewertung und -handhabung, sowie der Einbindung in die Unternehmensorganisation.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Risiko-Management, Lebensversicherer, KonTraG, Risikoidentifikation, Risikobewertung, Risikohandhabung, Asset-Liability-Management, Unternehmensorganisation und Existenzsicherung.
- Citar trabajo
- Sascha Kwasniok (Autor), 2005, Aspekte eines Risiko-Management-Systems für Lebensversicherer, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/51642