In dieser Arbeit wird untersucht, ob die SPD noch eine Volkspartei im theoretischen Kontext ist und welche Ursachen die neuerlichen Wahlverluste haben. Fraglich ist, ob die Gründe der Verluste eher in einem generellen gesellschaftspolitischen Wandel zu finden sind, denn auch in anderen Ländern Europas verlieren die sozialdemokratischen und europafreundlichen Parteien immer mehr an Zuspruch. Und trägt die SPD eine wesentliche Mitverantwortung für den markanten Rückgang an Wählerstimmen für ihre Partei?
Um sich der Thematik zu nähern, erfolgt im zweiten Kapitel zuerst einmal eine theoretische Darstellung der Kriterien, die eine Volkspartei ausmachen. Anschließend werden diese Kriterien auf die SPD angewandt und analysiert, ob die SPD die Voraussetzungen einer Volkspartei noch erfüllt.
In Kapitel drei wird dann detailliert auf die einzelnen Gründe eingegangen, die bei allen Volksparteien, nicht nur in Deutschland, sondern europaweit, zu einem Rückgang der Wählerschaft geführt haben. Als Stichpunkte sind hier die Angst vor der Globalisierung, aber auch die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft zu nennen. Auch die Flüchtlingspolitik und ihre Auswirkungen auf die Stimmenverteilung und Parteienverschiebung, insbesondere durch den Wahlerfolg der AfD, werden betrachtet.
In Kapitel vier wird dann im Einzelnen auf die Gründe für die Wahlverluste eingegangen, die ihren Ursprung in der SPD selbst haben. Zur erwähnen ist hier beispielsweise die Agenda 2010, mit deren Auswirkungen die SPD heute noch zu kämpfen hat. Auch die aktuelle Personalbesetzung und ihre Akzeptanz in der Gesellschaft wird behandelt. Außerdem erfolgt eine Analyse des Phänomens der „ewig“ großen Koalition und welche negativen Folgen diese stetige Koalitionsbereitschaft für die Partei nach sich gezogen hat.
Im letzten Kapitel wird dann ein Fazit aus der Analyse gezogen und es soll zusammenfassend festgestellt werden, ob die SPD per Definition noch eine Volkspartei ist und ob eher parteiinterne oder externe, dem nationalen und europäischen Wandel zugrunde liegende Ursachen für den horrenden Stellungs- und Stimmenverlust verantwortlich sind.
Ziel dieser Arbeit ist es, den aktuellen Stand der SPD als Volkspartei herauszuarbeiten und die Gründe für den gegenwärtigen Zustand aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die SPD als Volkspartei
- Kriterien einer Volkspartei
- Kriterien angewandt auf die SPD
- Allgemeine Ursachen der Wahlverluste
- Gesellschaftlicher Wandel
- Kritik am Parteiensystem
- Globalisierungsängste
- SPD-spezifische Ursachen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob die SPD noch eine Volkspartei im theoretischen Kontext ist und welche Ursachen für die jüngsten Wahlverluste der Partei verantwortlich sind. Dabei wird analysiert, ob die Gründe eher in einem generellen gesellschaftspolitischen Wandel zu finden sind oder ob die SPD selbst eine wesentliche Mitverantwortung trägt.
- Wandel der Sozialstruktur und Individualisierung der Gesellschaft
- Kritik am bestehenden Parteiensystem und anhaltender Politikverdrossenheit
- Wachsende Globalisierungsängste und der Aufstieg rechtspopulistischer Parteien
- Einfluss der Agenda 2010 und des Hartz 4-Systems auf das Wählerbild der SPD
- Herausforderungen durch die große Koalition und die Folgen für die politische Profilierung der SPD
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel dieser Arbeit definiert zunächst die Kriterien, die eine Volkspartei ausmachen, und untersucht, ob die SPD diese Kriterien noch erfüllt. Es wird die Mitgliederstruktur der SPD analysiert und anhand der Wählerzahlen seit 2005 festgestellt, dass die SPD den Status einer Volkspartei im theoretischen Sinne nicht mehr erfüllt.
Kapitel drei befasst sich mit den allgemeinen Ursachen des Wahlverlustes, die nicht nur die SPD, sondern auch andere Volksparteien in Europa betreffen. Der gesellschaftliche Wandel mit seiner zunehmenden Individualisierung und Fragmentierung wird als wichtiger Faktor betrachtet. Außerdem wird die Kritik am bestehenden Parteiensystem und die wachsende Bedeutung rechtspopulistischer Parteien im Kontext der Globalisierung erörtert.
Kapitel vier konzentriert sich auf die SPD-spezifischen Gründe für die Wahlverluste. Insbesondere die Auswirkungen der Arbeitsmarktreformen, wie der Agenda 2010 und Hartz 4, auf das Wählerbild der SPD werden untersucht. Darüber hinaus werden die Folgen der großen Koalition und die Rolle der Personalpolitik in der SPD analysiert.
Schlüsselwörter
Volkspartei, SPD, Wahlverluste, Gesellschaftlicher Wandel, Individualisierung, Kritik am Parteiensystem, Globalisierungsängste, Rechtspopulismus, Agenda 2010, Hartz 4, Große Koalition, Personalpolitik, Mitgliederstruktur, Wählerverhalten.
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- Janny Hochheim (Author), 2019, Die Volkspartei im freien Fall. Gründe für die Wahlverluste der SPD, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/516643