Die konkrete Arbeit behandelt als Schwerpunkt die (kognitive) Verhaltenstherapie und deren Wirkung bei der Behandlung von Depression und Burnout und im Kontext der Betrieblichen Wiedereingliederung, weshalb die Wirkung anderer Therapierichtungen nicht explizit Untersuchungsgegenstand ist. Im "praktischen Teil" wird ein stufenweiser Behandlungsplan erläutert, der im Kontext der Wiedereingliederung psychisch erkrankter Personen ins Arbeitsleben entwickelt und vom Autor geringfügig abgeändert wurde.
Die Frage im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit "Psychotherapie – Hilfe für Menschen mit psychischen Problemen?" muss sehr differenziert betrachtet und auch differenziert beantwortet werden. Deshalb wurde auch eine spezielle Forschungsfrage formuliert, die lautet: "Ist die kognitive Verhaltenstherapie (KVT) eine geeignete Therapieform (Psychotherapie) zur Behandlung von Depressionen und Burnout?"
Von Depression und Burnout betroffene Personen haben eindeutig psychische Probleme. Die Frage "Psychotherapie – Hilfe für Menschen mit psychischen Problemen?" inkludiert zudem auch die Frage wie Psychotherapie generell funktioniert. Das wird in der gegenständlichen Arbeit auch thematisiert.
1952 formulierte Hans Jürgen Eysenck, ein Kritiker der Freud’schen Psychoanalyse, zum Thema generelle Wirksamkeit der Psychotherapie "Psychotherapie sei im Endeffekt nicht wirksamer als gar keine Therapie, da bei einem großen Teil der Patient/innen Besserung auch ohne Behandlung eintrete". Das ist die sogenannte "Spontanremission". Spontanremissionen sind ein reales, aber seltenes Phänomen, seit langer Zeit bereits im Medizinbereich bekannt und auch in der Psychotherapie der Gegenwart.
Eysenck hat mit seiner Ansicht damals eine Welle der Forschung ausgelöst, deren Ergebnisse dann auch aufzeigten, dass Spontanremission viel seltener ist als angenommen, dass Psychotherapie grundsätzlich in viel kürzerer Zeit zu Erfolgen führt und auch überwiegend mit solchen Personen durchgeführt wird, die "spontanremissionsresistent" sind, d.h. bereits lange Leidenswege hinter sich haben. Das trifft in der Gegenwart sicher auch auf viele von Depressionen und Burnout betroffene Menschen zu.
Inhaltsverzeichnis
- Abstrakt
- Abstract
- DIE PERSÖNLICHE AUSEINADERSETZUNG MIT DEM THEMA, DEM KONZEPT UND VERBINDUNGEN MIT MEINER ERFAHRUNG
- Ein Selbstverständnis der Psychotherapie:
- Individuelle Begegnungen und Zurverfügungstellung der Beziehung, um Veränderungen im Menschen in Gang setzen zu können im Kontext der Verhaltenstherapie
- 1. Einleitung
- 2. Theoretischer Teil
- 2.1 Welcher Nutzen kann durch Psychotherapie erreicht werden?
- 2.2 Wie funktioniert Psychotherapie grundsätzlich?
- 2.3 Die historische Betrachtung der (kognitiven) Verhaltenstherapie
- 2.4 Wie funktioniert die kognitive Verhaltenstherapie?
- 3. Untersuchungsgegenstände: Wirkung von Psychotherapie bei Depression und Burnout
- 4. Depression
- 4.1 Studie: Wirksamkeit der Verhaltenstherapie bei Depression
- 4.2 Studie: Antidepressiva etwas wirksamer als Psychotherapie
- 4.3 Ein systematisches Review von Studien zur Wirkung von Psychotherapie im Vergleich mit Pharmakotherapie
- 4.4 Online-/Internet-Programme zur Psychotherapie bei Depression: Vielfach basierend auf den therapeutisch etablierten Prinzipien der kognitiven Verhaltenstherapie
- 5. Burnout
- 6. Psychische Erkrankungen im ICD-10
- 7. Wiedereingliederung ins Arbeitsleben durch psychotherapeutische Ansätze
- 8. Die kognitive Verhaltenstherapie zur Unterstützung der Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess bei Depression und Burnout
- 8.1 Integration des Manuals „Arbeitsplatzfokussierte Verhaltenstherapie“ in die Standard-Kognitive Verhaltenstherapie
- 8.2 Untersuchungen zur Wirksamkeit von Interventionen
- 8.3 Das therapeutische Vorgehen: auf Hypnose beruhende Psychotherapien und die kognitive Verhaltenstherapie
- 8.4 Die erkrankungsrelevanten Schemata werden identifiziert: Die KVT fokussiert das Hier und Jetzt
- 8.5 Der Ressourcen- oder Salutogenese Ansatz, das Schemamodell und die Stressimpfung (Copingstrategien)
- 8.5.1 Der Ressourcen- oder Salutogenese-Ansatz
- 8.5.2 Das „Schemamodell“ bzw. die „Schematherapie“
- 8.5.3 Die Stressimpfung bzw. das Stressimpfungstraining: Ein therapeutisches Verfahren zur Vermittlung von Kompetenzen
- 9. Praktischer Teil (Fallbeispiele und Studien)
- 9.1 Grundlegendes
- 9.2 Die einzelnen Therapiesitzungen
- 10. Reflexion/Zusammenfassung/Bemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Frage, ob die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) eine geeignete Therapieform für die Behandlung von Depressionen und Burnout darstellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Wirkung der KVT im Kontext der Betrieblichen Wiedereingliederung von Menschen mit psychischen Problemen.
- Die Wirksamkeit der KVT bei Depressionen und Burnout
- Die Rolle der KVT in der Betrieblichen Wiedereingliederung
- Die Bedeutung von "Empowerment" und Selbstverantwortung in der Therapie
- Verschiedene Ansätze der KVT in der Behandlung von Burnout und Depression
- Die Integration von Arbeitsplatzbezogenen Interventionen in die KVT
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die allgemeine Problematik der psychischen Gesundheit im Kontext von Depression und Burnout beleuchtet. Im Anschluss daran werden die grundlegenden Prinzipien der Psychotherapie und die Geschichte der kognitiven Verhaltenstherapie beleuchtet. Im Kapitel "Untersuchungsgegenstände" wird die Wirkung von Psychotherapie bei Depression und Burnout allgemein betrachtet und auf die spezifische Problematik von Burnout eingegangen. Im vierten Kapitel werden verschiedene Studien zur Wirksamkeit der KVT bei Depressionen und die Rolle von Antidepressiva analysiert. Das fünfte Kapitel befasst sich mit den Aspekten der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben von Menschen mit Depression und Burnout. Es werden die relevanten Konzepte und psychotherapeutischen Ansätze für eine erfolgreiche Rückkehr ins Erwerbsleben dargestellt. Im darauffolgenden Kapitel wird detailliert auf die kognitive Verhaltenstherapie im Kontext der Wiedereingliederung im Arbeitsprozess bei Depression und Burnout eingegangen. Es werden verschiedene Ansätze und Methoden vorgestellt, die in diesem Kontext Anwendung finden. Der "Praktische Teil" der Arbeit beleuchtet verschiedene Therapie-Sitzungen und zeigt die konkrete Anwendung der KVT in der Praxis. Schlussendlich werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und reflektiert. Es werden wichtige Erkenntnisse und Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit der KVT bei Depressionen und Burnout sowie im Kontext der Betrieblichen Wiedereingliederung gezogen.
Schlüsselwörter
Psychotherapie, Kognitive Verhaltenstherapie (KVT), Depression, Burnout, Wirkung, Betriebliche Wiedereingliederung, Empowerment, Selbstverantwortung, Stressmanagement, Arbeitswelt, Gesundheitsmanagement, "Return to Work", Interventionen, Studien, Evidenzbasierte Medizin.
- Citar trabajo
- Dr. Franz Zeilner (Autor), 2019, Die kognitive VerhaItenstherapie (KVT) als Therapieform zur Behandlung von Depressionen und Burnout, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/519949